E-Book, Deutsch, Band 5, 331 Seiten
Reihe: Elite Kings Club
Jones Bad Romance - Elite Kings Club
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7363-1248-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 5, 331 Seiten
Reihe: Elite Kings Club
ISBN: 978-3-7363-1248-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Vielleicht haben wir uns gerade deshalb gefunden, weil wir beide vom selben Pfad abgekommen sind
Tillie wusste von Anfang an, dass sie sich von Nate Malum-Riverside und dem Elite Kings Club hätte fernhalten sollen. Denn jetzt hat sie das Kostbarste in ihrem Leben verloren. Doch im Moment des größten Schmerzes zeigt Nate sich von einer Seite, die Tillie längst verloren glaubte. Sie ist machtlos gegen die Gefühle, die plötzlich wieder zwischen ihnen auflodern. Dabei weiß sie, dass Nate zu hassen einfach ist - ihn zu lieben dagegen die größte Herausforderung der Welt ...
'Einzigartig und düster!' Musings of the Modern Belle
Band 5 der ELITE-KINGS-CLUB-Reihe von Bestseller-Autorin Amo Jones
Amo Jones ist eine erfolgreiche Bestseller-Autorin aus Neuseeland. Sie liebt romantische Spaziergänge (in ihren Weinkeller) und lebt, wie sie schreibt: immer am Rande des Wahnsinns mit einem Glas guten Rotwein in der Hand und ihren Höllenhunden zu Füßen. Weitere Informationen unter: www.amojonesbooks.com
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1. KAPITEL
TILLIE
Nate drückt mich gegen die kalte Zellenwand und durchsucht mich. »Das gefällt dir, wie, Princessa?«
Ich schüttele den Kopf, ich will nicht zeigen, dass ich Angst habe. Nate reagiert auf Angst wie Haie auf Blut. Er riecht Angst und glaubt, es sei Fütterungszeit. »Nein. Was machst du, und weshalb bin ich hier?«
Ich spähe über Nates Schulter und sehe Brantley, der mich nicht aus den Augen lässt. »Brantley?«
Doch gerade als ich denke, er würde etwas sagen, mich zum Beispiel zurechtweisen, weil ich ihnen Fragen stelle, klappt er den Mund wieder zu. Dann sehe ich ihn durch die Tür verschwinden, durch die wir hereingekommen sind.
»Er wird dir nicht helfen. Warte hier und rühr dich nicht von der Stelle, Tillie. Wenn du versuchst zu fliehen, töten wir dich.«
Ich habe keine Ahnung, wieso ein Teil meines Verstandes nicht glaubt, dass er dazu fähig ist. Aber man hält einen Menschen doch nicht während aller möglichen Probleme am Leben, um ihn dann auszuknipsen, nur weil er mal nicht zugehört hat. Nate grinst, als könnte er hören, was ich denke. Dann weicht er langsam zurück, verlässt meine Zelle und schiebt den Riegel vor.
»Wir tun alles, was wir tun, aus einem bestimmten Grund, Tillie. Schon vergessen?«
Ohne den Köder zu schlucken, lasse ich mich an der kalten Wand abwärtsgleiten, bis ich auf dem Hintern lande. Die Stille zieht sich, bevor ich höre, wie sich die Tür erneut öffnet und schließt, dann sehe ich aus dem Augenwinkel Brantleys Stiefel in Sicht kommen.
»Was willst du, Brantley? Ihr habt gewonnen, also geht feiern, zieht euch noch mehr Kokain durch die Nase oder legt noch mehr Mädchen flach …« Solange die Jungs noch hier sind, will ich nicht mit Daemon sprechen, und ein Teil von mir versucht immer noch, meinen unberechenbar von Ast zu Ast springenden Verstand über die zahllosen Möglichkeiten zu beruhigen, warum und wieso er überhaupt noch am Leben ist.
Brantley löst den Riegel, das Klirren von Metall reißt mich aus meinen Gedanken. Er öffnet die Zellentür und tritt ein. Als er sich zu mir herabbeugt und die Ellbogen auf die Knie stützt, ringe ich mich tapfer dazu durch, den Blick zu heben und ihn anzusehen.
Seine Hand nähert sich meinem Gesicht. »Küss mich!«
»Was?«, frage ich irritiert. Da fällt mein Blick auf seine geschwollenen Lippen.
Er drückt meine Wangen leicht zusammen, sein Gesicht kommt immer näher. »Küss. Mich.«
Ich beuge mich vor, bis sich unsere Lippen berühren, warm, samtweich, nur ein Hauch. Ich schlinge die Arme um seinen Nacken, ein Stöhnen entfährt mir, als ich ihn an mich ziehe. Ich küsse ihn, weil ich wütend bin, ich küsse ihn, weil ich gekränkt bin und weil Nate uns wahrscheinlich irgendwie beobachtet. Als seine Zunge in meinen Mund gleitet, lässt sein Eindringen den angehaltenen Atem ausstoßen. Sein Kuss ist so berechnend wie sein Wesen. Ja, er gibt viel, aber nie zu viel. Nun saugt er an meiner Unterlippe und zeichnet dann mit seiner Unterlippe die Konturen nach. Er fasst mich um die Taille und zieht mich hoch. Massive Schenkel spreizen mir die Beine, grätschen sie weit, dann lässt er sich gegen mich sinken und stößt mich gegen das Zellengitter. Die Hände unter meinen Schenkeln, hebt er mich hoch, und ich schlinge die Beine um ihn, während sein Mund sich weiter an mir weidet. In meinem Bauch flattert etwas, mein Innerstes pocht. Ich will ihn. Bis zu einem gewissen Punkt habe ich ihn immer schon gewollt, und nun, da Nate endgültig mein allerletztes Vertrauen in ihn erschüttert hat, hält mich nichts mehr zurück. Wenn man einen Menschen nur lange genug verletzt, gewöhnt er sich irgendwann an den Schmerz, doch wenn man die Wunden nicht schließt, verblutet er schließlich.
Brantley weicht zurück, stellt mich wieder auf meine Füße und greift nach meiner Hand. »Jetzt schuldest du mir das Doppelte dafür, dass ich ihn zur Weißglut gebracht habe, und, Prinzessin, diese Schuld werde ich eintreiben.« Er schleift mich weiter über den Zellenboden, schließt die Zelle neben Daemons auf und schubst mich hinein. Ich drehe mich in dem Moment um, als er die Tür zuschlägt.
»Brantley …« Ich will mich entschuldigen. Ich will ihm so vieles sagen.
Er schüttelt den Kopf. »Tu’s nicht, Tillie.«
Er hat mich mehr als einmal vor Nate gerettet, und ich weiß, dass ich ihm dafür etwas schuldig bin, aber bevor ich ihm meinen Dank aussprechen kann, ist er schon gegangen, und ich lasse mich, kaum höre ich die schwere Stahltür ins Schloss fallen, auf meinen Hintern sinken, winkle die Beine an und sehe zu Daemon hinüber.
»Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest.«
Daemon kriecht näher und umklammert die Gitterstäbe zwischen den Zellen. »Ich habe Schlimmeres gesehen, Puella.«
Mein Herz zieht sich zusammen, als ich meinen Spitznamen aus seinem Mund höre. Ich dachte nicht, dass ich ihn je wieder hören würde. »Ich glaubte, du seist tot, Daemon. Wir alle haben das geglaubt. Und um dich getrauert.« Mir kommt Madison in den Sinn, und ich zucke zusammen. »Wusste jeder Bescheid außer mir?«
Daemon schüttelt den Kopf. Die Jeans, die er am Leib trägt, ist völlig ramponiert, und sein T-Shirt hat auch schon mal bessere Tage gesehen. »Nein.«
Ich massiere mir die Schläfen. »Mein Gott. Madison weiß gar nicht, dass du noch am Leben bist?«, schreie ich kopfschüttelnd. Ein kleiner Teil von mir ist egoistischerweise erleichtert, dass meine beste Freundin mich nicht hintergangen hat, aber der größere Teil fürchtet sich davor, was passieren wird, wenn sie es herausfindet. Sie und Bishop sind bereits auf dem Kriegspfad. Ich will mir gar nicht erst vorstellen, was passieren wird, wenn sie dahinterkommt, dass er ihr das größte aller Geheimnisse verschwiegen hat und ihr verdammter Zwillingsbruder noch am Leben ist. Mein Blick fliegt zu der kleinen Kamera in einer Ecke meiner dunklen Zelle, deren rotes Licht signalisiert, dass wir beobachtet werden, aber ich achte nicht darauf.
Da ertönt ein leises Kichern aus der Ecke, und ich erstarre. »Wer ist da?«
Daemon kriecht zurück, und auch wenn wegen der Dunkelheit nicht viel zu erkennen ist, erhasche ich einen Blick auf die Narbe in seinem Genick, die sich bis nach vorne zieht. Wie hat er es verdammt noch mal geschafft zu überleben?
Ich kneife die Augen zusammen, um die Silhouette, die sich in der dunkelsten Ecke meiner Zelle versteckt hat, besser erkennen zu können. »Wenn du das wieder bist, Nate, schwöre ich, diesmal schneide ich dir den Schwanz ab.«
Wieder ein Kichern, und dann tritt die Gestalt aus dem Dunkel ins schwache Licht, das sich mühsam den Weg durch die Gitterstäbe des kleinen Fensters bahnt. Er trägt einen dunklen Kapuzenpulli, die Kapuze verdeckt fast sein ganzes Gesicht, trotzdem kann ich die scharfen Konturen seines Kinns erkennen. Seine Jeans sind zerfleddert, weil sie abgetragen sind, nicht aus modischen Gründen. Ein schwerer schwarzer Gürtel hängt tief um seine Hüfte. Mein Blick schweift über seine Arme, und ich sehe Tattoos unter seinen langen Ärmeln hervorlugen, die sich bis auf die Handrücken schlängeln. Ich lasse meinen Blick weiter zu seiner breiten Brust wandern, mit dem Nike-Emblem auf dem Shirt, und von dort zu seinem Hals. Sein Hals. Mir wird kalt, und ich lecke mir die Lippen. Sein Hals ist vollständig von dunkler Tinte bedeckt, Totenschädel, Rosen und irgendeine Inschrift. Darunter gleichmäßig gebräunte Haut. Ich hole tief Luft und betrachte seine Lippen. Die Oberlippe hat den perfekten Schwung und ist an den richtigen Stellen geschwungen, die Unterlippe ist ein wenig voller. Sein Kinn ist markant und symmetrisch, die hervortretenden Wangenknochen bilden eine perfekte Linie, die Wangen darunter wirken eingefallen. Dann endlich sehe ich in seine Augen.
Heilige. Scheiße.
»Kenne ich dich?«, flüstere ich und kann keinen klaren Gedanken fassen. Er ist eine Schönheit. Aber er kommt mir bekannt vor. Sehr bekannt sogar.
Er zieht sich mit einer Hand die Kapuze vom Kopf und schiebt sie sich in den Nacken. »Nein.«
»Aber …«
Seine Kiefer mahlen, sein Blick fliegt zu dem Körper in der gegenüberliegenden Zelle. Ich kann nicht aufhören, ihn anzustarren. Ich sollte besser damit aufhören. Er könnte leicht der zweitheißeste Typ nach Nate sein, den ich jemals gesehen habe. Früher war das mal Bishop, aber … ich erstarre, und all meine Sinne sind in Alarmbereitschaft, als ich einen Schritt nach vorne mache, ihn mit einer Hand am Kinn packe und zwinge, mich anzusehen.
Aber seine smaragdgrünen Augen geben nichts preis.
Ich halte den Atem an und verstärke meinen Griff.
Er verzieht den Mund zu einem finsteren Grinsen. Von der Art, die ich mehr als gut kenne, nur dass dieses Grinsen echt furchterregend ist. »Ja, sieht ganz danach aus, als gäbe es da eine Verbindung, von der du weißt.«
»Verbindung?« Ich schnappe nach Luft, schüttele meinen Kopf und lasse den armen Jungen los.
Er renkt sich den Nacken ein. »Offenbar habe ich einen Bruder, und allem Anschein nach sehen wir aus wie Zwillinge.«
Ich leckte mir über die Lippen. »In der Tat. Weiß Bishop, dass du hier bist?«
Er grinst, und sein Blick wandert zu der Kamera in der Ecke. »Sicher weiß er das …«
Er deutet auf Khales. Eine ziemlich tote Khales. »Mit ihr wollte ich das Ruder herumreißen. Glaub nur nicht, dass du sie mit einem Streich hättest erledigen können.«
Ich ignoriere seine Handbewegung in Richtung der Leiche und behalte ihn fest im...