E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: MeinTrip
Kalmbach Reise Know-How MeinTrip Loiretal
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8317-5358-1
Verlag: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: MeinTrip
ISBN: 978-3-8317-5358-1
Verlag: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Schlösser, Wein und Savoir-vivre: Das Loiretal im Herzen Frankreichs ist berühmt für seine königlichen Prachtbauten, die Besucher mit ihrer wechselvollen Geschichte faszinieren. Einige thronen majestätisch am Flussufer, andere sind von eleganten Gärten oder weitläufigen Parks umgeben. Die Loire, der letzte ungezähmte Strom Frankreichs, und ihre Nebenflüsse bieten Naturfreunden mit reizvollen Rad- und Wanderwegen viel Raum für Entdeckungen. Die großen Städte Orléans, Tours und Angers versprechen kulinarische Genüsse, Kultur und urbanes Leben. Sehenswert sind aber auch die kleineren Orte wie Blois, Amboise oder Saumur: Hier kann man durch schmucke Altstadtgassen bummeln und sich den lokalen Wein munden lassen.
Dieser aktuelle Reiseführer Loiretal ist der ideale Begleiter, um alle Facetten des Loire-Tals selbstständig zu entdecken:
- Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet
- Die schönsten Naturerlebnisse und Ausflugsziele
- Die prächtigsten Parks und Gärten
- Die besten Hotspots zum Wandern, Radfahren und für Touren auf dem Fluss
- Unterwegs mit Auto, Bus und Bahn oder Fahrrad
- Die ganze Bandbreite der französischen Küche
- Shoppingtipps für lokale Produkte von Orangenlikör bis zu Pralinen
- Tipps zur Wahl der Unterkunft sowie außergewöhnliche Unterkunftskonzepte: Übernachten im Schloss, gemütliche Chambres d'hôtes und Glamping
- Die lohnendsten Festivals und Feiern
- Besonderheiten der Flora und Fauna
- Weinbau und Champignonzucht: spannende Tipps, Exkurse und Hintergrundinfos
- Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Touren, Events, Hilfe im Notfall, Verkehrsmitteln, Wetter ...
- Kleine Sprachhilfe Französisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Loiretal im Überblick
Prächtige Schlösser und viel Natur im „Garten Frankreichs“
Wie viele Schlösser gibt es eigentlich an der Loire? Dreihundert? Oder noch ein paar mehr? Jedenfalls genug, um jeden Fan glücklich zu machen. Die weltberühmten Châteaux sind der ganze Stolz der Region. Zusammen mit charmanten Dörfern und lebendigen Städten wie Orléans {7}, Tours {27} und Angers {61} machen sie das Loiretal zu einem der reizvollsten Ziele in Frankreich – das als Ensemble sogar in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde. Nicht umsonst wählten viele französische Regenten und Adlige das Loiretal als ihren Lieblingsaufenthaltsort. Was erwartet Reisende also? Keineswegs nur blaublütige Geschichten, historische Gemächer und bedeutende Kulturdenkmäler, sondern auch viel Natur im „Garten Frankreichs“! Neben dem wachsenden Weintourismus ist seit einigen Jahren vor allem Slow Travelling angesagt. In der Tat ist das ebene Loiretal ideal für Fahrradtourismus – besonders sportlich muss man nicht sein und die gute Infrastruktur samt Ladestationen für E-Bikes lässt auch gemütliche Genusstouren zu. Das ist nachhaltiger und erlebnisreicher. Auch sonst ist das Angebot an Aktivitäten vielfältig: Bootsfahrten auf traditionellen gabares (–>), Touren durch kilometerlange Troglodyten-Höhlen (–>) oder Abheben im Heißluftballon sind nur einige der Abenteuer, die neben Schlossbesichtigungen locken. Übrigens verdankt das Loiretal seinen lebenslustigen Ruf nicht nur dem Weinanbau (–>). In dieser Genussregion par excellence gehört neben der Einkehr im Restaurant, Bistro oder der guinguette, einem Gartenlokal am Flussufer, unbedingt ein Marktbesuch aufs Programm, etwa in der Markthalle von Tours (Halles de Tours, –>). Wie so oft an der Loire dominiert ein Schloss die Silhouette von Gien {2} (010ml-gk) Loiretal – ein Porträt
Wo einst Könige, ihre Mätressen und ihr Hofstaat logierten, faszinieren heute prächtig ausgestattete Residenzen als Überbleibsel einer vergangenen Epoche – vom größten Schloss, dem Château de Chambord {17}, bis zum Dornröschenschloss Ussé {35}. Seit dem Jahr 2000 zählt die „kulturelle Landschaft Loiretal“ auf 280 km Länge zwischen dem Château de Sully {3} und Chalonnes [A4] zum UNESCO-Weltkulturerbe, das Schloss Chambord bereits seit 1981. Und wohl kaum jemand bereist das Loiretal, der nicht wenigstens einige der unzähligen, teils extravaganten Schlösser mit ihren Türmchen und Erkern, Festsälen und Zimmerfluchten besichtigen möchte. Da der französische Hof früher nie lange an einem Ort residierte, entstanden im Mittelalter zunächst wehrhafte Burgen, die später zu prunkvollen Renaissanceschlössern umgebaut wurden. In den folgenden Jahrhunderten wurden weitere Prachtbauten im Stil von Barock und Klassizismus errichtet. So lässt sich die Entwicklung der feudalen Architektur über mehrere Jahrhunderte studieren. In friedlichen Zeiten war das Loiretal ein beliebter Aufenthaltsort der französischen Könige, der Hof zog zwischen den verschiedenen Schlössern hin und her. Eine Zeit lang spielte sich das politische und kulturelle Leben fast ausschließlich an der Loire ab. Karl VII. (–>) und seine Mätresse Agnès Sorel (–>) wählten Loches {43} als Residenz, Ludwig XI. ließ das Château de Langeais {32} erbauen, unter Karl VII. entstand das Schloss von Amboise {23}, im 16. Jh. wiederum entschied sich König Franz I. für Chambord. Auch sein Nachfolger Heinrich II., dessen Gattin Katharina von Medici und seine Mätresse Diane de Poitiers (beide –>) residierten zeitweise im Loiretal und entfalteten dort ihren Prunk. Mit seinem Sohn Heinrich III. (–>) endete die glanzvolle Epoche. Nirgendwo sonst findet sich in so enger Nachbarschaft eine so bedeutende Reihe meisterhafter Schlossanlagen. Neben den heute unter staatlicher Regie geführten Prunkschlössern wie Chambord und Amboise ist das aufwendig zu erhaltende steinerne Erbe nicht selten in Privatbesitz, beispielsweise die Schlösser von Beauregard {19}, Cheverny {20} und Ussé. Nicht zu vergessen die französische Gartenkunst! Die kreativ gestalteten Schlossparks ziehen jährlich Millionen Besucher an. Die vielleicht berühmtesten – die Gärten von Villandry {31} und Chaumont {21} – sind nur zwei von etlichen bemerkenswerten Grünanlagen, eine schöner als die andere. Auch in Cheverny und Chenonceau {39}, Amboise und vielen weiteren Orten sind reizvolle geometrische Renaissanceanlagen, Obst- und Gemüsegärten mit alten Sorten und weitläufige, elegante Landschaftsparks nach englischem Vorbild jeden Umweg wert. Hier kann man herrlich unter mächtigen, uralten Bäumen flanieren und sich von der Vielfalt der Pflanzenwelt begeistern lassen. Neben den Besuchern der geschichtsträchtigen, architektonisch reizvollen Garten- und Kulturlandschaft sind auch Radler (–>), Wanderer (–>), Paddelfans und Weinfreunde (–>) entlang der Loire unterwegs. Immer mehr Reisende beschränken sich nicht darauf, als eiliger Tourist mit dem Auto von Highlight zu Highlight zu touren, sondern lassen sich auf zwei Rädern in gemächlichem Tempo frischen Wind um die Nase wehen. Ob radelnd, wandernd oder paddelnd, an einem der letzten ungezähmten Flüsse Europas lässt sich in aller Ruhe die Natur genießen – Slow Tourism ist hier kein Fremdwort. Und auch die Lebensfreude kommt nicht zu kurz – kein Wunder im Land des Savoir-vivre! Im Loiretal kann man durch bezaubernde Altstädte und über stimmungsvolle Märkte streifen oder in einem von zahlreichen hervorragenden Restaurants einkehren. Genießer werden feststellen, dass einige ausgezeichnete Weine und Crémants (–>) aus Vouvray {26}, Bourgueil {38} und Chinon {36}, Sancerre {1} und Pouilly [O5] kommen. Es sind all diese Facetten, die den Reiz des Loiretals ausmachen. Steckbrief Loiretal > Geografie: Die mehr als 1000 km lange Loire, der längste Fluss Frankreichs, entspringt im Zentralmassiv am Mont Gerbier de Jonc, durchquert ein Dutzend Départements und mündet westlich von Nantes in den Atlantik. Als Loiretal im engeren Sinn bezeichnen die Franzosen jedoch nur den Teil zwischen Sancerre {1} im Osten und Angers {61} im Westen. Dieser mittlere Teil der Loire umfasst die historischen Provinzen Sologne, Orléanais, Touraine und Anjou. Mit Hunderten von Burgen und Schlössen zählt diese Region zu den klassischen Reisezielen Frankreichs. > Größte Städte: Orléans {7}, Angers und Tours {27} > Natur: Der 1996 gegründete regionale Naturpark Loire-Anjou-Touraine (–>) umfasst ein knapp 270.900 ha großes Gebiet zwischen Tours und Angers beiderseits der Loire. > Verwaltung: Die Region Centre-Val de Loire in der Mitte Frankreichs besteht aus den hier behandelten sechs Départements Cher, Indre-et-Loire (Hauptstadt Tours), Loir-et-Cher, Eure-et-Loir, Indre und Loiret (Hauptstadt Orléans). Angers im Département Maine-et-Loire wiederum gehört schon zur Region Pays de la Loire. > Wirtschaft: Landwirtschaft und Tourismus sind die beiden wichtigsten Einnahmequellen. Aufgrund des fruchtbaren Bodens und des milden Klimas gilt die Region als „Garten Frankreichs“, hier gedeihen Obst, Gemüse, Getreide und Wein. Ungezähmt – die wilde Loire
Der längste Fluss Frankreichs entspringt in den Cevennen, nur 150 km nördlich des Mittelmeers. In ihrem Oberlauf wendet sich die Loire nach Norden, gräbt sich durch Vulkangestein und durchquert zwischen Auvergne und Burgund etliche Mittelgebirge und Ebenen. Erst bei Orléans {7} erreicht die Loire ihren nördlichsten Punkt, um von dort in einem breiten Flussbett weiter in Richtung Westen zu fließen, teils gesäumt von Kalkfelsen aus weichem Tuffstein (–>), die zum besonderen Charakter des Loiretals beitragen. Als sich im Tertiär vor Millionen von Jahren das Meer von hier zurückzog, hinterließ es Muschelablagerungen, die sich zu Kalkstein verfestigten. Als Baumaterial verleiht der Kalkstein den Schlössern und Städten am Fluss ihren hellen Glanz. Rund 1012 km von ihrer Quelle entfernt mündet die Loire hinter Nantes bei Saint-Nazaire in den Atlantik. Auf ihrem langen Weg sind Allier, Cher, Indre, Loir, Mayenne, Sarthe und Vienne die wichtigsten Nebenflüsse der Loire – sie entwässert fast ein Fünftel der Fläche Frankreichs. Als ungezähmt gilt dieser Fluss, weil kein „Korsett“ ihn einzwängt, also kaum Staudämme, Deiche, Schleusen oder Uferbegradigungen seinen natürlichen Lauf beeinflussen. Solche naturnahen Gewässer sind heutzutage eine Ausnahme in Mitteleuropa. Charakteristisch für den teils seichten, gemächlich dahinfließenden Strom sind die vielen Sandbänke und grün überwucherten Inseln. Mit seinen wechselnden Wasserständen schiebt der Fluss Sand und Kiesel hin und her, teilt sich in neue...