James | Der Duke in meinem Bett | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 03, 416 Seiten

Reihe: Fairy Tales

James Der Duke in meinem Bett


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8025-9969-9
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 03, 416 Seiten

Reihe: Fairy Tales

ISBN: 978-3-8025-9969-9
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Tarquin, Duke of Sconce, weiß genau, dass die hübsche und grundanständige Georgiana Lytton die richtige Frau für ihn wäre. Doch warum kreisen seine Gedanken dann ständig um ihre Schwester Olivia? Nicht nur ist Olivia mit einem anderen Mann verlobt, eine Heirat mit ihr steht wegen ihrer unverblümten und unkonventionellen Art vollkommen außer Frage. Quin gibt sich alle Mühe, Olivia zu vergessen, aber sein Herz sagt etwas anderes ...

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1. Kapitel
In dem wir eine
künftige Herzogin kennenlernen
41 Clarges Street, Mayfair London Wohnsitz des Mr Lytton, Esq. Verlöbnisse entspringen meistens der starken Leidenschaft für einen anderen Menschen – oder für dessen Geld. Doch im Falle Olivia Lyttons waren weder Besitztümer zwischen Aristokraten ausgetauscht worden, noch waren die beiden jungen Menschen von Amors Liebespfeilen getroffen worden. Tatsächlich neigte die zukünftige Braut in Augenblicken der Verzweiflung eher dazu, ihre Verlobung einem Fluch zuzuschreiben. »Vielleicht haben unsere Eltern vergessen, zu meiner Taufe eine gütige Fee einzuladen«, sagte sie auf dem Heimweg vom Ball des Earls von Micklethwait zu ihrer Schwester Georgiana. Auf dem Ball hatte Olivia ausreichend Gelegenheit gehabt, über ihren Verlobten zu verzweifeln. »Der Fluch, das brauche ich wohl kaum zu erwähnen, besteht darin, Rupert zu heiraten. Ich würde lieber hundert Jahre lang schlafen.« »Schlaf hat durchaus seine Vorzüge«, stimmte ihre Schwester zu, als sie vor dem elterlichen Haus aus der Kutsche stieg. Wohlweislich fügte sie dieser freundlichen Bemerkung nichts mehr hinzu. Denn der Schlaf mochte seine Vorzüge haben … Rupert jedoch nicht. Olivia schluckte und blieb noch einen Moment in der dunklen Kutsche sitzen, bevor sie sich so weit gefasst hatte, dass sie aussteigen konnte. Sie hatte immer gewusst, dass sie eines Tages Herzogin von Canterwick sein würde, also hatte es wenig Sinn, sich deswegen zu grämen. Aber sie konnte nicht dagegen an: Ein Abend in Gesellschaft ihres Zukünftigen machte sie schier verrückt. Halb London hingegen, Olivias Mutter eingeschlossen, hielt sie für die glücklichste aller jungen Frauen. Ihre Mutter wäre entsetzt – obschon nicht überrascht – über Olivias lahmen Scherz, das Herzogtum Canterwick mit einem Fluch zu vergleichen. Für ihre Eltern war der gesellschaftliche Aufstieg ihrer Tochter ein Glückstreffer. Vielmehr: ein Segen. »Gott sei Dank!«, hatte Mr Lytton wohl an die fünftausend Mal seit Olivias Geburt gesagt. »Wenn ich damals nicht nach Eton gegangen wäre …« Als Kinder hatten Olivia und ihre Zwillingsschwester die Geschichte über Eton geliebt. Sie hatten auf Papas Knien gehockt und gebannt gelauscht, wie der unscheinbare (wenn auch mit einem Earl und mit einem Bischof und einem Marquis verwandte) Mr Lytton nach Eton gekommen war und mit dem Herzog von Canterwick Freundschaft geschlossen hatte. Irgendwann hatten die beiden Jungen einander mit Blut geschworen, dass Mr Lyttons älteste Tochter dereinst den Erstgeborenen des Herzogs von Canterwick zum Manne nehmen sollte. Mr Lytton hatte eifrig dazu beigetragen, diesen Schwur Wirklichkeit werden zu lassen, indem er binnen eines Ehejahres nicht nur eine, sondern gleich zwei Töchter zeugte. Der Herzog von Canterwick brachte zwar nur einen Sohn zustande – und das auch erst nach mehreren Jahren Ehe –, aber mehr war ja auch nicht vonnöten. Das Wichtigste aber war, dass Seine Gnaden Wort hielt und Mr Lytton regelmäßig versicherte, die Hochzeit werde wie geplant stattfinden. Folglich unternahmen die stolzen Eltern der künftigen Herzogin alles in ihrer Macht Stehende, um ihre erstgeborene Tochter (der jüngeren um gut sieben Minuten voraus) auf den Titel vorzubereiten, der ihr einmal gehören würde, und scheuten keine Ausgaben, um Olivia für ihre Rolle zu erziehen. Von der Wiege an war Olivia bestens unterrichtet worden. Mit zehn kannte sie die Finessen der gesellschaftlichen Etikette, wusste über die Führung herrschaftlicher Landgüter einschließlich der doppelten Buchführung Bescheid, konnte Harfe und Spinett spielen und Menschen in den verschiedensten Sprachen begrüßen, sogar auf Lateinisch (was bei Bischöfen sehr beliebt war). Selbst in französischer Kochkunst war sie bewandert, wenn auch nur theoretisch, denn Herzoginnen rührten Lebensmittel nicht an, außer zum Verspeisen. Außerdem war Olivia eingehend in das Lieblingsbuch ihrer Mutter, den Spiegel der Artigkeiten. Eine anschauliche Schulung in der Kunst, sich wie eine Dame zu benehmen, eingeführt worden. Dieses bedeutende Werk war von keiner geringeren Persönlichkeit als Ihrer Gnaden, der Herzoginnenwitwe von Sconce, verfasst worden. Olivia und ihre Schwester hatten zum zwölften Geburtstag je ein Exemplar geschenkt bekommen. Tatsächlich hatte Olivias Mutter den Spiegel so oft gelesen, dass er ihre Konversation erstickte wie das Efeu einen gesunden Baum. »Vornehmheit«, so hatte sie am Morgen vor dem Micklethwait-Ball am Frühstückstisch verkündet, »ist uns von unseren Vorfahren vererbt worden, doch sie verblasst rasch, wenn sie nicht beständig durch Tugend erneuert wird.« Olivia hatte dazu nur genickt. Sie selbst war eine entschiedene Anhängerin der Ansicht, dass Vornehmheit eindeutig überbewertet wurde, aber lange Erfahrung hatte sie gelehrt, dass ihre Mutter Kopfschmerzen bekam, wenn sie eine solche Meinung äußerte. »Eine junge Dame«, hatte Mrs Lytton auf dem Weg zum Ball eine weitere Sentenz zitiert, »zeigt sich stets abgeneigt, mit einem anmaßenden Verehrer auch nur zu sprechen.« Olivia wusste, dass sie keinesfalls fragen durfte, welcher Art solche »Gespräche« mit anmaßenden Verehrern wären. In der feinen Gesellschaft war allgemein bekannt, dass sie mit dem Erben des Herzogs von Canterwick verlobt war, und daher hielten sich etwaige Verehrer, ob anmaßend oder nicht, tunlichst von ihr fern. Sie begnügte sich damit, Ratschläge dieser Art für die Zukunft zu konservieren, in der sie hoffte, zahlreiche Gespräche mit anmaßenden Verehrern zu führen. »Hast du Lord Webbe mit Mrs Shottery tanzen sehen?«, fragte sie Georgiana auf dem Weg zu ihrem Schlafzimmer. »Es ist wirklich ein rührender Anblick, wie die beiden einander anschmachten. Dass sie anderweitig verheiratet sind, scheint die Londoner Gesellschaft ebenso wenig ernst zu nehmen, wie es die Franzosen tun. Es heißt ja, dass die Einbeziehung des Treueschwurs in das französische Ehegelöbnis dazu führte, dass dieses nur noch als Romanvorlage tauge.« »Olivia!«, stöhnte Georgiana verzweifelt. »Das darfst du nicht sagen! Und tun würdest du es auch nicht – oder etwa doch?« »Meinst du damit, ob ich meinem Verlobten untreu sein werde, sobald er mein Ehemann ist – falls es jemals dazu kommt?« Georgiana nickte. »Ich glaube, eher nicht«, sagte Olivia, doch sie fragte sich im Stillen, ob sie nicht eines Tages vor Verzweiflung überschnappen und sämtliche gesellschaftlichen Konventionen brechen würde, indem sie mit einem Lakaien nach Rom durchbrannte. »Das Einzige, was mir an dem Abend wirklich Spaß gemacht hat, war Lord Pomtinius, der mir einen Limerick über einen ehebrecherischen Abt zitierte.« »Wage es ja nicht, ihn zu wiederholen«, mahnte ihre Schwester. Georgiana hatte niemals den leisesten Wunsch verspürt, gegen die Regeln des Anstands zu verstoßen. Sie liebte sie und lebte danach. »Es war einmal ein treuloser Abt«, begann Olivia neckend, »der war so spitz wie …« Georgiana hielt sich die Ohren zu. »Ich glaube einfach nicht, dass er so zu dir gesprochen hat! Vater wäre außer sich, wenn er davon erführe.« »Lord Pomtinius war betrunken«, stellte Olivia klar. »Außerdem ist er sechsundneunzig und schert sich nicht länger um Etikette. Er will bloß von Zeit zu Zeit mal herzhaft lachen.« »Dieser Limerick ergibt nicht einmal Sinn. Ein treuloser Abt? Wie kann denn ein Abt untreu sein? Er ist ja nicht mal verheiratet.« »Wenn du den ganzen Limerick hören möchtest, dann gib mir Bescheid«, meinte Olivia. »Am Ende werden noch Nonnen erwähnt, deshalb glaube ich, dass dieses Wort hier eher frei gebraucht wurde.« Der Limerick und Olivias Vergnügen daran deutete direkt auf das Problem von Miss Lyttons Schulung oder – wie die jungen Damen es abfällig nannten – Umformung zur Herzogin. Denn Olivia war auf gewisse Weise declassé, auch wenn sie noch so gewählt sprach, sich bewegte und über beste Umgangsformen verfügte. Selbstverständlich konnte sie die Herzogin spielen, aber bedauerlicherweise lauerte die wahre Olivia stets dicht unter der Oberfläche. »Dir fehlt diese gewisse Würde, die deine Schwester so mühelos bewahrt«, pflegte ihr Vater mit einer Miene zu sagen, die Resignation und Niedergeschlagenheit ausdrückte. »Kurz gesagt, meine Tochter, dein Sinn für Humor tendiert zum Vulgären.« »Dein Verhalten sollte stets dazu angetan sein, deine Würde zu unterstreichen«, schlug dann die Mutter mit einem Zitat der Herzogin von Sconce in die gleiche Kerbe. Woraufhin Olivia stets nur die Achseln zuckte. »Wenn doch nur Georgiana die Erstgeborene gewesen wäre«, hatte Mrs Lytton wieder und wieder verzweifelt zu ihrem Mann gesagt. Denn Olivia war beileibe nicht das einzige Opfer des lyttonschen Erziehungsplans gewesen. Olivia und Georgiana waren im Gleichschritt durch die Lektionen marschiert, da ihre Eltern – eingedenk der Unglücksfälle, die ihre älteste Tochter befallen könnten: ein tödliches Fieber, durchgehende Kutschpferde oder der Sturz von einem hohen Turm – ihre jüngere Tochter ebenso der Herzoginnenschulung unterzogen hatten. Leider war es für alle Welt offenbar, dass Georgiana die Qualitäten einer Herzogin besaß, während Olivia … eben Olivia war....


James, Eloisa
Eloisa James hat an mehreren renommierten Universitäten studiert und arbeitet als Professorin in New York. Mit ihren historischen Liebesromanen hat sie eine große Fangemeinde gewonnen, und ihre Romane gelangen regelmäßig auf die amerikanische Bestsellerliste.

Eloisa James hat an mehreren renommierten Universitäten studiert und arbeitet als Professorin in New York. Mit ihren historischen Liebesromanen hat sie eine große Fangemeinde gewonnen, und ihre Romane gelangen regelmäßig auf die amerikanische Bestsellerliste.



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