Jameson | Der Feind, der mich verführte | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1470, 160 Seiten

Reihe: Baccara

Jameson Der Feind, der mich verführte


1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86349-003-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1470, 160 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86349-003-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ruhe bewahren, charmant sein - auch wenn Vanessa unglaublich wütend auf Tristan Thorpe ist! Seit zwei Jahren ist er in einer Erbschaftsangelegenheit ihr Gegner. Jetzt steht sie ihm auf dem weitläufigen Anwesen der Thorpes zum ersten Mal persönlich gegenüber, und mit allem hat Vanessa gerechnet. Aber nicht damit: Zwischen ihr und dem gut aussehenden Tristan knistert es verführerisch. Ausgerechnet zu ihm fühlt sie sich erotisch hingezogen. Wird ihr größter Feind der sinnliche Liebhaber, der ihr in heißen Nächten eine nie gekannte Erfüllung schenkt?



Es hat lange gedauert, bis Bronwyn Jameson wusste, welchen Beruf sie einmal ergreifen wollte. In ihrer Kindheit träumte sie davon, Tierärztin zu werden - leider kann sie kein Blut sehen, sodass daraus nichts wurde. Danach spielte sie mit dem Gedanken, sich dem Journalismus zuzuwenden, war allerdings zu schüchtern, um sich bei Zeitungen als Volontärin zu bewerben. Stattdessen wählte sie die Ausbildung, die für eine Bauerntochter mit Liebe zum Landleben am nächsten lag: Landwirtschaft. Nach ihrer Heirat kümmerte sie sich um die Finanzen der gemeinsamen Farm und schrieb immer wieder kleine Artikel für die Lokalzeitung. So hatte sie wenigstens Gelegenheit, mit Sprache Geld zu verdienen - auch wenn der Job deutlich weniger kreativ war, als sie es sich gewünscht hätte! In dieser Zeit nutzte sie jede freie Stunde, um die Nase in Bücher zu stecken, meistens in Liebesromane. Doch erst nachdem sie drei Kinder bekommen und eine ganze Serie langweiliger Teilzeitjobs hinter sich gebracht hatte, las sie einen Artikel in einer Zeitschrift, der ihr Leben veränderte: Es ging darin um den Verband australischer Liebesromanautoren, und plötzlich fragte sich Bronwyn Jameson, ob sie die Bücher, die sie so gerne las, nicht auch selbst schreiben könnte. Ihr letzter Versuch als Schriftstellerin lag zwar bereits fünfundzwanzig Jahre zurück (eine Kurzgeschichte, die ihre Schwester im College als eigene Hausarbeit eingereicht hatte), aber sie beschloss, es wenigstens einmal zu probieren. Gerüstet mit zwei Schreib-Ratgebern, einer vagen Idee für eine Handlung und haufenweise naiver Begeisterung, tippte sie fröhlich das erste Kapitel herunter. Danach gab es kein Zurück mehr. Sie entdeckte, wie viel Spaß es machte, Figuren zu erfinden, ihnen echte Probleme und Unsicherheiten anzudichten und diese dann für sie zu lösen. Die erste (unvollendete) Geschichte erklärte sie zum Übungsstück, aber gleich beim zweiten Versuch brachte sie es bis zu dem heiß ersehnten Happy End. Als das Manuskript einen Preis für den besten unveröffentlichten Liebesroman gewann, wusste Bronwyn Jameson, dass sie auf dem richtigen Weg war. Die nächste Geschichte wurde veröffentlicht, und damit war der perfekte Beruf gefunden! Bronwyn Jameson ist seit zwanzig Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Gemeinsam mit drei schulpflichtigen Söhnen, ein paar Tausend Schafen, unterschiedlichsten Wildtieren und einem Hütehund leben sie auf einem idyllischen Hof in Australien. Wenn sie nicht gerade die Computertastatur bearbeitet ...
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1. KAPITEL


Tristan Thorpe war aufgrund der Fotos davon ausgegangen, dass Vanessa attraktiv war. Wenn ein Mann eine Vorzeigefrau geheiratet hatte, wollte er schließlich von anderen Männern beneidet werden. Aber Tristan hatte nicht damit gerechnet, dass sie so hinreißend schön war. Als die Eingangstür des Kolonialhauses in Connecticut eilig aufgemacht wurde, stand sie auf der Schwelle, und jeder Zentimeter ihrer ein Meter zweiundsechzig war atemberaubend.

Vanessa Thorpe. Die Witwe seines Vaters. Die Feindin.

Auf allen Fotos in den Gesellschaftsnachrichten der Zeitungen wirkte sie so makellos und strahlend, dass Tristan sich veranlasst fühlte, Spekulationen darüber anzustellen, was an ihr echt war und wie viel dem Reichtum seines Vaters zu verdanken war. Waren die platinblonden Haare, die vollen Lippen, der zierliche, aber perfekte Körper ein Geschenk der Natur, oder hatte man geschickt nachgeholfen? Die Echtheit der funkelnden Diamanten, die an ihrem Hals und an den Ohren glitzerten, hatte er jedoch keinen Moment in Zweifel gezogen. Anders als ihre anderen facettenreichen Vorzüge gehörten die Diamanten zu den aufgelisteten Wertgegenständen des Besitzes von Stuart Thorpe.

Aber jetzt, wo Tristan sie das erste Mal in Fleisch und Blut vor sich stehen sah, bemerkte er nichts an ihr, was er als unecht empfand. Alles, was er sah, war das Leuchten in ihren grünen Augen und ihr Lächeln. Es war wärmer als die Augustsonne, die ihr Gesicht nun, nachdem der Regen sich verzogen hatte, gekonnt in Szene setzte. Sein Körper reagierte sofort auf den verlockenden Anblick, und ihm wurde einen Moment lang heiß.

Vanessa dagegen gefror das Lächeln auf den rot geschminkten Lippen. „Sie sind es“, murmelte sie bestürzt.

Obwohl sie sich nicht bewegte, sah Tristan ihr an, dass sie innerlich zurückschreckte. Wahrscheinlich würde sie ihm am liebsten die Tür vor der Nase zuknallen, und ein Teil seines Ichs war verrückt genug, um sich zu wünschen, dass sie es täte. Der lange Flug von Australien hierher und das Verkehrschaos am Nachmittag, das einem schweren Unwetter gefolgt war, hatten derart an seinen Nerven gezerrt, dass er eine solche Konfrontation fast genossen hätte.

Aber er gehorchte immer der Logik, und die ermahnte ihn, kühl und gelassen zu bleiben. „Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, Herzogin.“ Er verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln, weil es ihm absolut nicht leidtat. „Offensichtlich haben Sie jemand anders erwartet.“

„Offensichtlich.“

Er hob die Augenbrauen. „Hatten Sie nicht gesagt, dass ich hier jederzeit willkommen bin?“

„Ich kann mich nicht …“

„Vor zwei Jahren“, fügte Tristan hinzu. Nachdem ihr Ehemann gestorben war, hatte sie es als ihre Pflicht betrachtet, dessen entfremdete Familie auf der anderen Seite der Welt anzurufen, um sie über Stuarts Ableben zu informieren, und hatte sich dann sogar noch freigiebig gezeigt. Eine ehemalige Kellnerin, die eine Erbschaft von hundert Millionen Dollar zu erwarten hatte, konnte es sich eben auch leisten, großzügig zu erscheinen.

Im Moment machte sie jedoch einen wenig gastfreundlichen Eindruck. „Warum sind Sie hier, Tristan? Der Gerichtstermin ist erst im nächsten Monat.“

„Wenn der überhaupt noch nötig sein wird.“

Überrascht und argwöhnisch musterte Vanessa ihn. „Haben Sie Ihre Meinung geändert? Verzichten Sie darauf, das Testament anzufechten?“

„Nie im Leben.“

„Was wollen Sie dann?“

„Es hat eine neue Entwicklung gegeben.“ Tristan machte eine Pause und genoss diesen Moment. Dafür war er fast sechzehntausend Kilometer weit geflogen. Er wollte sehen, wie Vanessa sich wand, bevor er sie zur Strecke brachte. „Ich vermute, dass Sie Ihre Meinung bezüglich dieses Gerichtstermins ändern werden.“

Eine Sekunde lang starrte sie ihn an. Ihr Gesichtsausdruck verriet nichts außer Verärgerung. Irgendwo in dem großen Herrenhaus klingelte ein Telefon. Tristan registrierte, dass sie einen Moment lang abgelenkt war und einen Blick nach hinten warf, bevor sie etwas erwiderte. „Wenn das ein weiterer Versuch ist, zu verhindern, dass Stuarts letzter Wille vollstreckt wird …“, die Feindseligkeit in ihren Augen und ihrer Stimme machte deutlich, dass sie genau das annahm, „… wenden Sie sich bitte an meinen Anwalt. Genauso wie Sie es bei jeder neuen Entwicklung in den letzten zwei Jahren getan haben. Diesbezüglich hat sich nichts geändert. Also, wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen …“

Oh nein. Keinesfalls würde er sich in diesem hochnäsigen Ton abweisen lassen. Tristan ließ alle gute Manieren außer Acht und trat nach vorn, um sie davon abzuhalten, die Tür zu schließen. Dann umfasste er ihren Arm, um sie am Weggehen zu hindern. Ihren nackten Arm, wie er registrierte. Er war wie elektrisiert, als er ihre weiche, warme Haut spürte, und sein Puls beschleunigte sich. Nur vage nahm Tristan wahr, dass Vanessa völlig reglos innehielt und nach Luft schnappte. Zweifellos stand sie unter Schock, weil er es gewagt hatte, sie zu berühren.

„Sie werden mir nicht die Tür vor der Nase zumachen.“ Seine Stimme klang rau und tief in der angespannten Stille. Da bemerkte er, dass das Klingeln des Telefons aufgehört hatte. Entweder hatte jemand den Hörer abgenommen, oder der Anrufer hatte aufgegeben. „Sie wollen doch nicht, dass ich damit an die Öffentlichkeit gehe.“

„Nein?“

„Wenn Sie schlau sind, werden Sie diese Sache mit mir unter vier Augen ausmachen.“ Und schlau war sie. Auch wenn sie bislang weitgehend über ihre Anwälte in Kontakt getreten waren, hatte Tristan nie daran gezweifelt, dass sich hinter ihren platinblonden Locken ein kluges Köpfchen verbarg.

Sie sahen einander voller Feindseligkeit in die Augen.

Doch da war noch etwas anderes. Das, was ihn noch immer elektrisierte und seinen Puls antrieb. Es brachte ihn dazu, ihren Arm loszulassen, ohne den Blick von ihr abzuwenden. Selbst dann nicht, als er das Geräusch sich nähernder Schritte hörte. „Nehmen Sie das Telefongespräch an, wenn es wichtig ist. Ich kann warten.“

Hinter ihnen räusperte sich jemand, und er wendete seine Aufmerksamkeit einer Frau im mittleren Alter zu, die noch kleiner als Vanessa war. Trotz der legeren Aufmachung – sie trug Jeans und ein T-Shirt – ging er davon aus, dass es die Haushälterin war.

„Verzeihung, dass ich störe.“ Obwohl sie sich an ihre Chefin wandte, musterte sie Tristan abschätzend. Ihre offensichtliche Abneigung ließ darauf schließen, dass sie wusste, wer er war. „Andy muss mit dir sprechen.“

„Danke, Gloria. Ich werde das Gespräch in der Bibliothek annehmen.“

„Und dein … Gast?“

Die Frau hatte die Pause absichtlich gemacht. Er hatte den Eindruck, dass sie wie ihre Arbeitgeberin diesen Gast nur zu gern aus dem Haus geworfen und dann die Hunde auf ihn gehetzt hätte.

„Führe ihn ins Wohnzimmer.“

„Das ist nicht nötig.“ Tristan sah wieder Vanessa an. „Ich habe zwölf Jahre lang hier gewohnt. Ich finde den Weg.“

Obwohl sie etwas schockiert wirkte, schwieg sie und spielte die liebenswürdige Gastgeberin. „Kann Gloria Ihnen eine Tasse Tee bringen? Oder einen kalten Drink?“

„Würde ein Getränk meine Sicherheit gefährden?“

Gloria schien amüsiert zu sein. Ihrer Chefin jedoch schien Tristans spöttische Bemerkung weniger zu gefallen. Sie presste die Lippen fest zusammen. „Ich werde Sie nicht lange warten lassen“, erklärte sie.

„Meinetwegen müssen Sie sich nicht beeilen.“

Vanessa hielt gerade lange genug inne, um ihm einen frostigen Blick über die Schulter zuzuwerfen. „Glauben Sie mir, Ihretwegen werde ich nie etwas tun.“

Sie hatte diesen letzten Satz mit der perfekten Mischung aus Verachtung und Gleichgültigkeit ausgesprochen, und an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und bei einem anderen Gegner hätte er ihn mit Gelächter honoriert. Aber das hier war Vanessa Thorpe. Sie durchquerte das Foyer und senkte den Kopf, um sich leise und ernsthaft mit ihrer Haushälterin zu unterhalten.

Er konnte die Worte nicht verstehen, aber Vanessas melodische Stimme hatte dieselbe Wirkung auf ihn wie ihr strahlendes, warmes Lächeln. Wieder wurde ihm heiß. Er musterte sie von Kopf bis Fuß, und seine Hormone fuhren Achterbahn.

Sie trug ein leichtes Sommerkleid und zeigte nur wenig nackte Haut. Allerdings umschmeichelte der seidige Stoff so perfekt ihre weiblichen Rundungen, dass Tristan kaum den Blick von ihr losreißen konnte. Das Kleid hatte Klasse, wirkte teuer und sehr feminin.

Schließlich eilte die Haushälterin davon. Vermutlich, um ihm Tee zu machen, den sie ihm dann mit einer Zitronenscheibe oder einem Schuss Milch und einer Prise Arsen servieren würde.

Als hätte Vanessa seinen Blick gespürt oder seine Gedanken gelesen, drehte sie sich auf dem Absatz um, und im aufklaffenden Schlitz des Rocks war sekundenlang ihr nackter Oberschenkel zu sehen.

Wieder wurde es Tristan heiß.

Ihre Blicke trafen sich, und er bemerkte, dass etwas in ihrem Gesicht aufblitzte. Dann war es wieder verschwunden. Genau wie sie, denn sie hatte das Foyer verlassen.

Aber sein Herz schlug immer noch schneller. Verdammt, ich will mich nicht zu ihr hingezogen fühlen. Das darf ich nicht zulassen. Verärgert schloss Tristan die Augen und rieb sich den Nacken. Er war sechsundzwanzig Stunden unterwegs gewesen. Wenn er den Weg von seinem Haus in Northern Beach bis zum Flughafen am südlichen Rand von Sydney hinzuzählte, hatte die Reise noch länger...



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