E-Book, Deutsch, Band 1, 384 Seiten
Reihe: Forever again
James Forever Again 1 - Für alle Augenblicke wir
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7320-1029-5
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 384 Seiten
Reihe: Forever again
ISBN: 978-3-7320-1029-5
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die junge britische Autorin Lauren James hat eine mitreißende Liebesgeschichte geschrieben, die Jugendliche und junge Erwachsene begeistern wird. Mit temporeichen Epochenwechseln und einem außergewöhnlichen Layout ist dieser All-Age-Roman für Fans von Outlander oder Rubinrot die perfekte Mischung aus Zeitreise-Abenteuer und romantischer Lovestory.
Auf einer Burg in Schottland verliebt sich Kate in Matthew, an Bord eines Segelschiffes sieht sie ihn wieder und schließlich begegnen sich die beiden an der Universität von Nottingham. Allerdings liegen zwischen diesen drei Ereignissen fast 300 Jahre ...Immer wieder kreuzen sich die Wege von Katherine und Matthew, jedes Mal verlieben sie sich unsterblich und jedes Mal bringt der Lauf der Weltgeschichte sie auf tragische Weise auseinander. Doch wie oft kannst du die Liebe deines Lebens verlieren?
Nottingham, 2019: 'Das nächste Mal ziehen wir irgendwohin, wo es warm ist', seufzt Matt und küsst Kate leidenschaftlich.
Carlisle 1745, während des Jakobiteraufstands: Matthew legt seine Hände um Lady Katherines Taille, um ihr auf den Kutschbock zu helfen. Einen langen Moment blicken sie sich in die Augen.
Southampton, 1854: Als Junge verkleidet tritt Katy in den Dienst von Kriegsjournalist Matthew Galloway. Hoffentlich merkt er nicht, dass sie eine Frau ist.
Nottingham, 2039: Beim Googeln entdeckt die Biologiestudentin Kate ein Foto ihres Laborpartners Matt. Doch das Foto ist bereits zwanzig Jahre alt. Wie kann das möglich sein?
'Forever Again - Für alle Augenblicke wir' ist der erste von zwei Bänden.
Lauren James schloss ihr Studium der Chemie und Physik an der Universität Nottingham 2014 mit dem Master ab. Heute lebt sie in einem kleinen englischen Dorf in den West Midlands. Man findet sie häufig auf Twitter, wo sie gern Schauspieler als Charaktere ihrer Bücher vorstellt und wegen all der überehrgeizigen Pläne für ihre Doktorarbeit durchdreht.
Weitere Infos & Material
KAPITEL 1 Folios/v7/Zeit-Landschaft 2019/MS-112 Campus der Universität Nottingham, England, 2039 Kate goss Glyzerin in ein Becherglas und maß die Menge ab, die sie für das Experiment an diesem Nachmittag benötigte. Eigentlich hatte sie gar keine Lust auf Laborarbeiten, aber das hier war erst ihr zweites Biologiepraktikum seit Semesterbeginn und sie durfte es nicht versäumen. Die Tatsache, dass sie die Einzige ohne Laborpartner war, machte die Sache auch nicht leichter, weil sie dadurch doppelt so viele Aufgaben erledigen musste wie die anderen Erstsemesterstudenten. Dabei machte ihr die zusätzliche Arbeit eigentlich nichts aus. Aber sie hätte einfach gern jemanden zum Quatschen gehabt – denn das war offensichtlich eine der Hauptbeschäftigungen aller anderen Erstsemester ihres Studiengangs, zumindest der großen Gruppe an Studenten neben dem Spülbecken nach zu urteilen. Kate öffnete gerade das Laborbuch auf ihrem Tablet, als jemand ihr auf die Schulter tippte. Vor Schreck ließ sie den Eingabestift fallen und drehte sich um. Gleichzeitig schob sie die Hand in die Tasche und schloss die Finger um das Medaillon, das sie in der Woche zuvor abgenommen und weggesteckt hatte, weil es sie bei ihrer Arbeit am Abzugsschrank behindert hatte. Vor ihr stand eine Tutorin, die gestresst auf einen jungen Mann neben sich deutete. »Hier ist dein neuer Laborpartner. Er hat gerade von Chemie zu uns gewechselt. Du kannst ihm doch alles zeigen, oder?« Dann verschwand die Tutorin in einem Wirbel aus Hektik, um sich einem anderen Neuling zu widmen, dem gerade ein Becherglas mit einer faulig riechenden Substanz auf den Boden gefallen war und der nun inmitten der Scherben stand. Kate starrte den jungen Mann vor sich an. »Hi«, sagte sie skeptisch, fischte ihr Medaillon aus der Tasche und hängte es sich wieder um. Er erwiderte ihren Blick mit undurchdringlicher Miene. Dann nickte er zur Begrüßung. Unfassbarerweise trug er eine Tweedweste über einem schäbigen T-Shirt von irgendeiner Band. Seine hellbraunen Haare hingen ihm fransig ins Gesicht, eine Frisur, die irgendwann in den späten Nullerjahren einmal angesagt gewesen sein musste. Trotzdem stellte Kate erfreut fest, dass er trotz seines fragwürdigen Modegeschmacks genau ihrem Typ entsprach. »Willkommen in meinem Reich. Mach’s dir bequem.« Kate zeigte auf das Labor, in dem sich allmählich der dezente Duft von gärender Gülle ausbreitete. Ein paar Tische weiter hatte sich eine Gruppe von Labor-Lästerern um die Scherben versammelt. Sie hielten sich die Ärmel ihrer Laborkittel vor die Nase und gaben der aufgeregten Tutorin gute Ratschläge. Kate wandte sich wieder dem jungen Mann zu, der seinen Kittel auf die Laborbank legte, als hätte er auf ihre Genehmigung gewartet. Der Kittel war nagelneu und er nutzte ihn offensichtlich als eine Art Transporttasche, da er nun eine Reihe von Notizbüchern daraus hervorholte und etwas, das nach einem Pausenbrot aussah. (In einem Biologielabor – besaß er denn gar keinen Überlebensinstinkt?) Während er den Apfel aufhob, der heruntergefallen und über den Boden gekullert war, stellte Kate fest, dass ihr Blick an seinen Nackenhaaren hängen blieb, die sich über dem Kragen seines T-Shirts kräuselten. Als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete, errötete er doch tatsächlich – ein leuchtendes Rosa färbte seine Wangenknochen, auf die Kate unverhohlen neidisch war. Wangenknochen wie diese waren bei einem Chemiker eigentlich reinste Verschwendung. Kate nahm ihre Schutzbrille ab, um die Tatsache zu kaschieren, dass er sie beim Gaffen erwischt hatte, und kämpfte einen Moment mit den Brillenbügeln, die sich in ihre zerzausten roten Haare gekrallt hatten. War er tatsächlich rot geworden? Kate wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. War das ein gutes Zeichen, dass ein Typ errötete, wenn man ihn ansah? Genauso gut hätte er auch ein Namensschild tragen können mit der Aufschrift: »Hi, ich bin ein schüchterner, sozial gehemmter Wissenschaftler. Bitte schau mir nicht direkt in die Augen, sonst falle ich womöglich in Ohnmacht.« Kate malte sich in Gedanken gerade aus, wie er sich mit einem schottischen Akzent als »ein sozial gehemmter Wissenschaftler« vorstellte, als er sich räusperte und sie ansprach: »Ich hab mir das Laborbuch noch nicht runtergeladen. An welchem Experiment arbeiten wir denn heute?« Das war irgendwie seltsam: Er klang genau so, wie Kate es sich vorgestellt hatte – exakt der gleiche weiche schottische Akzent. Kate runzelte die Stirn. Wieso hatte sie überhaupt angenommen, dass er aus Schottland kam? »Allem Anschein nach heißt das heutige Experiment Die Beseitigung von Pferdeäpfeln«, scherzte sie und warf einen Blick in Richtung der anderen Studenten, die noch immer um das Malheur herumstanden. Er lächelte, wobei sich in seinen Wangen Grübchen bildeten, und entspannte sich ein wenig, während er seinen Laborkittel überstreifte. »Wie heißt du?«, fragte er und musterte Kate von Kopf bis Fuß. Sein Blick ruhte einen Moment auf dem Revers ihres Laborkittels, der mit Buttons und Perlen dekoriert war, aber er sagte nichts dazu. Und das war auch besser so. Schließlich durfte er sich wohl kaum einen Kommentar darüber erlauben, dass Kate ihren Kittel persönlicher gestaltet hatte – immerhin ragte aus seiner Kitteltasche ein Schinkensandwich heraus. Eigentlich hätte das Ganze merkwürdig sein müssen, doch Kate empfand es überhaupt nicht als seltsam. »Kate Finchley«, sagte sie strahlend und versuchte, einen etwas normaleren Ton anzuschlagen. Seine Augenbrauen schossen in die Höhe; offenbar schien ihn ihre Antwort zu überraschen. Aber Kate wusste nicht, warum ihr Name eine Überraschung darstellen sollte. »Matt«, erwiderte er. »Matt Galloway.« »Hi, Matt. Schön, dich kennenzulernen. Willkommen im Studiengang Biologie undsoweiterundsoweiter. Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Sind wir uns schon mal begegnet?« Statt sich normal zu geben, konnte sie sich natürlich auch wie sein persönlicher Stalker aufführen. Das würde bestimmt gut ankommen. »Nein, wir sind uns noch nicht begegnet. Daran würde ich mich erinnern.« Matt errötete erneut und stammelte dann: »Ich meine, ich war noch nie zuvor in England. Ich bin extra wegen der Uni hierhergezogen.« Kate musterte ihn neugierig. Er musste ausgesprochen intelligent sein, wenn er die Erlaubnis zum Studium im Ausland erhalten hatte. Seit Schottlands Unabhängigkeit von England – nach dem letzten Weltkrieg vor etwa zwanzig Jahren – war es nahezu unmöglich, eine Genehmigung für ein Auslandssemester zu bekommen. Hm. Er machte nicht den Eindruck, als würde er lügen. Aber woher kannte sie ihn? Am besten konzentrierte sie sich wieder auf ihre Aufgabe und gab ihm etwa eine Woche, um sich hier einzuleben. Danach konnte sie ihn immer noch weiterquälen, indem sie ihn erneut ansprach oder etwas so Furchteinflößendes tat, wie ihn auf dem Gang mit einem Kopfnicken zu begrüßen. Es war offensichtlich, dass ihre natürliche Sexualität ihn überwältigte. Zumindest redete sie sich das ein – und sollte ihr jemand mal das Gegenteil beweisen! Aber sie schaffte es einfach nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Matt hatte irgendetwas … Vertrautes an sich. Jedenfalls unternahm er keine Anstalten, noch etwas hinzuzufügen, und betrachtete sie stattdessen verwirrt. Kate traute sich kaum, das Gespräch weiterzuführen, denn sie wollte verhindern, dass der Blutandrang in seinem Gesicht ernsthaften Schaden anrichtete. Aber die darauf entstehende Stille war so peinlich, dass sie schließlich fragte: »Warum bist du überhaupt hierher an die Fakultät für Biologie gewechselt?« »Bei den Chemikern gab es nicht annähernd so viele Explosionen, wie ich erhofft hatte.« Seine Antwort klang irgendwie einstudiert; vermutlich hatte er diese Frage in letzter Zeit sehr oft beantworten müssen. »Tja, auch bei uns gibt es nicht annähernd so viele Riesenkraken, wie man sich wünschen würde. Tut mir leid.« Matt grinste. »Ein Jammer. Und wie sind die Physiker hier so?« Kate spürte, dass er sie musterte, und versuchte, sich deswegen nicht unbehaglich zu fühlen. Ihre Großmutter hatte sie einmal als perfekte präraffaelitische Schönheit beschrieben – was vermutlich bedeutete, dass die Konturen ihrer Figur für das Schönheitsideal des 21. Jahrhunderts etwas zu weich waren. Außerdem besaß sie leuchtend rote Haare, weswegen man sie in der Schule manchmal gehänselt hatte. Aber Kate hatte ihre Haare schon immer viel zu sehr geliebt, um sich darüber zu ärgern. Doch obwohl sie mit ihrem Körper zumeist ziemlich zufrieden war, fühlte sie sich jetzt ein klein wenig befangen – jetzt, da ein süßer Typ sie anschaute, als wäre sie das Interessanteste, was er an diesem Tag zu sehen bekommen hatte. »Ich würde den Physikern sechs von zehn Punkten geben. Zu wenige Dunkelhaarige«, sagte sie und erinnerte sich an eine enttäuschende Studentenparty während der Einführungswoche für Erstsemester. Matt grinste erneut und Kate erwiderte sein Lächeln und fügte hinzu: »Aber nach allem, was ich gehört habe, kann das hiesige MRI-Forschungszentrum es mit dem von Cambridge aufnehmen.« »Das schau ich mir dann an, wenn die Riesenkraken nicht halten, was sie versprechen.« »Ach, ich bin mir sicher, das werden sie. Heute gibt’s allerdings keine Meeresungeheuer zu bestaunen. Wir testen gerade die Wirkung von Düngern auf die Entwicklungsgeschwindigkeit von...