E-Book, Deutsch, 1024 Seiten
Reihe: eBundle
Kaye Hot Arabian Nights - Lass dich von diesen Wüstenprinzen verführen! (4in1-Serie)
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95576-964-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 1024 Seiten
Reihe: eBundle
ISBN: 978-3-95576-964-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Orients und lassen Sie sich von vier Geschichten aus 1001 Nacht verführen.
IM BANN DES SCHÖNEN FREMDEN
'Ich bin eine enorme Unannehmlichkeit?' Julia ist empört. Scheich Azhar al-Farid ist der schönste Mann, den sie jemals gesehen hat. Und der hochmütigste! Leider ist er auch ihre einzige Möglichkeit, der Wüste zu entfliehen - also überredet sie ihn zähneknirschend, ihr zu helfen. Schnell wird sie gewahr, dass Azhar keineswegs so arrogant ist, wie es scheint. Seine zärtlichen Küsse sprechen eine ganz andere Sprache ... Doch als Julia im Begriff ist, ihr Herz an den attraktiven Scheich zu verlieren, muss sie erkennen, dass ihr Liebster nicht der ist, für den sie ihn hält!
DIE LADY UND DER WÜSTENPRINZ
Wie ein Prinz aus 1001 Nacht sieht Scheich Kadar aus! Bebend tritt Lady Constance Montgomery dem attraktiven Herrscher in seiner prunkvollen Marmorhalle entgegen. Aufgrund eines Unglücks ist sie an den Gestaden seines Königreichs gestrandet. So schnell wie möglich müsste sie das nächste Schiff nach Indien nehmen, wo ihr unbekannter Verlobter auf sie wartet. Doch unter Kadars sinnlichem Blick spürt Constance ein pikantes Verlangen. Und der betörende, wenn auch skandalöse Vorschlag des stolzen Wüstenprinzen führt die junge Schönheit in nie gekannte Versuchung ...
SKANDALÖSE VERFÜHRUNG IM HAREM
Die wertvollen Araberpferde sind der Stolz seines Reichs, weiß Scheich Rafiq. Als eine mysteriöse Krankheit die rassigen Vollblüter befällt, lädt er einen englischen Spezialisten ein. Doch den Wüstenprinzen erwartet eine Überraschung: Tierärztin Stephanie Darvill betritt seinen Palast - eine Frau, und noch dazu die begehrenswerteste, die jemals auf den seidenen Kissen Platz genommen hat! Aber trotz des heißen Verlangens, das zwischen ihnen entbrennt, gibt Stephanie ihm zu verstehen, dass sie ihm unmöglich ihre Unschuld schenken kann. Weil sie nicht mehr unschuldig ist ...
DIE WÜSTENBLUME UND DER GENTLEMAN
'Ich habe die absurde Vorstellung, dass Ihre Küsse nach Pfirsich schmecken würden.' Königreich Nessarah, 1815. Zart wie eine Blüte und stolz wie eine Königin: Wer ist die geheimnisvolle Fremde, die der britische Archäologe Christopher Fordyce des Nachts mitten in der Wüste antrifft? Die schöne Tahira betört ihn mit ihrer liebreizenden Art - und entfacht in ihm zugleich ein brennendes Begehren nach ihren verlockenden Lippen. Doch nach märchenhaft leidenschaftlichen Stunden im warmen Wüstensand wird Christopher gewahr: Es kann keine gemeinsame Zukunft für ihn und seine geliebte Wüstenblume geben! Denn Tahira ist bereits einem anderen versprochen ...
Marguerite Kaye ist in Schottland geboren und zur Schule gegangen. Ursprünglich hat sie einen Abschluss in Recht aber sie entschied sich für eine Karriere in der Informationstechnologie. In ihrer Freizeit machte sie nebenbei einen Master - Abschluss in Geschichte. Sie hat schon davon geträumt Autorin zu sein, als sie mit neun Jahren einen Wettbewerb in Poesie gewann. 30 Jahre später hatte sie mit einem Historical Roman den Durchbruch.
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2. KAPITEL
Die wunderschöne Wüstenlandschaft raubte Julia immer noch jedes Mal den Atem. Fasziniert beobachtete sie, wie der leuchtend orangerote Himmel in ein blasses Dunkelblau überging, als ob die Sonne bei ihrem raschen Untergang am Horizont einen Bühnenvorhang hinter sich herzog. Die wenigen Schäfchenwolken verfärbten sich in ein allmählich dunkler werdendes Grau und wurden von der sich ausdehnenden Schwärze schließlich gänzlich verdeckt. Die funkelnden Sterne schienen Julia zum Greifen nah zu sein, und der Mond leuchtete buttergelb über ihr. In seinem Schein hoben sich die Umrisse der Dünen scharf in der düsteren Landschaft ab, manche erstreckten sich sanft herabfallend ins Tal, andere ragten wie steile Klippen empor. Auch die Luft veränderte sich, von trocken und staubig zu weich und salzig. Tief atmete sie ein und hob das Gesicht zum Himmel, genoss die sanfte Brise, die leicht durch die Palmen der Oase strich.
Den Falken sah sie zuerst. Von Hanif wusste sie, dass er ein wichtiger Begleiter für jeden Wüstenreisenden war. Wie aus dem Nichts stürzte er vom Himmel herab und ließ sich auf dem Sattel des Kamels nieder. Gleich darauf tauchte Azhar aus der Dunkelheit auf, den schlanken Saluki auf den Fersen. Erneut war sie von seiner gebieterischen Ausstrahlung beeindruckt, wobei er nicht arrogant wirkte. Vielmehr schien er sich in seiner Umgebung sichtlich wohlzufühlen. Ein klein wenig einschüchternd fand sie ihn dennoch. Aber auch umwerfend attraktiv.
Umwerfend? War das das richtige Wort? Sie war sich nicht sicher, ob es überhaupt ein Wort dafür gab, gleichwohl zu faszinieren wie auch zu provozieren. Nein, provokant war er nicht, eher … gebieterisch. Ein Mann mit unwiderstehlicher Ausstrahlung, der jedoch selbst nicht leicht zu beeindrucken war. Unnahbar – war das der treffende Ausdruck? Nein, sie verhielt sich albern. Dennoch war Azhar unleugbar ein aufsehenerregender Mann, nach dem sich jede Frau umgedreht hätte. Julia juckte es abermals in den Fingern, seine Züge zu malen, den sinnlichen Schwung seines Mundes. Ja, es war sein Mund, mehr noch als sein gutes Aussehen oder sein gestählter Körper, der den Wunsch nach flammenden Küssen in ihr weckte. Auch wenn sie keine Vorstellung davon hatte, wie sich ein flammender Kuss anfühlte. Sie hegte jedoch keinen Zweifel daran, dass Azhar sich darauf verstand. Seltsam, dass sie sich dessen so sicher war. Noch seltsamer aber war, dass allein sein Anblick ein heißes Kribbeln in ihr auslöste und höchst unziemliche Gedanken in ihrem Kopf kreisen ließ.
Offenbar hatten die flirrende Hitze und die urtümliche, fast magische Schönheit der Wüste ihr den Verstand benebelt. Als sie beobachtete, wie Azhar einige Sachen aus den Satteltaschen der Maultiere nahm, kam es ihr so vor, als wären sie die einzigen Menschen auf der Welt, so weit von Cornwall und dem Leben, das sie kannte, entfernt, wie nur möglich. Sie konnte ein Niemand oder ein Jemand sein. Sie konnte wilde, seltsame Fantasien haben, sie sogar ausleben, und niemand würde je davon erfahren.
Nicht dass sie das wagen würde. Schon einmal hatte sie so empfunden, damals in Südamerika. Obwohl sie verheiratet waren und ganz allein, war Daniel bis ins Mark erschüttert gewesen, als sie ihn leidenschaftlich geküsst und ihm vorgeschlagen hatte, sich unter dem Sternenhimmel zu lieben. Als Azhar sich ihr näherte, errötete sie beim Gedanken an die Erinnerung und verbannte jegliche Unschicklichkeit aus ihrem Kopf.
„Sie haben sich also entschlossen, mir beim Essen Gesellschaft zu leisten“, sagte er.
Julia setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Wenn es genug für zwei gibt, dann gerne.“
„Können Sie ein Feuer in Gang bringen? Meine erlegte Beute kocht sich nicht von allein.“
Ihr Lächeln erstarb. Es stimmte, statt zu träumen, hätte sie sich lieber nützlich machen sollen. Das hieß jedoch noch lange nicht, dass sie sich ihr Versäumnis vorhalten lassen wollte. „Ich kann ein Feuer in Gang bringen“, erwiderte sie schroff. „Ich kann das Kaninchen, das Sie da haben, auch abziehen und sogar kochen. Geben Sie her.“
Die Bitte klang unabsichtlich wie ein Befehl. Azhars Miene wurde herablassend. Wie machte er das nur, bloß mit einem Heben der Augenbrauen? Ein kaltes Funkeln stand in seinen Augen. „Das ist kein Kaninchen, sondern ein Hase.“
Und ja, wieder einmal hatte er recht. „Dann ist der aber ziemlich klein“, entgegnete Julia. „In England sind sie doppelt so groß.“
Er zog seinen Dolch aus dem Gürtel und machte sich mit geschickten Händen daran, ihr Abendessen zu häuten. „Wir sind in Arabien, nicht in England. Der Hase lebt hier in einer kargen Umgebung.“
Sein Falke, der reglos im Sattel saß, beobachtete die Szene mit hoffnungsvollem Blick in den Knopfaugen. „Ich gehöre nicht zu diesen arroganten Leuten, die nur durch die Welt reisen, um zu beweisen, dass England allen anderen Nationen überlegen ist, falls Sie das denken.“
Azhar lächelte leicht – sehr leicht – aber es war dennoch ein Lächeln. Julia betrachtete das als Fortschritt. „Ich war noch nie in England“, sagte er. „Es soll grün und blühend sein, deshalb glaube ich gern, dass die Hasen dort größer sind als hier. Würden Sie jetzt bitte ein Feuer anmachen? Ich würde gern noch vor Sonnenuntergang speisen.“
Rasch entzündete sie ein Feuer und hoffte, sie wirkte dabei geschickt, denn sie war sich bewusst, dass Azhar sie nicht aus den Augen ließ. Unter seinen Blicken wurde sie unruhig. „Sehen Sie, ganz so unfähig bin ich nicht.“
„Stimmt.“ Der Hase lag inzwischen im Topf, und der Falke und der Hund fraßen bereits die Stücke, die Azhar ihnen gegeben hatte. Aus den Falten seines Kaftans holte er eine Handvoll duftender Wildkräuter hervor. Er goss Wasser in den Topf und stellte ihn übers Feuer.
„Es ist nicht meine Schuld, dass die von mir angeheuerten Männer sich als Schurken herausgestellt haben“, meinte Julia. Sein „Stimmt“ hatte sie geärgert. Ist es meine Schuld? fragte sie sich. Hätte Daniel verlässlichere Führer ausgewählt? Wenn er hier gewesen wäre, hätte er sicher nicht gezögert, dies zu behaupten. Nein, er hätte einen Weg gefunden, ihr die Schuld zuzuschieben. Sie erinnerte sich daran, dass er sie auch für den Untergang der Barke verantwortlich gemacht hatte. Sie habe ihn im entscheidenden Moment abgelenkt, hatte er gesagt, als sie durchnässt und zitternd auf dem schlammigen Ufer des Flusses lagen. Da sie froh gewesen war, noch am Leben zu sein, hatte Julia ihm nicht widersprochen und später – oh, später hatte sie das getan, was sie immer tat, und versucht, den Vorfall aus ihrem Gedächtnis zu streichen. Sie hatte geglaubt, es sei ihr gelungen. Merkwürdig, dass ihr so viele dieser Erinnerungen in letzter Zeit wieder durch den Kopf gingen. Was sie an etwas anderes erinnerte.
„Azhar, darf ich Sie etwas fragen, über das ich mich schon die ganze Zeit wundere? Warum hat Hanif so lange gewartet, um mich auszurauben?“
„Was meinen Sie damit?“
„Ich reise schon seit über einem Monat mit ihm durch die Wüste. Warum jetzt erst? Warum hat man mich nicht schon am ersten Abend oder in der ersten Woche betäubt und ausgeraubt?“
„Ein ganzer Monat!“ In Azhars Augen glitzerte Wut. „Das lässt darauf schließen, dass diese Banditen absichtlich gewartet haben, bis sie die Grenze von Petrisa überschritten haben.“
„Aber warum?“
Er presste die Lippen zusammen. „Dafür kann ich mir nur einen Grund vorstellen. Sie hielten es für sicherer. Was bedeutet, dass die Gesetze in Qaryma sehr viel laxer verfolgt werden“, meinte er grimmig. „Falls dem so ist, haben sich die Dinge grundlegend verändert.“
„Verändert? Sie waren also schon länger nicht hier?“
„Zehn Jahre“, antwortete Azhar. „Seit zehn Jahren war ich nicht zu Hause.“
„Zu Hause? Sie sind in Qaryma zu Hause?“ Fragend blickte Julia ihn an.
Azhar fluchte innerlich. Die Bemerkung war ihm unabsichtlich herausgerutscht. Er hatte ein Haus, aber kein Zuhause. „Ich war es, jetzt nicht mehr“, sagte er. „Erklären Sie mir doch bitte, womit Sie sich so lange in der Wüste beschäftigt haben.“
Es klang eher wie ein Befehl statt wie eine Bitte, aber die Worte hatten die gewünschte Wirkung. Obwohl sie kurz zögerte, akzeptierte Julia den Themenwechsel. „Pflanzen“, sagte sie. „Ich sammele Pflanzenproben. Ich bin Botanikerin.“
Überrascht lachte er auf. „Pflanzen! Sie sind hier, um Pflanzen zu sammeln?“
„Eher Wurzeln und Samen“, erwiderte Julia. „Hauptsächlich aber fertige ich Skizzen von den Pflanzen und ihrer Umgebung an und mache mir Notizen zu ihren Nachbarpflanzen und derlei Dinge.“
„Sie sind also eine Künstlerin, Madam Trevelyan?“
„Julia, bitte. Wenn ich Sie Azhar nennen darf, sollten Sie Julia zu mir sagen. Ich bin recht geschickt im Zeichnen.“
„Und wo sind Ihre Bilder?“, hakte er nach, obwohl er die Antwort bereits kannte.
„Weg“, bestätigte sie. „Ebenso wie meine Farben, Notizbücher und all meine Proben. Sie waren in einer Truhe, mit vielen kleinen Schubladen und Einsätzen.“
Sie runzelte die Stirn und verschränkte die Finger. Ihre Entschlossenheit, nicht die Fassung zu verlieren, war weitaus anrührender als der Anblick von Tränen. „Deshalb wollen Sie diese Truhe also unbedingt zurückhaben. Ist sie Ihnen denn noch wichtiger als die Uhr Ihres Gatten?“, fragte Azhar.
Julia nickte und zwang sich zu einem Lächeln. „Wie Sie jedoch so unmissverständlich klargemacht haben, ist...