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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 63, 384 Seiten

Reihe: Horror Taschenbuch

Keene Urban Gothic

Thriller
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-86552-297-9
Verlag: Festa Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 63, 384 Seiten

Reihe: Horror Taschenbuch

ISBN: 978-3-86552-297-9
Verlag: Festa Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Hier überlebt keiner! Als ihr Auto in einem verrufenem Viertel der Stadt den Geist aufgibt, hoffen Kerri und ihre Freunde, dass sie bis zum Tagesanbruch Schutz in einem alten Haus finden werden. Sie glauben, dass das finstere Gebäude verlassen ist. Aber sie irren sich. Die, die im Keller und den Tunneln unter der Stadt hausen, sind viel gefährlicher als die Straßen draußen. Gefangen in einer Welt der Finsternis, müssen die Freunde gegen unvorstellbare Geschöpfe kämpfen. Und wenn sie die Sonne jemals wiedersehen wollen, müssen sie diesen Kampf auch gewinnen! Urban Gothic ist Brian Keenes blutbespritzte Huldigung an Horror-Ikone Edward Lee. Dark Scribe Magazine: 'Brutal, mutig und eigentlich schon genial. Urban Gothic ist ein Meisterwerk des Schock-Horrors.' The Horror Review: 'Keene Name sollte in einem Atemzug mit King, Koontz und Barker genannt werden. Ohne Zweifel ist er einer der besten Horrorautoren die es gibt.' Deutsche Erstausgabe. Broschur 19 x 12 cm, Umschlag in Lederoptik

BRIAN KEENE (geboren 1967 in Pennsylvania) ist Autor von mehr als 30 Romanen. Außerdem verfasste er Comics wie The Last Zombie oder Doom Patrol. Seine Werke wurden mehrmals mit dem Bram Stoker Award ausgezeichnet. Übersetzungen erschienen in vielen Sprachen. Mehrere seiner Romane wurden auch verfilmt. Seine Website findet sich hier. The Horror Review: »Keenes Name sollte in einem Atemzug mit King, Koontz und Barker genannt werden. Ohne Zweifel ist er einer der besten Horrorautoren, die es gibt.«

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4
Kerris Welt hatte sich vor ihren Augen in ein Trümmerfeld verwandelt. Tyler war tot. Stephanie war tot. Scheiße gelaufen ... Mit Stephanie verband sie seit dem Kindergarten eine enge Freundschaft. Sie hatten von der ersten bis zur siebten Stufe dieselbe Klasse der katholischen St. Mary’s School besucht, waren danach gemeinsam zu einer öffentlichen Schule gewechselt. Sie hatten zusammen gelernt und ihre Kindheit verbracht. Kerri stockte der Atem, als Javier sie durch die Dunkelheit drängte. Obwohl sich ihre Augen mittlerweile etwas an die Lichtverhältnisse angepasst hatten, lieferte Javiers Handy, das er aufgeklappt ließ, die einzige Beleuchtung. Kerris Hände zitterten zu heftig, um ihr Feuerzeug zu halten. Sie hörte, wie Javiers Atem durch seine Nase pfiff. Kerri versuchte zu sprechen, um ihm zu sagen, er solle langsamer laufen, und um ihn zu fragen, ob er bei der Polizei angerufen hatte, doch die Stimme versagte ihr den Dienst. Sie stolperte noch einige Schritte weiter, dann blieb sie stehen. Schlagartig wurde ihr schwindlig. Hinter ihren Augen baute sich Druck auf. Sie schloss die Lider und hoffte, dass die Schmerzen verschwanden. Vielleicht war Steph gar nicht tot. Vielleicht lebte sie noch. Immerhin hatten Javier und sie es auch geschafft, zu fliehen. Eventuell hatte sie sich das, was sie mit anzusehen glaubte, nur eingebildet. Dann hörte Kerri erneut das Geräusch. Jenes grauenhafte Geräusch, das der Hammerkopf verursacht hatte, als ... Tyler und Steph ... Steph und Tyler ... Beide lebten unbestreitbar nicht mehr. Und Kerri hatte nichts unternommen, um ihnen zu helfen. Stattdessen war sie davongerannt. Wie konnte das sein? Tyler hatte Kerri die Unschuld genommen. Steph hatte sich danach alle Einzelheiten angehört, genau, wie Kerri es getan hatte, als Steph einige Jahre davor ihre Unschuld unter weniger angenehmen Umständen verlor. Steph war in jeder Hinsicht, die zählte, wie eine Schwester zu ihr gewesen, und nun lebte sie nicht mehr. Auch mit Tyler verband sie nicht nur eine Beziehung. Er hatte den Mittelpunkt ihres Lebens gebildet. Ja, in letzter Zeit war es manchmal schlecht gelaufen. Sie hatten oft gestritten. Da sie genug von seinem unreifen Verhalten hatte, dachte sie immer öfter darüber nach, ihn zu verlassen. Aber all die Streitigkeiten und all der Ärger – das bewies doch nur, wie sehr sie sich in Wirklichkeit liebten. Man zankte sich nicht mit jemandem, der einem am Arsch vorbeiging. Und nun war er weg. Tot. Er lag auf dem Boden im vorderen Teil des Hauses und seine Leiche wurde kalt, während sich das gerinnende Blut mit dem von Steph vermischte. Der Druck in ihrem Kopf kochte über. Kerri öffnete die Augen und schrie. Der Laut drang als tiefes, urtümliches, die Kehle zerfetzendes Kreischen hervor, das ewig anzudauern schien ... ... bis Javier ihr die Hand auf den Mund klatschte und fest zudrückte. »Hör auf«, flüsterte er. »Hör einfach auf.« Sie wehrte sich dagegen und sein Griff verstärkte sich. Kerri spürte, wie ihr Rotz zwischen seinen Fingern hindurchsickerte. Sie versuchte, zu reden, ihm zu sagen, dass sie zurück zu Tyler und Steph mussten, doch er blickte ihr nur starr in die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß. Ich weiß. Ich fühle es auch. Aber wir müssen weitergehen. Wir müssen Heather und die anderen finden und von hier verschwinden. Wenn du weiterhin schreist, findet uns diese Kreatur. Also hör auf damit, in Ordnung?« Seine langfingrige, fast feminine Hand blieb auf ihrem Mund, aber der Druck verringerte sich. Seine Augen funkelten im matten Schein des aufgeklappten Handys. Kerri blinzelte. Javier zog die Hand weg und sie schluchzte. Er drückte ihr einen Finger an die Lippen und brachte sie erneut zum Schweigen. »Nein. Nicht hier. Nicht mehr. Wir müssen weg.« Nach einigen Augenblicken nickte Kerri. Javier löste den Finger von ihrem Mund. Sie bedauerte es fast sofort. Seine Berührung – dieser winzige menschliche Kontakt – hatte sich tröstlich angefühlt. Panik und Kummer drohten schlagartig wieder, sie zu überwältigen. Als sie sprach, klang ihre Stimme kaum lauter als ein Flüstern. »Hast du jemanden angerufen?« »Ich bekomme hier drin keinen Empfang. In einem alten Haus wie diesem ist wahrscheinlich Asbest oder ähnlicher Kram in den Wänden verbaut.« Kerri runzelte die Stirn. Konnte Asbest den Handyempfang stören? Sie wusste es nicht. »Was jetzt?«, fragte sie. »Wir bleiben eine Minute stehen und lauschen. Ich glaube, er ist hinter Brett und Stephanie her.« »Er ... er hat Steph erwischt.« »Woher weißt du das?« »Ich hab’s gesehen, als wir weggerannt sind. Diese ... diese Kreatur hat ihren Kopf mit dem Hammer zertrümmert.« »Was ist mit Brett?« »Weiß ich nicht.« »Scheiße.« Javier holte tief Luft und schwieg für ein paar Sekunden. »Wir müssen erst Heather und dann einen Weg nach draußen finden.« »Was ist mit Brett? Und Tylers und Stephanies Leichen können wir auch nicht einfach zurücklassen.« »Wir sind ihnen keine große Hilfe, wenn es uns auch erwischt.« Er winkte ihr, ihm zu folgen, und kroch hinter eine alte Couch, die jemand mit einer dreckigen, schimmligen Plane abgedeckt hatte. Kerri robbte hinter ihm her. Zusammen kauerten sie in der Dunkelheit und warteten. Abgesehen von ihrem eigenen Atem hörten sie keinerlei Geräusche. Kerri ließ den Blick durch den Raum wandern und versuchte, ihre Umgebung auszumachen. Viel konnte sie nicht erkennen. Dafür waren die Schatten zu dicht. Früher einmal mochte es sich um ein Wohnzimmer gehandelt haben, das inzwischen nur noch einer Müllhalde glich. Die Atmosphäre schien von derselben Verzweiflung erfüllt zu sein, die sich in ihr ausbreitete. Unrat lag über den schmutzigen Boden verstreut – leere Dosen, zerbrochene Flaschen, aufgeplatzte Drogenampullen, ein schrumpliges Kondom. Sie fragte sich, was aus den Leuten geworden sein mochte, von denen der Müll stammte. Hatte man sie abgeschlachtet, so wie Tyler und Steph? Außer dem Sofa, hinter dem sie sich versteckten, befanden sich noch einige andere ramponierte Möbelstücke im Zimmer. Kerri konnte ihre Form unter Planen in der Dunkelheit ausmachen. Über ihr prangte ein gesprungener, verschmierter Spiegel schief an der Wand. Der Nagel, an dem er hing, arbeitete sich langsam aus dem Verputz. Vermutlich konnten sie sich glücklich schätzen, dass er nicht zu Boden gekracht war, um ihrem Verfolger einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu liefern, als sie den Raum betraten. Kerri holte ihr Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an. Die kleine Flamme trug wenig dazu bei, die Finsternis zu vertreiben, aber es gab ihr ein besseres Gefühl. Javier und sie sichteten einige blutige Fußabdrücke auf dem Boden, die jedoch mittlerweile spärlicher wurden. Kerri nahm an, dass Heathers Wunde allmählich verschorfte. Javier hob das Handy vor sein Gesicht und musterte mit zusammengekniffenen Augen das Display. Kerri starrte ihn an und hoffte auf eine positive Neuigkeit. Stattdessen runzelte er die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie schaute auf und erblickte ihr Abbild im gesprungenen Spiegel. Ihre blauen Augen wirkten nahezu vollkommen rund und die Sommersprossen in ihrem Gesicht zeichneten sich im matten Schein des Mobiltelefons und der Feuerzeugflamme wie schwarze Farbtupfer ab. Unter ihren Augen prangten dunkle Ringe, die es noch vor einer Stunde nicht gegeben hatte. Javier ließ das Telefon sinken. Dann packte er Kerri am Ellenbogen und drängte sie, sich in Bewegung zu setzen. Er steuerte mit ihr auf eine weitere Tür an der entgegengesetzten Wand zu. Kerri steckte das Feuerzeug zurück in die Tasche. Sie krochen auf Händen und Knien, und Kerri zuckte zusammen, als ihr ein langer Holzsplitter in die Handfläche stach. Sie zog ihn mit den Zähnen heraus und spuckte ihn weg. Aus der Wunde quoll ein kleiner Blutstropfen. Sie schaute auf den Boden. Ein weiterer Tropfen. Noch während sie hinsah, verschwand er, fast so, als werde er von den Bodenbrettern getrunken. Womöglich sehen wir deshalb nicht mehr so viele von Heathers Fußabdrücken, dachte sie. Das Haus saugt sie alle auf. Sie erreichten die offene Tür. Javier beugte sich vor und spähte um die Ecke. Dann nickte er in ihre Richtung, gab ihr so zu verstehen, dass die Luft rein war. Sie krochen durch die Öffnung in einen weiteren Flur. Über ihnen hing eine von Spinnweben überzogene Zierlampe von der Decke. Den Boden bedeckte ein verschlissener, fleckiger Läufer in der Farbe von Limabohnen. Mehrere geschlossene Türen säumten den schmalen Gang. Kerri schüttelte den Kopf und versuchte, sich die Anordnung des Hauses vorzustellen. Javier musste genauso verwirrt sein wie sie, denn er meinte: »Die Bruchbude ist wie ein verdammtes Labyrinth. Ich werd nicht schlau daraus.« »Na ja, jedenfalls kennen wir schon einen Teil.« »Ja, aber wir wissen nicht, was vor uns liegt. Oder wo Heather steckt.« »Ihr ist nichts passiert. Wir finden sie schon.« »Das hoffe ich«, erwiderte Javier. »Ich weiß nicht, was ...« Seine Stimme verstummte. Zu heftige Emotionen. Kerri spürte, wie er neben ihr zitterte. Sie berührte ihn an der Schulter. »Es wird alles gut«, flüsterte sie. Er schaute zur Decke und runzelte die Stirn. Kerri folgte seinem Blick. Mehrere Elektrokabel und nackte Glühbirnen formten eine schmucklose Reihe und baumelten herab. Sie...



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