E-Book, Deutsch, Band 1728, 160 Seiten
Reihe: Julia
Jordan Hochzeitsglocken auf Mallorca - 3. Teil der Miniserie "Jet Set Wives"
1. Auflage 2006
ISBN: 978-3-942031-11-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1728, 160 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-942031-11-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Endlich erfüllt sich Lucys Traum: Marcus Canning macht ihr einen Heiratsantrag! In einem Luxushotel auf Mallorca stellt der attraktive Bankier ihr die alles entscheidende Frage. Mit Schmetter-lingen im Bauch, aber auch voller Zweifel, sagt Lucy Ja. Die Nächte der stürmischen Leidenschaft mit Marcus sind zwar wunderschön - doch das Wichtigste vermisst Lucy in ihrer jungen Ehe nach wie vor: Von Liebe spricht Marcus nicht ...
Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists' Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine - eine Autorin war geboren.
Penny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills & Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift "Woman's Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller.
Dann erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills & Boon nach neuen Autoren suchte. "Ich war immer ein Fan von Mills & Boon-Romanen - am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills & Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel 'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel "Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden. "
Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie: "Ein Naturtalent - eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton. "Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war ...
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2. KAPITEL
„Du meine Güte. Es ist tatsächlich ein Mal warm hier drin!“ Sobald sie die Wohnung ihrer Großtante betrat, zog Lucy die Kaschmirjacke aus, die sie über ihrem zarten Seidenchiffonkleid trug.
„Ja, ich habe Johnson bestochen, damit er die Heizung einschaltet.“ Ihr Bruder Piers lächelte breit.
„Du hättest mich ruhig vorwarnen können“, beschwerte sich Lucy liebevoll, während sie sich mit der Hand Luft zufächelte. „Auf welche Raumtemperatur sollte er den Thermostat denn stellen? Hier drin ist es ja wie in einer Sauna. Die Blumen, die ich gekauft habe, werden verwelkt sein, bevor ich sie Tante Alice gebe.“
„Deine Blumen? Und was ist mit meinen Pralinen?“, erwiderte Piers.
„Piers hat geglaubt, dass Johnson noch in Fahrenheit rechnet“, warf Lucys Vater ein. „Deshalb hat er ihn gebeten, den Thermostat auf achtundsechzig zu stellen. Keiner von uns hat begriffen, was passiert war, bis Johnson gesagt hat, der Regler gehe nur bis dreißig Grad.“
Auch Lucy fiel in das gutmütige Gelächter ein, doch dann erstarrte sie: Marcus trat ein. Bildete sie sich das nur ein, oder folgte wirklich ein kurzes Schweigen, als wären sich die anderen ebenfalls bewusst, wie eindrucksvoll und dominierend dieser Mann war?
Sicher lag es nicht nur daran, dass er über einen Meter achtzig groß, breitschultrig und muskulös war, dichtes dunkles Haar und eisgraue Augen hatte.
Also was veranlasste Frauen wie Männer dann, sich nach ihm umzudrehen? Sich nach ihm umzudrehen und zu ihm aufzublicken. Hatte es damit zu tun, dass er die Handelsbank leitete, die seit so vielen Generationen im Besitz seiner Familie war? Damit, dass er nicht nur für die Gegenwart und Zukunft seiner Kunden verantwortlich war, sondern in vielen Fällen auch die Geheimnisse ihrer Vorfahren kannte?
Aber selbst ohne all das, selbst wenn er als Fremder von der Straße hereinkäme, würden die Frauen ihn ansehen. Und immer weiter ansehen. Weil Marcus sexy war. Sehr sexy. Hastig trank Lucy einen Schluck aus dem Glas Champagner, das Piers ihr gegeben hatte. Damit sie etwas zu tun hatte – und einen Grund, Marcus nicht anzustarren, und um sich Mut anzutrinken.
Marcus trug einen seiner typischen, maßgeschneiderten dunklen Anzüge, ein weißes Hemd und eine dunkelgraue Krawatte.
Sie trank noch einen großen Schluck.
„Möchtest du noch ein Glas?“, fragte Piers.
„Nein, danke.“ Sie machte sich nicht viel aus Alkohol, und in ihrem Job, bei den Events, musste sie immer einen klaren Kopf behalten. Deshalb hatte sie schnell gelernt, nur an ihrem Drink zu nippen und ihn dann diskret irgendwo stehen zu lassen. Der Nachteil war, dass sie nicht mehr als ein kleines Glas vertrug. Aber heute brauchte sie wahrscheinlich einige Gläser, um mit Marcus’ Gegenwart fertig zu werden. Einschüchternd nahe stand er neben ihr, wenn auch nicht so dicht, wie es sich ihr törichtes Herz ersehnte.
„Oh, wie schön. Marcus hat es noch geschafft“, hörte Lucy ihre Mutter sagen. „Charles, bitte ihn doch herüber.“
„Du lieber Himmel, es ist wirklich heiß hier. Ich sollte besser zusehen, dass die armen Blumen ins Wasser kommen.“ Lucy stellte ihr Glas ab und flüchtete in das Labyrinth aus Fluren und kleinen Räumen an der Rückseite der Wohnung, die ihre Großtante noch immer die „Dienstbotenunterkunft“ nannte. Wie, in aller Welt, schaffen es Johnson und Mrs. Johnson bloß, sich nur mit Hilfe einer Putzfrau um eine so große Wohnung zu kümmern, dachte Lucy mitfühlend, während sie einen der Flure entlang ins „Blumenzimmer“ eilte. Auf der großen Arbeitsfläche standen schon mehrere, mit Wasser gefüllte Vasen bereit, und Lucy wickelte ihren Strauß aus und suchte sich eine passende aus.
Hatte sie tatsächlich solche Angst davor, mit Marcus zu sprechen? Sie war neunundzwanzig. Und wie lange war es her, dass sie von der Universität gekommen war, Marcus über seinen Schreibtisch hinweg angesehen und gewusst hatte …?
Tränen stiegen ihr in die Augen.
Damals hatte sie sofort gewusst, dass sie in Marcus verliebt war. Und ebenso schnell hatte sie erkannt, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte und sie ihm sogar lästig war.
Damals war sie jung genug gewesen, um trotzdem davon zu träumen, dass sich das ändern würde. Sie hatte sich vorgestellt, dass sie irgendwann Marcus’ Büro betreten und er sie anblicken würde, als wollte er ihr die Kleider vom Leib reißen und sie auf der Stelle lieben. Und einige Male hatte sie während seiner Standpauken davon fantasiert, wie er seinen Schreibtisch oder seinen Chefsessel mit ihr für erotische Spiele nutzte, für die sie eindeutig nicht entworfen worden waren.
In Wirklichkeit war natürlich sie diejenige gewesen, die ihm die Kleider vom Leib reißen wollte. Als er sie dann eines Tages wieder einmal gereizt ansah, spürte sie schlagartig, dass ihre erotischen und romantischen Fantasien einfach nur dumm waren. Weder begehrte noch liebte er sie, und er würde es auch niemals tun. An dem Tag beschloss sie, sich einen anderen zu suchen. Weil ihre Gefühle ihr sonst irgendwann über den Kopf wachsen und sie sich vollkommen demütigen würde, indem sie Marcus ihre Liebe erklärte.
Ein Ehemann und Kinder würden sie davon abhalten, das zu tun, dachte Lucy. Aber nicht einmal das hatte sie richtig machen können. Ihre Ehe war eine Katastrophe gewesen.
Sie war nicht der Typ, der allein sein wollte, und sie wünschte sich Kinder. Obwohl sie beide von Herzen gern hatte, beneidete sie ihre beiden besten Freundinnen darum, wie glücklich sie mit ihren Ehemännern waren. Und sie wusste, dass Marcus eines Tages heiraten würde, und wenn er es tat – ihr schauderte vor Qual.
Wenn er es tat, würde sie hoffentlich längst Zufriedenheit und Liebe bei einem anderen Mann gefunden haben und so vor dem Schmerz geschützt sein, den sie sonst empfinden würde. Bei Nick jedoch hatte sie sich törichten und gefährlichen Illusionen hingegeben.
Aber sie konnte nicht ewig hier im Blumenzimmer bleiben. Vielleicht hatte sie Glück, und Marcus war schon wieder gegangen.
Ihr Cousin Johnny hakte sich bei ihr unter, sobald Lucy zurück in den Salon kam. „Toll, ich habe schon nach dir gesucht. Noch etwas Champagner?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, nahm er ein Glas vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners und reichte es ihr. „Ich muss sagen, die Alte knausert nicht mit dem Zeug. Es kostet sie sicher eine hübsche Stange Geld, diese Fete zu veranstalten. Champagner, Kellner … Hast du sie organisiert?“
„Ja.“ Trübselig dachte Lucy daran, wie hart ihre Großtante und sie um die Kosten gefeilscht hatten und wie sie schließlich nachgegeben und vorgeschlagen hatte, dass sie ihr die Arbeitskosten zum Geburtstag schenkte, wenn Alice den Champagner, die Kanapees und die Löhne der Kellner zahlte. Was wahrscheinlich erklärte, warum es nichts zu essen gab.
Marcus stand auf der anderen Seite des Zimmers und beobachtete sie mit grimmigem Gesichtsausdruck, wie Lucy bemerkte. Nervös stärkte sie sich mit einem Schluck Champagner. Sie mochte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn Marcus von der idiotischen Lüge erfuhr, die sie Mr. McVicar aufgetischt hatte. Wenn nicht ein Wunder geschah, musste sie ihren Investor ebenso schnell wieder loswerden, wie sie ihn erfunden hatte. Ein zweiter Schluck Champagner folgte dem ersten.
„Ich muss etwas mit dir besprechen, Lucy.“
„Wie bitte?“ Endlich gelang es ihr, den Blick von Marcus zu lösen.
„Ich muss mit dir reden“, wiederholte Johnny geduldig.
„So? Ich habe nicht vergessen, dass du mir noch fünfzig Pfund vom letzten Mal schuldest. Wenn du dir also Geld leihen willst…“
„Darum geht es nicht“, versicherte er ihr. „Ein Geschäftsfreund von mir hat mich gefragt, ob ich ihn mit dir bekannt machen kann. Trink noch ein Glas Champagner.“ Johnny nahm ihr das halb leere Glas weg, bevor sie ablehnen oder protestieren konnte, winkte einen Kellner herbei und gab ihr ein neues.
Nach wie vor musterte Marcus sie immer noch unverwandt, und sein Blick war so hart und kalt geworden, dass sie vor Nervosität fast ihren Champagner verschüttete. „Wenn er einen Event möchte …“, begann sie und drehte sich halb herum, damit sie Marcus nicht mehr sah. Leider ohne Erfolg, da auch er sich bewegte.
„Nein, er denkt daran, sich an Prêt a Party zu beteiligen.“
„Was?“ Jetzt verschüttete sie wirklich einige Tropfen, bevor sie es schaffte, einen Schluck zur Beruhigung zu trinken.
„Ja. Er hat mit seinem Dienstleistungsunternehmen ein Vermögen verdient. Er beschäftigt Reinigungskräfte, Köche und Leute, die auf den Mann von den Stadtwerken warten und deine Sachen von der Reinigung abholen. Reichen City-Typen, die keine Zeit haben, nimmt er den ganzen Haushaltskram ab. Jedenfalls hat er den Artikel in A-List Life gesehen und gehört, dass du meine Cousine bist. Und mir hat er gesagt, Prêt a Party sei genau die Kapitalanlage, nach der er suche. Also habe ich ihm versprochen, mal bei dir...