James | Roulette der Liebe | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

James Roulette der Liebe


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4629-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-4629-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jede Sekunde ihrer heißen Liebe will Rosalind genießen! Denn sie befürchtet, für den faszinierenden Casino-Besitzer Cesar Montarez nur eine Affäre zu sein. Bisher hat der umschwärmte Mann es nie lange bei einer Frau ausgehalten. Als Cesar sie nach Wochen der sinnlichen Leidenschaft immer noch jede Nacht zärtlich liebt und ewige Treue schwört, beginnt Rosalind, von einer gemeinsamen Zukunft zu träumen. Umso überraschender empfindet sie Cesars kühle Zurückweisung am nächsten Abend: Wieso glaubt er plötzlich, dass sie es nur auf sein Geld abgesehen hat?



Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion - 'die Wiege der europäischen Zivilisation'. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als 'hoffnungslosen Koch' und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie ('unglücklicherweise') auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: 'Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!'

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1. KAPITEL

Sie sah wie ein Flittchen aus!

Entsetzt betrachtete Rosalind ihr Spiegelbild. Sie hatte viel zu viel Make-up aufgetragen, ihr langes dunkles Haar umrahmte ihr Gesicht wie eine steife Masse, und die dicke Tusche auf den Wimpern verlieh ihren schwarz umrandeten Augen einen aufreizenden Ausdruck. An ihren Ohren baumelten lange, funkelnde Gehänge, und dazu passenden Ketten lenkten die Aufmerksamkeit auf ihren unverschämt tiefen Ausschnitt.

Mit leichtem Schaudern blickte sie an dem gewagten, hautengen Silberlamékleid herab, das bis zu den Oberschenkeln geschlitzt war und ihre Brüste nur knapp bedeckte. Es war das Letzte, was sie sich ausgesucht hätte, doch darüber hatte sie nicht entscheiden können.

„Hier“, hatte Sable gesagt, „ich habe dir eins meiner Outfits mitgebracht. Deine Brüste sind voller als meine, aber es müsste dir passen. Darin wirst du umwerfend sexy aussehen, und auf so etwas fliegt Yuri immer. Wie alle reichen Männer umgibt er sich gern mit attraktiven und auffallenden Frauen. Und du fällst wirklich auf, Ros, obwohl du es gar nicht darauf anlegst. Aber bei dir brauche ich wenigstens nicht zu befürchten, du könntest mir Yuri abspenstig machen, denn das würdest du nie tun.“

Da hatte Sable recht, wie Rosalind ihr bereitwillig versicherte. Sables Freund war der Letzte, mit dem Rosalind etwas zu tun haben wollte. Das Einzige, was er zu bieten hatte, war Geld, mit dem er Sable großzügig überschüttete. Doch Rosalind konnte Sable die Bitte unmöglich abschlagen, denn sie hatte ihr aus der Patsche geholfen. Und was ihre Freundin an diesem Abend von ihr erwartete, war ja im Grunde genommen nicht viel, auch wenn es Rosalind zutiefst widerstrebte.

„Du musst nur ständig um Yuri herum sein und darfst andere Frauen gar nicht erst an ihn heranlassen“, hatte Sable ihr aufgetragen. „Die Frauen würden wer weiß was dafür geben, wenn sie ihn mir ausspannen könnten. Meine Güte“, hatte sie stöhnend hinzugefügt und noch ein Aspirin genommen. Auf die Wirksamkeit dieser Tabletten schwor sie. „In meinem ganzen Leben esse ich keinen Hummer mehr. Mir ist schon den ganzen Tag entsetzlich übel, und ich habe fürchterliche Kopfschmerzen.“

Während Rosalind ihr Spiegelbild betrachtete, wurde auch ihr ganz flau im Magen. Ihr grauste vor dem Abend. Es ging ihr nicht nur darum, dass sie mit Sables unmoralischer Lebensweise nichts zu tun haben wollte, sondern auch darum, dass sie das Café früher schließen und auf kostbare Trinkgelder verzichten musste, mit denen sie ihr niedriges Gehalt aufbesserte. Die Arbeit wurde schlecht bezahlt, doch dafür stand ihr über dem Café kostenlos ein Zimmer zur Verfügung, was viel wert war. Die Mieten an diesem beliebten Küstenstreifen Südspaniens waren unerschwinglich, wenn man wie Rosalind jeden Euro zweimal umdrehen musste.

Resigniert schüttelte sie den Kopf. Ohne Geld ging leider gar nichts, und sie musste den ganzen Tag arbeiten, sodass ihr keine Zeit für andere Dinge blieb. Schon gar nicht dafür, sich herauszuputzen und abends auszugehen. Das konnte Sable natürlich nicht verstehen.

„Meine Güte, Ros, bei deinem Aussehen könntest du ein Luxusleben führen! Wenn du vernünftig wärst und dich mir anschließen würdest, hättest du bald ausgesorgt. Hier wimmelt es nur so von Männern wie Yuri, die mit Geld um sich werfen. Im Handumdrehen hättest du ausgesorgt, wenn du es dir endlich leichter machen würdest!“

„Es sich leichter machen“, bedeutete für Sable, mit reichen Männern zu schlafen.

Die bloße Vorstellung ließ Rosalind erschaudern. Das kam für sie nicht infrage. Niemals! Sable war da ganz anders. Sie hatte keine Probleme damit, von dem Geld reicher Männer zu leben und mit ihrem Körper zu bezahlen.

Doch dann schämte Rosalind sich wegen dieser Gedanken, denn sie musste Sable unendlich dankbar sein. Die Freundin hatte ihr geholfen, als sie völlig verzweifelt gewesen war, und sie hatte kein Recht, Sable zu verurteilen.

Nein, sie musste Sable den Gefallen tun. Widerstrebend nahm Rosalind die silberne Abendtasche, die zu dem Outfit gehörte, in die Hand und ging zur Tür.

Cesar Montarez kniff die Lippen zusammen und ließ den Blick abschätzend über die Gruppe gleiten, die sich um den Tisch, an dem Blackjack gespielt wurde, versammelt hatte.

„Yuri Rostrov“, sagte der Mann neben ihm leise. „Drogen, Waffenschmuggel, Erpressung, Schutzgelddelikte, all das geht auf sein Konto. Wollen Sie noch mehr hören?“

Sein Chef schüttelte den Kopf. „Wir werfen ihn hinaus. Lassen Sie mir Zeit für den üblichen Spruch, dann folgen Sie mir, aber unauffällig.“

Der Mann vom Sicherheitsdienst nickte nur kurz. Es war reine Routinesache. Alles lief diskret und meist äußerst erfolgreich ab.

„Es wird ihm nicht gefallen“, warnte er seinen Chef. „Er gewinnt gerade.“

Cesar zuckte die Schultern. „Dann hat er Pech gehabt.“ Einen Moment lang wünschte er, er könnte sich den unerwünschten Gast auf seine Weise vornehmen – mit den Fäusten. Kriminelle wie Rostrov waren im El Paraíso nicht willkommen, egal, wie großzügig sie mit ihrem Geld um sich warfen, das sie sich durch Betrug verschafft hatten. Aber auf jemanden mit den Fäusten loszugehen passte nicht zu der exklusiven Atmosphäre dieses Spielkasinos in dem eleganten Urlaubsort. Um Ganoven wie Rostrov loszuwerden, wandte man sehr unauffällige Methoden an, die dem Image nicht schadeten.

Langsam, aber zielstrebig schlenderte Cesar durch das überfüllte Kasino, blieb hier und da stehen, um bekannte und geschätzte Kasinogäste zu begrüßen. Den weiblichen Gästen machte er Komplimente, wie es sich für einen aufmerksamen Gastgeber gehörte. Dabei verstand er es geschickt, Abstand zu halten, auch wenn er gebeten wurde zu bleiben. Schließlich kam er wie zufällig in die Nähe seiner Zielperson.

Während er einen Stammgast des Kasinos begrüßte, einen wohlhabenden ehemaligen Berufsgolfspieler, der mit ihm ins Geschäft kommen wollte, blickte Cesar beiläufig über die Schulter des Mannes. Rostrov und seine Leute beherrschten immer noch den Tisch, an dem Blackjack gespielt wurde. Der Ganove lachte triumphierend auf, als er wieder eine Runde gewonnen hatte, und seine Kumpel stimmten lärmend in sein Gejohle ein. Die Männer hatten sich wie gewöhnlich mit einer Schar junger Frauen umgeben, die sie umgarnten und ihnen schöne Augen machten. Sie kicherten und jubelten, als Rostrov erneut gewann.

Wieder kniff Cesar die Lippen leicht zusammen. Auch das war ein Grund, Rostrov loszuwerden: Frauen wie diese waren hier ebenso wenig erwünscht. Auf sie konnte man im Kasino verzichten. Sicher war es nett, wenn schöne Frauen hier auftauchten, das war gut für das Geschäft. Wo reiche Männer verkehrten und Geld ausgaben, hatten sie gern auch etwas für das Auge um sich. Doch Cesar wollte nicht, dass das Kasino zu einem Tummelplatz für halbseidene Damen wurde, auch wenn einige von ihnen geradezu fantastisch aussahen wie jene dort …

Cesar betrachtete sie genauer. Sie war viel attraktiver als die beiden anderen Frauen in der Gruppe um Rostrov. Widerwillig musste Cesar sich eingestehen, dass sie eine der schönsten Frauen war, die er je gesehen hatte.

Was für eine Verschwendung, dachte er. Ihre natürliche Schönheit wurde ruiniert durch übertrieben viel Schminke. Die gedrechselt wirkende Frisur und das beinah bis zur Hüfte geschlitzte Silberlamékleid waren schlichtweg geschmacklos. Einer von Rostrovs Kumpanen hatte den Arm um sie gelegt und zog sie an sich. Dabei verzog sich das Oberteil mit den Spaghettiträgern so, dass der tiefe Ausschnitt verrutschte und ihre rechte Brust halb entblößt war. Die junge Frau bemerkte es nicht einmal. Und selbst wenn es ihr bewusst gewesen wäre, hätte es ihr wahrscheinlich nichts ausgemacht, dessen war Cesar sich sicher. Wenn sie mehr Schamgefühl besessen hätte, würde sie nicht die Gesellschaft solcher Männer suchen.

Es wurde Zeit, sie loszuwerden, die ganze Bande. Höflich entschuldige Cesar sich bei dem Golfer und ging auf die unerwünschten Gäste zu.

Rosalind schauderte insgeheim. Der Mann, den alle Gyorg nannten, hatte sie mit Beschlag belegt und presste sie an sich. Seine fleischige Hand lag besitzergreifend auf ihrer nackten Schulter. Während Yuri Rostrov erneut gewann, rief Gyorg ihm bewundernd etwas in seiner Sprache zu und streichelte dabei Rosalinds Schulter.

Du liebe Zeit, ich muss hier weg, dachte Rosalind deprimiert. Doch es half alles nichts, sie musste den Abend irgendwie überstehen. Eigentlich hatte sie sofort geahnt, was sie erwartete, als sie sich in der Bar des Hotels in der Stadt den auffällig gekleideten, schwergewichtigen osteuropäischen Geschäftsleuten vorgestellt hatte. Doch es war alles noch viel schlimmer gekommen, als sie befürchtet hatte.

Dennoch blieb ihr nichts anderes übrig, als Sable zuliebe durchzuhalten. Deshalb war sie immer noch hier und ließ sich begrapschen. Tapfer hielt sie durch, sie lächelte und lachte, wenn die anderen es taten. Insgeheim zählte sie jedoch die Minuten. Die Zeit schien unendlich langsam zu vergehen, und Rosalind sehnte das Ende des Abends herbei, der ihr wie ein Albtraum vorkam.

Immer wieder erinnerte sie sich an Sables Rat: Du brauchst nur zu lächeln und nett zu sein. Und das würde sie weiterhin tun, koste es, was es wolle. Ich muss lächeln und nett sein, lächeln und nett sein, bis ich endlich nach Hause gehen und das alles hier vergessen kann, sagte sie sich.

Aber sie schaffte es noch nicht einmal, andere Frauen von Yuri fernzuhalten, wie sie Sable versprochen hatte. Die beiden anderen jungen Frauen hatten...



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