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Johnson | Death at Morning House | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Reihe: Dragonfly

Johnson Death at Morning House

Spannung bis zur letzten Seite | Der neue Thriller von Jugendbuch-Krimi-Genie Maureen Johnson | Cold-Case-Ermittlung mit besonderem Setting
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7488-0286-0
Verlag: Dragonfly
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Spannung bis zur letzten Seite | Der neue Thriller von Jugendbuch-Krimi-Genie Maureen Johnson | Cold-Case-Ermittlung mit besonderem Setting

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Reihe: Dragonfly

ISBN: 978-3-7488-0286-0
Verlag: Dragonfly
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ferienjob mit Mordermittlung

Nachdem Marlow wegen einer explodierenden Kerze aus Versehen das Haus ihrer Nachbarn niederbrennt und in der ganzen Stadt dafür ausgelacht wird, nimmt sie einen Ferienjob auf einer abgelegenen Insel an. Dort soll sie gemeinsam mit einer Gruppe anderer Teenager Führungen durch eine alte verlassene Villa anbieten. Doch die sommerliche Idylle bleibt nicht lange so sonnig, denn schon bald wirft die Vergangenheit einen düsteren Schatten über die Insel. In den Dreißiger Jahren hat dort ein Arzt mit seinen adoptierten Kindern gelebt, bis sie nach einer Tragödie das Anwesen verlassen haben und nie wieder zurückgekehrt sind. Zunehmend vermischt sich Früher mit Heute, Spekulation mit Verdacht - und die tödlichen Gefahren der Insel sind keineswegs Geschichte.

Spannender Mystery-Thriller von -Bestsellerautorin Maureen Johnson

- Booklist



Maureen Johnson ist die -Bestsellerautorin zahlreicher Jugendbücher, darunter die»Ellingham Academy«-Reihe. Mit bekannten Autorinnen und Autoren wie Cassandra Clare und John Green hat sie gemeinsame Bücher geschrieben, und sie hat als Drehbuchautorin für Videospiele mitgewirkt. Sie hat Schreiben an der Columbia University studiert und lebt in New York City.

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1


. Damit fing alles an – mit einem bloßen Geruch. Kennt jemand dieses Wort? Ich habe es von Akilah Jones gelernt.

Akilah, Akilah, Akilah …

Zum ersten Mal sah ich sie in Französisch in der Neunten. Sie konjugierte sich damals mit ihrem ersten unregelmäßigen Verb die Seele aus dem Leib und trug einen weichen gelben Pullover, als mir klar wurde, dass ich in sie verliebt war. Ich wusste schon immer, dass ich auf Mädchen stand, aber als ich Akilah sah, da wusste ich es ganz sicher. Ich verstehe echt nicht, dass man Akilah sehen und sich in sie verlieben konnte. Wie sie das Kinn hob. Ihre sich ständig verändernden Haare – geflochten, geglättet, natürlich, manchmal durchzogen von violetten Strähnen. In der Jazzband unserer Schule saß sie am Klavier. Aber sie spielte auch Gitarre. Sie lächelte, als würde sie den Witz, den du gleich erzählen würdest, schon kennen und bereits darüber lachen. Und ihr Lachen? Wie die Glocken einer Kathedrale.

Insgesamt war ich in vier Kursen mit ihr: in der neunten Klasse in Französisch I, in der zehnten in Biologie und das erste Halbjahr in Amerikanische Geschichte und in diesem letzten Jahr waren wir zusammen in Englisch III. Normalerweise hatte ich keine Gelegenheit, neben ihr zu sitzen, weil ich mit Nachnamen Wexler heiße und viele Lehrkräfte die Plätze alphabetisch besetzen. Aber unsere Englischlehrerin ließ uns an sechs Tischen im Raum sitzen, wo wir wollten. Leider kam ich am ersten Tag relativ spät und ihr Tisch war schon voll. Aber ich ergatterte einen ganz guten Platz in der Nähe und sonnte mich dort in der Wärme ihrer Herrlichkeit. Immer versuchte ich, optimal auszusehen, bevor ich in den Kurs ging. Aber ich spiele nicht in derselben Liga wie Akilah.

Ich bin in Ordnung. Ich heiße Marlowe Wexler und bin in Ordnung.

Mein Name klingt, als würde ich meine Zeit damit zubringen, in düsteren Gassen irgendwelcher Großstädte auf der Lauer zu liegen. Und zwar in einer dieser Gassen voller alter Kartons, Mülltonnen aus Metall und Katzen, die Sachen umstoßen und dazu laut miauen. Als gäbe es irgendwo einen Barmann, der meinen Namen kennt. Als hätte ich drei Exfrauen und würde mit zweien davon kein Wort mehr reden, hätte mit der dritten aber noch irgend so eine Sache am Laufen. Weil wir nie übereinander hinweggekommen sind. Mein Name klingt spannender, als ich es bin. Akilah war außergewöhnlich und ich in Ordnung - genau darin bestand das Problem.

Nie kam ich dazu, richtig Zeit mit ihr zu verbringen, bis zu jenem Sommer, als wir beide Jobs bei Guffy’s, dem Eisladen hier bei uns, bekamen. Guffy’s verkauft zweiunddreißig selbst gemachte Eissorten und die in der Gegend berühmte warme Karamellsauce. Wenn man seine Waffel mit Hot Bottom, also »heißem Po«, bestellt, dann kriegt man etwas Karamell unten eingefüllt und alle lachen, nur wir nicht. Denn man kann das nur soundsovielmal hören, bevor man am liebsten die Hand ins Waffeleisen legen möchte, nur um wieder irgendwas zu spüren.

Ich wusste nicht, dass Akilah auch dort arbeiten würde, bis ich zu meiner zweiten Schicht in einem T-Shirt voller Katzenhaare auftauchte (das ging in Ordnung, weil ich die Schürze von Guffy’s drüberzog). Dazu trug ich meine peinlichsten Shorts (denn die Kundschaft sieht einen ja nur ab der Taille). Sie stand in einem babyblauen Einteiler und einer Schürze hinter der Theke, formte eine Kugel Himbeer-Vanille und lächelte mit der Wattleistung eines Kraftwerks. Ich stolperte tatsächlich durch die Tür, als ich sie erblickte, und begriff, dass wir zusammen arbeiten würden. Das Aufregendste, was mir bis dahin passiert war. Wir waren Kolleginnen: Nur sie und ich hinter der kleinen Theke an zwei Abenden unter der Woche und einen ganzen Tag am Wochenende. (Zumindest bis ich den Dienstplan so manipuliert hätte, dass wir all unsere Schichten gemeinsam absolvierten. Das nahm ich mir fest vor.)

Damals lernte ich Akilah richtig kennen. Man konnte sich leicht mit ihr unterhalten. Wenn sie erzählte, eine Serie würde ihr gefallen, ging ich nach Hause und guckte genau die, bis meine Augen ganz trocken waren. Mochte sie einen Song, wurde der mein Soundtrack. Manchmal öffnet sich in meinem Gehirn eine Kammer und sagt: »Füll mich.« Ich will nicht behaupten, dass ich weiß, was ich tue. Ich sage nur, dass ich mein Gehirn wie einen Eimer vollmachen und diese Informationen mit mir rumtragen kann. In der Regel schwappt da auch nichts raus. Keine Ahnung, ob das smart ist, aber es half eindeutig dabei, Stoff zu sammeln, über den ich mit Akilah reden konnte.

»Weißt du, was mein Lieblingsgeruch ist?«, fragte sie eines Tages, als nichts los war und wir auf den nächsten Kunden warteten, der einen »heißen Po« wollte. »Petrichor.«

Ich wollte schon den Mund aufmachen und sagen: »Der Geruch eines Flugsauriers?« Doch irgendwas riet mir, ihn zuzulassen und nur wissend zu nicken. (Das ist übrigens ein , was zugegebenermaßen doch ziemlich ähnlich klingt.)

»Der Geruch von Erde, kurz nachdem es geregnet hat. So nennt man den. Diesen ozonig erdigen Duft. Das ist mein absoluter Lieblingsgeruch.«

Am selben Abend verbrachte ich annähernd sechs Stunden damit, Bewertungen von Duftkerzen zu lesen, bis ich die beste Petrichor-Kerze des ganzen Internets gefunden hatte. Die kostete dreißig Tacken. Für dreißig Tacken erwartest du ein Qualitätsprodukt, nicht wahr? Ich bestellte die Kerze, zahlte noch acht Dollar für die Expresslieferung und schmiedete einen Plan.

Ich hatte nämlich noch einen weiteren Job. Und zwar kümmerte ich mich um das Cottage von Juan und Carlita, Freunden meiner Familie, am Lake Oneida, ungefähr zehn Minuten von uns zu Hause entfernt. Juan und Carlita lehren an der New York University, aber früher hatten sie Professuren an der Syracuse, wo mein Dad arbeitet. Sie kamen immer noch hin und wieder am Wochenende und in den Sommerferien. Ich kümmerte mich um das Häuschen, wenn sie nicht da waren. Wenn nötig, mähte ich den winzigen Rasen davor und goss die Blumen. Hin und wieder wischte ich Staub, staubsaugte und drückte die Toilettenspülung, damit sich kein übler Geruch bildete. Ich nahm auch die Post rein und sorgte ganz allgemein dafür, dass es bewohnt wirkte. Das war ein leichter Job, der mich nur ein paar Stunden pro Woche kostete. Und ich durfte mich dort aufhalten, wenn ich wollte, um zu lernen oder was auch immer zu tun.

Oder was auch immer.

Wir hatten nie darüber gesprochen, wie genau ich das Cottage nutzte, aber ich machte nie irgendwas Komisches dort. Keiner hatte je gesagt: »Du kannst da nicht mit einem Date hingehen, Marlowe.« Ich hatte den Eindruck, solange ich verantwortungsvoll damit umging und der Zustand, in dem ich das Haus hinterließ, besser war als vorher, wäre alles gut. Und es war auch alles gut. Bis zu dem Abend mit dem Petrichor.

*

Meine Eltern hatten bei einer Tombola einen Gutschein für die Cheesecake Factory gewonnen, den sie mir schenkten. Den bewahrte ich acht Monate lang in meiner Geldbörse auf, als wäre er mein einziges Erbe, zu wertvoll, um ihn sofort zu nutzen. Dies war die Gelegenheit, von der ich gar nicht gewusst hatte, dass ich auf sie wartete. Als ich eines Abends die Softeis-Maschine putzte, drehte ich mich zu Akilah um.

»Ich hab da so einen Gutschein für die Cheesecake Factory«, meinte ich achselzuckend. »Den muss ich einlösen. Möchtest du …«

Ich schluckte etwas Luft.

»… mitkommen?«

Sie schaute von der Toppings-Bar, die sie gerade auffüllte, über die Schulter zu mir.

»Klar«, antwortete sie. »Einen super Gutschein kann man nicht verfallen lassen.«

Ich hatte den Dienstplan schon studiert und wusste, dass wir beide am Donnerstagabend frei hatten. Jetzt ging ich zu dem Ausdruck und las ihn, als wären das ganz neue Informationen.

»Wir haben … oh, wir haben beide am Donnerstag frei. Hast du …«

»Überhaupt nichts anderes vor«, sagte sie. »Machen wir. Klingt lustig.«

Von da an bis zum Donnerstag quälte ich mich durch jede einzelne Minute. Ich warf jedes Kleidungsstück, das ich besaß, auf mein Bett und versuchte zu entscheiden, was ich anziehen sollte. Zum Geburtstag hatte ich eine pfirsichfarbene Bluse mit weißen Tupfen bekommen (wenn man die Augen ein bisschen zukneift, erkennt man, dass die Tupfen kleine Pferde sind). Für mich ist das mein Glücksshirt, obwohl es mir bis jetzt noch kein Glück gebracht hat. Manchmal musst du einfach an dein Shirt glauben. Mit meinen Haaren probierte ich alles Mögliche aus, aber das führte zu nichts. Ich habe rotbraunes Haar, dessen Struktur sich am besten als unentschlossen bezeichnen lässt. Ist es lockig? Ist es glatt? Hält es, wenn ich es hochstecke? Es weiß all das nicht. Am besten fragt man es gar nicht. Wenn ich zick möchte, macht es zack. Also ließ ich es einfach offen, damit es tun konnte, was es meinte, tun zu müssen.

Ich holte sie ab. Übrigens fahre ich einen Smart, das kleinste Auto der ganzen weiten Welt. Es ist rot, und deshalb sieht es aus, als würde ich in einem Apfel aus einem Cartoon rumfahren. Das Auto habe ich von meinen Großeltern geerbt, die es sich gekauft hatten, um es in Key West zu benutzen, wo sie leben. Doch dann fanden sie, es würde ihr Image ruinieren. Also bekam ich es, weil sie es für ein vernünftiges Fortbewegungsmittel hielten, mit dem ich zur Schule und zurück käme, mit dem ich aber nichts im Ansatz Gefährliches anstellen konnte. Wie sollte...



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