E-Book, Deutsch, Band 57, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
James Julia Collection Band 57
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-508-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Männer von Belle Terre
E-Book, Deutsch, Band 57, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-95446-508-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HEIßES WIEDERSEHEN von JAMES, BJ
Sechs Jahre ist es her, das Lindsey eine unvergessliche Nacht mit Lincoln Cade erlebte. Nun steht sie ihm wieder gegenüber - und erneut flammt die Leidenschaft auf. Zu gerne würde sie sich ihm ganz hingeben, doch ausgerechnet er darf niemals von ihrem Geheimnis erfahren ...
SKANDAL IN BELLE TERRE von JAMES, BJ
Sechs Jahre ist es her, das Lindsey eine unvergessliche Nacht mit Lincoln Cade erlebte. Nun steht sie ihm wieder gegenüber - und erneut flammt die Leidenschaft auf. Zu gerne würde sie sich ihm ganz hingeben, doch ausgerechnet er darf niemals von ihrem Geheimnis erfahren ...
DIE EINZIGE, DIE ICH BEGEHRE von JAMES, BJ
Sechs Jahre ist es her, das Lindsey eine unvergessliche Nacht mit Lincoln Cade erlebte. Nun steht sie ihm wieder gegenüber - und erneut flammt die Leidenschaft auf. Zu gerne würde sie sich ihm ganz hingeben, doch ausgerechnet er darf niemals von ihrem Geheimnis erfahren ...
Weitere Infos & Material
PROLOG „Ja, Sir, ich halte die Aktienmehrheit an der Firma. Nein, Sir, sie steht nicht zum Verkauf.“ Die erwartete Bestätigung wurde leise ausgesprochen, die Ablehnung mit höflich-respektvollem Unterton. Aber keiner der anwesenden älteren Herren, allesamt einflussreiche Manager, ließ sich von diesem kultivierten Ton irreleiten. Keiner von ihnen war unvorbereitet zu dem Meeting in dem spärlich, aber geschmackvoll eingerichteten Büro gekommen. Jeder wusste, dass der um so viele Jahre jüngere Mann ein Südstaatler aus guter Familie war, geboren und aufgewachsen auf einer alten Plantage an der Küste von South Carolina. Jeder wusste, dass er ein hervorragender Ingenieur für Offshore-Ölförderung war. Ein ideenreicher Erfinder, ein kluger Investor, ein mit allen Wassern gewaschener Geschäftsmann. Er war Adams Cade, siebenunddreißig Jahre alt und ein überaus erfolgreicher Unternehmer, aber ein von seiner Familie Verbannter, ein verurteilter Straftäter. Wegen seines geschäftlichen Erfolgs waren die hochkarätigen Manager eines Konkurrenzunternehmens zu diesem Termin gekommen. Wegen seiner Vergangenheit als Straftäter legte keiner seine Höflichkeit als Schwäche aus. „Adams … ich darf Sie doch Adams nennen?“ Jacob Helms erhob sich voller Zuversicht. Er war groß, hager, tadellos gekleidet. „Mir ist bewusst, dass Cade Enterprises gegenwärtig und wohl auch zukünftig nicht zum Verkauf steht.“ Er hielt kurz inne und blickte dem Jüngeren fest in die braunen Augen. „Aus diesem Grund möchten wir Ihnen einen anderen Vorschlag machen.“ Nachdem er flüchtig diverse Bilder und alte Fotografien an der Wand betrachtet hatte, fuhr Jacob Helms fort: „Wir schlagen vor, dass wir uns zusammenschließen, mit anderen Worten, eine Beteiligung an Ihrer Firma.“ Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf musterte er Adams Cade. „So etwas hören Sie zum ersten Mal, darauf wette ich.“ Adams verzog keine Miene. „Warum?“ Über den Rand seiner Brille warf Jacob Helms ihm einen ungeduldigen Blick zu. „Warum Sie diesen Vorschlag nicht schon früher gehört haben?“ „Nein, Sir, warum Sie ihn gerade jetzt machen. Warum mit dem Vorstand von ‚Helms, Helms & Helms‘ im Schlepptau?“ Jacobs Helms ging ein paar Schritte hin und her, dann wandte er sich abrupt um. „Eine gute Frage.“ Adams lehnte sich in seinen Schreibtischsessel zurück und wartete gespannt darauf, dass Jacob Helms mit der Sprache herausrückte. „Ganz einfach. Weil wir Ihnen den perfekten Deal anbieten können. Eine Verbindung mit einer Firma, deren Service und Produkte Ihre eigenen ergänzen.“ Zögernd blickte Jacob Helms in die Runde. „Und weil wir Millionen investieren möchten. Im zweistelligen Bereich.“ „Warum?“ Adams verzog nach wie vor keine Miene. „Wofür?“ „Für wen“, verbesserte Helms ihn. „Für John Quincy Adams Cade, den ältesten Sohn von Caesar Augustus Cade. Den Sprössling einer angesehenen Familie aus der Küstenregion von South Carolina. Für Sie, Adams Cade, und Ihr Fachwissen.“ „Bis Sie es sich angeeignet haben, und dann pfeifen Sie auf den glänzenden Adams Cade.“ Der geniale Erfinder, Südstaaten-Gentleman, von der Familie Verbannte und ehemalige Sträfling konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. In das entsetzte Gemurmel des Vorstands hinein erwiderte Jacob Helms entrüstet: „Wo denken Sie hin. Das ist doch das Schöne an einer Beteiligung – die Sicherheit.“ „Also …“, Adams verschränkte die Arme, „… was springt für mich dabei heraus außer Geld?“ „Was wollen Sie denn sonst noch?“ Jacob Helms und seine Gefolgschaft waren sichtlich irritiert. „Ich verstehe nicht.“ „Ja, das sehe ich.“ „Aber werden Sie über unser Angebot nachdenken?“ Adams ließ sich Zeit mit seiner Antwort, während er in Gedanken durchging, was er im Laufe der Jahre über Helms, Helms & Helms gehört hatte. Es war eine angesehene Firma, die ehrliche Geschäfte machte und von Ehrenmännern geführt wurde. „Ja.“ Vor Überraschung wäre Jacob Helms fast die Goldrandbrille von der Nase gerutscht. „Haben Sie Ja gesagt?“ Adams nickte. „Ja, Sir, ich werde über Ihr Angebot nachdenken.“ Jacob Helms war es gewöhnt, seine Schlachten auf eigenem Terrain zu schlagen. Zu dieser Schlacht, bei der er sich nicht unbedingt als Gewinner sah, hatte er seinen Vorstand mitgebracht, um Stärke zu zeigen. Nun, da sie auf Anhieb gewonnen zu sein schien, ärgerte es ihn, dass er seinen Einsatz ohne Not deutlich erhöht hatte. „Würden Sie mir das in die Hand versprechen, junger Mann?“ „Würden Sie denn auf das Wort eines ehemaligen Häftlings etwas geben?“ „Ich gebe etwas auf das Wort von Adams Cade, egal, ob er im Gefängnis war. Im Gegenteil, ich gebe etwas auf sein Wort, weil er fünf Jahre Gefängnis überstanden hat und als geläuterter Mann entlassen wurde.“ „In diesem Fall, vorausgesetzt, meine Mitarbeiter und noch ein paar andere stimmen zu …“ Das Telefon neben Adams begann zu klingeln. Am liebsten hätte er es ignoriert, nahm dann aber doch ab. „Ja, Janet?“ Er runzelte die Stirn. „Jefferson? Stellen Sie ihn durch.“ Im Büro war es still, alle Augen waren auf Adams Cade gerichtet. „Jefferson?“ Einen Moment lang schien Adams wie erstarrt. Dann murmelte er: „Jeffie?“ Unbewusst war ihm der Kosename aus Kindertagen entschlüpft. „Wie geht’s dir? Und Lincoln und Jackson?“ Stockend ergänzte er mit leiser Stimme: „Wie geht es Gus?“ Sein eben noch freudiger Gesichtsausdruck wurde sorgenvoll, sein attraktives Gesicht fahl. Reglos hörte Adams zu. Dann straffte er die Schultern. „Ich werde kommen.“ Schon im Begriff aufzulegen, hielt er sich den Hörer erneut ans Ohr. „Jeffie?“ Adams zögerte. Dann stellte er die Frage, die er stellen musste, auch wenn er sich vor deren Antwort fürchtete. „Hat er nach mir gefragt?“ Es herrschte Stille im Raum, keiner der Anwesenden bewegte sich, bis Adams aufseufzte. „Ist schon in Ordnung“, flüsterte er. „Ich habe auch nicht damit gerechnet. … nein, es braucht dir nicht leidzutun. Egal, was dir dein Gewissen einredet, du hast absolut keine Schuld daran.“ Nach einem weiteren tiefen Seufzer wiederholte er: „Ich werde trotzdem kommen und abfliegen, sobald das Flugzeug bereit ist.“ Wieder lauschte Adams in den Hörer. „Nicht dorthin.“ Sein Entschluss stand fest. „Ich werde nach Belle Terre kommen. Nicht …“ Das Wort „nach Hause“ lag ihm schon auf der Zunge, doch er verkniff es sich. „Nicht auf die Plantage … nicht nach Belle Rêve.“ Die Verhandlungsdelegation hörte ungeniert zu. Es war Adams egal. „Vom Stadtrand von Belle Terre bis nach Belle Rêve sind es weniger als fünf Meilen. Also ein Katzensprung.“ „Wo ich wohnen werde?“ Nachdenklich schüttelte Adams den Kopf. „Ich bin jetzt so lange weg, dass ich kein Hotel dort kenne. Mach mir ein paar Vorschläge – Janet wird alles Weitere erledigen.“ Er notierte die Namen einiger Unterkünfte in der schönen, alten Stadt. „Das dürfte genügen. Janet kann Informationen einholen und dann für mich entscheiden.“ Adams sah auf seine Armbanduhr. „In ein paar Stunden bin ich da, Jeffie. Halt die Ohren steif.“ Kaum hatte er aufgelegt, da erhob sich Adams Cade, und erst in dem Moment entsann er sich seiner Besucher. „Gentlemen, ich fürchte, wir müssen diese Konferenz ein andermal fortsetzen. Mein Vater ist krank. Ich werde Atlanta sofort verlassen.“ „Sie können nicht weg“, erklärte Jacob Helms in gebieterischem Ton. Adams Cade beeindruckte das nicht im Geringsten. „Da täuschen Sie sich, Sir. Ich kann weg. Und zwar jetzt gleich.“ „Wir hatten eine Abmachung.“ „Nein, Sir. Wir waren dabei, eine Abmachung unter bestimmten Voraussetzungen zu treffen.“ Helms war seine Verärgerung deutlich anzumerken. „Wir waren uns einig.“ „Wir waren uns einig, dass wir eine Vereinbarung treffen würden, falls alle Einzelheiten zusammenpassen. Vorläufig kann das nicht geprüft werden.“ Adams stützte sich mit beiden Händen auf seinen Schreibtisch. „Dieses Meeting war Ihre Idee, die Bedingungen Ihre eigene Entscheidung. Meine dagegen war es, Ihnen zuzuhören und Ihren Vorschlag zu akzeptieren oder nicht zu akzeptieren.“ „War?“ Jacob Helms, so arrogant er auch auftrat, hatte sein Geschäftsimperium nicht aufgebaut, indem er schnell aufgab. „Ja, Sir.“ Adams richtete sich auf. „Es war meine Entscheidung. Aber jetzt wurde sie mir aus der Hand genommen.“ Wie eben noch Adams, stützte sich nun Jacob Helms auf den Schreibtisch und beugte sich vor. „Ihr Bruder ruft an, um Ihnen zu sagen, dass Ihr Vater erkrankt sei, und Sie verschieben ein Geschäft, bei dem es um Millionen im zweistelligen Bereich geht?“ Adams nickte nur. Es überraschte ihn nicht, dass Helms wusste, dass er mit Jefferson über seinen Vater und dessen Gesundheitszustand gesprochen hatte. „Für einen Mann, der Sie verstoßen hat, der Sie nicht einmal ansehen wird, riskieren Sie es, dass wir unser Angebot zurückziehen?“ „Für meinen Vater würde ich alles riskieren. Und seinetwegen muss ich abreisen.“ An den Vorstand gewandt fuhr er freundlich fort: „Gentlemen, Sie müssen mich entschuldigen. Ich muss ein Flugzeug erreichen.“ Ohne Jacob Helms und dessen Managern weitere Beachtung zu schenken, verließ er das Büro. Nach einer Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, würde...