Jansen | Der Afrika-Cup | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 592 Seiten

Jansen Der Afrika-Cup

Geschichte und Geschichten vom größten Fußballfest des afrikanischen Kontinents
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7481-3598-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Geschichte und Geschichten vom größten Fußballfest des afrikanischen Kontinents

E-Book, Deutsch, 592 Seiten

ISBN: 978-3-7481-3598-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Afrika-Cup - die Kontinental-Meisterschaft: Wichtigstes Fußballereignis Afrikas seit über 60 Jahren. Von seiner Bedeutung für die einheimische Bevölkerung überstrahlt er sicherlich noch die Europameisterschaft. Gerade weil afrikanische Teams bei Weltmeisterschaften selten herausragende Rollen spielen konnten, definieren sich die Fußballnationen hauptsächlich über das Abschneiden bei ihrem "African Cup of Nations". Dieses Buch beinhaltet die komplette Geschichte des Afrika-Cups. Von dessen erster Austragung 1957 im Sudan bis zum Turnier in Gabun 2017. Es ist die Historie dokumentiert, dazu gibt es die teils unglaublichen - nur in Afrika möglichen - Anekdoten, Interviews, Reportagen und Fotos zu den Turnieren. Und natürlich sind alle Ergebnisse und Tabellen dokumentiert.

Sportjournalist und Buchautor, seit über 25 Jahren auf allen Sportplätzen dieser Welt unterwegs. Bereist seit ebenso langer Zeit besonders interessiert den afrikanischen Kontinent. 1994 in Tunesien besuchte er seinen ersten Afrika-Cup persönlich, seither war er - mit einer Ausnahme - bei allen Austragungen persönlich vor Ort. Lebt in Köln, ist verheiratet, hat zwei Kinder.

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GABUN 2017
Brot und Spiele erwünscht
Gruppe A - Gabuns frühes Aus
Sylvia Bongo Ondimba war nicht im Stadion, als Gabuns Nationalmannschaft am späten Nachmittag des 14. Januar 2017 gegen Außenseiter Guinea-Bissau den 31. Afrika-Cup eröffnete. Damit mussten die Fans also auch auf das leuchtend gelbe Aubameyang-Trikot auf den Schultern der First Lady Gabuns verzichten, an das sie sich fünf Jahre zuvor an gleicher Stelle doch so gewöhnt hatten. 2012 war Gabun - gemeinsam mit Äquatorial Guinea - erstmals Ausrichter und überraschend bis ins Viertelfinale vorgedrungen. Mit der begeisterten Ehefrau des Staatspräsidenten Ali Bongo Ondimba als Edelfan auf der Tribüne. Damals wurde gefeiert in Gabun, die überraschend starken Vorstellungen der einheimischen Fußballer, die erst unglücklich im Viertelfinale scheiterten, lösten eine regelrechte Euphorie im ganzen Land aus. Mag sein, dass sich Ali Bongo Ondimba eine Wiederholung jener schönen Zustände erhoffte, als er in Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Fußballverband den wichtigsten Sportevent des Kontinents 2017 erneut in sein Land lotste. Aber seither war viel passiert in dem kleinen zentralafrikanischen Land, eine wirtschaftliche Krise und Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen 2016 hatten die Dinge zerrüttet. Von der Euphorie 2012 war nichts mehr übrig geblieben. Und so war auch Pierre-Emerick Aubameyangs Miene finster, als er abends nach dem enttäuschenden 1:1 im Auftaktmatch im Laufschritt das Stadion der Freundschaft in Libreville verließ. „Keine Lust! Nur noch schnell in den schützenden Bus“ - das war die klare Botschaft des 27-Jährigen an die vergeblich wartenden Journalisten in der Interviewzone, die der Starstürmer von Borussia Dortmund wortlos und enttäuscht stehen ließ. Starallüren, könnte man meinen, doch man sollte dem BVB-Stürmer die Extravaganzen verzeihen - der Druck, unter dem Aubameyang beim Afrika-Cup stand, war enorm. Ein ganzes Land hoffte darauf, dass sein grandioser Fußballer ein bisschen Freude bringen und die Sorgen ein wenig dämpfen könnte, die in den Wochen und Monaten zuvor für Depression in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land gesorgt haben. Gabun ging‘s seit dem Verfall des Ölpreiseses wirtschaftlich schlecht, die Arbeitslosigkeit stieg enorm an. Rund 60 Prozent der Bevölkerung lebten mittlerweile in ärmsten Verhältnissen. Staatspräsident Ali Bongo Ondimba und seine Leute versuchten die Lage unter Kontrolle zu halten, doch nachdem Ondimba im vergangenen August nach seiner hauchdünnen Wiederwahl Wahlfälschung vorgeworfen wurde, war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit etwa 100 Toten gekommen. Die Opposition verlangte Wochen vor dem Turnier von der Bevölkerung, den Afrika-Cup zu boykottieren, noch am Auftaktspieltag war es ein paar Stunden vor Turnierbeginn in der nahen Innenstadt zu Demonstrationen gekommen. Man war wütend über die angeblich 700 Millionen US-Dollar, die das Land die Ausrichtung des Cups kostete. Angeprangert wurden vor allem die 220 Millionen Dollar, die die Renovierung des Stadions „Omar Bongo“ im Zentrum der Stadt verschlungen hatte. Ondimba wollte damit seinem 2009 verstorbenen Vater Tribut zollen, doch die Arena wurde nicht rechtzeitig fertig und gammelte nun im halbfertigen Zustand vor sich hin. Tatsächlich waren während der Eröffnungsfeier nur einen Handvoll Leute im Stadion. Selbst bei Anpfiff war die 40.000-Zuschauer-Arena allenfalls zu drei Viertel gefüllt. Ein Fußballturnier drohte zum Politikum zu verkommen. Und mitten im Fokus stand Aubameyang, hinter dem sich gern versteckt wurde. Sogar Präsident Ondimba tat dies, als er den Star am Tag vor dem Auftaktmatch zu einem persönlichen Gespräch vorlud. Aubameyang verpasste so die turnusmäßige Pressekonferenz, bei der er als Kapitän seiner Mannschaft vorgesehen war. Journalisten-Fragen nach der Bedeutung des Turniers für die Stimmung im Land beantwortete der als Ersatz eingesprungene Mittelfeldspieler Mario Lemina knapp: „Für solche Themen haben wir einen Kapitän. Den müsst ihr so etwas fragen.“ Aber der war ja beim Präsidenten. All dies war möglicherweise eine viel zu schwer wiegende Last für einen Fußballer wie Aubameyang, der in seiner Karriere bis dato eher als Gute-Laune-Kicker mit dem Hang zur Extravaganz dahergekommen war, denn als ernster Verantwortungsträger. Zumal seine Verbindung zu Gabun ja lediglich auf Verwandtschaftsverhältnissen beruhte. Aubameyang wurde in Frankreich geboren, wuchs dort auf, verinnerlichte die dortige Kultur. Gabun, das Geburtsland seines Vaters, besuchte er erstmals im jugendlichen Alter. Und nun sollte er Frieden stiften in diesem - ihm eigentlich fremden - Land. Geholfen hätte in einer solchen Situation womöglich nur ein berauschender Turnier-Auftritt des eigenen Teams, doch davon war Gabun schon im Auftaktmatch weit entfernt. Gegen einen allenfalls durchschnittlichen Gegner Guinea-Bissau gelang den Gastgebern im ersten Abschnitt nicht viel, Aubameyang trat beinahe gar nicht in Erscheinung. Erst, als der Torjäger in der 52. Minute einen Fehler der Guineer ausnutzte und auf Vorarbeit von Denis Bouanga die Kugel aus vier Metern über die Linie drückte, kam so etwas wie Stimmung auf. Plötzlich schien sich doch alles zum Guten zu wenden, mit einem Auftaktsieg würde sich vielleicht so etwas wie Fußballeuphorie entwickeln. Doch Juary Soares' Ausgleichstreffer per Kopf nach einem Freistoß in der 90. Minute stoppte jäh die sich im Keim der Entwicklung befindliche Freude. Guinea-Bissau jubelte über den späten Punktgewinn, während Aubameyang und seine Kollegen nach Abpfiff rasch das Feld verließen. „Wir hätten schon den Freistoß verhindern müssen“, klagte Aubameyang nach Abpfiff in seinem einzigen kurzen Interview, dass er TV-Sender BeIn Sport gab. “Wir sollten aus diesem Spiel lernen und die nächsten beiden Gruppenspiele gewinnen. Wir sind Gastgeber“, meinte er beinahe trotzig. Aus zwei erhofften Siegen wurde allerdings nichts, Gabun schied nach zwei weiteren Remis - 1:1 gegen Burkina Faso und 0:0 gegen Kamerun - bereits nach der Vorrunde in Gruppe A aus. Burkina Faso hatte sich mit der Routine seiner mittlerweile alten Hasen um Zentralverteidiger Bakary Koné durchgesetzt, Kamerun verdankte sein Weiterkommen einer ungeheuren Energie, die das junge, weitgehend namenlose Team auf den Rasen brachte. Gruppe B - Algerien scheitert
Gruppe B mit Senegal, Algerien, Tunesien und Simbabwe wurde gemeinhin als „Todesgruppe“ angesehen und tatsächlich kam es auch hier zum Fall eines der Favoriten: Algerien schied aus. Nach Pierre-Emerick Aubameyang, dem in diesem Jahr zweitbesten afrikanischen Spieler, erwischte es also auch den Besten früh: Riyad Mahrez, wenige Tage zuvor noch zu „Afrikas Fußballer des Jahres 2016“ gewählt, scheiterte mit seinem Team überraschend früh. Algerien, vor Beginn des Turniers als einer der Topfavoriten gehandelt, musste nach einem 2:2 im abschließenden Gruppenspiel gegen den Senegal mit nur zwei Punkten aus drei Spielen die Heimreise antreten. „Wir sind ausgeschieden und so etwas passiert nie zu Unrecht“, haderte nach der Partie Algeriens Angreifer Islam Slimani. Der Stürmer von Leicester City hatte gegen den bereits vor der Partie qualifizierten und daher nur mit einer B-Mannschaft aufgelaufenen Senegal zwar zwei Treffer markiert, zum Weiterkommen reichte das indes nicht. „Wir haben viele junge Spieler hier gehabt. Ich denke, dass wir aus diesem frühen Ausscheiden einiges lernen werden“, so Slimani. Algerien, das noch bei der WM 2014 Weltmeister Deutschland im Achtelfinale das Fürchten gelehrt hatte, zeigte in Gabun eine komplett enttäuschende Vorstellung. Besetzt mit vermeintlichen Top-Angreifern wie Slimani, Yacine Brahimi (FC Porto), Rachid Ghezzal (Olympique Lyon) und vor allem Afrikas-Top-Spieler Mahrez von Leicester City, hatte man von den „Wüstenfüchsen“ ein regelrechtes Offensivfeuer erwartet. Doch weder im ersten Gruppenspiel gegen das in den weiteren Spielen chancenlose Simbabwe (2:2), noch im folgenden „Bruderduell“ gegen Tunesien (0:2) konnten sich die vermeintlichen Stars aus Nordafrika durchsetzen. Vor allem die Niederlage im Maghreb-Duell gegen Tunesien wog schwer und war letztlich entscheidend für das Aus. „Das ist kein Fußballspiel, das ist Krieg“, kommentierte auf der Tribüne Trainer-Weltenbummler Otto Pfister, der bis vor wenigen Monaten noch Coach des algerischen Erstligisten USM Algier gewesen war. „Für die Spieler und die ganze Fußballnation steht in einem solchen Nachbarschaftsduell derart viel auf dem Spiel, dass die Spieler total verkrampfen“, analysierte Pfister, der auch den Hauptgrund für Algeriens Niederlage ausgemacht hatte: „Der Trainer mit mehr Afrika-Erfahrung hat gewonnen.“ Tunesiens Henrik Kasperczak hatte also über den Belgier George Leekens triumphiert, der das Amt in Algerien erst zwei Monate zuvor übernommen hatte. „Wir haben zeitweise komplett unsere Ordnung verloren. So kann man nicht gewinnen“, meinte Leekens nach dem Spiel....



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