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Janz | Winterlicht am Meer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Janz Winterlicht am Meer

Ein St.-Peter-Ording-Roman | Wohlfühllektüre für den Winter | Kurzurlaub für die Seele
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7499-0882-0
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein St.-Peter-Ording-Roman | Wohlfühllektüre für den Winter | Kurzurlaub für die Seele

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-7499-0882-0
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Heilsame Träume und Wintergenuss

Weil ihr Vater Unterstützung braucht, kehrt Imke zurück an die nordfriesische Küste. Nach langer Zeit atmet sie wieder die salzige Meerluft, spürt den kühlen Wind und geht am Winterstrand spazieren. Hier kann sie die Erinnerungen an ihre ehemals beste Freundin und an ihre große Liebe Simo nicht mehr verdrängen; beide hat sie hier zurückgelassen und seitdem nicht mehr gesehen. Bis jetzt. Hin und her gerissen zwischen Gewissensbissen und dem Wunsch, zumindest die Freundschaft zurückzugewinnen, bereitet Imke den Weihnachtsbasar und die Christandacht in St. Peter-Ording vor und spürt, wie ihre Hoffnung auf ein Winterwunder wächst und sie allmählich Heilung findet.

Vereiste Salzwiesen, zweite Chancen und eine familiäre Gemeinschaft, in der man sich aufgehoben fühlt



Tanja Janz wollte schon als Kind Bücher schreiben und malte ihre ersten Geschichten auf ein Blatt Papier. Heute ist sie Schriftstellerin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen im Ruhrgebiet. Neben der Schreiberei und der Liebe zum heimischen Fußballverein schwärmt sie für St. Peter-Ording, den einzigartigen Ort an der Nordseeküste.

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Prolog


Ein Julitag in St. Peter-Ording, acht Jahre zuvor

Der Sommerhimmel über St. Peter-Ording leuchtete in einem intensiven Blau, durchzogen bloß von dünnen Wolkenschleiern, die wie zarte Federn wirkten. Die Sonne stand hoch, und der Ordinger Sandstrand glühte förmlich in der Hitze, während eine salzige Brise vom Meer herüberwehte und für ein wenig Abkühlung sorgte. Möwen zogen laut kreischend ihre Kreise über der Sandbank und übertönten damit die dumpfen Beats aus dem Event-Dorf des Surf-Cups.

Imke atmete tief ein und seufzte dann wohlig auf. Es roch herrlich nach Sommer und Strand in St. Peter-Ording, nach dieser besonderen Mischung aus Tang und Sonnencreme, die sie seit ihrer Kindheit mit den schönsten Wochen im Jahr verband, wenn die Nächte lau waren und die Tage scheinbar nie zu Ende gingen. Eine gewisse Sorglosigkeit herrschte dann vor, die sie so in keiner anderen Jahreszeit spürte. An diesem Tag lag zusätzlich Spannung in der Luft. Das Finale des Surf-Cups stand kurz bevor.

Sie saß in einer blauen, ausklappbaren Strandmuschel und hielt die Knie angezogen. Die Zehen schob sie in den warmen Sand, der sich angenehm und körnig anfühlte. Über ihrem Badeanzug trug sie ein leichtes weißes Sommerkleid, das im Wind herrlich flatterte. Das blonde Haar hatte sie mit einem gelben Tuch gebändigt. Neben ihr lag ihre beste Freundin Sinja auf ihrem türkisfarbenen Handtuch. Sie trug eine überdimensional große Sonnenbrille auf der Nase und hielt sich eine eiskalte Cola-Dose an die Stirn, die sie kurz zuvor aus der Kühltasche gezogen hatte.

Um die blendenden Reflexionen der Wellen abzuschirmen, hob Imke die Hand über die Augen.

»Der Wind ist heute zwar perfekt, aber er bringt keine Abkühlung«, stellte Sinja fest und setzte sich nun ebenfalls auf. Ihr Blick war auf die Nordsee gerichtet, wo die Wellen in kraftvollen Sets heranrollten und ihre Schaumkronen in der Sonne glitzerten. »Simo hat gute Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen, wenn er die eine, richtige Welle erwischt. Er ist doch der beste Surfer unserer Truppe.«

»Ich hoffe es so sehr für ihn! In den letzten Wochen hat er wie ein Wahnsinniger trainiert.« Imke ließ ihren Blick über den weitläufigen Strand schweifen. Unzählige Strandkörbe mit blau-weiß gestreiften Dächern standen in geraden Reihen, jeder Platz war besetzt. Kinder bauten eifrig Sandburgen, eine Gruppe Jugendlicher spielte Beach-Volleyball und feierte lautstark jeden Punkt. Ihre Rufe vermischten sich mit dem Rauschen der Brandung und dem Wummern der Beats, die aus leistungsstarken Boxen drangen. Imkes Aufmerksamkeit galt jedoch den Surfern, die sich am Spülsaum versammelt hatten. Ihre Windsurfbretter mit den bunten Segeln lagen startklar neben ihnen, an den entschlossenen Mienen der Teilnehmer war abzulesen, dass sie bereit für die finale Runde des St.-Peter-Surf-Cups waren.

»Da sind unsere Helden ja endlich!«, rief Sinja und sprang auf. Sie deutete mit der Cola-Dose in der Hand aufgeregt in die Richtung von drei Gestalten, die sich gerade durch die Menge der Schaulustigen schoben. Als Imke Simo in seinem Neoprenanzug unter ihnen erspähte, musste sie lächeln. Sie liebte seine breiten Schultern und die lässige Art, wie er das Windsurfbrett trug, seine hellblonden, fast schon weißen, von der Sonne gebleichten Haare, die mit oder ohne Wind immer zerzaust waren. Ewig könnte sie ihn anschauen – und das, obwohl sie sich schon seit ihrer Kindheit kannten. Neben ihm gingen breit grinsend Piet, groß und ein wenig schlaksig, und Leif, etwas kleiner und von eher stämmiger Statur. Leif lachte offenbar über etwas, das Simo sagte.

Imke kam nun ihrerseits auf die Füße und klopfte den Sand von ihren Beinen. Vorfreudig griff sie nach Sinjas Hand und zog sie mit sich. »Komm, wir gehen näher ran.«

Barfuß liefen sie in Richtung des Event-Dorfs, eines bunten Mikrokosmos, in dem sich Stände mit Surf-Ausrüstung an Foodtrucks reihten und Surfer mit fokussierten Blicken ihre Bretter präparierten. Vor der provisorischen Absperrung hatte sich bereits eine Menschentraube versammelt. Das Sportspektakel hatte gleichermaßen Einheimische, Touristen, Kinder mit Eiswaffeln und auch Leute älteren Semesters angezogen.

Die Musik erstarb abrupt. Dann erklang aus den Lautsprechern ein lautes Knacken, darauf folgte ein schriller Pfeifton.

»Meine armen Ohren!« Sinja verzog ihr Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse.

Imke hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu.

»Wir kommen nun zum letzten Durchgang im Finale der Männer«, erschallte einen Moment später eine tiefe Stimme aus den Boxen. »Die Teilnehmer sind Simo Jensen, Piet Lönne und Leif Krohn aus St. Peter-Ording sowie Lukas Meier aus Husum!«

In diesem Moment drehte Simo sich zu ihnen um. Sein Blick fand Imkes, und ihr Herz klopfte schneller. Er winkte ihr kurz mit einem selbstbewussten Lächeln auf den Lippen zu, das ihre Nerven ein wenig beruhigen sollte, stattdessen aber ihre innere Anspannung noch weiter anfachte. Sie winkte zurück und nickte ihm aufmunternd zu. Wie wichtig dieser Sieg für ihn war, hatte er ihr in den letzten Tagen bei jeder Gelegenheit erzählt. Dabei ging es ihm nicht um das Preisgeld oder den Pokal, den es zu gewinnen gab. Vielmehr wollte er sich selbst beweisen, dass er der beste Surfer an Nordfrieslands Westküste war. Imke verstand ihn gut und drückte ihm so fest die Daumen, wie sie konnte.

In diesem Moment stieß Sinja sie amüsiert in die Seite. »Guck nicht so verspannt! Simo holt für dich den ersten Platz, wetten?«

»Hoffentlich. Aber mir würde es schon reichen, wenn er nur für sich siegen würde«, entgegnete sie, ohne den Blick von Simo abzuwenden.

Die Surfer trugen ihre Bretter ins Meer, stiegen auf und zogen den Baum hoch. Die Segel wirkten wie bunte Pfeile auf dem Wasser.

Imke hielt den Atem an, als die erste große Welle kam. Piet erwischte sie und schnitt auf seinem Surfbrett durchs Wasser, doch eine falsche Bewegung ließ ihn kurz darauf in die Nordsee stürzen. Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge.

Als Nächstes folgte Leif. Seine Leistung war solide, aber unspektakulär, während Lukas aus Husum eine nahezu perfekte Welle ritt. Auf der Schulter einer Welle führte er einen scharfen Cutback aus und landete mit einem professionellen Sprung. Die Menge johlte begeistert.

Imke biss sich auf die Lippe. Der Husumer war eine echte Konkurrenz.

Jetzt war Simo an der Reihe. Er ließ sich Zeit und wartete geduldig auf eine passende Gelegenheit. Imke glaubte, seine angespannten Muskeln unter dem Neoprenanzug zu erkennen. Die nächste Welle kam. Sie war perfekt, hoch, glatt und hatte eine weiße Krone. Imke hielt den Atem an, als Simo auf sie zusteuerte. Er schien fest auf dem Board zu stehen und schnitt kraftvoll durch die See, drehte dann einen Cutback, wobei das Sprühwasser in der Sonne glitzerte. Scheinbar mühelos hielt er die Balance, während die Welle ihn trug. Doch dann wankte er auf einmal und kippte mit dem Segel schließlich in die Nordsee. Die Leute klatschten höflich.

»Oh, nein!« Imke vergrub ihr Gesicht in beiden Händen. Sie wusste, dass nun alles von der Punktevergabe abhing. Vielleicht hatte Simo noch eine Chance auf einen guten Platz angesichts des Schwierigkeitsgrads.

»So ein Pech! Simo war gut, aber Lukas war besser, wenn du mich fragst«, resümierte Sinja. »Piet hatte etwas Pech mit seiner Welle.«

Imke nickte bloß. Ihr Herz hämmerte, als die Punkte verkündet wurden: Lukas 8.5, Simo 8.2, Piet 7.8 und Leif 7.5.

Lukas Meier aus Husum gewann den Wettbewerb.

»Immerhin hat er sich den zweiten Platz gesichert«, meinte Sinja mit einem aufmunternden Lächeln.

»Lass uns zu ihm gehen!« Das Ergebnis war tatsächlich so knapp, dass Imke vor Stolz fast platzte. Für sie blieb Simo ohnehin der Gewinner – nicht nur des Wettbewerbs, sondern auch ihres Herzens.

Sie schoben sich vorbei an den Umherstehenden, bis sie freie Sicht auf die Surfer hatten.

Als Simo ihren Blick auffing, kam er zu ihr, das Salzwasser tropfte ihm vom Gesicht.

Sobald er vor ihr stand, zog er Imke in eine nasse Umarmung. »Fast hätte ich es geschafft.« In seiner Stimme schwang ein wenig Enttäuschung mit, aber er lächelte.

»Du warst wirklich unglaublich, Simo!« Imke lachte, als das erfrischende Meerwasser durch den Stoff ihres Kleids drang. »Der zweite Platz von über fünfzig Teilnehmern! Ich meine, das ist doch riesig!«

»Das liegt alles nur an dir«, behauptete er kühn, schenkte ihr ein offenes Lächeln und küsste sie auf den Mund. Seine Lippen schmeckten salzig und lagen warm auf ihren.

Die Sonne war untergegangen, sodass der Himmel über St. Peter-Ording noch in tiefem Orange glühte, das allmählich in Violett und Dunkelblau überging. Das Finale des Surf-Cups war Geschichte. Nun bildete das Strandfest auf dem Event-Gelände den idealen Ausklang des Tages. Bunte Lichterketten leuchteten an einem Pfahlbau, dessen Silhouette sich dunkel gegen den Abendhimmel abzeichnete. Der Geruch von gegrilltem Fisch aus einem Foodtruck und einer kühleren, salzigen Meeresbrise erfüllte die Luft der anbrechenden Nacht. Basslastige Club-Sounds dröhnten aus Lautsprechern über den Strandabschnitt, zu denen einige Besucher ausgelassen im Sand tanzten. Andere saßen auf Decken in Grüppchen...



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