Jenkins / LaHaye | Die Entweihung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 9, 320 Seiten

Reihe: Finale

Jenkins / LaHaye Die Entweihung

Die letzten Tage der Erde
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-96122-100-4
Verlag: Gerth Medien
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die letzten Tage der Erde

E-Book, Deutsch, Band 9, 320 Seiten

Reihe: Finale

ISBN: 978-3-96122-100-4
Verlag: Gerth Medien
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nicolai Carpathia zeigt sein wahres Gesicht. Er gibt nicht länger vor, ein pazifistischer Weltregent zu sein, sondern beauftragt eine Behörde mit der Sicherung der Loyalität aller Menschen, die nicht bereit sind, sein Zeichen unverzüglich anzunehmen. Schließlich tut er das Unaussprechliche: Er entweiht den Jerusalemer Tempel, indem er dort Blut vergießt. Die jüdischen Christen fliehen nach Petra, um dort vor Carpathia in Sicherheit zu sein. Doch der Antichrist spielt jetzt alle seine Karten aus...

Jerry B. Jenkins hat bereits fast 200 Bücher geschrieben, einschließlich 21 'New York Times'-Bestseller. Mehr als 71 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft. Er ist bekannt für seine Bibel-Romane, seine Endzeit-Romane ('Finale'-Reihe), und viele weitere Genres. Außerdem unterstützte er Billy Graham bei dessen Autobiografie, und hat zahlreiche Sport-Biografien geschrieben. Gemeinsam mit seiner Frau Dianna lebt er in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado. Sie haben drei erwachsene Söhne. Einer von ihnen, Dallas, ist der Erfinder, Co-Autor und Regisseur der TV-Serie 'The Chosen'.
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1

Rayford Steele schlief tief und fest, eingewickelt in eine kratzende Wolldecke, die Knie an die Brust gezogen und die Fäuste unter dem Kinn geballt. Als er erwachte, sprang er von seiner Pritsche auf und spähte aus seinem winzigen provisorischen Quartier in der Nähe von Mizpe Ramon in der Negev-Wüste.

Die Sonne warf einen unheimlichen, orangefarbenen Schein auf die Landschaft, doch schon bald würden ihre sengenden Strahlen unbarmherzig auf Felsen und Sand herunterbrennen. Das Thermometer würde am Mittag auf über 38 Grad Celsius ansteigen. Ein weiterer normaler Tag in den Vereinigten Carpathiatischen Staaten.

Bei dieser riskantesten Unternehmung seines Lebens hatte Rayford sein Schicksal Gott und dem Wunder der Technologie anvertraut. Es gab keine Möglichkeit, die Landebahn auf dem Wüstenboden zu verbergen. Die Satelliten der Weltgemeinschaft, die die Erde im All umkreisten, sahen alles. Rayford und sein Team, das aus flüchtigen Rebellen aus der ganzen Welt bestand, hatten ein sehr wagemutiges Unternehmen begonnen.

Ihr Mann in der Höhle des Löwen hatte in den Zentralrechner der Weltgemeinschaft eingegeben, dass es sich bei dem Treiben in Mizpe Ramon um eine Übung der Weltgemeinschaft handelte. Solange die Sicherheitskräfte und der Geheimdienst der Weltgemeinschaft diese Lüge glaubten, würden Rayford und seine erweiterte Tribulation Force die „Operation Adler“ fortsetzen können. Der Name war von der Prophezeiung in Offenbarung 12, Vers 14 inspiriert, in der es heißt: „Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihren Ort fliegen konnte. Dort ist sie vor der Schlange sicher und wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit lang ernährt.“

Dr. Tsion Ben-Judah, geistlicher Mentor der Tribulation Force, war der Meinung, dass die „Frau“ in der Bibel Gottes auserwähltes Volk und die „beiden Flügel“ Land und Luft seien; „ihr Zufluchtsort“ war seiner Meinung nach Petra – die Stadt aus Stein, in der das Volk dreieinhalb Jahre lang vor der „Schlange“, dem Antichristen, sicher sein sollte.

Die Tribulation Force war fest davon überzeugt, dass sich der Zorn des Antichristen und seiner Handlanger schon bald gegen die Juden richten würde, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen waren. Wenn sie fliehen mussten, würden Rayford und seine Mitstreiter ihnen bei ihrer Flucht helfen.

Er zog ein Kakihemd und Shorts an und machte sich auf die Suche nach Albie, der mit ihm zusammen das Kommando führte. Die Helfer, die von Rayfords Tochter Chloe von dem Versteck in Chicago aus über das Internet zusammengerufen worden waren, hatten gerade die Landebahn fertig gestellt. Sie hatten in Schichten gearbeitet; einige wurden von den Leuten, die ihre Personalien aufgenommen und das Zeichen Gottes auf der Stirn überprüft hatten, in die Flugpläne eingewiesen, während andere das schwere Gerät bedienten oder sich beim Bau der Landebahn abplagten.

„Hier, Chef“, sagte Albie zu Rayford, der die langen Reihen von Hubschraubern, Jets und sogar gelegentlich eine Propellermaschine am hinteren Ende der Landebahn betrachtete. „Der erste Teil der Mission ist abgeschlossen.“

Der kleine dunkelhaarige ehemalige Schwarzmarkthändler, der nach seiner Heimatstadt Al Basrah „Albie“ genannt wurde, trug die Uniform eines stellvertretenden Befehlshabers der Weltgemeinschaft. Er hatte einen jungen Mann im Schlepptau, der, wie Rayford erfuhr, aus Kalifornien kam.

„George Sebastian“, stellte sich der große blonde Mann vor und streckte ihm die Hand entgegen.

„Rayf–“

„Oh, ich weiß, wer Sie sind, Sir“, unterbrach ihn George. „Ich bin ziemlich sicher, dass alle hier Sie kennen.“

„Hoffen wir nur, dass niemand von außerhalb mich kennt“, meinte Rayford. „Sie hat Albie also als Leiter der Hubschrauberflotte ausgewählt.“

„Nun, er, äh, er hat mich gebeten, ihn als Commander Elbaz anzureden, aber ja, Sir.“

„Warum wollen wir, dass er diese Position einnimmt?“, fragte Rayford an Albie gewandt.

„Er hat Erfahrung, ist klug, weiß mit so einem Vogel umzugehen.“

„Von mir aus geht das in Ordnung. Ich wünschte, ich hätte Zeit, noch ein wenig mit Ihnen zu plaudern, George, aber –“

„Wenn Sie noch eine Minute Zeit hätten, Captain Steele …“

Rayford blickte auf die Uhr. „Begleiten Sie uns ein Stück, George.“

Sie gingen zum südlichen Ende der neuen Landebahn. Immerzu lauschte Rayford auf verdächtige Geräusche am Himmel. „Ich werde es kurz machen, Sir. Es ist nur, dass ich den Menschen gern erzähle, wie es bei mir passiert ist.“

„‚Es‘?“

„Sie wissen schon, Sir.“

Rayford liebte diese Geschichten, aber alles hatte seine Zeit, und im Augenblick war nicht der richtige Zeitpunkt.

„Nichts Dramatisches, Captain. Ich hatte einen Hubschrauberlehrer, Jeremy Murphy, der mich immer darauf hingewiesen hat, dass Jesus wiederkommen würde, um die Christen in den Himmel zu holen. Natürlich hielt ich ihn für verrückt, und ich habe ihn sogar verpetzt, weil er versucht hat, mich während der Arbeitszeit zu bekehren. Aber er hörte nicht auf damit. Er war ein guter Lehrer, doch mit dieser anderen Sache wollte ich nichts zu tun haben. Ich liebte das Leben – frisch verheiratet, Sie wissen schon.“

„Sicher.“

„Er hat mich in die Kirche eingeladen und alles. Ich bin nie hingegangen. Und dann kam der große Tag. Überall wurden Millionen von Menschen vermisst. Klug wie ich war, versuchte ich sogar, ihn anzurufen, um zu erfahren, ob meine Stunde für diesen Tag wegen des ganzen Chaos abgesagt sei. Später am Abend fand jemand seine Kleider auf einem Stuhl vor seinem Fernsehgerät.“

Rayford blieb stehen und betrachtete George. Gern hätte er mehr gehört, aber die Zeit war knapp. „Danach haben Sie nicht mehr lange gebraucht, stimmt’s?“

George schüttelte den Kopf. „Ich bekam einen Riesenschrecken. Ich war so froh, dass ich in dem ganzen Chaos nicht umgekommen war. Ich betete, ich meine, sofort und auf der Stelle, dass ich mich an den Namen seiner Gemeinde erinnern würde. Und er fiel mir tatsächlich ein, aber es war kaum jemand dort. Auf jeden Fall fand ich ein paar Leute, die wussten, was los war. Sie erzählten mir noch einmal, was Murphy mir immer schon gesagt hatte, und sie beteten mit mir. Seither glaube ich an Christus. Meine Frau auch.“

„Meine Geschichte ist fast identisch“, erwiderte Rayford, „und vielleicht werde ich Sie Ihnen irgendwann einmal erzählen. Aber –“

„Sir“, unterbrach ihn der junge Mann, „ich brauche noch eine Minute.“

„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber –“

„Sie sollten sich anhören, was er zu sagen hat“, meinte auch Albie.

Rayford seufzte.

George deutete zum anderen Ende der Landebahn. „Ich habe Proben der Ware mitgebracht, die hier eintreffen wird, sobald die Landebahn einsatzfähig ist.“

„Ware?“

„Waffen.“

„Dafür haben wir kein Geld.“

„Diese sind kostenlos.“

„Trotzdem –“

„Unsere Einheit wurde für den Kampf ausgebildet“, erklärte George. „Sie können sich vorstellen, wie das über die Bühne ging, als Carpathia die Nationen aufforderte, 90 Prozent ihrer Waffen zu zerstören und ihm die anderen 10 Prozent zu übergeben.“

„Die Vereinigten Staaten haben den größten Teil der Waffen abgeliefert“, erwiderte Rayford.

„Aber ich wette, wir hatten noch mehr in der Hinterhand.“

„Was haben Sie?“

„Vermutlich mehr als Sie brauchen. Möchten Sie die Proben sehen?“

David Hassid saß auf dem Beifahrersitz des gemieteten Vans, seinen mit Sonnenenergie betriebenen Laptop auf dem Schoß. Lea Rose fuhr den Wagen. Hinter ihr saß Hannah Palemoon neben Mac McCullum; Abdullah Smith hatte sich auf den dritten Sitz gelegt. Die Nacht hatten sie versteckt hinter einer Felsformation etwa eine Meile abseits der Hauptstraße verbracht, irgendwo zwischen dem jordanischen Flughafen in Amman und Mizpe Ramon. Auf keinen Fall wollten sie die Soldaten der Weltgemeinschaft zur „Operation Adler“ führen.

Über das Internet erfuhr David, dass er, Hannah, Mac und Abdullah noch immer für tot gehalten wurden. Man ging davon aus, dass sie am Vortag Opfer des Flugzeugabsturzes in Tel Aviv gewesen waren, doch die Sicherheitskräfte und der Geheimdienst untersuchten dennoch das Wrack.

„Wann werden sie feststellen, dass wir gar nicht an Bord waren?“, fragte Hannah.

Mac schüttelte den Kopf. „Ich hoffe, sie gehen davon aus, dass wir bei der Explosion verbrannt sind. Betet dafür, dass sie verbrannte Überreste von Schuhen oder anderen Dingen finden, die sie davon überzeugen.“

„Ich kann Chang einfach nicht erreichen“, klagte David. Er war sehr ungehalten darüber, was er die anderen aber nicht merken ließ.

„Vermutlich ist der Junge beschäftigt“, beruhigte Mac ihn.

„Aber doch nicht so lange! Er weiß doch, dass wir uns Sorgen um ihn machen.“

„Sich Sorgen zu machen bringt uns jetzt auch nicht weiter“, meinte Mac. „Seht euch nur Smitty an.“

David drehte sich auf seinem Platz herum. Abdullah schlief tief und fest. Hannah und Lea hatten die anderen davon überzeugt, dass es sinnvoll sei, ein mobiles Erste-Hilfe-Zentrum an der Landebahn zu errichten.

„Wenn die...


Jenkins, Jerry B.
Jerry B. Jenkins hat bereits fast 200 Bücher geschrieben, einschließlich 21 "New York Times"-Bestseller. Mehr als 71 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft. Er ist bekannt für seine Bibel-Romane, seine Endzeit-Romane ("Finale"-Reihe), und viele weitere Genres. Außerdem unterstützte er Billy Graham bei dessen Autobiografie, und hat zahlreiche Sport-Biografien geschrieben. Gemeinsam mit seiner Frau Dianna lebt er in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado. Sie haben drei erwachsene Söhne. Einer von ihnen, Dallas, ist der Erfinder, Co-Autor und Regisseur der TV-Serie "The Chosen".

Jerry B. Jenkins hat bereits fast 200 Bücher geschrieben, einschließlich 21 "New York Times"-Bestseller. Mehr als 71 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft. Er ist bekannt für seine Bibel-Romane, seine Endzeit-Romane ("Finale"-Reihe), und viele weitere Genres. Außerdem unterstützte er Billy Graham bei dessen Autobiografie, und hat zahlreiche Sport-Biografien geschrieben. Gemeinsam mit seiner Frau Dianna lebt er in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado. Sie haben drei erwachsene Söhne. Einer von ihnen, Dallas, ist der Erfinder, Co-Autor und Regisseur der TV-Serie "The Chosen".



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