James | Begehren, süßer als jede Rache | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2443, 144 Seiten

Reihe: Julia

James Begehren, süßer als jede Rache


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1417-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2443, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1417-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eigentlich will Milliardär Luke Xenakis sich bloß einen Drink genehmigen und dann seinen lang ersehnten Vergeltungsschlag alleine auskosten. Endlich konnte er Rache üben an dem Mann, der vor Jahren seine Familie zerstört hat! Doch ein Blick auf die schöne Fremde an der Bar genügt, und er spürt ein Verlangen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er will diese Frau, unbedingt. Und die umwerfende Talia scheint seine Gefühle zu erwidern. Gemeinsam verbringen sie eine Nacht ohne Tabus oder unnötige Fragen. Erst am nächsten Morgen erfährt Luke, wer Talia wirklich ist ...



Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion - 'die Wiege der europäischen Zivilisation'. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als 'hoffnungslosen Koch' und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie ('unglücklicherweise') auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: 'Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!'
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2. KAPITEL

Talia saß auf der Rückbank eines Taxis und starrte auf ihr Handy. Die Batterie war fast leer, und auf eine feige Art und Weise war Talia froh darüber. Ihr Bewusstsein funktionierte nicht richtig. Es schien in zwei Hälften geteilt zu sein, und weder die linke noch die rechte wollte sich mit der anderen verbinden. Ein Teil von ihr war immer noch bei Luke, und träumte, eng an seinen Körper geschmiegt, von einer gemeinsamen Zeit auf den Karibikinseln.

Inseln, auf denen man glücklich sein konnte …

Frei von dem, was ihr die flehentlichen Textnachrichten ihrer Mutter ins Gedächtnis riefen.

Liebling, ruf mich an! Du musst mich anrufen. Bitte!

Und das war es, was den realistischen Teil ihres Bewusstseins beschäftigte: die Angst davor, diesen Anruf zu tätigen. Etwas Schlimmes war passiert. Ihre Mutter hatte nie zuvor so verzweifelt geklungen.

Bevor Talia sie jedoch zurückrufen konnte, musste sie in ihre Wohnung, um ihr Telefon aufzuladen und ihr rotes Kleid gegen eins der Kostüme zu tauschen, das sie als Sträflingskleidung ansah.

Und damit wären die Träume der letzten Nacht für immer beendet.

Ein stechender Schmerz schien ihr Herz zu zerreißen, doch Talia verdrängte ihn. Es war das, was sie tun musste. Sie hatte keine andere Wahl, als in ihr Leben zurückzukehren. Ihre Gefängnistür war nur für einen flüchtigen Moment geöffnet gewesen. Jetzt wurde sie wieder zugeschlagen und verschlossen. Der Schmerz in ihrem Herzen brannte stärker, doch Talia zwang sich, der Realität ins Auge zu blicken. Was konnte ihre Mutter in derartige Verzweiflung gestürzt haben?

Der Taxifahrer hielt vor ihrem Apartmenthaus an, und Talia bezahlte ihn, bevor sie sich auf wackeligen Beinen, barfuß und mit den High Heels in der Hand auf den Weg zur Eingangstür machte. Sie steckte das Handy in ihre Tasche und wollte gerade ihren Schlüssel herausnehmen, als der Concierge auf sie zutrat und beschwichtigend eine Hand nach oben streckte. „Es tut mir leid, Miss Grantham, aber ich habe Anweisungen zu verhindern, dass Sie das Haus betreten.“

Talia blieb stehen und starrte in sein Gesicht. „Anweisungen?“, wiederholte sie mit leerer Stimme.

„Ja, Miss“, bekräftigte der Concierge. „Vom neuen Besitzer.“

Sie versuchte, zu verstehen, was er gesagt hatte. „Jemand hat Grantham Land das Apartmenthaus abgekauft?“, fragte sie verständnislos.

Der Concierge schüttelte den Kopf und sah Talia dann mitleidig an. „Nein, Miss. Jemand hat Grantham Land gekauft. Oder das, was davon übrig ist.“

Talias Mutter warf sich ihr an den Hals. „Oh, Liebling, Gott sei Dank, Gott sei Dank, dass du hier bist!“

„Mum, was ist los? Wie ist das passiert?“

Maxine Grantham war hysterisch, und Talia selbst stand ebenfalls kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

Wie sie sich von ihrem Apartmentkomplex im Zentrum Londons zu ihrem Elternhaus durchgeschlagen hatte, wusste sie nicht. Ihr Gehirn funktionierte seit der Unterhaltung mit dem Concierge überhaupt nicht mehr. Das Einzige, was sie tun konnte, war instinktiv die Arme um ihre weinende Mutter zu legen und zu fragen: „Wo ist Dad?“

Ihre Mum blickte aus geröteten Augen zu ihr auf. Ihr Haar war unfrisiert, sie trug kein Make-up und sah um Jahre älter aus, als bei den sorgfältig vorbereiteten Verabredungen, die Talia mit ihr gewohnt war.

„Ich weiß es nicht! Ich kann ihn nicht erreichen!“ Die Hysterie in der Stimme ihrer Mutter wurde noch deutlicher. „Immer wieder rufe ich ihn an und erreiche ihn nicht! Nicht einmal sein Büro – es geht niemand ans Telefon! Irgendetwas stimmt nicht. Etwas ist ihm zugestoßen. Ich weiß, dass es so ist. Ich weiß es!“

Sanft löste sich Talia von ihrer Mum. „Ich muss herausfinden, was los ist“, sagte sie.

Sie war kaum in der Lage zu sprechen, und fürchtete, jeden Moment selbst in Tränen auszubrechen. Doch Talia riss sich zusammen. Weil sie herausfinden musste, was in der Firma ihres Vaters passiert war. Mit ihrem Vater …

Fünf Minuten später loggte sie sich auf dem Laptop ihrer Mutter ein und erstarrte. Eine einzige Schlagzeile beherrschte die aktuellen Nachrichten:

Grantham Land zerstört. LX Holdings übernimmt die Trümmer des Imperiums!

Schockiert und unfähig, ihren Augen zu trauen, las Talia den Artikel. Schließlich wich ihre Fassungslosigkeit der schrecklichen Gewissheit, dass alles wahr war. Leugnen war zwecklos. Die Firma ihres Vaters war vernichtet worden – von einer Lawine bisher verborgener Schulden. Die wenigen übrigen Vermögenswerte der Familie gehörten nun einem neuen Eigentümer.

Während ihre Mutter schluchzend auf das Sofa sank, schloss Talia den Laptop, um im Büro ihres Vaters anzurufen. Das Freizeichen ertönte, aber niemand nahm den Hörer ab.

Talia musste herausfinden, wie es weitergehen sollte. Sie suchte im Onlinetelefonbuch nach der Nummer der Firma, die gekauft hatte, was von Grantham Land übrig war. LX Holdings schien jedoch nicht zu existieren – zumindest nicht in Großbritannien.

Systematisch begann sie, nach ausländischen Unternehmen zu suchen, musste aber schnell erkennen, wie wenig sie über die Konkurrenz ihres Vaters wusste. Die Presse schien ebenfalls ahnungslos, denn das Adjektiv, das sie vorrangig in Artikeln über die Übernahmefirma von Grantham Land nutze, war „geheimnisvoll“.

Was die Frage betraf, wo ihr Vater war … Talia hatte die traurige Vermutung, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte. Um irgendwo unterzutauchen und den Scherben seines Lebens zu entkommen. Ob er sich die Mühe machen würde, mit seiner Familie in Kontakt zu treten?

Talia presste die Lippen zusammen und blickte zu ihrer Mutter hinüber, die vom Weinen erschöpft und zusammengekauert auf dem Sofa saß. Würde Gerald Grantham je erfahren, wie schlecht es seiner Frau aufgrund seines wortlosen Verschwindens ging?

Nein, natürlich nicht. Er hatte sie den Trümmern seines Debakels überlassen. Den düsteren Konsequenzen, deren Ausmaß Talia bis jetzt noch nicht abschätzen konnte.

Luke saß in seinem Büro. Durch das Fenster konnte er den Vierwaldstättersee sehen. Er hatte Luzern ganz bewusst als Firmensitz gewählt – wegen der sehr ruhigen Lage der Stadt.

Während seiner gesamten Karriere hatte er sich bemüht, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich selbst zu richten. Die Wirtschaftspresse nannte seine Firma geheimnisvoll, und Luke mochte es so. Er wollte es so. Dadurch war es ihm gelungen, das Kapital, das er für seinen Vergeltungsschlag benötigte, so unauffällig wie möglich anzuhäufen.

Seine Unternehmensstruktur war bewusst undurchsichtig gestaltet. Es gab Mantelgesellschaften und Tochtergesellschaften unter verschiedenen Gerichtsbarkeiten sowie komplexe Finanzbeteiligungen, die alle nur zu Lukes bisherigem Lebenszweck existierten: durch sorgfältige, gewissenhafte Spekulationen und Investitionen möglichst unbemerkt zu Geld zu kommen. Und sobald sein Vermögen ausreichend groß war, seinen Feind unwiderruflich zu zerstören.

Jetzt war dieses Ziel erreicht. Sein Feind war besiegt. Vollkommen zerstört. Es schien, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Denn ganz wie die Ratte, als die er von Luke stets eingeschätzt worden war, hatte Gerald Grantham das sinkende Schiff verlassen.

Zwar hatte Luke keinerlei Vorstellung davon, wohin dieser Mistkerl gegangen war, aber es war ihm auch egal. Es gab ohnehin keinen Ort, an dem Grantham sich noch sicher fühlen konnte. In einem verzweifelten Versuch, den unaufhaltsamen Ruin abzuwehren, hatte er sich von Firmen auf der ganzen Welt Geld geliehen, das er niemals zurückzahlen könnte. Und diese Firmen würden ihn über kurz oder lang aufspüren und zur Rechenschaft ziehen.

Luke schüttelte den Kopf, um jeden Gedanken an den weiteren Verlauf der Geschichte zu vertreiben. Es war nicht mehr seine Sache. Vielmehr sollte er sich darauf konzentrieren, was er mit dem Rest seines Lebens anfangen sollte.

Ein schmerzhafter Stich ins Herz ließ Luke nach Atem ringen. Und eine Trostlosigkeit ergriff Besitz von ihm, die er selbst mit größter Willenskraft nicht zu vertreiben vermochte. Wie so oft in den Wochen, die seit der Nacht, die seine Welt verändert hatte, vergangen waren. Seit er für ein paar Stunden und viel zu voreilig dem Irrtum erlegen war, dass ein neues und besseres Leben begonnen hatte. Jetzt wo er endlich von seiner quälenden Aufgabe befreit war.

Die Nacht mit Talia hatte sein Leben nicht zum Besseren verändert. Es quälte Luke, was sie getan hatte – und noch mehr wie sehr er sich in ihr getäuscht hatte.

Ich dachte, sie fühlt sich genauso wie ich! Ich dachte, was zwischen uns war, war für sie so besonders, so umwerfend, erstaunlich und dauerhaft wie es für mich war. Ich dachte, wir hätten das gefunden, wovon so viele Menschen träumen: die Liebe auf den ersten Blick.

Der schmerzhafte Stich kam wieder, wie ein Messer, das Luke mitten ins Herz traf. Nun, er selbst hatte nie wirklich davon geträumt, oder? Und deshalb sollte es ihm auch egal sein, dass diese unglaubliche Nacht nichts zu bedeuten hatte. Talia war wortlos verschwunden und hatte ihm nichts als eine herzlose Notiz hinterlassen. Mehr noch als auf sie war Luke wütend auf sich selbst: weil er alles falsch verstanden hatte. Weil er für einen kurzen Moment gewagt hatte zu träumen.

In den Jahren, in denen er sich seinem Rachefeldzug gegen den Mann widmete, der seinen Vater auf dem Gewissen hatte, war ihm keine...



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