Buch, Deutsch, Band 1, 184 Seiten, GB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 677 g
Reihe: Relationes
Quellenarbeit in der Wissenschaftsgeschichte
Buch, Deutsch, Band 1, 184 Seiten, GB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 677 g
Reihe: Relationes
ISBN: 978-3-8322-7560-0
Verlag: Shaker
Im 19. Jahrhundert forschten und arbeiteten zahllose deutsche Mediziner, Pharmazeuten, Chemiker und andere Naturwissenschaftler in Russland. Sie halfen mit, das große Land im Osten aufzubauen und zu modernisieren. Und auch umgekehrt studierten und forschten viele Russen in Deutschland. In der neuen Reihe Relationes der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig werden diese wenig bekannten Wissenschaftsbeziehungen umfassend vorgestellt.
Der 1. Band beschäftigt sich mit zwei Persönlichkeiten, die exemplarisch diese deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen darstellen.
Der erste große Beitrag ist dem Sachsen Carl Julius Fritzsche (1808-1871) gewidmet. Fritzsche war Chemiker, Pharmazeut und der Namensgeber des Anilins. Er ging nach Studienjahren in Berlin 1833 nach St. Petersburg und baute hier eine russische Mineralwasserproduktion auf. Zugleich setzte er hier seine chemischen Forschungen fort, u. a. zu Doppelsalzen, Indigo und Alkaloiden. Der Band enthält auch die Erstedition der Briefe Fritzsches an den berühmten deutschen Chemiker Eilhard Mitscherlich (1794-1863) und das erste Verzeichnis aller Schriften Fritzsches.
Der Russe Il’ja I. Mecnikov (1845-1916) war einer der berühmtesten Wissenschaftler seiner Zeit. 1908 erhielt er den Nobelpreis für Medizin. Mecnikov beschäftigte sich mit der Erforschung der Ursachen des Alters, schuf den Begriff „Thanatologie“, der Wissenschaft vom Tod, und wurde einer der Begründer der modernen Immunologie. Seine Empfehlungen zur Verlängerung des Leben, heute fast vergessen, wurden in Europa und Amerika breit diskutiert. Mecnikovs unorthodoxe philosophische Anschauungen, die er aus seiner medizinischen und naturwissenschaftlichen Arbeit ableitete, seine Ansichten über Ernährung und Sexualität, Psychologie und Politik werden hier ausführlich dargestellt und kritisch analysiert.
Die Biographien dieser beiden und vieler anderer, im 19. Jahrhundert zwischen Deutschland und Russland wirkenden Wissenschaftler sollen auch in einem Lexikon, das in diesem Band präsentiert wird, zusammengestellt werden.