James | Liebeslüge, Liebesglück? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2078, 144 Seiten

Reihe: Julia

James Liebeslüge, Liebesglück?


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-531-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2078, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-95446-531-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Goldenes Haar, blaue Augen, makellose Züge: Die Fremde ist bildschön. Dennoch betrachtet Athan Teodarkis ihr Foto voller Zorn. Das ist also die Frau, die sein Schwager heimlich trifft! Um die Ehe seiner Schwester zu retten, beschließt der Tycoon, die Blondine selbst zu verführen - und dann bloßzustellen! Aber als er Marisa schließlich begegnet, ist er wie verzaubert. Er lädt sie in die Karibik ein



Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion - 'die Wiege der europäischen Zivilisation'. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als 'hoffnungslosen Koch' und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie ('unglücklicherweise') auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: 'Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!'

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2. KAPITEL

Als Marisa ihr Apartment betrat, fühlte sie sich wie benommen.

Nachdem sie den Lift verlassen hatte, war dieser Mann auf sie zugegangen – besser gesagt, auf den Lift. Sein selbstbewusster, energischer Gang passte zu seiner gesamten Erscheinung. Der Fremde war groß und sah atemberaubend gut aus.

Allerdings auf eine ganz andere Art als der jungenhafte Ian. Dieser Mann war einen guten Kopf größer und wirkte kraftvoller, obwohl er schlank war. Sein Teint war dunkel und sein Haar tiefschwarz. Er hatte sie mit seinen dunklen Augen unter den dichten Brauen einen Moment lang angesehen, als würde er tief in ihr Inneres blicken.

Zwar hatte er nur wenige Worte mit Marisa gesprochen, doch diese hallten noch immer in ihr nach. Der faszinierende Fremde sprach fließend Englisch, mit einem leichten Akzent, den sie nicht einordnen konnte. Er hatte ihr für das Anhalten des Fahrstuhls gedankt und war eingestiegen. Und dann hatten sich auch schon die Türen hinter ihm geschlossen.

Das Ganze war sehr schnell gegangen. Doch als Marisa jetzt in ihrem Apartment stand, spielte sich die Szene wie in Zeitlupe erneut in ihrem Kopf ab. Im Schlafzimmer ließ sie ihre Tasche aufs Bett fallen, zog sich die Jacke aus und hängte sie in den großen Kleiderschrank. Noch immer fühlte sie sich ein wenig benommen.

Wer war das bloß? fragte sie sich immer wieder.

Auf ihrem Stock gab es nur drei Apartments. In einem wohnte ein rüstiges älteres Paar, das es nur als Londoner Zweitdomizil zu nutzen schien. Marisa hatte sich einmal kurz mit ihnen unterhalten und erfahren, dass sie die meiste Zeit in Hampshire verbrachen, aber regelmäßig nach London kamen, um ins Theater zu gehen. Dabei war ihr der vornehme Akzent der beiden aufgefallen.

In dem anderen Apartment wohnte ein Gentleman aus dem fernen Osten, den sie nur ein einziges Mal gesehen hatte. Er hatte sich leicht verbeugt, und sie hatte höflich genickt. Aber Marisa war absolut sicher, dass der faszinierende Fremde aus demselben Apartment gekommen war.

War er bei jemandem zu Besuch oder ein neuer Mieter?

Das ist doch völlig ohne Belang, schimpfte sie mit sich selbst. Selbst wenn er ein neuer Mieter war, würde sie ihm wahrscheinlich nie wieder begegnen.

Wie schade, dachte sie unwillkürlich.

Marisa setzte sich aufs Bett, streifte ihre Stiefel ab und schlüpfte in ein Paar Pumps. Sie sollte nicht einem großen, gut aussehenden Fremden nachtrauern, den sie vielleicht neunzig Sekunden lang gesehen hatte. Schließlich war sie wegen Ian hier. Ian war der neue Mittelpunkt ihres Lebens, und die kostbare gemeinsame Zeit mit ihm war ohnehin viel zu knapp bemessen.

Bei diesem Gedanken blickte Marisa zum Anrufbeantworter, der zu ihrer Freude blinkte. Erfreut drückte sie auf die Abspieltaste, doch beim Abhören der Nachricht verschwand ihr Lächeln.

„Marisa, es tut mir furchtbar leid, aber ich schaffe es heute Abend nicht. Gerade ist ein Riesenhaufen Arbeit hereingekommen – ein Vertrag, der morgen um zehn unterschrieben werden soll. Deshalb muss ich eine Nachtschicht einlegen und alles genau prüfen. Wenn alles glattgeht, schaffe ich es vielleicht zum Mittagessen. Ich schreibe dir morgen Vormittag eine SMS …“

Untröstlich betrachtete Marisa den Anrufbeantworter. Sie hatte Ian seit drei Tagen nicht gesehen und sich so auf den heutigen Abend gefreut. In den vergangenen Tagen war sie ziellos durch London geschlendert, was seit einiger Zeit ihre Hauptbeschäftigung war. Nach ihrem Umzug in das neue Apartment hatte sie das spannend gefunden, doch langsam verlor es seinen Reiz.

Marisa hatte ein schlechtes Gewissen deswegen. Noch vor einem Monat, bevor sie Ian begegnet war, hatte sie rund um die Uhr arbeiten müssen, um sich das Leben in London überhaupt leisten zu können. Sightseeing, Theaterbesuche und Shoppen waren in unerreichbarer Ferne gewesen. Doch seit Ian in ihr Leben getreten war, konnte sie sich praktisch alles leisten, was London zu bieten hatte. Für sie als junge Frau, die abgeschieden in Devon aufgewachsen war, war ihr neues Leben wie ein Abenteuerspielplatz voller neuer, aufregender Ereignisse. Plötzlich konnte sie sich Dinge leisten, die sie bisher nur aus dem Fernsehen oder aus Zeitschriften kannte.

Dank Ians Großzügigkeit mit einem wohlgefüllten Portemonnaie ausgestattet, schlenderte Marisa beseelt zwischen vornehmen Kaufhäusern und Designerboutiquen umher und stellte sich eine Garderobe zusammen, von der sie bisher nur hatte träumen können. Ian ermunterte sie, und bei ihren Verabredungen war ihm anzusehen, dass ihre neuen Outfits ihm sehr gefielen.

Aber nicht nur vom Shoppen war Marisa begeistert. London hatte so viel mehr zu bieten! Endlich konnte sie sich die berühmten Sehenswürdigkeiten ansehen und die kulturelle und historische Vielfalt der Stadt genießen. Sie fuhr mit dem London Eye, ging ins Theater und sah Stars live auf der Bühne. Und sie musste nicht auf den billigsten Plätzen sitzen, sondern saß im Parkett oder im ersten Rang. Und zurück fuhr sie nicht mit der überfüllten U-Bahn, sondern mit dem Taxi.

Das alles hatte Marisa spannend, unterhaltsam und wunderschön gefunden. Doch sie war immer allein gewesen. Nicht ein einziges Mal hatte Ian sie begleitet. Darüber war er ebenso unglücklich wie sie selbst, wie er mehrmals betonte. „Ich wünschte, wir könnten zusammen ausgehen. Aber das geht einfach nicht“, sagte er immer gequält. Und Marisa wusste, dass sie auf keinen Fall zusammen gesehen werden durften. Es war schon riskant genug, dass sie sich überhaupt trafen. Mehr durfte sie nicht erwarten oder gar von ihm verlangen.

Sie musste dankbar sein für die Zeit, die Ian und sie zusammen hatten. Er war so gut und großzügig ihr gegenüber, und sie war unsagbar froh, dass sie sich begegnet waren.

Marisa stand auf, ging in die Küche und versuchte, nicht niedergeschlagen zu sein, weil er eines ihrer ohnehin seltenen Treffen abgesagt hatte. Ich darf nicht traurig sein, weil ich allein bin, dachte sie streng. Immerhin führte sie jetzt doch ein komfortables, luxuriöses Leben – und alles dank Ian.

Doch als sie Wasser aufsetzte und ihr Essen zum Aufwärmen in die Mikrowelle schob, konnte sie sich nicht darüber freuen, dass ihr nach der schäbigen Küchenzeile ihres Ein-Zimmer-Apartments oder der alten Küche im Cottage mit der alten steinernen Spüle und den altersschwachen Holzschränken nun dieser luxuriöse Raum zur Verfügung stand. Stattdessen fühlte sie sich traurig und leer.

Um dieses Gefühl loszuwerden, ging sie ins Wohnzimmer und ließ den Blick umherschweifen: über die hellgrüne Sitzgarnitur, den dicken Teppich aus dunkelgrüner Wolle und die silbrigen Vorhänge am Fenster, durch das man einen tollen Ausblick hatte. Marisa sah nach unten, wo zwei Stockwerke tiefer die Straße ruhig dalag. Die Bäume, die im Frühjahr blühen würden, waren jetzt kahl.

Elegante Wagen standen aufgereiht am Straßenrand, denn in diesem teuren Teil Londons zu wohnen konnten sich nur sehr reiche Menschen leisten. Marisa war froh, dass Ian ihr ein Apartment in einer so ruhigen Gegend und so nah am Holland Park ausgesucht hatte. London faszinierte sie zwar sehr, doch sie war die Stille gewohnt, die auf dem Land herrschte.

Die Dämmerung brach herein, und nur wenige Leute waren noch unterwegs. Es herrschte eine kühle Trostlosigkeit, die nach Marisa zu greifen schien. Denn sie kannte außer Ian niemanden in London. Die Frauen, mit denen sie kurz zusammengearbeitet hatte, kamen alle aus dem Ausland, sodass sie eine Außenseiterin gewesen war. Natürlich hatte sie gewusst, dass es in London am Anfang für sie schwer sein würde. Doch ihr war nicht klar gewesen, wie groß und chaotisch die Stadt war – und wie einsam sie sich inmitten dieser riesigen Menge Menschen fühlen würde. Und das tat sie, trotz ihres Luxusapartments.

Wütend darüber, dass sie sich so ihrem Selbstmitleid hingab, wandte Marisa sich abrupt vom Fenster ab, zog die Vorhänge zu und schaltete eine Lampe an. Sie würde jetzt Tee trinken, sich irgendetwas im Fernsehen ansehen, dann später etwas kochen und früh ins Bett gehen. Ich habe überhaupt keinen Grund, mich zu beschweren oder zu bedauern, schärfte sie sich ein.

Außerdem war sie es doch gewohnt, allein zu sein. Schließlich hatte sie allein mit ihrer Mutter am Rand von Dartmoor gelebt. Und in den letzten Jahren, als sie die Trauer über den Tod ihrer Mutter überwältigt hatte, waren oft mehrere Tage vergangen, ohne dass Marisa eine andere Menschenseele gesehen hatte. Erst nach über einem Jahr hatte sie ihren schweren Verlust einigermaßen verarbeitet, obwohl er im Grunde fast eine Erleichterung gewesen war.

Vier Jahre zuvor war ihre Mutter von einem Auto angefahren worden und hatte seitdem im Rollstuhl sitzen müssen, was für sie eine furchtbare Qual gewesen war. Der Unfall hatte auch ihr Herz geschwächt, und so war sie vor eineinhalb Jahren an einem Herzanfall gestorben.

Marisa hatte den Schmerz damals kaum ertragen können. Andererseits wusste sie jedoch, dass sie nur durch den Tod ihrer Mutter in der Lage gewesen war, von zu Hause wegzugehen. Hätte ihre Mutter noch gelebt und wäre weiterhin auf sie angewiesen, hätte sie das nicht gekonnt. Doch auch aus anderen Gründen hatte ihre Mutter Angst davor gehabt, ihre Tochter ziehen zu lassen. Und als Marisa schließlich kurz vor der Abreise nach London gestanden hatte, war sie ein letztes Mal zum Grab ihrer Mutter gegangen.

„Ich ziehe nach London, Mum. Ich weiß, dass du dir deswegen Sorgen machen wirst, aber ich verspreche dir, dass mir nicht dasselbe passieren wird wie dir. Niemand wird mir das Herz brechen und meine Träume platzen lassen.“

Als der...



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