Buch, Deutsch, Band 49, 208 Seiten, PB, Format (B × H): 155 mm x 224 mm
Kirchliche Kriegskommunikation und die Anfänge der Radio-Predigten in der Schweiz 1925-1945
Buch, Deutsch, Band 49, 208 Seiten, PB, Format (B × H): 155 mm x 224 mm
Reihe: Religion - Politik - Gesellschaft in der Schweiz
ISBN: 978-3-7278-1646-8
Verlag: Academic Press Fribourg
Propaganda und Zensur verändern in Kriegszeiten die Inhalte der Massenmedien. Wie sich dieses Phänomen im Schweizer Radioprogramm während der Zeit des Nationalsozialismus ausdrückte, untersucht die Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin Constanze Straub am Fallbeispiel der Radio-Predigten. Diese waren seit Mitte der 1920er Jahre ein wichtiger Programmpunkt. Das belegen zahlreiche Presseartikel und Hörerbriefe sowie die erste SRG-Konzession: diese sicherte den Landeskirchen als einzigen Institutionen Sendezeit zu. In einem ersten Teil zeichnet die Autorin erstmals die Geschichte des Sendeformats von 1925-1945 auf: Sie schildert anschaulich, wie reformierte Theologen wiederholt und vehement die Vorzensur als Einschränkung ihrer Meinungs- und Redefreiheit kritisierten. Im zweiten Teil analysiert die ehemalige Redaktorin von Schweizer Radio DRS eine Auswahl der Deutschschweizer Predigten inhaltsanalytisch. Ihre wichtigsten Ergebnisse: Die Kriegskommunikation ist pathetischer, patriotischer und politischer als die Krisenkommunikation vor Kriegsbeginn. Zudem übernahmen die Katholiken – im Gegensatz zu den Reformierten – die Ideen der geistigen Landesverteidigung, welche Behörden und Rundfunkgesellschaft propagierten. Überraschend ist, dass Abwertungen der Juden nicht zensiert wurden.