Jeier | Sturm über Stone Island | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 167 Seiten

Jeier Sturm über Stone Island

Roman
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-96148-360-0
Verlag: dotbooks Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman

E-Book, Deutsch, 167 Seiten

ISBN: 978-3-96148-360-0
Verlag: dotbooks Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das düstere Geheimnis einer Inselgemeinschaft: Der Abenteuerroman 'Sturm über Stone Island' von Thomas Jeier jetzt als eBook bei dotbooks. Die dreizehnjährige Abbie lebt mit ihren Eltern auf der kleinen Leuchtturminsel vor der Küste von Stone Island und liebt das Leben am Meer: malerische Sonnenuntergänge, tägliche Ausflüge auf ihrem kleinen Hummerboot und nette Menschen. Als jedoch eines Tages John Crawford und sein Sohn Ben auf der Insel landen, erkennt Abbie ihre Nachbarn nicht mehr wieder. Nachdem ein Sturm das Boot der Fremden beschädigt hat, begegnen ihnen die Inselbewohner ablehnend. Sie werden bedroht, jede Hilfe wird ihnen verweigert. Abbie ist ratlos - was ist der Grund für diese Abneigung? Als die Feindseligkeiten in offene Gewalt umschlagen, müssen John und Ben die Insel sofort verlassen ... doch ein heftiger Sturm bringt sie in größte Gefahr. Abbie muss ihren ganzen Mut zusammennehmen, um sie zu retten. Doch kann ein Mädchen allein gegen die Gewalt der Natur bestehen? Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Sturm über Stone Island' für Leser ab 12 Jahren von Erfolgsautor Thomas Jeier. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Thomas Jeier wuchs in Frankfurt am Main auf, lebt heute bei München und »on the road« in den USA und Kanada. Seit seiner Jugend zieht es ihn nach Nordamerika, immer auf der Suche nach interessanten Begegnungen und neuen Abenteuern, die er in seinen Romanen verarbeitet. Seine über 100 Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Bei dotbooks erscheinen folgende Titel des Autors: »Die Sterne über Vietnam« »Die abenteuerliche Reise der Clara Wynn« »Flucht durch die Wildnis« »Sie hatten einen Traum« »Sturm über Stone Island« »Wo die Feuer der Lakota brennen« »Flucht vor dem Hurrikan« »Wohin der Adler fliegt« »Die Reise zum Ende des Regenbogens« »Hinter den Sternen wartet die Freiheit« »Die vergessenen Frauen von Greenwich Village« »Solange wir Schwestern sind« »Blitzlichtchaos« »Der Stein der Wikinger« Die Website des Autors: www.jeier.de Der Autor im Internet: www.facebook.com/thomas.jeier

Jeier Sturm über Stone Island jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Der Tod des Portugiesen
»Übermorgen stirbt der Portugiese«, brummte der alte Wincott. So etwas sagte er immer, wenn ein Sturm nahte. Tony Pastagal war schon vor dreißig Jahren gestorben, ein portugiesischer Einwanderer, der nicht auf die Einheimischen gehört hatte und im heftigsten Unwetter umgekommen war, das jemals über Seaport getobt hatte. Damals hatte der Fischer dasselbe gesagt. Der Satz wurde zu seinem Markenzeichen und nicht einmal die jungen Hafenarbeiter lachten, wenn er den toten Portugiesen erwähnte. Wincott spürte, wenn ein Sturm nahte, und er hatte sich noch nie geirrt. »Bist du sicher, Buddy?«, fragte Abbie Lennox, das Mädchen vom Leuchtturm. Sie wohnte auf Stone Island, einer kleinen Insel vor der Küste, und besuchte den alten Fischer jeden Nachmittag, wenn sie von der Schule kam. Dann fuhr sie in ihrem kleinen Motorboot nach Hause. Ihre Eltern führten das Lighthouse-Restaurant, das im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Leuchtturms untergebracht war und seit dem Labour Day nur noch samstags geöffnet hatte. Die Gäste wurden im Wassertaxi abgeholt und durften auch den Leuchtturm besichtigen, der seit einigen Jahren unter Denkmalschutz stand, obwohl er inzwischen automatisiert war. Abbie sah zur Insel hinüber. »So sonnig war's noch nie im September!« Der alte Fischer blickte zum wolkenlosen Himmel empor und schüttelte den Kopf. Er war sechzig oder siebzig, so genau wusste das niemand, und in seinem verwitterten Gesicht waren die Spuren vieler Fangfahrten zu erkennen. Er trug eine gelbe Segeljacke, speckige Jeans und eine blaue Wollmütze, unter der einige Strähnen seiner weißen Haare hervorschauten. »Übermorgen«, betonte er, »das spüre ich in allen Knochen! Ich wette, morgen haben wir Sturmwarnung und am Sonntag geht der Schlamassel los! Kein Hurricane, aber eins von diesen Unwettern, die mit Blitz und Donner über das Meer brausen und sogar den großen Kähnen zu schaffen machen! Also, ich würde nicht rausfahren! Nicht mal am Wochenende! Man weiß nie, was diesen blöden Unwettern gerade einfällt, die machen, was sie wollen!« Abbie winkte ab. »Ich muss sowieso für die Schule büffeln, wir schreiben nächste Woche eine Matheprüfung. Und meine Eltern haben auch 'ne Menge um die Ohren. Mein Vater tapeziert die Wände im Restaurant und meine Mutter liegt krank im Bett.« »Catherine?« Buddy Wincott schob sich etwas Kautabak in den Mund und blickte das Mädchen besorgt an. Er mochte die Frau des Leuchtturmwärters, weil sie eine wirkliche Dame war, die eigentlich besser in seine Jugendzeit gepasst hätte. Sie ähnelte seiner Mutter, die immer der ruhende Pol in ihrer Familie gewesen war, besonders während des Krieges, als sein Vater im Südpazifik gegen die Japaner gekämpft hatte und gefallen war. »Was hat sie denn?« »Nichts Ernstes«, antwortete Abbie. Sie war ein hübsches Mädchen von dreizehn Jahren, etwas klein geraten, mit einer guten Figur und blondem Haar. Ihr Urgroßvater war aus Schweden eingewandert. »Nur die Grippe und etwas Fieber. Sie wollte schon aufstehen, aber Daddy macht sich große Sorgen, weil sie letztes Jahr diese blöde Lungenentzündung hatte und ins Krankenhaus musste. Deshalb soll sie im Bett bleiben und er bringt ihr alle paar Minuten einen heißen Schwarztee und legt ihr kühle Wickel um die Waden!« Der alte Fischer kicherte heiser. »Bob ist ein vorsichtiger Mann, der weiß, was er an deiner Mutter hat!« Er spuckte den Tabak ins Wasser und fragte: »Nimmst du mich zur Fish Exchange mit?« Das Auktionshaus von Seaport lag nur zweihundert Meter weiter südlich und Buddy Wincott hätte bequem hinlaufen können, aber er fuhr gern zwischen den Fischerbooten umher und Abbie machte immer einen Umweg für ihn. Der alte Fischer tat ihr Leid. Er fuhr schon seit ein paar Jahren nicht mehr aufs Meer hinaus, weil sein Körper von Rheuma geplagt wurde, und wenn er von den alten Zeiten erzählte, spürte sie die Wehmut, die hinter seinen Worten lag. Er vermisste das Meer und war schon froh, wenn er mit ihr durch den Hafen tuckern konnte. Vor dem Auktionshaus, in dem die gefangenen Fische an die Händler versteigert wurden, traf er sich mit anderen Fischern, die zu alt für den harten Job waren und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielten. »Klar«, erwiderte sie, »wenn du willst, fahren wir bei Eddy vorbei, der hat wieder Muscheln gekocht. Ich riech sie bis hier rüber!« Eddy Courtney gehörte zu der Baukolonne, die an der neuen Straße im Norden arbeitete. Auch er stammte aus einer alten Fischerfamilie und wohnte auf einem Hausboot, weil er wenigstens nachts auf dem Meer sein wollte. Er kochte für sein Leben gern. »Gute Idee.« Der alte Mann freute sich und zeigte seine gelben Stummelzähne. »Ich wette, er hat einen Brandy für mich!« Sie gingen am Pier entlang und atmeten die frische Herbstluft, die über dem Hafen von Seaport lag. In der geschützten Bucht, die sichelförmig in das felsige Land hineinreichte, lagen zahlreiche Segelboote und Motorboote, am Pier wartete ein Ausflugsboot auf die wenigen Touristen, die am späten Nachmittag noch auf eine Hafenrundfahrt gehen wollten. Die Jacht von George W. Clarke, eines Schiffsbauers, leuchtete orangefarben in der tiefstehenden Sonne. Der kühle Abendwind verfing sich in den Segeln eines Bootes, das langsam aus dem Hafen fuhr. Weiter südlich waren die Fischkutter und Hummerboote vertäut. »Hi, Alicia«, rief Abbie, als sie am Informationsstand des Fremdenverkehrsamts vorbeikamen. Alicia Scott stand neben der Bretterbude und rauchte. Seit dem Labor Day waren nur noch wenige Touristen in der Stadt und sie hatte kaum etwas zu tun. »Hi, Abbie! Hi, Buddy! Schönes Wetter heute, was?« Alicia war an die dreißig und sah in ihren engen Jeans und dem knappen Pullover so sexy aus, dass viele Männer nur am Informationsstand stehen blieben, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Aber keiner konnte bei der blonden Frau landen. Sie war mit einem Arzt verlobt und sie wollten im nächsten Frühjahr heiraten. Die beiden hatten sich auf einem Segelschiff kennen gelernt. Alicia war eine erstklassige Seglerin und steuerte eine der Mietjachten. »Schaut euch die Sonne an, so einen Nachmittag gab's im August nie!« »Das täuscht«, erwiderte Abbie fröhlich. Sie trug ihren Rucksack über der rechten Schulter und hielt sich am Riemen fest. »Buddy sagt, dass ein großes Unwetter kommt, mit Blitz und Donner, so wie damals, als der Portugiese gestorben ist! Stimmt's, Buddy?« Der Fischer nickte. »Das spüre ich in allen Knochen, junge Lady. Immer wenn das Rheuma und die Gicht besonders schlimm waren, gab es einen Sturm!« Er griff sich an den Rücken und verzog schmerzhaft das Gesicht. »Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es vor dreißig Jahren war, als Tony Pastagal mit seinem Kutter unterging, ich glaube, du wurdest ein Jahr später geboren.« Er deutete auf Alicia Scott. »Strahlend blau war der Himmel damals, so wie jetzt, und ein paar Stunden später donnerte und blitzte es, als ginge die Welt unter! Mann, so einen Sturm möchte ich nicht mehr erleben! Nur der Hurricane von zweiundfünfzig war schlimmer, der legte den ganzen Hafen lahm und deckte fast alle Häuser ab!« »Ich hab Fotos gesehen«, stimmte Alicia zu, »meine Eltern haben die Zeitungen aufgehoben. Muss ziemlich schlimm gewesen sein!« Ihr Lächeln verschwand und sie blickte den alten Fischer erschrocken an. »Meinst du, es wird wieder so böse?« Buddy Wincott schüttelte kichernd den Kopf. »Glaub ich nicht, Schätzchen! Dann täten meine Beine so weh, dass ich nicht laufen könnte! Nein, das wird ein ausgewachsener Sturm, so wie damals, als ich noch mit diesem Frachter unterwegs war und im Nordatlantik ordentlich durchgeschüttelt wurde! War ein dummes Gefühl, selbst für einen erfahrenen Seebären wie mich!« Er deutete auf die Schiffe, die im Hafen lagen. »Von den Kähnen würde kein einziger bei einem solchen Unwetter überleben, also bleib schön zu Hause und wärm deine Füße vorm offenen Kamin!« »Das hab ich sowieso vor«, meinte Alicia Scott. »Davy hat irgendeine Prüfung nächste Woche und ich muss ihn abfragen.« Der Informationsstand hatte im September nur von Freitag bis Sonntag geöffnet. »Nächstes Jahr ist er fertig, dann eröffnet er eine Praxis und ich kann wieder als Krankenschwester arbeiten.« Buddy Wincott lachte verschmitzt. »Dann komm ich öfter mal zur Massage vorbei und lass mir die müden Beine von dir kneten!« »Das könnte dir so passen, du Lustgreis!« Alicia Scott warf die aufgerauchte Zigarette ins Hafenbecken und verpasste ihm einen spielerischen Boxhieb. »Ich geb dir höchstens 'ne Spritze!« Jetzt lachten beide und auch Abbie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie mochte den alten Fischer und die junge Frau. Sie waren immer freundlich und nicht so abweisend wie manche Leute, die sie wie eine Fremde behandelten, nur weil sie auf einer kleinen Insel vor der Küste wohnte. Das war immer so, schon damals, als der Leuchtturmwärter und seine Frau noch für das Leuchtfeuer verantwortlich waren, und würde immer so bleiben. Nur Verrückte ließen sich auf Stone Island nieder, so sagten viele, und hörten den ganzen Tag dem Rauschen der Wellen zu. Abbie und der Fischer verabschiedeten sich von Alicia Scott und kletterten in das Hummerboot. Das Mädchen warf den Rucksack in eine Ecke, kramte den Zündschlüssel aus der Hosentasche und ließ den Motor an. Leise tuckernd startete der Diesel. Sie wartete, bis Buddy Wincott die Leinen gelöst hatte und schob dann den Gashebel langsam nach vorn. Eigentlich war sie noch viel zu jung, um ein solches Boot zu steuern, aber sie war auf einer Insel aufgewachsen und hatte mehr Zeit auf dem Wasser als auf festem Boden verbracht. Das Boot war ihr zweites Zuhause. Auch wenn sie...



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