E-Book, Deutsch, Band 11, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
James Julia Collection Band 11
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-653-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Millionen zur Glück
E-Book, Deutsch, Band 11, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-86295-653-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
GLÜCK IST UNBEZAHLBAR von ARLENE JAMES
Für Sierra scheinen gleich zwei Träume wahr zu werden: Mit ihrem Teil der Erbschaft kann sie endlich eine große Blumenfarm eröffnen. Und der attraktive Farmer Sam wird dabei ihr Partner. Leider nur geschäftlich. Dabei könnte sich Sierra so viel mehr mit ihm vorstellen ...
EIN HERZENSWUNSCH WIRD WAHR von ARLENE JAMES
Von einer Beziehung will die plötzlich reich gewordene Avis eigentlich nichts wissen. Dem verführerischen Charme des Milliardärs Luc Tyrone kann sie sich jedoch nur schwer entziehen. Und als der eine List anwendet, um sie zu erobern, droht sie, ihr Herz zu verlieren ...
MILLIONENERBIN SUCHT DAS GLÜCK von ARLENE JAMES
Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer: die hübsche Kosmetikerin Valerie hat ein Vermögen geerbt! Schon beginnen zwei ausnehmend attraktive Männer um sie zu werben: Ihr Exfreund Bud und der smarte Brandinspektor Ian. Doch geht es ihnen wirklich um Liebe?
Arlene James schreibt bereits seit 24 Jahren Liebesromane und hat mehr als 50 davon veröffentlicht. Sie ist Mutter von zwei wundervollen Söhnen und frisch gebackene Großmutter des, wie sie findet, aufgewecktesten Enkels aller Zeiten. Darum hat sie auch im Alter von 50 plus noch jede Menge Spaß. Sie und ihr Ehemann, der sie seit 27 Jahren sehr unterstützt und dem sie schon beim ersten Date das Ja-Wort zuflüsterte, genießen vor allem ausgedehnte Reisen und ihr aktives gesellschaftliches Leben. Sie kamen viel in der Welt herum, aber Texas ist und bleibt ihre Heimat. Arlene wuchs auf einer Ranch im Süden von Oklahoma auf und spürt nach all den Jahren immer noch eine starke Verbundenheit zu dieser Gegend. Am dankbarsten ist sie für die Zuneigung ihrer liebevollen Schwiegertochter, die Unterstützung ihrer Großeltern in ihrer Jugend und die drei starken Männern in ihrem Leben. Durch das Schreiben kann sie zugleich ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und ihren Lebensunterhalt bestreiten. Man kann also sagen, sie hat einen Glückstreffer gelandet. Und es zeigte sich, dass der Traum von einer Karriere als Autorin letztlich doch nicht unerreichbar war.
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2. KAPITEL
„Ich muss eben alles ausstöpseln“, sagte Avis Lorimer und schüttelte dabei resigniert den Kopf, sodass ihre üppigen schokoladenbraunen Locken hüpften.
Sie war zweiunddreißig und seit drei Jahren verwitwet. Nach dem Tod ihres Mannes, der fast zwanzig Jahre älter gewesen war, hatte sie seinen kleinen Hobbyladen übernommen und verdiente sich dadurch einen bescheidenen Lebensunterhalt.
Nun hatte Ian Keene verfügt, dass sie entweder die elektrisch betriebenen Artikel wie Spielzeugeisenbahnen, beleuchtete Puppenstuben und Strickmaschinen ausstöpseln oder aber neue Stromkreise und Sicherungen installieren lassen musste. Dabei kümmerte es den verbissenen Inspektor nicht, dass Avis sich keine neuen Sicherungen leisten konnte und gerade die eingeschalteten Geräte Kundschaft anlockten.
„Es ist nicht fair“, murrte Valerie.
„Fair vielleicht nicht“, meinte Gwyn Dunstan und füllte die Kaffeetassen auf. „Aber er versteht sein Handwerk. Und davon abgesehen sieht er verdammt gut aus.“
Gwyn war sechsunddreißig, geschieden und zweifache Mutter. Sie schuftete tagtäglich viele Stunden in ihrem kleinen Café, stand im Morgengrauen auf, um zu backen, und schloss erst am späten Nachmittag. Die harte Arbeit hatte Spuren hinterlassen. Zum Glück hatte ihr Geschäft bei dem Brandschutzinspektor recht gut abgeschnitten. Sie musste nur einige Regale umstellen.
„Er mag gut aussehen“, räumte Sierra Carlton ein, „aber er ist total nüchtern und unbestechlich. Ich habe weiß Gott versucht, ihm schöne Augen zu machen.“ Aufreizend klimperte sie mit ihren golden getuschten Wimpern und strich sich dabei verführerisch über ihren langen roten Zopf.
Gwyn und Avis lachten, aber Valerie verspürte einen Anflug von … nun, Besorgnis musste es sein. Schließlich hatte Sierra am schlechtesten von den drei „Mädels“ im Einkaufszentrum abgeschnitten. Ian Keene hatte in ihrem Blumengeschäft zahlreiche Verstöße gegen die Brandschutzverordnung vorgefunden, und seitdem wirkte ihre von Natur aus überschäumende Persönlichkeit sehr bedrückt.
Die vier Frauen teilten sich das Einkaufszentrum mit einem Versicherungsagenten und einem Chiropraktiker, die sich als Ehemänner jedoch abseits hielten. Die „Mädels“ dagegen kamen täglich zusammen, wenn Gwyn das Café schloss. So konnten sie sich ungestört unterhalten und dabei ihre Geschäfte im Auge behalten.
„Das wird richtig ins Geld gehen“, betonte Valerie für den Fall, dass jemandem der Ernst der Lage entgangen sein könnte.
Sierra nickte. „Und der einzige Kunde, den ich bisher hatte, war Edwin.“
„Hat er mal wieder ein Dutzend Nelken geholt?“, fragte Gwyn.
„Natürlich. Sechs für seine Schwester und sechs für das Grab seiner Frau.“ „Du solltest sie ihm nicht zum Selbstkostenpreis geben“, meinte Gwyn. „Ich kann nicht anders. Der arme alte Mann muss offensichtlich jeden Penny dreimal umdrehen.“ Gwyn schnaubte verächtlich. „Wahrscheinlich hat er immer noch den ersten, den er je verdient hat.“ „Dann ist der bestimmt einen ordentlichen Batzen wert“, warf Avis ein.
„Du hast mit Sicherheit viel zu viel für die alten Münzen bezahlt, die du ihm aus lauter Mitleid abgekauft hast“, vermutete Gwyn kopfschüttelnd. „Ich verstehe euch nicht. Val schneidet ihm die Haare praktisch umsonst, und ihr beide verliert bei jeder Transaktion mit ihm viel Geld, aber was hat er je für euch getan?“
„Darum geht es nicht“, erklärte Valerie. „Ich finde es einfach süß von ihm, dass er sich so um seine Schwester im Pflegeheim und um das Grab seiner Frau kümmert.“
„Süß ist das letzte Wort, das ich im Zusammenhang mit dem alten Bock benutzen würde“, murrte Gwyn. „Bestimmt hat er sie früher wie Dreck behandelt und kauft ihnen jetzt Blumen, weil er ein schlechtes Gewissen hat.“
„Das kann man nicht wissen“, widersprach Avis sanft.
„Es ist aber nahe liegend. Schließlich ist er ein Mann.“
„Ach, komm schon, Gwyn“, sagte Avis. „Wir wissen doch alle, dass du ihm hin und wieder ein Stück Kuchen oder eine Tasse Kaffee umsonst gibst.“
„Aber nur, wenn ich es sonst wegwerfen müsste“, protestierte Gwyn.
Die drei Frauen an dem kleinen Tisch tauschten wissende Blicke und nippten an ihren Getränken, die sie nie bezahlen mussten.
„Jedenfalls ist Edwin nicht das Problem“, meinte Valerie, „sondern dieser Ian Keene.“
Avis runzelte die Stirn. „Wie ich es sehe, hat der Stadtrat die Schuld. Der hätte diejenigen von uns schützen müssen, die ihre Geschäfte eröffnet haben, bevor die neue Bauvorschrift in Kraft getreten ist.“
„Die Bauvorschrift ist ja gar nicht neu“, entgegnete Gwyn. „Sie wurde nur bisher von niemandem beachtet.“
„Wie gesagt“, beharrte Valerie, „es ist alles Ian Keenes Schuld.“
„Mich hat er jedenfalls in die Klemme gebracht“, sagte Sierra. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“
„Du kannst es ihm aber nicht verdenken, dass er seinen Job macht“, sagte Gwyn.
„Ich schon“, konterte Valerie. „Vielleicht sollte jemand dem Bürgermeister einen Floh ins Ohr setzen und ihn wissen lassen, dass die Wählerschaft von Puma Springs nicht gerade erfreut ist.“
„Das kann nicht schaden“, stimmte Sierra zu, und Avis nickte zustimmend.
„Dann suche ich ihn heute Nachmittag auf“, entschied Valerie.
„Nur zu, aber nützen wird es uns gar nichts“, meinte Gwyn. „Du verschwendest damit nur deine Zeit. Allerdings haben wir davon alle mehr als genug.“
„Bist du sicher, dass sie rechtliche Schritte einleiten wollen?“, hakte Avis nach.
Valerie blickte nacheinander die drei Frauen an ihrem Stammtisch im Café an und zuckte die Achseln. Ihr Besuch beim Bürgermeister war nicht gut gelaufen. Heston Witt war ein weicher, schmieriger und selbstgefälliger kleiner Mann, der nicht genug Verstand hatte, um zu begreifen, dass er sein Amt nur erhalten hatte, weil die Bürgerschaft ihn für harmlos hielt. Vom Stadtrat wurde er immer wieder unterstützt, da er zu faul und inkompetent war, um sich gegen dessen Entscheidungen zu stellen.
„Ich weiß nur, dass der Inspektor die unqualifizierte Unterstützung des Bürgermeisters genießt und vom Stadtrat ermächtigt wurde, rechtliche Schritte gegen die Nichterfüllung der Verordnung einzuleiten. Heston hat angedeutet, dass jemand wie Edwin Schwierigkeiten kriegen wird, weil sein Grundstück einen Schandfleck und eine Gefahr darstellt.“
Besorgt fragte Avis: „Was können wir tun?“
„Wir könnten ihm beim Aufräumen helfen“, schlug Valerie vor.
Sierra nickte. „Warum nicht? Das würde uns von unseren eigenen Sorgen ablenken und dem alten Heston einen Strich durch die Rechnung machen.“
Avis seufzte. „Die Frage ist nur, ob Edwin sich helfen lässt.“
„Wir lassen ihm einfach keine Wahl“, entschied Valerie.
„Er wäre uns bestimmt dankbar für die Hilfe“, sagte Sierra.
Gwyn schüttelte den Kopf. „Edwin und dankbar? Im Leben nicht! Ist euch eigentlich klar, dass es dabei nicht nur um ein bisschen Staubwischen geht? Er hat eine ganze Waggonladung Müll auf seinem Grundstück angesammelt.“
Tonlos hakte Valerie nach: „Du willst uns also nicht helfen?“
„Genau.“
„Es wäre auch nicht fair, das zu erwarten“, betonte Avis. „Sie steht jeden Morgen um drei Uhr auf und hat sich um zwei Teenager zu kümmern.“
„Könntest du dann für mich auf Tyree aufpassen, Gwyn?“, bat Sierra. „Es muss an einem Sonntag sein, da das unser einziger freier Tag ist. Es dauert bestimmt nicht so furchtbar lange.“
Gwyn nickte. „Ich passe auf sie auf, so lange es nötig ist. Und da ihr so entschlossen seid, eure Nasen in Edwins Angelegenheiten zu stecken, muss ich euch was erzählen. Ich habe gehört, dass er zusammen mit dem Inspektor beim Anwalt und dann in der Bank war.“
Avis blickte in die Runde. „Vielleicht ist es schon zu spät. Das klingt, als ob Edwin schon eine Strafe gezahlt hat.“
„Ich weiß noch mehr“, fuhr Gwyn fort. „Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass der Inspektor gesehen wurde, wie er Sachen aus dem Haus geschafft hat – Kartons und Koffer und so.“
Alarmiert fragte Valerie: „Soll Edwin von seinem Grundstück vertrieben werden?“
„Nein.“
„Woher weißt du das?“
„Weil ich gefragt habe.“
„Du hast den Inspektor danach gefragt?“, hakte Sierra nach.
„Ja. Ich war sehr höflich, und er hat sehr höflich die Aussage verweigert. Allerdings hat er gesagt, dass es sich nicht um eine Zwangsräumung handelt.“
Valerie runzelte die Stirn. „Edwin braucht trotzdem Hilfe.“
Zum wiederholten Male schüttelte Sierra die Kuhglocke, die am Gartentor hing, diesmal lange und kräftig.
„Immer mit der Ruhe“, rief Edwin hinter dem hohen Holzzaun. Einen Moment später steckte er den Kopf durch das Gartentor und fragte überrascht: „Was in aller Welt wollt ihr denn hier?“
Als Anstifterin des Vorhabens fühlte Valerie sich befleißigt, die Führungsrolle zu übernehmen, und sie erwiderte mit einem strahlenden Lächeln: „Wir haben gehört, dass Sie Hilfe brauchen, um das Grundstück zu entrümpeln.“
Edwin legte eine mürrische Miene auf. „Was? Wurde das im Radio...