Jeffries | Eine Lady zu gewinnen ... | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 04, 380 Seiten

Reihe: Hellions

Jeffries Eine Lady zu gewinnen ...


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8025-9333-8
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 04, 380 Seiten

Reihe: Hellions

ISBN: 978-3-8025-9333-8
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Lord Gabriel Sharpe ist einer der besten Reiter Englands, der keinem Pferderennen widerstehen kann. Umso überraschter ist er jedoch, als ihn die junge Virginia Waverly herausfordert, deren Bruder bei einem Rennen ums Leben kam. Sie will sich an Gabriel rächen, den sie für den Tod ihres Bruders verantwortlich macht. Doch Gabriel will nicht nur das Rennen gewinnen, sondern auch Virginias Herz.

Sabrina Jeffries ist in den USA geboren und in Thailand aufgewachsen. Sie ist begeisterte Jane-Austen-Leserin und besitzt einen Doktortitel in englischer Literatur. Mit ihren Liebesromanen gelangt sie regelmäßig auf die amerikanischen Bestsellerlisten.

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Prolog Ealing, April 1806 Es gab wieder Geschrei. Der siebenjährige Gabriel Sharpe, der dritte Sohn des Marquess von Stoneville, hielt sich die Ohren zu. Er hasste Geschrei – er bekam davon Magengrimmen, besonders wenn seine Mutter seinen Vater anschrie. Diesmal jedoch schrie seine Mutter seinen ältesten Bruder an. Gabe bekam alles mit, weil Olivers Zimmer genau über dem Unterrichtsraum lag. Die einzelnen Worte verstand er nicht, aber sie klangen wütend. Es war ungewöhnlich, dass Oliver angeschrien wurde – schließlich war er doch Mutters Liebling. Na ja, meistens jedenfalls. Sie nannte Gabe »mein kleiner Schatz«. So nannte sie seine Brüder nie. War das, weil seine Brüder schon fast erwachsen waren? Gabe blickte finster vor sich hin. Er sollte Mutter sagen, dass er nicht »mein kleiner Schatz« genannt werden wollte, außer … dass das nicht stimmte. Wenn sie das sagte, dann gab es danach immer Zitronentörtchen, sein Leibgericht. Eine Tür knallte. Das Geschrei verstummte. Er atmete aus, und der Knoten in seinem Magen löste sich. Vielleicht würde jetzt ja alles gut werden. Er starrte auf die Fibel, die vor ihm lag. Er sollte ein Gedicht auswendig lernen. Aber es war ein albernes Gedicht. Es ging um ein totes Rotkehlchen: Hier ruht Herr Rotkehl, steif und starr. Wie er dahin kam, legt dies Buch dar. Dann wurde von all den Vögeln berichtet, die sich um den toten Herrn Rotkehl kümmerten, darunter die Eule, die an seiner Bahre Wache hielt, und der Rabe, der ihn zu Grabe trug. In der Geschichte stand zwar, wie Herr Rotkehl starb – die Dohle erschoss ihn mit einer Pistole –, aber nicht, warum. Warum sollte eine Dohle ein Rotkehlchen erschießen? Das ergab keinen Sinn. Und vor allem kamen keine Pferde in der Geschichte vor. Er hatte schon vorgeblättert und sich die Bilder angesehen, deshalb wusste er das genau. Jede Menge Vögel und ein Fisch und eine Fliege und ein Käfer, aber keine Pferde. Er hätte lieber eine Geschichte über ein Pferd gelesen, das ein Rennen lief, aber über so etwas gab es natürlich keine Geschichten für Kinder. Gelangweilt schaute er aus dem Fenster und sah seine Mutter mit weit ausgreifenden Schritten zum Stall eilen. Wollte sie zum Picknick, um Vater zu erzählen, dass Oliver unartig gewesen war? Da wäre Gabe gern dabei gewesen. Oliver bekam nie Ärger, Gabe hingegen ständig. Darum saß er auch hier in diesem albernen Zimmer mit diesem albernen Buch, anstatt sich beim Picknick zu amüsieren – weil er unartig gewesen war und Vater ihm Stubenarrest verordnet hatte. Aber vielleicht würde Vater seine Meinung ändern, wenn er sich stattdessen über Oliver ärgerte. Falls Mutter zum Picknick wollte, könnte er sie vielleicht sogar dazu bewegen, ihn mitzunehmen. Er spähte hinüber zu Mr Virgil, dem Hauslehrer, der in seinem Sessel vor sich hin döste. Es würde ein Leichtes für Gabe sein, sich hinauszuschleichen und Mutter zu fragen. Aber er musste sich beeilen. Mit einem Auge auf Mr Virgil glitt er vom Stuhl und schlich sich Richtung Tür. Im Flur fing er an zu rennen. Halb rannte, halb fiel er die Treppe hinunter, schlitterte über die Marmorfliesen der Eingangshalle und war im Nu draußen im Freien. Wie ein Blitz schoss er über den Roten Hof, und schon war er an seinem liebsten Ort auf der ganzen Welt – im Pferdestall. Er liebte den schweißigen Geruch der Pferde, das Rascheln und Knistern des Heus unter seinen Füßen und das Gemurmel der Stallburschen. Die Stallungen waren ein verwunschener Ort, wo alle mit leiser, ruhiger Stimme sprachen. Hier gab es kein Geschrei, denn das hätte die Pferde nervös gemacht. Er sah sich um und seufzte dann enttäuscht. Die Box von Mutters Lieblingsstute war leer, sie war also schon losgeritten. Aber er wollte nicht zurück zu Mr Virgil und dem albernen Buch über Herrn Rotkehl. »Guten Tag, junger Herr«, sagte der Stallmeister, Benny May, der gerade dabei war, ein Pferd zu beschlagen. Er hatte für Gabes Großvater als Jockey gearbeitet, damals, als die Sharpes noch jede Menge Pferde zu den Rennen schickten. »Suchst du jemanden?« Gabe wollte nicht zugeben, dass er seine Mutter gesucht hatte. Stattdessen straffte er die Schultern und klemmte die Daumen unter den Bund seiner Kniehosen, wie er es bei den Stallburschen gesehen hatte. »Wollte nur schauen, ob Sie Hilfe gebrauchen können. Sieht so aus, als ob die Burschen alle draußen sind.« »Ja, beim Picknick. Schätze, heute Nachmittag werden wir ’ne Menge Leute hin- und herfahren müssen. Die feinen Damen und Herren haben bestimmt bald genug von der frischen Luft.« Benny betrachtete konzentriert den Huf, den er bearbeitete. »Warum bist du nicht beim Picknick?« »Vater hat es verboten, weil ich Minerva eine Spinne ins Haar gesetzt hab und mich nicht entschuldigen wollte.« Benny gab einen erstickten Laut von sich, der in einem Husten endete. »Also hat er gesagt, dass du stattdessen im Stall helfen sollst?« Gabe starrte auf seine Schuhspitzen. »Ah, du bist mal wieder bei Mr Virgil ausgebüxt, was?« »Schon möglich«, murmelte Gabe. »Du solltest ein bisschen netter zu deiner Schwester sein. Sie ist ein liebes Mädchen.« Gabe schnaubte. »Sie ist ein Plappermaul. Egal, eigentlich wollte ich nach Jacky Boy sehen.« Jacky Boy war Gabes Pony. Sein Vater hatte es ihm letzten Sommer zum Geburtstag geschenkt. »Er macht manchmal Zicken.« Ein unmerkliches Lächeln huschte über Bennys gegerbtes Gesicht. »Ja, das kann man sagen, mein Junge. Aber wenn du da bist, ist er sanft wie’n Lamm, stimmt’s?« Gabe zuckte mit den Schultern und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie stolz er auf das Kompliment war. »Ich weiß schon, was er mag. Muss er … hm … vielleicht gestriegelt werden?« »Nun ja, komisch, dass du fragst, weil ich grad dachte, dass er ein bisschen Pflege nötig hätte.« Benny wies mit einer knappen Kopfbewegung in Richtung Sattelkammer. »Du weißt ja, wo alles ist.« Gabe schlenderte zur Sattelkammer hinüber. Schnell hatte er gefunden, was er brauchte, und öffnete das Gitter von Jacky Boys Box. Das Pony stupste ihn, in der Hoffnung auf ein Stück Zucker, mit den Nüstern an. »Tut mir leid, alter Kumpel«, murmelte Gabe. »War in Eile. Hab nichts für dich.« Er begann das Pony zu striegeln, und Jacky Boy entspannte sich. Es gab nichts Besseres auf der ganzen Welt, als sich um Jacky Boy zu kümmern: die gleichmäßige Bewegung des Striegels, der Atem des Ponys, der zu einem ruhigen, weichen Rhythmus fand, Jacky Boys seidiges Fell unter seinen Fingerspitzen … Davon bekam Gabe niemals genug. Draußen im Stall herrschte ein Kommen und Gehen, aber hier in der Box gab es nur Gabe und Jacky Boy. Manchmal riss ihn etwas aus seiner Träumerei – ein hochnäsiger Gentleman, der ein anderes Pferd wollte, oder ein Stallbursche, der sich bei einer ungehaltenen Lady entschuldigte, weil ihr Pferd nicht schnell genug bereitstand –, aber die meiste Zeit herrschte Stille, und man hörte nur den Klang von Bennys Hammer auf dem Metall eines Hufeisens. Selbst dieses Geräusch erstarb, als Benny nach draußen gerufen wurde, weil eine Kutsche vorfuhr. Für eine Weile war Gabe im siebten Himmel, allein mit seinem Pony. Dann hörte er schwere Schritte in der Stallgasse. »Ist hier jemand?«, rief eine Männerstimme. »Ich brauche ein Pferd.« Gabe kauerte sich in der vorderen Ecke der Box zusammen und hoffte, nicht bemerkt zu werden. Doch der Mann musste ihn gehört haben, denn er rief: »Heda, Bursche, ich brauche ein Pferd.« Er war entdeckt worden. Als der Mann näher kam, sagte Gabe: »Verzeihen Sie, Sir, aber ich bin kein Stallbursche. Ich sehe nur nach meinem Pferd.« Der Mann blieb draußen vor der Box stehen. Da Gabe mit dem Rücken zum Eingang der Box auf dem Boden saß, konnte er den Mann nicht sehen. Er hoffte nur, dass es umgekehrt genauso war. »Aha«, sagte der Mann, »du bist wohl eines von den Sharpe-Kindern?« Gabes Magen krampfte sich zusammen. »W-woher wissen Sie das?« »Die einzigen Kinder, denen hier im Stall ein eigenes Pferd gehört, sind die Sharpe-Kinder.« »Oh.« Das hatte Gabe nicht bedacht. »Und du bist Gabriel, nicht wahr?« Gabe erstarrte. Er fürchtete sich vor diesem klugen Mann. Wenn Vater davon erfuhr, würde es was setzen. »Ich … ich …« »Lord Jarret ist draußen beim Picknick, und Lord Oliver wollte nicht hingehen. Bleibt also nur noch Lord Gabriel übrig. Und das musst du sein.« Die Stimme des Mannes war sanft, ja, freundlich. Sie hatte nicht diesen herablassenden Tonfall, in dem Erwachsene sonst mit Kindern redeten. Die Stimme klang nicht so, als ob der Mann Gabe in Schwierigkeiten bringen wollte. »Weißt du, wo die Stallburschen alle sind?«, fragte er, und seine Stimme entfernte sich. Da es jetzt in dem Gespräch nicht mehr um ihn ging, entspannte sich Gabe. »Sie kümmern sich um die Kutsche.« »Dann hätten sie vermutlich nichts dagegen, wenn ich mir selbst ein Pferd sattle.« »Wahrscheinlich nicht, Sir.« Oliver sattelte sein Pferd immer selbst. Und Jarret auch. Gabe konnte es kaum erwarten, bis er endlich auch alt genug war, um ein Pferd satteln zu dürfen. Dann würde er Vater nicht mehr um Erlaubnis bitten müssen, wenn er mit Jacky Boy ausreiten wollte. Der Mann hatte sich das Pferd in der...


Jeffries, Sabrina
Sabrina Jeffries ist in den USA geboren und in Thailand aufgewachsen. Sie ist begeisterte Jane-Austen-Leserin und besitzt einen Doktortitel in englischer Literatur. Mit ihren Liebesromanen gelangt sie regelmäßig auf die amerikanischen Bestsellerlisten.

Sabrina Jeffries ist in den USA geboren und in Thailand aufgewachsen. Sie ist begeisterte Jane-Austen-Leserin und besitzt einen Doktortitel in englischer Literatur. Mit ihren Liebesromanen gelangt sie regelmäßig auf die amerikanischen Bestsellerlisten.



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