E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Digital Edition
Jordan Dich vergessen konnt' ich nie
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8678-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Digital Edition
E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-8678-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das Wiedersehen mit ihrem Exmann bringt Abbie buchstäblich aus dem Gleichgewicht. Erst stolpert sie, dann liegt sie in seinen Armen. Ein herrlich vertrautes Gefühl! Wie damals, bevor Steves Beschuldigungen ihre Liebe zerstörten. Und zwar restlos! Glaubte Abbie – bis jetzt ...
Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists' Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine - eine Autorin war geboren.
Penny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills & Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift "Woman's Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller.
Dann erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills & Boon nach neuen Autoren suchte. "Ich war immer ein Fan von Mills & Boon-Romanen - am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills & Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel 'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel "Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden. "
Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie: "Ein Naturtalent - eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton. "Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war ...
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1. KAPITEL
„Mum …“
Abbie Collins blickte stirnrunzelnd von ihren Unterlagen auf, als die Stimme ihrer zweiundzwanzigjährigen Tochter sie aus ihren Gedanken riss. Sie hatte ihrem Buchhalter versprochen, ihm die Geschäftsbücher bis zum Ende der Woche zuzuschicken. Doch seit ihre Tochter und deren Freund am vorigen Wochenende ihre Verlobung bekannt gegeben hatten, war so viel passiert, dass sie nun mit ihrer Arbeit im Rückstand war. Natürlich machte es Abbie nichts aus, von Cathy gestört zu werden, denn sie hatte schon immer eine sehr enge Beziehung zu ihr gehabt – zu eng, wie manche Leute gelegentlich behaupteten.
„Du wirst es nicht glauben.“ Cathy setzte sich auf die Schreibtischecke und ließ die langen Beine baumeln, die vom Sommerurlaub noch immer gebräunt waren.
Die Leute bemerkten oft, wie wenig Cathy und sie einander ähnelten. Sie, Abbie, war knapp einen Meter sechzig groß, grazil und strahlte eine Verletzlichkeit aus, die auf Männer besonders anziehend wirkte. Um so beleidigter reagierten die Männer dann, wenn sie ihnen klarmachte, dass es ihr fernlag, das hilflose Weibchen zu spielen. Sie hatte langes, glattes blondes Haar, blaugrüne Augen und wirkte mit ihren dreiundvierzig Jahren zehn Jahre jünger. Allerdings machte sie genauso wenig einen Hehl aus ihrem Alter wie aus der Tatsache, dass sie eine erwachsene Tochter hatte.
Cathy hatte zwar ihre blaugrünen Augen geerbt, war jedoch groß und kräftig und hatte eine braune Lockenmähne. Als Kind war sie ein wenig tollpatschig gewesen und hatte sich eine Zeitlang gewünscht, wie ihre Mutter zu sein. Doch sobald sie, Abbie, es gemerkt hatte, hatte sie alles darangesetzt, dass Cathy sich so akzeptierte, wie sie war.
„Ich sehe aus wie Dad“, hatte Cathy protestiert. „Das hast du selbst gesagt.“ Sie, Abbie, erinnerte sich daran, dass es tatsächlich der Fall gewesen war und wie fassungslos sie gewesen war, als Cathy erklärt hatte, für sie sei es, als habe sie nie einen Vater gehabt, weil sie noch nie ein Foto von ihm gesehen habe. Daraufhin hatte sie ihr die wenigen Fotos gezeigt, die sie nicht zerrissen hatte, und es war ihr schwergefallen, sie zu betrachten, weil sie sofort wieder quälende Erinnerungen weckten.
„Außerdem hast du gesagt, dass er gemein war und du ihn gehasst hast …“, fügte Cathy hinzu.
„Aber du bist nicht gemein, und ich hasse dich nicht“, tröstete Abbie sie und nahm sie in den Arm. „Ich liebe dich. Du ähnelst zwar deinem Vater, bist jedoch ein anderer Mensch, und wenn du erwachsen bist, wirst du froh darüber sein, dass du so groß bist.“
„Aber in der Schule nennen sie mich Bohnenstange“, sagte Cathy unter Tränen.
„Mich haben sie in der Schule Zwerg genannt“, hatte Abbie erklärt. „Aber es spielt keine Rolle, was die anderen sagen oder denken, mein Schatz. Entscheidend ist, was du denkst, und später einmal wirst du froh darüber sein, dass du so bist, wie du bist …“
Und ihre Mutter hatte recht gehabt, das war Cathy mittlerweile klar. Ihre Mutter hatte eigentlich immer recht … fast immer. Es gab Dinge …
Schnell verdrängte Cathy diesen Gedanken und fragte sich, wie ihre Mutter wohl auf das, was sie ihr sagen wollte, reagieren würde. Als Stuart und sie ihr erzählt hatten, sie hätten sich verlobt, hatte ihre Mutter fantastisch reagiert und lediglich darauf bestanden, ihre Aufgaben als Mutter der zukünftigen Braut wahrnehmen zu dürfen.
Stuart war damit mehr als einverstanden gewesen, denn er kam aus einer großen Familie und wollte die Hochzeit im großen Stil feiern.
Und trotz ihrer unglücklichen Ehe hatte ihre Mutter ihr nie nahegelegt, nicht zu heiraten. Allerdings hätte es auch nichts genützt, denn bei Stuart und ihr, Cathy, war es Liebe auf den ersten Blick gewesen.
„Was ist los?“ Abbie schob ihre Unterlagen beiseite und wandte sich ihr zu.
„Ich glaube … ich glaube …“ Cathy senkte den Blick und begann nervös, mit ihren Schnürsenkeln zu spielen. „Ich glaube, ich …“
„Ja, was glaubst du?“
„Ich glaube, ich habe Daddy heute gesehen …“ Schließlich blickte Cathy sie wieder an.
Abbie war, als hätte man ihr einen Schlag versetzt, und es dauerte eine Weile, bis sie sich von dem Schock erholt hatte. „Du hast recht“, erwiderte sie ausdruckslos, „ich glaube dir nicht. Du kannst deinen Vater unmöglich gesehen haben“, fügte sie hinzu, als Cathy sich auf die Lippe biss. „Dein Vater lebt in Australien. Er ist ausgewandert, kurz nachdem … kurz nach deiner Geburt, und es gibt keinen Grund …“
„Wofür gibt es keinen Grund?“, erkundigte Cathy sich schroff. „Gibt es keinen Grund für ihn, nach England zurückzukommen und Kontakt mit mir aufzunehmen?“
Die Kehle war Abbie wie zugeschnürt. Sie hatte früh lernen müssen, auf eigenen Füßen zu stehen und allein für sich und ihre Tochter zu sorgen, und bisher hatte sie immer geglaubt, es hätte Cathy weder an Liebe noch an Geborgenheit gemangelt. Das Gefühl, trotzdem in gewisser Weise versagt zu haben, war unerträglich.
Natürlich kannte sie den Grund dafür. Jetzt, da Cathy heiraten wollte, dachte sie natürlich an die Zukunft und daran, selbst irgendwann einmal Kinder zu bekommen. Es weckte in ihr den Wunsch, mehr über ihren Vater zu erfahren, und sicher hoffte sie, dass er genauso an ihr interessiert war.
Als Cathy noch ein Baby gewesen war, hatte sie, Abbie, sich geschworen, ihr niemals die Wahrheit über ihren Vater zu verschweigen, gleichzeitig jedoch alles daranzusetzen, dass sie nicht verletzt wurde, wenn sie die Wahrheit über ihn erfuhr.
Und bisher war sie diesem Vorsatz treu geblieben, obwohl es ihr immer schwerergefallen war, je älter Cathy geworden war.
Wie sollte man einem Kind beibringen, dass sein Vater es nicht wollte? Sie, Abbie, hatte ihr Bestes getan, um es Cathy nicht spüren zu lassen, und war immer so stolz gewesen, wenn die Leute ihr gesagt hatten, wie glücklich Cathy wirke. Nun fragte sie sich allerdings, ob sie sich zu früh gefreut hatte.
Aus Angst, versagt zu haben, reagierte sie nun weniger verständnisvoll, als sie es unter anderen Umständen getan hätte. „Vergiss deinen Vater, Cathy“, erklärte sie beinah schroff. „Er hat keinen Platz in deinem Leben. Das hatte er nie. Ich verstehe, wie dir zumute ist, aber …“
„Nein, das tust du nicht!“, unterbrach Cathy sie hitzig. „Wie solltest du auch?“ In ihren Augen schimmerten Tränen. Grandma und Grandpa lieben dich. Du musstest in der Schule nicht mit anhören, wie die anderen über ihre Väter geredet und zu dir gesagt haben …“ Sie verstummte und fügte leise hinzu: „Tut mir leid, Mum … Ich wollte nicht … Ich weiß, es ist nicht deine Schuld. Es ist nur …“
Abbie stand auf, ging zu ihr, nahm sie in die Arme und tröstete sie, so wie sie es getan hatte, als Cathy noch ein kleines Mädchen gewesen war. Nicht zum ersten Mal verfluchte sie dabei den Mann, der ihnen so viel Leid zugefügt hatte.
Steve war nach England zurückgekehrt? Nein, das würde er nicht wagen … Nicht nach dem, was er getan hatte … Als sie ihm das letzte Mal begegnet war, hatte sie ihm unmissverständlich klargemacht, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte und er seinen Namen, sein Geld, sein Haus und alles andere, was er ihr gegeben hatte, behalten sollte … außer seinem Kind. Er hatte die Vaterschaft geleugnet, und sie würde Cathy niemals erlauben, ihn wiederzusehen.
Er hatte ihr unterstellt, sie hätte mit einem anderen geschlafen und wäre von diesem Mann schwanger geworden. Er hatte sogar die Frechheit besessen, Lloyd zu beschuldigen. Ausgerechnet Lloyd …
Sie hatte ihn jedoch nicht aussprechen lassen, sondern sich an ihm vorbeigedrängt, bereit, das Haus zu verlassen, das sie nur für kurze Zeit mit ihm geteilt hatte.
Abbie lächelte zufrieden, als sie kurz darauf das Geschäftsbuch zuklappte und es auf den Stapel Unterlagen legte.
Sie wusste, wie skeptisch einige ihrer Freunde vor zehn Jahren gewesen waren, als sie verkündet hatte, eine eigene Zeitarbeitsfirma zu gründen. Doch nach fünfzehnjähriger Berufserfahrung im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der sie vom Kellnern bis zum Organisieren von Konferenzen praktisch alles gemacht hatte, hatte sie über genügend Know-how und Kontakte verfügt, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Und sie hatte sich nicht geirrt. Einige der Mitarbeiter, die sie damals unter Vertrag genommen hatte, waren immer noch dabei, und sie hatte sich einen ausgezeichneten Ruf erworben. Sie war ihren Mitarbeitern gegenüber nicht nur offen und loyal, sondern achtete streng darauf, dass diese von ihren Arbeitgebern auch fair behandelt wurden.
Außerdem zahlte sie gut, und sie erklärte jedem Arbeitgeber, der mit ihr feilschen wollte, dass sie nur hoch qualifizierte Leute beschäftigte und diese entsprechend entlohnte. Sie konnte allen Anfragen gerecht werden, ob nun jemand einen Butler wünschte, um einer offiziellen Privatfeier den richtigen Rahmen zu verleihen, oder einen Chefkoch, der in letzter Minute einspringen und ein Büfett für fünfhundert Tagungsgäste ausrichten sollte.
Sobald Cathy alt genug gewesen war, hatte sie, Abbie, sie ermutigt, ihr Taschengeld mit Aushilfstätigkeiten als Kellnerin oder am Tresen aufzubessern, genau wie sie es früher getan hatte. Sie hätte es sich auch leisten können, Cathy während des Studiums großzügig zu unterstützen, doch Cathy hatte auf eigenen Beinen stehen sollen.
Nachdem ihre Ehe gescheitert war, hatten ihre Eltern ihr, Abbie, geholfen und sie sogar gebeten, wieder zu...