Buch, Deutsch, Band Band 102, 360 Seiten, Gebunden, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 736 g
Erinnerungskultur im postsowjetischen Aserbaidschan
Buch, Deutsch, Band Band 102, 360 Seiten, Gebunden, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 736 g
Reihe: Historische Mitteilungen, Beihefte
ISBN: 978-3-515-13024-0
Verlag: Franz Steiner
In Aserbaidschan, einem Transitland zwischen Großregionen, waren konkurrierende Identitätsentwürfe zwischen turkistischen, iranischen und sowjetischen Identitäten stets ein Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Dabei kam dem Denkmal als Medium eine herausragende Rolle zu. Die starke Zentralregierung ab 1993 konnte diese Identitäten in ein Narrativ integrieren und geschickt ausgleichen.
Elnura Jivazada beschreibt zum ersten Mal diese Entwicklung aus Sicht der vielfältigen gesellschaftlichen Akteure und stellt deren Praktiken der Interaktion mit den Denkmälern in den Vordergrund. Während die Märtyrerallee für die Opfer des sowjetischen Einmarsches vom 20. Januar 1990 eine Abgrenzung zur sowjetischen Vergangenheit herstellte, blieb das Denkmal für N?rimanov, Gründer der Sowjetmacht in Aserbaidschan, als Gedächtnisort der neuen Linken bestehen. Die Denkmäler für die Republikgründung von 1918 bilden ein Spannungsfeld zwischen Visionen über parlamentarische Demokratie und zentrale Präsidialmacht. Dagegen sind die Erinnerungsinhalte für die Opfer und Verluste des ersten Karabach-Krieges unumstritten und besitzen eine mobilisierende Funktion für die nationale Identität.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Geschichtspolitik, Erinnerungskultur
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte einzelner Länder Europäische Länder
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaft und Gesellschaft | Kulturwissenschaften Museumskunde, Materielle Kultur, Erinnerungskultur