E-Book, Deutsch, Band 18, 160 Seiten
Reihe: Die Westmorelands
Jackson Der sinnliche Plan des Millionärs
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-4386-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Digital Edition
E-Book, Deutsch, Band 18, 160 Seiten
Reihe: Die Westmorelands
ISBN: 978-3-7337-4386-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gemma sinnlich zu verwöhnen - nichts wünscht sich Callum mehr. Der Millionär lockt die Innenarchitektin nach Australien auf sein edles Anwesen. Hier soll sich sein Traum erfüllen! Doch leider ist Gemma nicht einverstanden ...
Brenda ist eine eingefleischte Romantikerin, die vor 30 Jahren ihre Sandkastenliebe geheiratet hat und immer noch stolz den Ring trägt, den ihr Freund ihr ansteckte, als sie 15 Jahre alt war. Weil sie sehr früh begann, an die Kraft von Liebe und Romantik zu glauben, verwendet sie ihre ganze Energie darauf, Geschichten mit Happy End zu schreiben. Als Bestsellerautorin von mehr als 10 Liebesromanen wurde sie mit Preisen nur so überschüttet. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt sie in Jacksonville, Florida, wo sie auch geboren wurden. Ihre beiden Söhne besuchen bereits das College. Sie hat einen Universitätsabschluss in Betriebswirtschaft und arbeitet derzeit im Management für ein bedeutendes Versicherungsunternehmen. Von der Arbeit nach Hause zu kommen und sich an den Computer zu setzen, um sich Liebesgeschichten auszudenken, ist ihr persönlicher Höhepunkt des Tages. Gemeinsam mit ihrem Ehemann geht sie gern auf Reisen, immer auf der Suche nach romantischen Orten, die sie als Schauplätze in ihren Büchern verwenden kann.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Gemma, es tut mir leid. Ich hoffe, Sie können mir eines Tages verzeihen.
Niecee
Gemma Westmoreland zog die Augenbrauen hoch, während sie die Nachricht las, die auf ihrem Monitor erschien, nachdem sie ihren Computer hochgefahren hatte. Sofort drängten sich ihr zwei Fragen auf: Wo war Niecee? Sie sollte schon seit über einer Stunde im Büro sein, und wofür entschuldigte sie sich?
Langsam stellten sich ihr die Nackenhaare auf, und das gefiel ihr überhaupt nicht. Sie hatte Niecee Carter vor sechs Monaten eingestellt, als ihre Firma „Designs by Gem“ dank eines großen Auftrags der Stadt Denver plötzlich boomte. Erst die Einrichtung der öffentlichen Bibliotheken, anschließend die Villa von Gayla Mason und danach der Auftrag ihrer Schwägerin Chloe, die Büroräume ihres erfolgreichen Magazins „Simply Irresistible“ in Denver neu zu gestalten.
Sie war auf Hilfe angewiesen gewesen, und Niecee hatte mehr administrative Fähigkeiten als alle anderen Kandidaten. Daher hatte sie ihr den Job gegeben, ohne die Referenzen zu prüfen, wovor ihr ältester Bruder Ramsey sie gewarnt hatte. Sie hatte nicht auf ihn gehört, denn sie hatte das Gefühl gehabt, dass sie und die quirlige Niecee harmonieren würden. Das war auch der Fall gewesen, doch als Gemma sich jetzt in ihr Bankkonto einloggte, schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie vielleicht auf Ramsey hätte hören sollen.
Sie war elf Jahre alt gewesen, als Ramsey und ihr Cousin Dillon die Verantwortung für ihre Geschwister übernehmen mussten, nachdem beide Elternpaare bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen waren. Damals war Ramsey ihr Fels gewesen, der Bruder, der sie beschützte. Jetzt, so schien es, war er der Bruder, dem sie hätte zuhören sollen, als er ihr Ratschläge zur Führung ihres Geschäfts gab.
Ihr stockte der Atem, als sie ihren Kontostand sah. Es fehlten zwanzigtausend Dollar. Nervös klickte sie den Button für die Umsätze an und stellte fest, dass ein Scheck in der Höhe abgebucht worden war – ein Scheck, den sie nicht ausgestellt hatte. Jetzt ergab Niecees Nachricht einen Sinn.
Gemma schlug die Hände vors Gesicht und hätte am liebsten geweint. Ihr Stolz ließ das jedoch nicht zu. Nein, sie würde nicht in Selbstmitleid zerfließen. Sie musste sich etwas einfallen lassen, wie sich der Fehlbetrag ersetzen ließ. Täglich konnten Rechnungen ihrer Lieferanten für Stoffe, Wohnaccessoires, Lampen und andere Dinge eingehen, und es war nicht mehr genug Geld auf ihrem Konto, um sie alle zu begleichen.
Sie stand auf und ging verärgert auf und ab. Wie hatte Niecee ihr das antun können? Wenn sie Geldprobleme hatte, hätte sie mit ihr sprechen können. Auch wenn sie nicht genügend Geld auf ihrem Privatkonto gehabt hätte, sie hätte es sich von einem ihrer Brüder oder Cousins leihen können.
Sie musste Anzeige erstatten. Gemma holte frustriert Luft. Ihre Freundschaft und ihre Loyalität zu Niecee endeten mit dem Moment, als ihre frühere Mitarbeiterin sie bestahl. Sie hätte etwas ahnen müssen. Niecee war in den letzten Tagen nicht mehr so quirlig gewesen. Gemma hatte vermutet, dass sie Probleme mit ihrem leichtlebigen Lebensgefährten hatte. Hatte er Niecee zu dem Diebstahl überredet? Es spielte keine Rolle, denn Niecee hätte Richtig von Falsch unterscheiden müssen, und Geld des Arbeitgebers zu unterschlagen, war eindeutig falsch.
Sobald sie wieder an ihrem Schreibtisch saß, griff Gemma zum Telefon, zog die Hand aber wieder zurück. Verdammt! Wenn sie Sheriff Harper anriefe – der mit Ramsey und Dillon zusammen zur Schule gegangen war – und Anzeige erstattete, würden die beiden von der Geschichte erfahren. Genau den beiden durfte aber nichts zu Ohren kommen, zumal sie versucht hatten, ihr die Idee von einem eigenen Inneneinrichtungsgeschäft auszureden.
Im vergangenen Jahr war ihr Ein-Frau-Unternehmen problemlos ohne weitere Mitarbeiter ausgekommen. Ihre Schwestern Megan und Bailey hatten ausgeholfen, wenn es nötig war. Wenn schwere Dinge zu tragen gewesen waren, hatte sie ihre Brüder Zane und Derringer um Hilfe gebeten. Als sie größere Aufträge bekam, brauchte sie eine Assistentin für die Büroarbeit, und so hatte sie eine Anzeige in der Zeitung und im Internet geschaltet.
Gemma stand auf und lief wieder nervös auf und ab. Bailey studierte noch und besaß nicht viel Geld, und Megan hatte gerade vergangene Woche erwähnt, dass sie für einen Urlaub sparte. Megan spielte mit dem Gedanken, ihre Cousine Delaney zu besuchen, die mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im Mittleren Osten lebte. Keine Chance also, sie um Geld zu bitten.
Zane und Derringer würden ihr sicherlich gern helfen. Sie waren beide Junggesellen und verdienten sehr gut, doch sie hatten kürzlich ihr Erspartes zusammengeworfen, um sich in eine Pferdezucht mit angeschlossener Trainingsstation einzukaufen, zusammen mit ihrem Cousin Jason. Also konnte sie im Moment auch hier nicht um finanzielle Hilfe bitten. Ihre anderen Geschwister, Cousins und Cousinen waren entweder noch in der Ausbildung oder investierten gerade in ein eigenes Geschäft.
Woher soll ich zwanzigtausend Dollar nehmen?
Gemma starrte schon eine Weile auf das Telefon, als ihr bewusst wurde, dass es klingelte. Sie nahm es in der Hoffnung auf, es könnte Niecee sein, die ihr sagte, dass sie das Geld zurückzahlen wolle, oder besser noch, dass die ganze Sache ein Scherz sei.
„Hallo?“
„Hallo, Gemma, hier spricht Callum.“
Sie fragte sich, warum der Mann, der Ramseys Schaffarm leitete, sie anrief. „Was gibt es, Callum?“
„Ich würde mich gern mit dir treffen, um etwas Geschäftliches zu besprechen.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Etwas Geschäftliches?“
„Ja.“
Als Erstes schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie nicht in der Stimmung für eine geschäftliche Besprechung war, schnell aber erkannte sie, dass ihre Professionalität nicht unter Niecees Tat leiden durfte.
„Wann sollen wir uns treffen, Callum?“
„Wie wäre es heute Mittag zum Lunch?“
„Lunch?“
„Ja, bei ‚McKay’s‘.“
Ihr Lieblingsrestaurant. Ob er es wusste? „Okay, das passt. Um zwölf?“
„Großartig. Bis dann.“
Als Gemma das Telefonat beendete, schoss ihr durch den Kopf, wie gern sie Callums australischen Akzent hörte. Er klang unglaublich sexy. Der Mann war überhaupt sehr sexy. Etwas, das sie nicht unbedingt beachten wollte, da er ein enger Freund von Ramsey war. Außerdem wartete in Australien eine Frau auf ihn, wie ihr Jackie Barnes, Krankenschwester und Kollegin von Megan, erzählt hatte. Jackie hatte erfolglos versucht, sich an Callum heranzumachen, kurz nachdem er nach Denver gekommen war.
Was aber, wenn es in Australien keine Frau gäbe, die auf ihn wartete? Was, wenn er genauso frei wäre, wie er sexy war? Was, wenn sie vergessen könnte, dass er ein enger Freund ihres Bruders war? Was, wenn …
Ungeduldig verwarf sie alle diese Gedanken und setzte sich wieder an den Computer, um einen Weg aus ihrer finanziellen Misere zu suchen.
Callum Austell lehnte sich zurück und sah sich im Restaurant um. Das erste Mal hatte er hier mit Ramsey kurz nach seiner Ankunft in Denver gegessen. Schon damals hatte ihm das Ambiente gefallen, und jetzt war es der Ort, an dem er einen Plan in Gang setzte, der längst überfällig war.
Er konnte nicht mehr genau sagen, wann es bei ihm gefunkt und er erkannt hatte, dass Gemma Westmoreland die Frau war, die das Schicksal für ihn bestimmt hatte. Wahrscheinlich an dem Tag, als er Ramsey beim Bau der Scheune geholfen hatte, und Gemma mit dem Examen in der Tasche vom College nach Hause gekommen war.
In dem Moment, als sie aus dem Wagen stieg und ihrem ältesten Bruder in die Arme fiel, hatte er das Gefühl gehabt, vom Blitz getroffen worden zu sein. Von der Sekunde an, als Ramsey sie miteinander bekannt machte und sie ihm dieses wunderschöne Lächeln schenkte, war er nicht mehr derselbe gewesen. Sein Vater und seine zwei älteren Brüder hatten ihm früher bereits prophezeit, dass es so sein würde, wenn er der richtigen Frau begegnete, doch er hatte ihnen nicht geglaubt.
Dieser Moment lag fast drei Jahre zurück. Gemma war damals gerade zweiundzwanzig gewesen. Geduldig hatte er darauf gewartet, dass sie älter wurde, und wachte aus der Ferne über sie. Mit jedem Tag schloss er sie tiefer in sein Herz, doch erst jetzt hatte er endlich den Mut gefunden, Ramsey von seinen Gefühlen für Gemma zu erzählen.
Zuerst war Ramsey von dem Gedanken, dass sein bester Freund eine seiner Schwestern begehrte, gar nicht begeistert gewesen. Er musste ihn erst davon überzeugen, dass es mehr als sexuelles Verlangen war, dass er in der Tiefe seines Herzens wusste, dass Gemma die Liebe seines Lebens war.
Ramsey hatte sechs Monate lang bei ihnen auf der Schaffarm in Australien gelebt, um dort alles zu lernen, was er für seinen eigenen Betrieb in Denver brauchte. Er kannte seinen Vater und seine Brüder gut genug, um zu wissen, dass sie ihren Frauen treu ergeben waren.
Sein Vater war von einer Geschäftsreise nach Amerika auf dem Rückflug nach Australien gewesen, als er sich in seine zukünftige Frau, Callums Mutter, verliebte. Sie war eine der...