Jameson | Mehr als ein sanfter Kuss | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1581, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Jameson Mehr als ein sanfter Kuss


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-543-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1581, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86295-543-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Da ist sie, denkt Donovan und spürt, wie sein Herz schneller schlägt. Zwar kann er sich nicht daran erinnern, was in jener Nacht vor seinem Unfall geschehen ist - aber während er Susannahs langen Beine betrachtet, ist es wie ein Déjà-vu. Plötzlich ist es da, das verräterische Kribbeln im Bauch. Oh ja, zwischen ihm und Susannah hat es bestimmt schon heiß geknistert, womöglich war es sogar mehr als das! Aber warum verhält sie sich jetzt so kühl und verhindert seinen wichtigsten Deal? Donovan beschließt, es herauszufinden - mit Küssen, die mehr sagen als tausend Worte



Es hat lange gedauert, bis Bronwyn Jameson wusste, welchen Beruf sie einmal ergreifen wollte. In ihrer Kindheit träumte sie davon, Tierärztin zu werden - leider kann sie kein Blut sehen, sodass daraus nichts wurde. Danach spielte sie mit dem Gedanken, sich dem Journalismus zuzuwenden, war allerdings zu schüchtern, um sich bei Zeitungen als Volontärin zu bewerben. Stattdessen wählte sie die Ausbildung, die für eine Bauerntochter mit Liebe zum Landleben am nächsten lag: Landwirtschaft. Nach ihrer Heirat kümmerte sie sich um die Finanzen der gemeinsamen Farm und schrieb immer wieder kleine Artikel für die Lokalzeitung. So hatte sie wenigstens Gelegenheit, mit Sprache Geld zu verdienen - auch wenn der Job deutlich weniger kreativ war, als sie es sich gewünscht hätte! In dieser Zeit nutzte sie jede freie Stunde, um die Nase in Bücher zu stecken, meistens in Liebesromane. Doch erst nachdem sie drei Kinder bekommen und eine ganze Serie langweiliger Teilzeitjobs hinter sich gebracht hatte, las sie einen Artikel in einer Zeitschrift, der ihr Leben veränderte: Es ging darin um den Verband australischer Liebesromanautoren, und plötzlich fragte sich Bronwyn Jameson, ob sie die Bücher, die sie so gerne las, nicht auch selbst schreiben könnte. Ihr letzter Versuch als Schriftstellerin lag zwar bereits fünfundzwanzig Jahre zurück (eine Kurzgeschichte, die ihre Schwester im College als eigene Hausarbeit eingereicht hatte), aber sie beschloss, es wenigstens einmal zu probieren. Gerüstet mit zwei Schreib-Ratgebern, einer vagen Idee für eine Handlung und haufenweise naiver Begeisterung, tippte sie fröhlich das erste Kapitel herunter. Danach gab es kein Zurück mehr. Sie entdeckte, wie viel Spaß es machte, Figuren zu erfinden, ihnen echte Probleme und Unsicherheiten anzudichten und diese dann für sie zu lösen. Die erste (unvollendete) Geschichte erklärte sie zum Übungsstück, aber gleich beim zweiten Versuch brachte sie es bis zu dem heiß ersehnten Happy End. Als das Manuskript einen Preis für den besten unveröffentlichten Liebesroman gewann, wusste Bronwyn Jameson, dass sie auf dem richtigen Weg war. Die nächste Geschichte wurde veröffentlicht, und damit war der perfekte Beruf gefunden! Bronwyn Jameson ist seit zwanzig Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Gemeinsam mit drei schulpflichtigen Söhnen, ein paar Tausend Schafen, unterschiedlichsten Wildtieren und einem Hütehund leben sie auf einem idyllischen Hof in Australien. Wenn sie nicht gerade die Computertastatur bearbeitet ...
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2. KAPITEL

Donovan saß in dem Whirlpool auf der überdachten Terrasse der Villa und beobachtete, wie sich jemand mit einem gelben Regenschirm seinen Weg durch Gestrüpp und Felsen bahnte. Neben den Anfahrtsstraßen zu den Unterkünften durchzog eine Reihe von rustikalen Wanderwegen die steil aufragende Landspitze. Donovan glaubte jedoch nicht daran, dass Susannah gerade einen netten, belebenden Spaziergang im Regen unternahm.

Er hatte selbst einen Versuch in diese Richtung unternommen, nachdem er das Fitnesscenter verlassen hatte. Er war mehr gerannt als gelaufen und hatte seinen überanstrengten Körper schließlich doch lieber in das sprudelnde Wasser des Whirlpools gleiten lassen. Um die Entspannung perfekt zu machen, hatte er eine Flasche Pinot Noir geöffnet. Die Kombination von Wein und sprudelndem Wasser hatte Wunder gewirkt, bis der gelbe Regenschirm in sein Blickfeld gekommen war. Im Zickzack näherte er sich der abgeschiedenen Villa.

Das Gespräch mit Susannah lag gerade einmal neunzig Minuten zurück. Neunzig Minuten Zeit, um zu telefonieren, Unterlagen durchzusehen und schließlich die Lösung auszuhecken, die sie ihm präsentieren würde. Donovan hatte keinen Zweifel daran, dass Susannah ihm einen Handel anbieten würde. Sie wäre nicht hierhergekommen, wenn sie nicht etwas zu verlieren hätte. Dann hätte sie auf seine Anschuldigungen sicher nicht so heftig reagiert, sondern sie mit einem Schulterzucken abgetan und ihm die Visitenkarte von Alex Carlisle in die Hand gedrückt. Sie hätte ihn richtig lächerlich machen können.

Anfangs war er sehr angespannt gewesen. Er wollte keinesfalls seinen wunden Punkt preisgeben. Wenn sie gemerkt hätte, wie wenig er nur noch von dem Wochenende wusste, hätte sie einen Riesenvorteil für sich herausschlagen können. Stattdessen war sie ganz scharf darauf gewesen, ihm alles zu verraten. Er musste nur die richtigen Fragen stellen und das Gespräch lenken, dann würde sie schon einige seiner Gedächtnislücken füllen … und nachdem er sie getroffen hatte, wollte er das unbedingt.

Es war nicht nur ihre Schönheit – er hatte Fotos von ihr gesehen und war darauf vorbereitet gewesen –, sondern vielmehr ihre Einstellung, die ihn so aus dem Konzept gebracht hatte. Ob sie nun den Satz Wie kannst du es wagen, mich zu beschuldigen? tatsächlich gesagt hatte oder nicht. Zumindest schienen ihre abwehrende Haltung und der stolze Blick diese Botschaft geradezu hinauszuposaunen.

Wer hätte gedacht, dass eine beleidigte Leberwurst so erregend sein konnte? Oder dass ein einziger Blick aus ihren grünen Augen sein Blut zum Kochen bringen würde?

Trotz der anschließenden Joggingrunde durch Regen und eisigen Wind wirkte das hitzige Zusammentreffen noch immer nach. Es überraschte Donovan wirklich nicht, dass sie ihn an dem besagten Wochenende ins Bett gelockt hatte. Oder vielmehr, wie gern er sich hatte locken lassen, wenn er ihrer Version der Geschehnisse glauben wollte. Er konnte sich gut vorstellen, wie leicht er zu verführen gewesen war.

Ein einfaches Hallo, ich bin Susannah, ein langer Blick aus ihren so trügerisch kühlen Augen, und sie hätte alles mit ihm anstellen können … zum Beispiel ihn zu Boden schubsen und direkt auf dem harten Boden zu verführen.

Es tat weh, dass er sich weder daran erinnerte, wo noch wann oder wie oft sie miteinander geschlafen hatten. Trotzdem, die Genugtuung über den Verlauf des ersten Zusammentreffens milderte die Enttäuschung. Er freute sich schon auf ihr nächstes Wiedersehen.

Er hatte wirklich hart dafür gekämpft, jetzt war es Zeit, sich zu amüsieren.

Als Susannah mit dem Regenschirm hinter den Bäumen verschwand, die den Zugang zur Villa markierten, schwang er sich aus dem Wasser. Für einen kurzen Moment überlegte Donovan, ihr so die Tür zu öffnen, wie er war. Nackt, nass und – angesichts des bevorstehenden Gastes – erregt.

Im letzten Moment entschied er sich dagegen und hüllte sich in einen der Hotelbademäntel. Nicht aus falscher Bescheidenheit, sondern aus demselben Grund, aus dem er im Geräteraum ein T-Shirt übergezogen hatte: Er wollte nicht, dass sie die Narben auf seinem Körper sah. Diese Karte wollte er wirklich nur im Notfall ausspielen.

Mit der Flasche und dem leeren Glas in der Hand lief er über die Terrasse hinüber ins Wohnzimmer. Obwohl der Garten einigen Schutz vor dem Wetter bot, erwischte ihn eine Böe des nasskalten Südwestwinds. Der Bademantel klebte sofort an seinen feuchten Beinen fest. Genau solche Windböen waren perfekt dafür geeignet, den Schirm einer Frau durcheinanderzuwirbeln. Doch als er die Tür öffnete, stand Susannah Horton in einem bis oben zugeknöpften Regenmantel vor ihm. Und zu seiner Enttäuschung sah sie sehr trocken aus.

Ihre ganze Haltung spiegelte Entschlossenheit wider, doch als sie sein Outfit sah, begann die Fassade zu bröckeln. Es war nur ein ganz flüchtiger Blick, ehe sie ihm energisch in die Augen sah, doch die plötzliche Röte in beiden Wangen verriet ihr Unbehagen. „Entschuldige“, sagte sie schnell. „Ich habe dich wohl aus der Dusche geholt.“

„Aus dem Whirlpool, um genau zu sein. Möchtest du mir Gesellschaft leisten?“

Sie blinzelte überrascht, riss sich jedoch sofort wieder zusammen. „Danke, aber der Regen war nass genug.“

Sie war schön, selbstsicher und hatte Sinn für Humor. Donovans Anerkennung für Susannah wuchs mit jeder Sekunde. „Die Wanne ist überdacht, das Wasser warm und der Wein schon offen.“ Er prostete ihr mit dem leeren Glas zu. „Ich kann es nur empfehlen.“

„Ich habe keine Badesachen mit.“

„Ich auch nicht“, erwiderte Donovan gelassen. „Hast du damit ein Problem?“

Ihre Verlegenheit nahm zu, aber sie ließ den Blick nicht sinken. „Nein, habe ich nicht, aber wir beide haben für den Rest unseres Lebens schon genug zusammen gebadet.“

„Du hast anscheinend keine Lust auf meine Gesellschaft.

Trotzdem bist du hier.“

„Ja, aber nur kurz. Ich muss um vier Uhr wieder gehen.“

„Planst du deine Zeit immer bis auf die Minute?“

„Nur wenn ich einen Flug erwischen muss“, antwortete sie kühl. Donovan dämmerte es, dass sie nicht die Villa, sondern die Insel verlassen wollte. Dabei war es gar nicht sicher, ob der Hubschrauber bei dem Wetter überhaupt fliegen konnte. Jede Wette, dass sie nirgendwohin gehen würde, bis der Sturm vorüber war. Aber das würde sie früh genug selbst herausfinden.

Er öffnete die Tür ein bisschen weiter und deutete mit dem Weinglas in der Hand auf das gemütliche Wohnzimmer. „Schade, dass du nicht in die Wanne möchtest, aber wir haben ja noch den Wein. Warum kommst du nicht rein? Ich hole dir ein Glas.“

Keinen Zentimeter bewegte sie sich vorwärts. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, lockte er sie in die Höhle des Löwen. So langsam verlor er die Geduld. „Dir ist vielleicht mollig warm in deinem Mantel, aber ich friere mir hier den A…llerwertesten ab.“

„Vielleicht solltest du dir etwas anziehen“, schlug sie vor. Sie schob sich an ihm vorbei ins Zimmer und vermied tunlichst, ihn irgendwo zu berühren.

Von wegen, dachte Donovan und grinste, als er die Tür hinter ihr zuzog. Ich behalte den Bademantel an, nur um dich aus der Fassung zu bringen.

Während Susannah ins Wohnzimmer stöckelte, betrachtete er sie eingehend. Sie trug Stiefel mit Pfennigabsätzen, die ihre Waden umschmeichelten und den Hüftschwung beim Gehen betonten. „Warum ziehst du nicht den Mantel aus“, sagte er und schloss die Tür. „Fühl dich wie zu Hause, ich gieße dir …“

„Das ist kein Freundschaftsbesuch“, antwortete sie kurz angebunden, während sie ruhelos im Wohnzimmer auf und ab lief. „Ich möchte keinen Wein.“

„Na gut, dann also zum geschäftlichen Teil.“ Donovan stellte das Glas und die Flasche auf den Tisch. „Ich bin beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass du Carlisle in so kurzer Zeit umstimmen kannst.“

Abrupt blieb sie vor dem Ledersofa stehen, ohne sich zu setzen. Sie straffte die Schultern und drehte sich erhobenen Hauptes zu ihm um. „Ich habe noch nicht mit Alex gesprochen. Es kann sein, dass ich ihn vor Montag gar nicht erreiche.“

Donovan lehnte sich an den Esstisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Das Geplänkel war vorbei … zumindest für den Moment. „Du kannst deinen Verlobten am Wochenende nicht erreichen?“

„Er geht an keines seiner Telefone, was bedeutet, dass er weder im Büro noch zu Hause ist. Ich werde es weiter auf seinem Handy versuchen, aber wenn er keinen Empfang hat, dann kann ich nichts weiter tun.“ Sie zuckte die Schultern.

„Wie praktisch.“

„Ganz und gar nicht“, konterte sie rasch. Ihr Blick wurde schärfer, als sie den gehässigen Ton seiner Worte bemerkte. „Mir wäre es lieber, wenn ich ihn erreichen könnte.“

„Was ist mit deiner Mutter? Geht sie ans Telefon?“

„Ja, ich habe mit ihr gesprochen, und sie hat mir von deinem Anruf letzte Woche erzählt. Es tut mir leid, dass sie mir nichts davon gesagt hat, und es tut mir noch mehr leid, dass sie dich wegen meiner Verlobung angelogen hat.“

Donovan sah sie prüfend an. Jetzt ging es zur Sache. „Willst du mir damit sagen, dass du nicht mit Alex Carlisle verlobt bist?“

„Im Juli war ich es noch nicht, jetzt aber schon.“ Sie runzelte die Stirn. „Warum glaubst du mir nicht?“

„Weil abgesehen von deiner Mutter niemand etwas darüber weiß. Ich habe in der...



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