Kempen | Valentina Amor. Love is in the air (oder woanders) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Schneiderbuch

Kempen Valentina Amor. Love is in the air (oder woanders)

Humorvolles und göttlich chaotisches Abenteuer über die erste Liebe
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-505-15223-8
Verlag: Schneiderbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Humorvolles und göttlich chaotisches Abenteuer über die erste Liebe

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Schneiderbuch

ISBN: 978-3-505-15223-8
Verlag: Schneiderbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Valentina hat es geschafft! Sie darf endlich ihre Ausbildung zur vollwertigen Liebesgöttin beginnen. Doch die Sache hat einen Haken: Star. Der Nachwuchsliebesgott wurde Valentina als Aufpasser an die Seite gestellt, damit ihre Verliebungen nicht jedes Mal fast im Chaos enden. Dabei sind die beiden bittere Rivalen - zumindest, bis Valentina sich versehentlich selbst an einem Liebespfeil pikt! Plötzlich sieht sie Star mit ganz anderen Augen. Eine Katastrophe, die dringend behoben werden muss. Denn wie soll die Göttin der ersten Liebe sich um Jugendliche kümmern, wenn sie selbst mit der ersten Liebe zu kämpfen hat?



Sarah M. Kempen lebt in Hamburg und schreibt Geschichten für Kinder und die, die es noch werden wollen. So verfasst sie neben Kinderbüchern am liebsten Drehbücher für Kinofilme oder für Animationsserien, die vielfach ausgestrahlt wurden. 2022 wurde ihr der Literaturpreis der Hamburger Kulturbehörde in der Kategorie 'Kinder- und Jugendbuch' verliehen. Am meisten liebt sie es beim Schreiben, sich außergewöhnliche Namen auszudenken.

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Autoren/Hrsg.


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Kapitel 1

Stop! In the Name of Love

Der Pfeil lag so perfekt im Bogen, wie noch nie ein Pfeil in einem Bogen gelegen hatte. Die Sehne gerade genug gespannt, die herzförmige Pfeilspitze fest auf mein Ziel gerichtet. Gleich würde das Mädchen, auf das ich es abgesehen hatte, überwältigende Liebe für den Jungen direkt neben ihr empfinden. Der perfekte Schuss für die perfekte Liebe. Ich war einfach ein Naturtalent. Valentina, Tochter von Amor, geborene Nachwuchsliebesgöttin (nun endlich in Ausbildung), talentierteste Bogenschützin weit und breit. Ich nahm einen tiefen Atemzug, ließ die Liebesmagie in meine Finger fließen und …

»Du hältst ihn falsch!«

Tätärätä, da war er auch schon wieder vorbei, der wunderschöne Moment, durchbrochen von der wohl nervigsten Person, die je den Olymp bewohnt hatte – Star, dem Sohn des Hermes. Seit vier Wochen hatte ich ihn nun an der Backe. Und seit vier Wochen hatte er immer etwas zu meckern. Das kannte ich schon. Auf keinen Fall würde ich mich von meiner Mission ablenken lassen. Ich musste konzentriert bleiben. Aber da leider der bloße Klang dieser überheblichen Stimme den Wunsch in mir erweckte, alles kurz und klein zu schlagen, war an einen ruhigen Bogenschuss nicht mehr zu denken. Ich nahm den Pfeil runter und sah auf.

»Ich halte ihn nicht falsch!«

Star schüttelte den Kopf, sodass die schwarzen Strubbelhaare ihm nicht mehr in die blauen Augen fielen. Jemand sollte ihm mal sagen, dass diese Boybandfrisur seit ungefähr fünf Ewigkeiten out war.

»Also wolltest du das da treffen?« Er deutete auf das gewölbte Dach über den Fahrradständern der Schule, circa zwei Grad östlich und ein Meter hinter dem Mädchen.

Meine Lust, alles zu zerschlagen, verwandelte sich jetzt in den Drang, alles anzuzünden. Am besten ihn. »Quatsch, das hätte ich nie getroffen.«

Seine Augenbrauen wanderten skeptisch nach oben. »Zeig noch mal, wie du schießen wolltest.«

So eine Frechheit! Was fiel ihm ein, mich wie ein Kleinkind zu behandeln, das noch nie einen Bogen gehalten hatte?! Mit erhobenem Kopf nahm ich meine Schussposition wieder ein – nur, um Star zu beweisen, wie absolut daneben er lag.

»Zufrieden? Keine Chance, dass der Pfeil das Dach trifft. Ich bin doch nicht so blöd und schieß auf was, das den Pfeil zerbrechen könnte!« Nachdem mich so ein Fehler bei meiner Aufnahmeprüfung vor ein paar Wochen fast die Ausbildung zur Liebesgöttin gekostet hätte, passierte mir das bestimmt nicht noch mal.

Star ging um mich herum – nein, eigentlich flog er. Als wollte er zu jeder Sekunde zeigen, dass er als Sohn des Götterboten Hermes voll toll mit seinen geflügelten Skaterschuhen fliegen konnte. Als würde irgendwer von uns das jemals vergessen!

»Du hast recht«, sagte er.

Wie bitte, was? War das etwa ein Eingeständnis?

»Äh, danke. Ich weiß. Sag ich doch!« Ich streckte selbstbewusst die Brust raus.

Star verschränkte die Arme. »Ja, so zerbricht dir der Pfeil auf keinen Fall. Er würde nur zurückgeschleudert werden und dich selbst treffen. Was noch viel schlimmer ist.«

Dieser elende Klugscheißer!

»So ein Blödsinn! Pfeile prallen nicht von Metalldächern ab.«

»Aus dem Winkel schon.«

»Das sagst du nur, weil du es besser wissen willst.«

»Ich weiß es ja auch besser!«

»Tust du nicht.«

»Dann schieß und schau, was passiert.«

Star sah mich auffordernd an. Irgendwo in meinem Kopf sagte eine sehr leise, sehr vernünftige Stimme, dass das bescheuert war und ich es doch einfach gut sein lassen sollte. Die Klügere gibt nach und so. Aber ich wollte nicht die Klügere sein. Ich wollte recht haben. Also rief ich: »Okay, mach ich!« Und ließ den Pfeil los.

Star keuchte erschrocken auf. »Valentina!«

Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich das wirklich durchzog. Punkt für mich. Und dafür, dass ich so sauer war, hatte ich den Pfeil mit ziemlich ruhiger Hand abgeschossen. Er traf tatsächlich das vorhergesagte Ziel. Nur, dass dieses halt nicht das Mädchen war, sondern tatsächlich das Metalldach.

Mit einem KLONK prallte der Pfeil ab – und sauste mit Karacho zu mir zurück. So schnell, dass ich mich mit einem Kreischen auf den Boden warf, um nicht erwischt zu werden.

Nur knapp über mir sauste der Pfeil ins Nimmerwiedersehen davon, und ich verfluchte mich, weil ich den später würde einsammeln müssen. Aber getroffen zu werden, wäre noch schlimmer gewesen – dann hätte anstelle des Mädchens nämlich mich in den Jungen verliebt.

Star, der in die andere Richtung – also nach oben – geflohen war, landete wieder neben mir. »Siehst du! Du wärst wesentlich effizienter, wenn du einfach akzeptieren würdest, dass ich recht habe und du so gut wie nie.«

Ich rappelte mich auf. »Wegen dir hab ich den Pfeil verloren!«, knurrte ich. Zum Glück hatten wir diesmal mehr als zwei zur Verfügung, anders als noch bei meiner ersten Prüfung. Aber trotzdem war es ärgerlich. Die Dinger wuchsen ja nicht auf Bäumen (also, eigentlich natürlich schon, sie waren schließlich aus Holz, aber eben aus göttlichem, und das war ziemlich selten).

»Ich dachte nicht, dass du das wirklich machst«, gab Star trocken zu. Er deutete auf das Mädchen. »Vor allem, weil Mimi verlieben muss und nicht du!«

Oh, darum ging es ihm also?

»Entschuldige mal, wir haben beide diese Mission!«

Zunächst war es Stars Aufgabe gewesen, mir über die Schulter zu gucken und meine Ausbildung zu überwachen. Und das hatte er auch mit Genuss getan – was gab es für einen Besserwisser wie ihn Schöneres, als jemanden bei jedem Kleinkram zu korrigieren? Und dann auch noch auf offizielle Anweisung von Aphrodite? Aber nachdem ich zwei weitere Verliebungsaufträge ohne größere Probleme ausgeführt hatte – was Star natürlich sich und seinem unfehlbaren Weisungstalent zuschrieb –, hatte Aphrodite beschlossen, dass er wieder aktiv werden musste. Immerhin war er ebenfalls noch ein Liebesgott in Ausbildung.

Und somit war sie auf die grandiose Idee gekommen, uns ein gemeinsames Zielobjekt zu geben: Mimi.

Star war jetzt so aufgebracht, dass er sogar vergaß, rumzuflügeln. »Aber Mimi ist ja wohl so was von Aufgabengebiet.« Er hielt mir sein Handy unter die Nase und scrollte so rasant durch fünftausend Social-Media-Posts, Videos und Onlinebeiträge, dass mir ganz schwindelig wurde. In allen strahlte Mimi mich an, mit ihrem schwarzen Lidstrich und dem perfekten Afro, die zu ihren Markenzeichen gehörten. »Neuer Superstar am Pophimmel? Gewinnerin der Castingshow ? Definitiv ein Promi, definitiv mein Expertengebiet!«

Star hatte sich darauf eingeschossen, der Gott der Fanliebe zu werden, also zuständig für die Liebe zwischen Promis und ihren Fans. Und Mimi war wirklich richtig berühmt, seit sie vor Kurzem diese Fernsehcastingshow gewonnen und ihre erste Single die Charts gestürmt hatte. In der Schule gab es kein anderes Thema als sie, und ständig lagerten Fans vor dem Schulgebäude. Es war ein bisschen gruselig.

Allerdings war Star nicht der Einzige, der eine Götterspezialisierung anstrebte. Auch ich hatte bei der ganzen Sache noch ein Wörtchen mitzureden.

»Zuerst einmal ist Mimi eine Jugendliche, die noch nie verliebt war. Es geht hier also um ihre erste Liebe. Und ist ja wohl Spezialgebiet.« Oder sollte es zumindest werden. Valentina, die Göttin der ersten Liebe. Deshalb hatte mir Aphrodite diese Schule als Einsatzgebiet zugewiesen. Sollte Star sich doch wieder um irgendwelche erwachsenen Promis kümmern, statt auf meiner Spielwiese rumzupfuschen!

Star stöhnte und deutete auf den blonden Jungen neben Mimi. »Warum verliebst du nicht Felix, und ich verliebe Mimi? Dann verschießen wir beide einen Pfeil.«

Wir hatten die letzten Tage damit verbracht, genaustens zu recherchieren, was Mimi mochte, und waren zu dem Schluss gekommen, dass Felix ein gutes Match für sie wäre. Er war zwar absolut nicht mein Geschmack von Typ – zu arrogant, zu egoistisch –, aber zu Mimi könnte er passen. Sie standen beide auf Musik und hatten kein Problem damit, etwas Peinliches zu tun. Beide waren selbstbewusst. Mutig. Wussten, was sie wollten. Nahmen kein Blatt vor den Mund. Sie waren Topf und Deckel! Stars selbst designte Liebesgötter-App hatte außerdem analysiert, dass Mimi und Felix eine Kompatibilitätsgarantie von 99 % hatten. Das war ein gutes Ergebnis, auch wenn mich sein blöder Technikschnickschnack sonst echt nervte.

»Aber Felix war schon mal verliebt, er ist also nicht meine Aufgabe!«, wandte ich ein.

»Nein, er hat geschwärmt. Ohne Pfeil! Erste Liebe steht noch aus. Solltest du wissen, Madame .«

Verdammt, das stimmte tatsächlich. Auch wenn er und Schülersprecherin Thea offiziell zwei Wochen miteinander gegangen waren, hatte niemand von ihnen jemals einen Liebespfeil abbekommen. Kein Wunder, dass Thea Felix so schnell in den Wind geschossen hatte.

Aber ich gab mich ganz sicher nicht geschlagen. Aus Prinzip!

»Und warum nimmst du nicht ihn? Er ist...



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