Justiss | Gewagtes Spiel mit Lady Laura | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 428, 256 Seiten

Reihe: Historical

Justiss Gewagtes Spiel mit Lady Laura


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3164-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 428, 256 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7515-3164-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schockiert erfährt Bankier Miles Rochdale, warum seine kleine Schwester so oft ihre bildschöne neue Freundin Lady Laura trifft: Sie will von ihr lernen, mit den Männern des ton zu flirten. Das muss er verhindern! Was, wenn irgendein adliger Mitgiftjäger seiner Schwester das Herz bricht? Künftig lässt Miles sie nicht mehr allein mit Laura. Natürlich nur, um sie vor deren Einfluss zu schützen. Denn dass Lauras Nähe ihn zunehmend fasziniert, gesteht er sich nicht ein. Nach einer schmerzlichen Erfahrung kommt für ihn keine höhergestellte Adlige infrage! Aber warum verspürt er dann plötzlich diese gefährlich erregende Sehnsucht nach Lauras Küssen?



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

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1. KAPITEL


„Vielen Dank, Haines, ich kenne den Weg“, sagte Lady Laura Pomeroy und lächelte dem Butler mit einem Blick über die Schulter zu. Sie drehte sich um, um den Salon ihrer Freundin Susanna Rochdale zu betreten – und stieß mit einem hochgewachsenen Mann zusammen, der gerade ging.

Sie kam aus dem Gleichgewicht und stolperte. Kräftige Hände packten sie an den Handgelenken und verhinderten, dass sie stürzte. Sie wollte gerade eine Entschuldigung aussprechen, als sie in ein Paar eisblaue Augen schaute, die so fesselnd waren, dass ihr der Atem stockte.

Der Rest des Gentlemans war ebenso bewundernswert, wie sie feststellte, als sie ihn verstohlen unter den Wimpern hindurch musterte. Schwarze Locken fielen in die breite Stirn, die hohen Wangenknochen und das kräftige Kinn ergaben zusammen ein erfreulich ansehnliches Gesicht. Die breiten Schultern wurden durch einen gut geschneiderten dunkelblauen Gehrock aus teurem Wollstoff betont. Das Hemd war makellos und die Halsbinde meisterhaft gebunden. Die langen Beine in der gelbbraunen Hose waren wohlgeformt.

Doch der Mann sah nicht nur gut aus. Er strahlte zudem eine natürliche Autorität und Männlichkeit aus, die ihre Haut prickeln ließ. Durch die Handschuhe hindurch schienen seine Finger an ihrem Handgelenk ihre Haut zu versengen, und die Hitze strahlte über ihre Arme bis in den ganzen Körper.

„Bitte verzeihen Sie, Sir“, sagte sie ein wenig verspätet. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.

Es dauerte einen Moment, bis sie merkte, dass ihr Lächeln nicht erwidert wurde. Stattdessen machte der Mann ein verärgertes Gesicht.

„Es ist ohne Zweifel meine Schuld“, sagte er, als er sie losließ und einen Schritt zurücktrat. „Damen, die nicht aufpassen, wohin sie laufen, sollte man stets und überall aus dem Weg gehen. Sie müssen Lady Laura Pomeroy sein. Ich bin Miles Rochdale.“

Laura wusste, dass man sie für hübsch hielt. Ihre Locken in Kombination mit ihrer guten Erziehung und der natürlichen Eleganz brachten ihr im Allgemeinen die Bewunderung der Männer ein. Oder zumindest ihre Liebenswürdigkeit.

Miles Rochdale war gerade eben noch höflich.

Sie knickste, was er mit einer Verbeugung erwiderte. „Ich werde mich in Zukunft bemühen, besser aufzupassen, wohin ich schaue, Mr. Rochdale“, antwortete sie mit spitzem Unterton.

„Ich bin sicher, meine Schwester wird sofort herunterkommen. Falls Sie also im Salon auf sie warten wollen“, sagte er und deutete auf den Raum. „Leider hindern mich dringende Verpflichtungen daran, Ihnen noch länger Gesellschaft zu leisten.“

Wollte er damit andeuten, sie sei zu geistlos, um sich ein paar Minuten selbst zu beschäftigen? Ihre Verärgerung wuchs. Wie bedauerlich, dass es sich für eine Dame nicht schickte, einen Gentleman zu ohrfeigen! Es wäre überaus befriedigend, ihm diesen herablassenden Ausdruck aus dem viel zu hübschen Gesicht zu schlagen.

„Du liebe Güte, wie enttäuschend“, gab sie im hellsten, nichtssagendsten Ton zurück, den sie hervorbrachte. „Wie soll ich nur die Langweile ertragen, ganz allein hier zu sitzen, ohne jede Unterhaltung?“ Sie seufzte tief. „Aber für ein paar kurze Momente schaffe ich es vielleicht.“

„Nur für ein paar. Stets zu Diensten, Mylady“, sagte Rochdale und verbeugte sich ein weiteres Mal.

Er war alles andere als das, dachte Laura missmutig und sah ihm nach. Sie hätte der Versuchung widerstehen sollen, die oberflächliche Naive zu spielen, für die er sie offenbar hielt. Doch diese herablassende Haltung hatte sie nicht verdient.

Wie konnte er es wagen, sie für oberflächlich zu halten, nachdem sie lediglich ein paar Worte gewechselt hatten?

Zugleich wusste sie genau, dass ihre Enttäuschung unangebracht war. Sie hätte nie vom Sohn des Hauses erwartet, dass er nach einer zufälligen Begegnung seinen Aufbruch hinauszögerte, um mit ihr zu plaudern. Warum sollte sie auch? Schon gar nicht, wenn jede Bemerkung diesen abfälligen Unterton hatte. Ganz gleich, wie souverän sein Auftreten und wie faszinierend seine eisblauen Augen waren.

Noch ärgerlicher war, dass seine körperliche Erscheinung etwas in ihr zum Schwingen brachte, trotz seiner unsympathischen Persönlichkeit.

Vielleicht war sie ja doch so oberflächlich, wie er annahm.

Sie war zweimal im Salon auf und ab geschlendert, als ihre Freundin Susanna hereineilte. „Bitte verzeih meine Verspätung“, rief sie und umarmte Laura. „Ich wollte dich nicht warten lassen.“

„Ich habe es tapfer ertragen“, sagte Laura trocken. „Ich habe bereits deinem Bruder versichert, dass ich durchaus dazu in der Lage bin.“

„Du hast Miles getroffen? Wie schade, dass ich ihn verpasst habe. Ich hatte gehofft, dass ich euch einander vorstellen kann. Er ist so beschäftigt, in der Bank und an der Börse, dass er kaum hier ist. Und obwohl man ihn gelegentlich zu Ereignissen des ton einlädt, nimmt er niemals daran teil. Also wollte ich, dass du meinen liebenswürdigen und aufmerksamen Bruder kennenlernst.“

Liebenswürdig? Aufmerksam? Laura schüttelte kaum merklich den Kopf. Entweder sah ihre Freundin den Bruder durch die Brille der schwesterlichen Blindheit oder er verhielt sich bei Zufallsbegegnungen Fremden gegenüber grundlegend anders als im Kreise seiner Familie.

Doch auch bei einer Zufallsbegegnung durfte man wohl etwas mehr Höflichkeit erwarten.

„Du runzelst die Stirn“, stellte Susanna fest. „Hat Miles dich verärgert? Er kann manchmal etwas schroff sein.“

„Aber nein! Ich liebe es, wenn man mich für hohlköpfig und leichtfertig hält.“

Susanna lachte auf. „Ich fürchte, das denkt er von allen Frauen. Wahrscheinlich hatte er es eilig, weil er einen Termin hatte. Seit Papa ihm die Leitung der Bank übertragen hat, lastet eine unglaubliche Verantwortung auf ihm. Aber Papa sagt, er sei überaus kompetent und vollkommen in der Lage, das Geschäft zu übernehmen, obwohl er noch so jung ist.“

„Ich bin überrascht, dass dein Papa sich bereits aus dem Geschäft zurückgezogen hat.“

„Er möchte für das Parlament kandidieren.“

„Oh, wie interessant! Seit der Verabschiedung des Reformgesetzes ist das viel einfacher geworden. Die Bezirke können …“ Als Laura den leicht glasigen Blick ihrer Freundin bemerkte, zügelte sie ihre Begeisterung für politische Themen und schluckte den Rest des Satzes herunter. „Sollen wir lieber über etwas anderes reden?“

„Über Lady Ashdowns bevorstehenden Ball?“, schlug Susanna vor. „Ich muss zugeben, dass ich dem Ereignis mit Sorge und Vorfreude gleichermaßen entgegenblicke.“

Kopfschüttelnd nahm Laura die Hand ihrer Freundin. „Du darfst dich von den alten Drachen nicht einschüchtern lassen. Halte den Kopf hoch, lächle und zeige allen, dass du jedes Recht hast, dich unter sie zu mischen!“

„Die Damen der Gesellschaft sind schon furchterregend genug. Aber die Gentlemen …“ Susanna seufzte. „Die finde ich sogar noch erschreckender. Die vornehmsten machen mir solche Angst, dass ich kein Wort herausbringe. Und ich weiß nie, was ich antworten soll, wenn jemand galant ist. Manchmal wünschte ich, ich könnte Lady Buntings Angebot, mir zu helfen, einfach ablehnen. Aber dann wäre Mama enttäuscht. Ganz unter uns, es ist mir egal, ob ich die gute Partie mache, auf die sie hofft. Aber ich habe versprochen, mir Mühe zu geben, also muss ich vermutlich bis zum bitteren Ende durchhalten.“

„Es ist klug von dir, dass du nicht auf eine schnelle Verlobung aus bist“, sagte Laura ermutigend. „Du bist noch jung, sehr liebenswürdig und mit einer stattlichen Mitgift gesegnet. Du musst nicht das erstbeste Angebot annehmen. Du solltest erst heiraten, wenn du einen Gentleman triffst, bei dem du das Gefühl hast, dein Leben lang mit ihm glücklich sein zu können. Ich werde mich nicht zu einer Entscheidung zwingen lassen. Ganz gleich, wie viele Saisons ich auf dem Heiratsmarkt bleibe!“

Je mehr Saisons, desto besser, dachte sie. Ihr nachsichtiger Papa hatte keine Eile, sie zu verheiraten. Er gestand ihr die Freiheit zu, ihrem Interesse an Mathematik nachzugehen – vermutlich im Gegensatz zu jedem Ehegatten. Ganz zu schweigen von den Anforderungen, die ein Gemahl und Kinder mit sich bringen würden.

„Die schöne Tochter eines Marquis wird immer die Wahl haben“, sagte Susanna. „Obwohl ich nur das Kind eines bescheidenen Bankiers bin, habe ich vor, ähnlich anspruchsvoll zu sein.“

„Wenn das Glück deines Lebens davon abhängt, dass du klug wählst, hoffe ich doch sehr, dass du anspruchsvoll bist“, sagte Laura.

Susanna lächelte. „Wenn man in Gegenwart eines Gentlemans kein Wort herausbringt, ist es einfach, sie zu entmutigen. Vielleicht hat mein gesellschaftliches Ungeschick sogar etwas Gutes.“

„Es ist kein Vorteil, wenn du vor dem Gentleman stehst, den du gerne ermutigen möchtest.“ Nachdem sie ihre Freundin gemustert hatte, schüttelte Laura den Kopf. „Du musst deine Schüchternheit überwinden. Lerne, was du sagen musst, wie du ohne Worte kommunizieren kannst – und wie du mit einem Mann tändelst.“

Erschrocken riss Susanna die Augen auf. „Ich will nicht aufdringlich wirken!“

„Nicht aufdringlich. Du musst nur wissen, wie du dich mit...



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