Justiss | Madame Lefevres verruchtes Verlangen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 556, 256 Seiten

Reihe: Historical MyLady

Justiss Madame Lefevres verruchtes Verlangen


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-6229-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 556, 256 Seiten

Reihe: Historical MyLady

ISBN: 978-3-7337-6229-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Niemand wird mir je wieder meine Freiheit rauben! Das hat Elodie Lefevre sich geschworen, als sie dem Gesetz entkam. Seitdem lebt sie unentdeckt in Wien - bis Will Ransleigh sie aufspürt. Der attraktive Gentleman zwingt sie, mit ihm nach London zu gehen. Dort soll sie für seinen Cousin aussagen und sich damit der Gefahr aussetzen, verurteilt zu werden. Wenn Will nur nicht so faszinierend wäre ... Elodie fasst einen sündigen Plan: In den Armen ihres verwegenen Entführers will sie noch einmal die Leidenschaft spüren, bevor sie im Morgengrauen erneut die Flucht ergreift!



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

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1. KAPITEL

Barton Abbey, Frühling 1816

Ich wette, ich finde diese Hexe.“ Will Ransleigh machte kein Hehl daraus, dass er vor Wut über die Frau kochte, die die Karriere seines Cousins Max zerstört hatte.

„Zunächst einmal: willkommen daheim in England“, gab Alastair Ransleigh zurück. Er reichte seinem Vetter ein Glas Brandy, wies einladend auf einen bequemen Lehnstuhl und prostete Will zu. „Ich denke gar nicht daran, mich auf eine Wette mit dir einzulassen. Schließlich ist bekannt, dass ‚Will, das Wettwunder‘ nur wettet, wenn er sicher ist, dass er gewinnt. Dennoch frage ich mich, warum du davon überzeugt bist, sie aufspüren zu können, obwohl Max das trotz all seiner offiziellen Kontakte nicht gelungen ist.“

„Ich habe nie besonders viel von den Offiziellen gehalten“, gab Will verächtlich zurück. „Sie hätten mich nach Australien in die Strafkolonie deportiert, wenn sie mich erwischt hätten, als ich für mich und meine halbverhungerten Kumpane ein paar Brote stahl.“

„Hm … Seitdem hast du dich sehr verändert. Deshalb vergesse ich manchmal, dass du eigentlich für den Galgen bestimmt warst“, meinte Alastair lachend. „Aber wo, um Himmels willen, willst du nach Madame Lefevre suchen, wenn du dich nicht an die Offiziellen wenden willst? Sie ist die Cousine von Thierry St Arnaud, der während des Wiener Kongresses zu Fürst Talleyrands Mitarbeitern gehörte, nun jedoch offenbar verschwunden ist. In Wien hat sie seinen Haushalt geführt und die Rolle der Gastgeberin übernommen. Die beiden entstammen einer alten und hoch angesehenen Familie, auch wenn er, wie sich herausgestellt hat, ein Anhänger Napoleons war.“

„Das mag ja alles richtig sein. Aber du weißt selbst, dass es die Bedientesten sind, die wirklich wissen, was vorgeht. Ich werde mich bei ihnen nach Madame Lefevre erkundigen, bei den Zimmermädchen und Zofen, den Kammerdienern, Köchen und Pferdeknechten, bei den Hotelangestellten ebenso wie bei all jenen, die in der Wiener Hofburg arbeiten oder in irgendwelchen Gasthäusern.“

„Hm …“ Lächelnd schüttelte Alastair den Kopf. „Als ich Max auf dem Gestüt seiner Gattin besucht habe, beteuerte er, dass er sehr zufrieden mit seinem Leben sei. Er behauptete sogar, Pferde zu trainieren, sei der Arbeit im diplomatischen Dienst sehr ähnlich. Man müsse eher überzeugen als befehlen. Besonders schön sei, dass Pferde im Gegensatz zu Menschen nicht lügen und dass sie niemals nachtragend sind, weil ihr Gedächtnis so kurz ist.“

„Typisch Max! Der geborene Diplomat, der nie wirklich offen seine Meinung sagt! Dabei wissen wir – du, Dom und ich – genau, dass er schon als junger Mann dazu ausersehen war, einer der besten Politiker Englands zu werden. Premierminister womöglich! Würde er es, wenn er die Wahl hätte, wirklich vorziehen, Pferde zu trainieren, statt eine politische Laufbahn einzuschlagen? Das glaube ich nicht.“

„Anfangs war ich ebenfalls misstrauisch“, gab Alastair zu. „Max, der sich immer nur für Frauen interessiert hat, die sowohl umwerfend schön als auch weltgewandt waren, sollte glücklich verheiratet sein mit einer Landpomeranze, die London und das gesellschaftliche Leben dort verabscheut? Aber dann stellte ich fest, dass auch ich Caro sehr mag. Sie reitet besser als ich – was ich ganz und gar nicht gern eingestehe. Und sie züchtet auf ihrem Gestüt in Kent hervorragende Pferde. Sie hat mich wirklich beeindruckt, obwohl ich im Allgemeinen keine hohe Meinung vom sogenannten schöneren Geschlecht habe.“ Bei diesen Worten huschte ein düsterer Ausdruck über sein Gesicht.

Er hat die Enttäuschung immer noch nicht überwunden, dachte Will und wünschte – wie schon so oft – die junge Dame zum Teufel, die ihr Heiratsversprechen und damit auch Alastairs Herz gebrochen hatte.

Diese Erinnerung fachte aufs Neue seinen Zorn auf jene Französin an, die ebenfalls einen der Ransleigh Rogues unglücklich gemacht hatte.

Ransleigh Rogues, die draufgängerischen Ransleighs, so nannten sich die vier Cousins schon, seit sie gemeinsam in Eton gewesen waren.

„Die Vorstellung, Max könnte in eine Verschwörung gegen Wellington verwickelt sein, ist einfach absurd!“, stellte Will fest. „Man sollte meinen, dass spätestens sein Einsatz bei Waterloo diesem dummen Gerücht ein Ende bereitet hätte.“

Alastair seufzte. „Die Wahrheit ist, dass jener Anschlag auf Wellington die Franzosen ebenso beschämt hat wie uns Engländer. Uns, weil wir das Komplott nicht rechtzeitig entdeckt haben. Und sie, weil sie als Verbündete mit uns verhandelten. Niemand möchte sich jetzt noch mit dieser Geschichte beschäftigen, da doch Napoleon endlich sicher auf St. Helena festgesetzt ist und Frieden herrscht.“

„Hätte Max’ Vater nicht irgendetwas unternehmen können? Er verfügt immerhin über beachtlichen Einfluss im House of Lords.“

„Der Earl of Swynford hat es vorgezogen, Max nicht zu unterstützen, weil das seine politische Stellung hätte schwächen können. Er selbst sprach von einem Fehltritt seines Sohnes.“

„Er hat ihn also im Stich gelassen! Dieser Schuft!“ Will fügte noch einen Fluch aus jener Zeit hinzu, die er als Straßenjunge in Seven Dials, einem der schlimmsten Viertel Londons, verbracht hatte. „Nun, das Verhalten passt zu unserem lieben Onkel. Hat er nicht immer seinen politischen Ehrgeiz über die Bedürfnisse der Familie gestellt? Manchmal bin ich froh, unehelich geboren zu sein.“

Alastair schüttelte den Kopf. „Unsinn!“ Dann fügte er bitter hinzu: „Diejenigen, die dieses Attentat in Wien geplant haben, waren nicht dumm. Sie müssen gewusst haben, dass Max einer Dame in Not unter allen Umständen zu Hilfe kommen würde.“

„Es lässt sich nicht leugnen, dass er immer ein Herz für die Armen und Unterdrückten hatte“, stimmte Will ihm zu. „Das beste Beispiel dafür ist die Art, wie er mich behandelt hat. Ich bin es ihm schuldig, ihm zu helfen. Wir müssen Madame Lefevre irgendwie nach England bringen. Sie selbst soll den Mitarbeitern im Außenministerium erklären, wie sie Max dazu gebracht hat, zu spät zu dem Treffen mit Wellington zu kommen. Der Plan war ja wohl, dass Wellington sich dem Attentäter allein gegenübersehen sollte. Madame Lefevres Geschichte würde Max bestimmt von jedem Verdacht freisprechen. Schließlich würde jeder echte Gentleman sich verpflichtet fühlen, die dringende Bitte einer Dame zu erfüllen. Ich nehme an, Max hat, als er vor einiger Zeit noch einmal in Wien war, auch von St Arnaud keine Spur gefunden?“

„Es heißt, St Arnaud sei nach Amerika ausgewandert. Möglicherweise hat Madame Lefevre ihn begleitet. Wenn du dich wirklich auf die Suche machen willst, musst du mit großen Schwierigkeiten rechnen – auch deshalb, weil das alles mehr als ein Jahr zurückliegt.“

Will zuckte die Schultern. „Ein Attentat auf den Mann, der ganz Europa erfolgreich in den Kampf gegen Napoleon geführt hat – das vergessen die Menschen nicht so schnell!“

Alastair öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Und schloss ihn gleich wieder.

„Was ist?“, drängte Will.

„Reg dich nicht auf, wenn ich dich das jetzt frage: Kannst du dir diese Nachforschungen überhaupt leisten? Die Summe, die du erhalten hast, als du aus der Armee ausgeschieden bist, wird nicht lange reichen. Vielleicht solltest du dich nach einer Stellung umschauen, statt aufs europäische Festland zurückzukehren. Oder hat der Earl etwa …“

Mit einer Handbewegung brachte Will seinen Cousin zum Schweigen. „Nein, das hat der Earl nicht. Du glaubst doch nicht wirklich, er würde mich finanziell unterstützen, Alastair?“

„Nun, nachdem es dir gelungen war, dir aus eigener Kraft ein Offizierspatent zu kaufen, hat er dir immerhin das Versprechen gegeben, dir einen angemessenen Lebensstil zu ermöglichen, sofern du dich im Krieg bewährst.“

„Ja, aber nur, weil er annahm, ich würde entweder fallen oder unehrenhaft entlassen werden. Ganz bestimmt werde ich ihn nicht aufsuchen, um ihn unterwürfig an sein Versprechen zu erinnern“, versicherte Will.

„Was also willst du tun?“

„Du meinst, in Bezug auf meine Zukunft? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Doch ehe ich mich entscheide, werde ich dafür sorgen, dass Max rehabilitiert wird. Ich habe genug Geld, um die Suche zu finanzieren und, wenn nötig, auch einige Bestechungsgelder zu zahlen.“

„Gut, ich begleite dich, Will. Du weißt doch: Die Ransleigh Rogues halten zusammen.“

„Ich habe es nicht vergessen, aber ich werde dich dennoch nicht mitnehmen. Nein, widersprich mir nicht! Wenn ich einen guten Kämpfer brauchte, der mich in der Schlacht unterstützt, dann könnte ich mir niemanden vorstellen, den ich lieber an meiner Seite hätte als dich. Für dieses Vorhaben hingegen …“ Amüsiert musterte er seinen Cousin von Kopf bis Fuß. „Deine Sprache, deine Haltung, dein ganzes Auftreten … Alles verrät, dass du reich, gebildet und der Neffe eines Earls bist. Du könntest gar nicht verhindern, dass man dich bemerkt. Ich muss jedoch möglichst unauffällig vorgehen, wenn ich Erfolg haben will, Alastair.“

„Du bist selbst der Neffe eines Earls.“

„Schon möglich. Doch da mein Vater meine Mutter im Stich ließ, als sie schwanger war, bin ich in Seven Dials aufgewachsen. In diesem Stadtteil lernt man das Überleben auf die harte Tour. Ich weiß, wie Räuber, Diebe und Mörder denken und handeln.“

„Du wirst es mit österreichischen Räubern, Dieben...



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