James | Verführung auf Capri | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1852, 160 Seiten

Reihe: Julia

James Verführung auf Capri

Julia Bd. 1852
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-135-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Julia Bd. 1852

E-Book, Deutsch, Band 1852, 160 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86295-135-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Galaball in Rom: Verzaubert und wie das erwachte Dornröschen fühlt sich Laura in ihrem Ballkleid. Plötzlich ist es da, dieses Prickeln, nach dem sie sich all die Jahre insgeheim sehnte. Heiß, aufregend und immer stärker knistert es zwischen ihr und dem fantastisch aussehenden Unternehmer Allesandro di Vincenzo. Überwältigt von ihren Gefühlen, lässt sie sich von ihm ins Reich der Liebe entführen. Träumt nach romantischen Tagen auf Capri schon von einer gemeinsamen Zukunft. Da jedoch erfährt sie, warum Allesandro sie wirklich wach geküsst hat ...



Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion - 'die Wiege der europäischen Zivilisation'. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als 'hoffnungslosen Koch' und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie ('unglücklicherweise') auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: 'Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!'

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1. KAPITEL

Laura spannte die Schultern und hob die Griffe der schwer beladenen Schubkarre an. Das hoch aufgetürmte feuchte Feuerholz schwankte, fiel jedoch nicht herunter. Sie blinzelte die Regentropfen von ihren Wimpern und schob die Karre über den unebenen Boden des Obstgartens zum Hof hinter ihrem Haus. Das hohe, nasse Gras peitschte gegen ihre Gummistiefel, und ihre abgetragene Cordhose war ebenso regenfeucht wie ihre verwaschene Jacke. Doch Laura war Regen gewöhnt. Davon gab es hier in Devon, im Südwesten Englands, schließlich genug.

Dank des gesammelten Feuerholzes brauchte sie weniger Geld für Strom und Öl auszugeben, und Laura musste sparen, wo sie nur konnte. Nicht nur wegen der dringend erforderlichen Arbeiten am Haus, das schon zu Lebzeiten ihrer Großeltern regelmäßig reparaturbedürftig gewesen war. Doch jetzt, da sie Wharton geerbt hatte, musste Laura zusätzlich die hohen Steuern bezahlen, die das Finanzamt von ihr einforderte.

Angst erfüllte sie. Natürlich wäre es das Vernünftigste, Wharton zu verkaufen, doch das brachte sie nicht übers Herz. Schließlich war es immer ihr Zuhause und ihr Rückzugsort gewesen. Lauras Großeltern hatten sie nach dem tragischen Tod ihrer Mutter hier aufgezogen. Ihren Vater kannte sie nicht, da er ihre Existenz nie anerkannt hatte.

Doch leider hatte Laura mit Wharton keine Einnahmequelle geerbt. So klammerte sie sich an die Hoffnung, das Anwesen zu exklusiven Ferienwohnungen umbauen zu können. Dafür wären allerdings eine neue Küche, mehrere Badezimmer, umfangreiche Reparaturen sowie Renovierungen notwendig. Und nichts davon konnte sie bezahlen.

Sie leerte die Schubkarre im Holzschuppen und ging zurück zum Obstgarten, als sich plötzlich ein Auto auf der langen Auffahrt von der Straße her näherte.

Normalerweise kam nur selten jemand vorbei. Lauras Großeltern hatten sehr zurückgezogen gelebt, und bei ihr war es ähnlich. Sie ließ die Schubkarre stehen und ging ums Haus.

Vor ihrer Haustür stand nun eine glänzende, silberfarbene Limousine, die trotz der Schlammspritzer elegant und teuer wirkte – und so fehl am Platze, als wäre sie ein Raumschiff. Aber noch befremdlicher wirkte der Mann, der jetzt aus dem Wagen stieg. Sprachlos blickte Laura ihn an.

Alessandro gab sich keine Mühe, seine schlechte Laune zu verbergen. Trotz des Navigationssystems war es nicht einfach gewesen, über die schmalen, gewundenen Straßen den Weg herzufinden. Und jetzt sah es auch noch so aus, als wäre das Haus verlassen. Die alte steinerne Fassade wirkte ebenso verwahrlost wie die ganze Umgebung. Die Fensterläden im unteren Stockwerk waren schmutzig und kaputt, die Auffahrt von Unkraut überwuchert. Die Blumenbeete verwilderten, und am Rand des ungemähten Rasens wucherten alte Rhododendronbüsche. Über die lose herunterhängende Regenrinne tropfte Wasser auf das zerbröckelnde Vordach über dem Eingang.

Um zumindest etwas Schutz vor dem Regen zu haben, eilte Alessandro zur Tür. Seit er in London gelandet war, hatte es ununterbrochen geregnet. Verächtlich betrachtete er das zerfallene Gebäude, als er plötzlich Schritte auf dem Kies hörte.

Wahrscheinlich jemand, der bei den Arbeiten im Freien aushalf, vermutete Alessandro, als sich eine unförmig wirkende Person in einer Wachsjacke mit Kapuze näherte.

„Ist Miss Stowe zu Hause?“, fragte er. Laura Stowe war der Name von Stefanos Tochter. Wie Alessandros Nachforschungen ergeben hatten, waren sich deren Mutter Susan Stowe und Stefano begegnet, als sie als Kunststudentin in Italien gewesen war. Susan schien eine hübsche, naive junge Frau gewesen zu sein. Sie war gestorben, als ihre Tochter drei Jahre alt gewesen war. Danach hatten ihre Eltern das Mädchen hier in diesem Haus aufgezogen.

Zumindest wird sich die junge Frau bestimmt darüber freuen, dass sie einen reichen Großvater hat, der sie bei sich aufnehmen möchte, dachte Alessandro grimmig. Ihr Haus glich eher einer schäbigen Ruine. Es gefiel ihm gar nicht, als Tomasos Laufbursche zu fungieren. Doch der alte Mann hatte angedeutet, dass er in den Ruhestand gehen wollte, um mehr Zeit für seine Enkelin zu haben.

„Ist Miss Stowe zu Hause?“, wiederholte er ungeduldig.

Jetzt antwortete die Person in der übergroßen Jacke: „Ich bin Laura Stowe. Was wollen Sie von mir?“

Fassungslos blickte Alessandro sie an. „Sie sind Laura Stowe?“

Fast hätte Laura über den Gesichtsausdruck ihres unbekannten Besuchers gelacht, doch sein plötzliches Erscheinen hatte sie durcheinandergebracht. Was konnte ein Mann wie er hier wollen – und dann noch von ihr? Er sah atemberaubend aus, wie Laura verwirrt feststellte. Tiefschwarzes Haar, dunkle Augen und ein markantes Gesicht. Sein Teint war sonnengebräunt, und seine Kleidung, die ganz offensichtlich nicht in England angefertigt worden war, wirkte ebenso edel und elegant wie der Wagen.

Der Mann hatte fließend Englisch gesprochen, aber mit einem deutlichen Akzent. Und in diesem Moment war Laura klar, dass er Italiener sein musste. Eine Mischung aus Wut und Neugierde erfasste sie, doch schnell hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Nein, es ist bestimmt nur ein Zufall, versuchte sie sich zu beruhigen.

Eine Weile blickten sie einander starr an. Schließlich brachte der leicht entsetzte Gesichtsausdruck des Italieners Laura dazu, das Schweigen zu brechen.

„Ja“, bestätigte sie ein wenig schroff. „Ich bin Laura Stowe. Und Sie sind …?“

Der Mann blickte sie weiter starr an, ohne etwas zu erwidern. Er machte sich gar keine Mühe, seine Empfindungen zu verbergen.

Ihr Leben lang war Laura von Männern auf diese Art angesehen worden. Dieser Blick sagte mehr als deutlich, dass sie nicht als Frau wahrgenommen wurde. Ihre Großeltern waren darüber erleichtert gewesen, denn so brauchten sie nicht zu befürchten, das Schicksal ihrer Tochter könnte sich bei ihrer Enkelin wiederholen. Die beiden hatten ihre Tochter sehr geliebt, doch sich nie ganz damit abgefunden, dass diese ein uneheliches Kind von einem quasi Wildfremden bekommen hatte. Mit der Zeit hatten sie sich mehr und mehr zurückgezogen. Und dafür war Wharton der perfekte Ort.

Aber jetzt hat jemand hergefunden, dachte Laura unbehaglich. Dass derjenige ausgerechnet aus Italien stammte, musste ein Zufall sein. Und es war nicht verwunderlich, dass er sie so fassungslos ansah. Ein derart attraktiver Mann umgab sich normalerweise sicher mit Frauen, die ebenso atemberaubend aussahen wie er selbst. Er gehörte zu den Reichen und Schönen. Seine Welt, voller Eleganz und Glamour, hatte mit ihrer nichts gemeinsam.

Aber das hier ist Wharton, dachte Laura wütend, wir sind in meiner Welt. Und hier würde sie sich nicht von ihm einschüchtern lassen.

Sie trat unter das Vordach und schob die Kapuze zurück. „Vielleicht haben Sie mich nicht gehört. Ich bin Laura Stowe. Aber was wollen Sie von mir?“

Der Blick des Mannes veränderte sich ein wenig, wurde abschätzend und distanziert. Was soll das Ganze?, fragte sie sich beunruhigt.

Vor Anspannung sagte sie ein wenig zu abweisend: „Wenn Sie mir keine Antwort geben, muss ich Sie bitten, das Grundstück zu verlassen.“

Seine dunklen Augen funkelten. Offenbar gefiel ihm Lauras Tonfall nicht. Aber schließlich war er aus heiterem Himmel hier aufgetaucht und hatte nach ihr gefragt. Und jetzt gab er keine Antwort.

Der Mann presste die sinnlichen Lippen zusammen, bevor er antwortete: „Ich habe Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Vielleicht wären Sie so freundlich, die Tür zu öffnen, damit wir uns drinnen unterhalten können?“

Als sie zögerte, fügte er sarkastisch hinzu: „Keine Angst, signorina, Ihnen wird schon nichts passieren.“

Laura errötete. Auch ohne seine höhnische Bemerkung wusste sie, dass sie keine unerwünschten Annäherungsversuche von Männern zu befürchten hatte. „Die Tür ist abgeschlossen. Warten Sie hier“, bat sie ihn knapp und ging ums Haus herum.

Alessandro blickte ihr nach. Dio, wie konnte diese Vogelscheuche nur Stefanos Tochter sein? Er war ein gut aussehender Mann gewesen und hätte Lauras Mutter sicher nicht verführt, wenn sie nicht auch hübsch gewesen wäre. Doch Lauras Persönlichkeit schien zu ihrem Äußeren zu passen: Sie wirkte schroff und unhöflich.

Während er wartete, wurde seine Laune noch schlechter. Endlich wurde die Tür mit einem Quietschen geöffnet, und Alessandro trat ein. Es roch modrig, und für einen Moment konnte er nichts sehen. Dann nahm er einen dunklen Flur mit Steinfliesen wahr, eine alte Kommode und eine Standuhr.

„Hier entlang“, sagte Laura nun nicht wesentlich freundlicher.

Sie trug noch immer die furchtbare Cordhose. Ihre unförmige Jacke hatte sie inzwischen abgelegt. Jedoch sah sie dadurch nicht besser aus, denn sie trug einen unförmigen selbstgestrickten Pullover mit zu langen Ärmeln und einem Loch am Ellenbogen. Das strähnige Haar hatte sie im Nacken mit einem Gummiband zusammengefasst.

Jetzt führte sie ihn in eine altmodische Küche mit Ofen, in der es zu Alessandros Erleichterung wenigstens warm war.

Er setzte sich auf den klapprigen Stuhl, den sie ihm hinschob. „Sie sind also wirklich Laura Stowe?“, fragte er.

Feindselig blickte sie ihn an. „Ja, wie ich bereits mehrmals sagte. Und Sie sind …?“

Alessandro betrachtete ihr unscheinbares Gesicht, die dichten buschigen Brauen und ihre mürrische Miene. Offenbar hatte sie Stefanos Gene nicht geerbt.

„Ich heiße Alessandro di Vincenzo und komme im Auftrag von Signor Tomaso Viale zu Ihnen.“

Als er den Namen ihres Großvaters aussprach, wurde...



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