E-Book, Deutsch, Band 8, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Jordan Julia Collection Band 8
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-650-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine Hochzeit und drei Liebesfälle
E-Book, Deutsch, Band 8, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-86295-650-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EIN MANN ZUM HEIRATEN? von PENNY JORDAN
Poppy ist nur unwillig auf die Hochzeit ihres großen Schwarms gegangen. Die attraktive Dolmetscherin schwört, nun alleine aus Trotz niemals zu heiraten. Schon gar nicht den zynischen James, der ihr auf einer gemeinsamen Reise ein nur zu verführerisches Angebot macht.
EINE FRAU ZUM HEIRATEN? von PENNY JORDAN
Claire Marshall ist verwitwet und vollauf damit zufrieden, sich um ihre Schüler und Familie zu kümmern. An die große Liebe hat sie noch nie geglaubt und sie kann sich nicht vorstellen, noch einmal zu heiraten. Doch sie hat ihren Plan ohne den charmanten Brad Stevenson gemacht.
HEIRAT NICHT AUSGESCHLOSSEN? von PENNY JORDAN
Drei Maxime haben die feurige Star Flower bisher durchs Leben gebracht: Sex - gerne. Liebe - auf keinen Fall. Heirat - völlig ausgeschlossen. Nur ihr neuer Chef Kyle will sich nicht so recht an diese Regeln halten.
Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists' Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine - eine Autorin war geboren.
Penny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills & Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift "Woman's Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller.
Dann erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills & Boon nach neuen Autoren suchte. "Ich war immer ein Fan von Mills & Boon-Romanen - am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills & Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel 'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel "Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden. "
Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie: "Ein Naturtalent - eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton. "Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war ...
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Claire Marshall ließ bedauernd den Blick durch die Empfangshalle des Hotels schweifen, die mittlerweile leer war. Überall lag Konfetti auf dem Boden.
War es wirklich erst wenige Stunden her, dass ihre Stieftochter und deren frischgebackener Ehemann unter einem wahren Blumenregen lachend diese Treppe heruntergekommen waren?
Es war eine perfekte Hochzeit gewesen. Nur die Tatsache, dass ihr Mann, Sallys Vater, nicht bei ihnen gewesen war, hatte ihnen die Freude ein wenig getrübt.
Obwohl er bereits seit über zwei Jahren tot war, vermisste Claire ihn immer noch. Er war ein guter Ehemann gewesen – nett, liebevoll und sehr fürsorglich. Als sie sich bückte, um den Brautstrauß zu berühren, den Sally ihnen dreien so raffiniert zugespielt hatte, wurde Claire bewusst, dass die Eigenschaften, die sie ihrem verstorbenen Mann zuschrieb, mehr zu einem Vater passten.
„Du solltest wieder heiraten“, hatte Sally ihr in letzter Zeit immer wieder geraten. Ein trauriger Ausdruck trat in Claires Augen. Sie hatte das Glück gehabt, einen liebevollen, verständnisvollen Ehemann zu finden. Daher bezweifelte sie, dass es ihr noch einmal gelingen würde. Außerdem wollte sie im Grunde gar nicht wieder heiraten.
Im nächsten Moment wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, denn die beiden Brautjungfern gesellten sich zu ihr. Poppy betrachtete wütend den Brautstrauß und gab dabei Stars bittere Worte wieder.
„Heutzutage nimmt doch sowieso niemand mehr diesen Aberglauben ernst …“, sagte sie.
Claire lächelte verständnisvoll. Sally hatte ihr anvertraut, es sei ein offenes Geheimnis in der Familie ihres Mannes, dass seine Cousine schon seit Jahren unglücklich in Chris verliebt sei.
Armes Mädchen, dachte Claire mitfühlend. Es war kein Wunder, dass Poppy so blass war und so mitgenommen wirkte. Die ganze Hochzeit musste ein einziges Martyrium für sie gewesen sein, und James, Chris’ Bruder, hatte es ihr nicht gerade leichter gemacht. Claire hatte zufällig mitbekommen, wie die beiden sich stritten, und vermutete, dass Poppy geweint hatte.
„Ich möchte nie heiraten – niemals!“, verkündete Poppy jetzt wild entschlossen.
„Ich kann dir nur beipflichten“, sagte Star leise.
Claire drehte sich um und lächelte sie an. Star war die beste und älteste Freundin ihrer Stieftochter. Claire erinnerte sich noch genau daran, wie Star als Teenager immer behauptet hatte, sie werde niemals heiraten und stattdessen lieber Karriere machen.
„Es ist wirklich schade, dass keine von uns Sallys Geste zu schätzen weiß“, bemerkte Claire bedauernd, als sie den Brautstrauß aufhob, um ihn zu betrachten.
„Pass auf“, warnte Star sie trocken. „Wer weiß, was es für Folgen hat, wenn du ihn in der Hand hältst.“
Claire lachte, legte den Strauß jedoch wieder weg. „Es ist doch nur eine Tradition“, erinnerte sie die beiden.
„Ja … Aber wir sollten besser etwas unternehmen, um sicherzustellen, dass wir uns an unseren Schwur halten und nicht heiraten“, meinte Star.
„Und das wäre?“,fragte Poppy und fügte bitter hinzu: „Nicht, dass ich meine Meinung je ändern würde … wenn ich es könnte …“ Sie blinzelte wütend, um die Tränen zu unterdrücken.
„Wir könnten uns zum Beispiel alle drei Monate treffen, um uns gegenseitig daran zu erinnern, dass wir ohne Ehemann bleiben wollen. Falls eine von uns schwach wird, sind immer noch die anderen da, um sie zu unterstützen“, schlug Star vor.
„Ich werde keine Unterstützung brauchen“, verkündete Poppy.
Claire dagegen, die bereits ahnte, dass sich nach Sallys Heirat sowohl ihrer aller Verhältnis zu ihr als auch untereinander ändern würde, erklärte entschlossen: „Ich halte das für eine sehr gute Idee. Lasst uns gleich ein Datum festsetzen. Wir können uns hier treffen und zusammen zu Mittag essen. Ich lade euch ein.“
„Toll, ich schreibe es gleich in meinen Terminkalender“, erwiderte Star.
Claire blickte zu Poppy. Obwohl sie sie nicht so gut kannte wie Star, merkte sie, wie unglücklich Poppy war. Es musste sehr schwer für sie gewesen sein, mit anzusehen, wie der Mann, den sie liebte, eine andere heiratete.
Sally hatte Claire gestanden, dass sie Poppy gegenüber zuerst misstrauisch gewesen war. Als sie sie jedoch kennengelernt und gemerkt hatte, wie sehr sie Chris liebte, hatte Poppy ihr unendlich leidgetan.
„Es muss schrecklich sein, wenn man jemanden liebt, der diese Liebe nicht erwidert“, hatte Sally gesagt. „Natürlich mag Chris sie, aber …“
„Aber er liebt dich“, hatte Claire ergänzt.
Daraufhin hatte Sally sie in den Arm genommen. Claire und sie hatten sich von Anfang an prima verstanden. Sally war auf die Gesamtschule gegangen, an der Claire ihr Referendariat gemacht hatte.
Claire hatte sich oft gefragt, ob Sally sie deshalb so schnell akzeptiert und ins Herz geschlossen hatte, weil sie ihre Mutter nie kennengelernt hatte. Ihre Mutter, Johns erste Frau, war nämlich kurz nach Sallys Geburt gestorben.
„Paula wird immer ein Teil meines … unseres Lebens sein. Ich werde sie immer lieben“, hatte John zu Claire gesagt, als er ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Die Erkenntnis, dass er seine erste Frau so geliebt hatte und sie, Claire, trotzdem liebte, hatte ihr ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.
Sally hatte sie einmal gefragt, wann sie denn einen Bruder oder eine Schwester bekommen würde. Um die Situation zu entschärfen, hatte Claire es John überlassen zu antworten.
Sie seufzte leise. Unter anderen Umständen hätte sie natürlich gern Kinder bekommen, zumal sie es sich als junges Mädchen immer gewünscht hatte, einmal welche zu haben.
„Ich glaube, wir sollten jetzt gehen“, sagte sie zu den beiden Brautjungfern. „Ich hoffe, dass wir nichts vergessen haben. Siehst du noch irgendetwas, Poppy?“
„Nein, es ist nichts mehr da“, bestätigte Poppy ausdruckslos. „Jetzt nicht mehr.“
Claire warf ihr einen flüchtigen Blick zu, schwieg aber taktvoll.
„Und wie stellst du dir dein weiteres Leben vor, nun, da die Hochzeit vorbei ist?“
„Oh, ich habe nicht vor, viel zu ändern“, sagte Claire zu ihrer Schwägerin. „Ich werde wohl ein paar Stunden mehr in der Schule arbeiten, aber sonst …“
Claire war stundenweise als ehrenamtliche Mitarbeiterin an einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder in ihrem Wohnort tätig. John hatte ihr zwar genug Geld hinterlassen, doch sie hatte sich in der Gemeinde engagieren wollen. Da sie Lehrerin war, hatte sie an der Schule angefangen.
„Du bist nicht zufällig daran interessiert, einen Untermieter bei dir aufzunehmen, oder?“, erkundigte sich Irene.
„Einen Untermieter?“ Claire blickte ihre Schwägerin fassungslos an.
„Einen Kollegen von Tim, der eine private Unterkunft sucht. Ein Apartment mit vollem Service kommt für ihn nicht infrage, weil es ihm zu unpersönlich ist. Er ist Amerikaner und möchte nicht allein leben, weil er aus einer Großfamilie kommt.“
Nachdem sie Claire einiges über seine Herkunft erzählt hatte, sagte Irene: „Er ist Ende dreißig, und deshalb wäre es nicht besonders passend, eine Studentenbude für ihn zu mieten. Er bekleidet eine ziemlich hohe Position in der Firma. Das heißt, die Firma gehört seiner Familie.“
„Um was für eine Position handelt es sich denn?“, fragte Claire alarmiert.
„Er ist Tims Chef“, erklärte Irene ein wenig steif.
„Ah, verstehe.“ Claire lächelte. „Er ist Tims Chef, und nun muss Tim eine geeignete Unterkunft für ihn finden, stimmt’s? Warum nehmt ihr ihn nicht auf?“, fügte sie spöttisch hinzu. „Da Peter studiert und Louise in Japan arbeitet, habt ihr doch ein Zimmer übrig.“
„Ich halte das für keine gute Idee. Im Moment läuft es für Tim nicht so gut. Der Absatz geht zurück, und es gibt Probleme mit der Lieferung und der Installation. Ich sage Tim ständig, dass er härter sein und entschlossener auftreten muss …“ Irene verstummte und schüttelte den Kopf.
„Würdest du es tun, Claire?“, fragte sie schließlich ungewöhnlich bescheiden. „Tim dreht nämlich langsam durch. Offenbar ist dieser Amerikaner ein … Individualist …“
„Ein Individualist?“, wiederholte Claire misstrauisch.
Wie sie aus Erfahrung wusste, neigte ihre Schwägerin, so nett sie war, manchmal dazu, andere zu überrumpeln. Auch jetzt passte es ihr anscheinend nicht, hinterfragt zu werden.
„Er ist sicher kein schwieriger Mensch“, erwiderte sie. „Oh, Claire, ich würde dich nicht darum bitten, aber Tim ist momentan so empfindlich, was seine Arbeit betrifft. Seiner Meinung nach wird dieser Amerikaner frischen Wind in die Firma bringen, und Tim würde sich wesentlich besser fühlen, wenn er vor seiner Ankunft etwas Konstruktives tun könnte.“
„Bist du sicher, dass dieser Mann überhaupt bei mir wohnen will? Mir scheint, dass er an ein Leben im Luxus gewöhnt ist. Du weißt, wie zurückgezogen ich lebe, Irene.“
„Das weiß ich, aber du bist sehr beliebt, Claire. Du bekommst oft Besuch, und ständig klingelt das Telefon.“
Da Irene recht hatte, verkniff sich Claire eine Bemerkung.
John hatte ihr oft Vorhaltungen gemacht, weil sich alle Leute bei ihr ausweinten. In ihrem großen Haus, das Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erbaut worden war, war es nur in den Wochen vor seinem Tod richtig ruhig gewesen – und das auch nur, weil sie ihre Bekannten gebeten...