Kane | Ewig währt der Zorn | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 443 Seiten

Reihe: Romantic Suspense der Bestseller-Autorin Andrea Kane

Kane Ewig währt der Zorn


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-5139-2
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 443 Seiten

Reihe: Romantic Suspense der Bestseller-Autorin Andrea Kane

ISBN: 978-3-7325-5139-2
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



'Ein eiskalter Thriller und eine brillante Charakterstudie zugleich.' James Rollins

Vor siebzehn Jahren wurden Morgan Winters Eltern brutal ermordet. Nun erfährt sie, dass damals der falsche Mann für das Verbrechen verurteilt wurde. Der wahre Mörder ist immer noch auf freiem Fuß. Morgan will Rache nehmen. Doch sie weiß nicht, dass der Killer sie schon lange beobachtet - und wie nahe er ihr bereits ist ...

Ein Psychothriller mit Peter 'Monty' Montgomery. Band 1: 'Angsttage'.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



Andrea Kane ist eine erfolgreiche US-Autorin, die u. a. psychologische Thriller schreibt. Ihre Bücher wurden bereits in über 20 Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrer Familie und einem Zwergspitz in New Jersey. Im Internet ist sie unter www.andreakane.com zu finden.

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2.


Pete Montgomery fuhr in die Einfahrt und starrte auf das Reihenhaus, das ihm als Büro diente, als wäre es ein Feind. Er hatte eine Stinklaune. Er war extra um Viertel vor neun in Dutchess County losgefahren, um nicht in den Berufsverkehr zu geraten. Trotzdem hatte er drei Stunden bis Little Neck gebraucht. Normalerweise schaffte er es in der Hälfte der Zeit; heute hatte die Fahrt so lange gedauert, weil Schneefall eingesetzt hatte. Die Straßen waren von einer dünnen Schneedecke überzogen, die aber ausreichte, um die meisten Autofahrer in ängstliche Hosenscheißer zu verwandeln, die ihre Nasen gegen die Windschutzscheiben pressten und nur noch im Schneckentempo dahinkrochen.

Montgomery sprang aus seinem lädierten braunen 96er Toyota Corolla, der schon hunderttausend Meilen auf dem Tacho hatte. Der Wagen war so oft zusammengeflickt worden, dass die Werkstatt für ihn so etwas wie ein zweites Zuhause war. Aber Monty – wie Montgomery von allen genannt wurde – war überzeugt, dass das Auto noch ein gutes Jahrzehnt durchhalten würde. Außerdem war es das ideale Fahrzeug für einen Privatdetektiv: ein ganz gewöhn-licher, einfacher, unauffälliger Wagen.

Als Monty die Bürotür aufschloss, klingelte das Telefon. Er durchquerte den Raum und nahm den Hörer ab. »Montgomery.«

»Hallo, Monty.« Es war Rich Gabelli, sein ehemaliger Partner im fünfundsiebzigsten Revier in Brooklyn. Sie hatten mehr als zehn Jahre zusammengearbeitet, bis Monty mit fünfzig in den Ruhestand gegangen war. Gabelli war jünger und toleranter; für ihn lag der Ruhestand noch in weiter Ferne.

»Hallo, Rich, was gibt’s?« Monty blätterte bereits in seinen Akten und suchte die wichtigsten Fälle heraus.

»Arbeitest du jetzt halbtags? Ich hab’s dreimal auf deinem Handy probiert und dich nicht erreicht. Deine Flitterwochen scheinen sich hinzuziehen und ’ne Menge Zeit und Kraft zu verschlingen.«

Monty knurrte. Seitdem er seine Exfrau vor sechs Monaten zum zweiten Mal geheiratet hatte, musste er sich ständig die gutmütigen Spötteleien seiner Freunde gefallen lassen. »Ich war nicht zu Hause bei Sally. Ich war unterwegs und hab die anderen Autofahrer verflucht. Übrigens habe ich deine Nummer auf dem Display gesehen, bin aber nicht rangegangen. Es wird Zeit, dass du dich um dein eigenes Sexualleben kümmerst und nicht immer auf meins schielst.«

»Du hast gut reden«, erwiderte Gabelli. »Sally ist noch immer umwerfend attraktiv. Hast du dir Rose in letzter Zeit mal richtig angesehen? Sie hat zwanzig Pfund zugenommen.«

»Und du dreißig. Für deine Wampe brauchst du einen eigenen Schreibtisch. Sei froh, dass Rose dich nicht verlässt. Was willst du? Ich hab zu tun.«

»Ich habe eine Information für dich.« Monty entging der plötz-liche ernste Unterton in Gabellis Stimme nicht.

»Und?«

Gabelli atmete tief aus. »Der Staatsanwalt hat mit Lando einen Deal gemacht. Lando hat ihm den Namen von Goddfreys Killer verraten.«

»Ist doch prima. Okay, ein Deal mit Lando ist zum Kotzen, aber Goddfreys Killer hat es verdient, in der Hölle zu schmoren.«

»Stimmt. Aber da ist noch was.«

»Ich bin ganz Ohr.«

»Der Typ, der Goddfrey umgebracht hat, war Nate Schiller.«

»Nate Schill… verdammte Kiste«, knurrte Monty. »Bist du sicher?«

»Ja. Schiller hat in Sing Sing damit geprahlt, einen Cop umgenietet zu haben. Er war auch noch so blöd zu sagen, dass es Goddfrey war. Das bedeutet, dass er Hernandez ebenfalls gekillt hat, aber das hat er zu spät bemerkt. Es gibt Beweise, die das bestätigen; darum hat er die Morde an Jack und Laura Winter gestanden. Wenn jemand einen Staatsanwalt umlegt, ist er in Sing Sing ein Star. Wenn er aber einen Gangsterboss tötet, ist sein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Und da Goddfrey am Heiligen Abend in Harlem etwa zu der Zeit erschossen wurde, als die Winters in Brooklyn starben, kann Schiller sie nicht umgebracht haben.«

»Verdammt!« Monty warf eine Akte auf den Schreibtisch.

»Du hattest von Anfang an recht.«

»Darum ging es mir gar nicht, und darum geht es mir auch jetzt nicht. Aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich überrascht. Der Doppelmord an den Winters passte nicht zu Schillers Vorgehensweise. Ich hatte immer das Gefühl, dass persönliche Motive im Spiel waren. Und die Walther PKK? Nicht Schillers Stil.«

»Du weißt, dass er uns gerne auf falsche Fährten gelockt hat. Jedenfalls will die Staatsanwaltschaft Manhattan den Winter-Fall jetzt neu aufrollen.«

»Das überrascht mich nicht. Jack Winter war ihr Goldjunge. Ihnen liegt sehr daran, seinen Mörder zur Strecke zu bringen. Das Problem ist, dass die Akte geschlossen wurde, als Schiller gestanden hat. Das ist jetzt siebzehn Jahre her. Egal, was für einen Wirbel die Staatsanwaltschaft jetzt auch machen würde – wer kann mit diesem Fall schon was anfangen? Ohne Spuren, ohne Zeugen und mit einer dürftigen Liste möglicher Verdächtiger, von denen die meisten entweder tot oder untergetaucht sind. Da könnten sie genauso gut versuchen, einen Hasen aus dem Hut zu zaubern. Die Spuren sind eiskalt.«

»Stimmt. Wir haben die Akte schon ausgegraben. Nichts. Aber der Captain will unbedingt, dass wir die Ermittlungen wieder aufnehmen.«

»Natürlich will er das«, erwiderte Monty. »Er muss sich absichern. Bestimmt ist er heilfroh, dass ich nicht mehr dabei bin. Er weiß, dass ich am Ball bleiben würde, bis ich den Fall gelöst hätte, wäre ich noch Cop.« Monty verstummte und fuhr in rauem Tonfall fort: »Was ist mit Morgan, der Tochter? Weiß sie es schon?«

»Deshalb rufe ich dich an. Der Deal ging gerade erst über die Bühne. Die Staatsanwaltschaft hat Mühe, den ganzen Kram auszugraben, und sie freuen sich nicht gerade, was für Folgen das haben könnte. Sie müssen sicherstellen, dass nichts durchsickert. Die Tochter wird also heute informiert.« Eine bedeutsame Pause. »Sobald wir ihnen grünes Licht geben, nachdem wir hier im Revier alles herausgesucht haben. Und das tue ich gerade.«

Monty verstand die Botschaft. »Dann bleibt mir noch Zeit, vorher mit dem Mädchen zu sprechen.«

»Stimmt. Wenn du das vorhast.«

»Das habe ich vor«, sagte Monty nur. Er sah das Kind mit den tiefliegenden Augen im Geiste vor sich, als wäre es gestern gewesen, dieses Kind, das von einem Augenblick auf den anderen erwachsen geworden war. Sogar heute noch verkrampfte sich sein Magen, wenn er an den Tatort dachte, den er damals vorgefunden hatte.

Meistens gelang es Monty, genügend Abstand zu seinen Fällen zu behalten. Das war ihm damals nicht gelungen.

Es ging ihm noch immer nahe.

»Sie war in einer schrecklichen Verfassung«, sagte Gabelli. »Du warst der Einzige, den sie an sich herangelassen hat.«

»Ja. Mir ging es damals auch ziemlich mies. Darum hatten wir beide ja diesen guten Draht zueinander.«

»Ich erinnere mich.« Gabelli räusperte sich. Auch wenn sie damals Partner gewesen waren, gab es Themen, die er nicht gerne anschnitt. Diese schwierige Zeit in Montys Leben gehörte dazu. »Du solltest dich beeilen. Ich kann die Sache nicht lange rauszögern. Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass du das alles nicht von mir erfahren hast, sonst macht der Chef mich zur Schnecke.«

»Kein Problem. Wir haben nie darüber gesprochen«, erwiderte Monty. »Aber unter uns gesagt – ich tue ihm doch nur einen Gefallen, wenn ich es ihr sage. Vielleicht kann ich ein bisschen Schadensbegrenzung betreiben.«

»Du denkst an den Kongressabgeordneten Shore.«

»Klar. Das wird ihm einen Schock versetzen. Als die beiden damals ermordet wurden, war ich der Einzige, dem er nicht mit einer Klage gedroht hat.«

»Er wollte Antworten. Das kann ich ihm nicht verdenken. Er und seine Frau hatten ihre besten Freunde verloren, und ihnen wurde das Sorgerecht für deren Kind übertragen.«

»Er hatte sich besser in der Gewalt, als es mir in der Situation gelungen wäre. Wenn ich gesehen hätte, was das arme kleine Mädchen durchmacht, hätte ich scharfe Geschütze aufgefahren, anstatt nur Drohungen auszustoßen, um meine Antworten zu bekommen.« Monty schob den Aktenstapel zur Seite und nahm einen Block und einen Stift zur Hand. »Wo wohnt Morgan Winter jetzt? Ich will unbedingt mit ihr sprechen, ehe andere an sie rankommen und bevor die Presse es erfährt. Diese Nachricht wird ihr auch so schon schlimm genug zusetzen, ohne dass sie von Reportern belagert wird.«

Papier raschelte. »Sie wohnt in dem Stadthaus, das ihre Eltern ihr in Upper East Side hinterlassen haben. Sie hat ein Unternehmen, das sie auch von dort aus betreibt, eine Art Partnervermittlung für die oberen Zehntausend.« Gabelli las Monty die Adresse vor.

»Danke, Rich. Gib mir eine Stunde, dann kannst du die Hunde von der Leine lassen.« Monty seufzte. »Ich hoffe, Morgan Winter wird damit fertig.«

»Sie ist kein Kind mehr, Monty. Sie ist eine erwachsene Frau. Sie wird es schon verkraften.«

»Meinst du? Ich bin mir nicht so sicher. Sie hat in der Nacht damals nicht nur ihre Eltern verloren. Die beiden wurden brutal ermordet, und sie hat die Leichen gefunden. Sie war traumatisiert. Das Mädchen hat nur deshalb nicht den Verstand verloren, weil es wusste, dass der Killer gefasst und zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.« Er seufzte. »Und jetzt muss ich ihr sagen, dass der Mann es gar nicht gewesen ist.«

Es war ein Uhr mittags. Morgan knurrte der Magen, als sie in ihr Haus zurückkehrte. Sie hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Im Grunde hatte sie nicht einmal Zeit gehabt, Luft zu...


Kane, Andrea
Andrea Kane ist eine erfolgreiche US-Autorin, die u. a. psychologische Thriller schreibt. Ihre Bücher wurden bereits in über 20 Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrer Familie und einem Zwergspitz in New Jersey. Im Internet ist sie unter www.andreakane.com zu finden.

Andrea Kane ist eine erfolgreiche US-Autorin, die u. a. psychologische Thriller schreibt. Ihre Bücher wurden bereits in über 20 Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrer Familie und einem Zwergspitz in New Jersey. Im Internet ist sie unter www.andreakane.com zu finden.



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