Ione | Eternal Riders - Thanatos | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 03, 450 Seiten

Reihe: Eternal-Riders-Reihe

Ione Eternal Riders - Thanatos


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8025-9118-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 03, 450 Seiten

Reihe: Eternal-Riders-Reihe

ISBN: 978-3-8025-9118-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der gefürchtete Thanatos, einer der Reiter der Apokalypse, sucht nach der Frau, die sein Vertrauen verraten hat. Doch als er die schöne Regan schließlich findet, muss er zu seiner Überraschung feststellen, dass sie von ihm schwanger ist. Und das Kind könnte die drohende Apokalypse aufhalten ...



Mit der Demonica-Serie gelang Larissa Ione der große internationale Durchbruch. Zu ihren Lieblingsautoren gehören Stephen King, Robert Jordan und Marion Zimmer Bradley.

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Regan Matthews würde sterben.

Dessen war sie sich ebenso sicher, wie sie wusste, dass der Himmel blau war. So sicher, wie sie wusste, dass das Kind in ihr ein Junge war.

So sicher, wie sie wusste, dass der Vater dieses Kindes derjenige sein würde, der ihrem Leben ein Ende setzen würde.

Mit einem Schrei richtete sie sich im Bett auf; ihre Augen konzentrierten sich auf den Schein des Nachtlichts im Badezimmer. Sie brauchte eine Sekunde, bis ihr klar wurde, dass sie wach war und sich in Sicherheit befand, im Hauptquartier der Aegis in Berlin.

Sie hatte wieder diesen Traum gehabt; den, in dem sie sich selbst am Boden liegen sah, mit ihrem eigenen Blut bedeckt, viel zu viel Blut. Thanatos, dem Großteil der Menschheit als Death oder Tod bekannt, der vierte Reiter der Apokalypse, kniete neben ihr; Blut bedeckte seine Hände, tropfte aus seinem hellen Haar und spritzte auf seinen Knochenpanzer.

Sie holte tief Luft und zwang sich, sich zu entspannen. Thanatos konnte ihr nichts antun. Nicht hier, in der Wohnanlage tief unter dem Gebäude des Hauptquartiers, das die zwölf Ältesten beherbergte, die die uralte, Dämonen jagende Organisation anführten. Die meisten Ältesten benutzten ihre Wohnung nur, wenn die Geschäfte der Aegis sie nach Deutschland führten, aber Regan nannte dieses spartanische Apartment schon seit Jahren ihr Zuhause, und obwohl ihr Baby in weniger als einem Monat auf die Welt kommen würde, hatte sie noch nichts vorbereitet. Es gab keine Dekoration, kein Spielzeug, kein Kinderbettchen.

Sie hatte Pastellfarben sowieso schon immer gehasst.

Ihre Hand, die durch die Schwangerschaft dermaßen angeschwollen war, dass sie ihren Siegelring nicht mehr trug, zitterte, als sie ihren Bauch durch den Baumwollstoff des Umstandsnachthemds hindurch rieb, in der Hoffnung, dass das Baby weiterschlafen würde. Der Kleine hatte einen Mordstritt, und ihre inneren Organe waren immer noch dabei, sich von der letzten Runde Hackysack zu erholen.

Regan tastete in der Dunkelheit nach der Nachttischlampe. Zuerst stieß ihre Hand auf den mit Höllenhundspeichel bedeckten Aegis-Dolch, den alle zwölf Ältesten stets bei sich tragen mussten, um sich im Notfall gegen einen apokalyptischen Reiter zu verteidigen; dann auf das Pergament, das neben der Lampe lag. Sie gestattete sich einen Augenblick, um mit den Fingern über die mit Tinte geschriebenen Buchstaben zu streichen. Die lateinischen Worte stellten eine Art Gebet dar, aber das war es nicht, was Regan Trost spendete.

Nein, als psychometrischer Empath war sie in der Lage, durch eine einzige Berührung Informationen herauszuspüren; genauer gesagt fühlte sie die Emotionen der Person, die mit Tinte etwas auf ein Stück Leder geschrieben hatte. Dieses spezielle Schriftstück hatte der Autor in unbeschwerter, heiterer Stimmung verfasst. Regan besaß diese Seite schon seit Jahren und labte sich wie eine Art Vampir an den Gefühlen des Schreibers, und in diesem Moment brauchte sie es mehr als in all den vergangenen Monaten.

Nachdem einer der Reiter böse geworden war und sein Siegel genau wie in der Prophezeiung der , der dämonischen Bibel, gebrochen war, herrschte Chaos auf der Erde. Eine Apokalypse war vermutlich nie besonders lustig, aber Regan fragte sich oft, warum sie es nicht stattdessen mit der biblischen Variante zu tun haben konnten. In der Version der Bibel kämpften die Reiter auf der Seite des Guten, nicht des Bösen.

Aber das war nur einer der Gründe, warum sie dieses Pergament so dringend brauchte. Die Reue über das, was sie Thanatos angetan hatte, nagte an ihr, und wenn sie das auch gewiss verdient hatte, musste sie doch um des Kindes willen Frieden finden, wo sie nur konnte.

Sie gestattete sich weitere dreißig Sekunden Trost, dankbar, dieses Schriftstück in ihrem Besitz zu haben. Es handelte sich um die letzte Seite eines Büchleins, geschrieben von einem weiblichen Engel, der sein Leben gegeben hatte, um einen Wächter zu retten. Somit war es unbezahlbar. Regans Kollegen, die anderen Ältesten, drängten sie schon seit Jahren, es ihnen endlich wieder zu überlassen, aber die würden sich gedulden müssen. Frühestens bei ihrem Tod würde sie darauf verzichten.

Und der könnte schneller eintreten, als ihr lieb war, sollte sie Thanatos in die Hände geraten.

Ihre Finger lösten sich vom Pergament, aber noch ehe sie den Lichtschalter fand, hörte sie etwas und erstarrte. Es war kein lautes Geräusch. Vielleicht hatte sie es sich ja auch nur eingebildet, den leisen Widerhall von Schritten gehört zu haben, aber was sie nicht ignorieren konnte, war die Unruhe, die zunehmend von ihr Besitz ergriff, eine innere Erregung, die keinen Sinn zu ergeben schien.

Kein Ort auf der ganzen Welt war sicherer als dieser.

Trotzdem hielt sie auf einmal ihren Dolch in der Hand und glitt behutsam aus dem Bett. Mit hämmerndem Herzen schlich sie durch das Zimmer und legte ihr Ohr an die Tür. Nichts. Aber warum zitterte sie dann am ganzen Körper, als ob leichte Stromschläge sie vor einer Gefahr warnen wollten?

Der Albtraum über Thanatos musste sie noch mehr als sonst aus dem Gleichgewicht gebracht haben.

Aber es konnte ja nicht schaden, sich mal ein wenig umzusehen. Ihre Wächterinstinkte hatten sie bisher noch nie im Stich gelassen, und sie hatte mehr als einen Wächter gekannt, der es bereut hatte, sein tief verankertes Gespür für Gefahr ignoriert zu haben.

So rasch und leise wie möglich zog sie sich eine Umstandsbluse und eine Khakihose an; um die Hüfte schlang sie sich ihren der Schwangerschaft angepassten Waffengürtel, in den sie auch ihr Handy einhängte. Ohne Waffen ging sie nirgendwohin. Allerdings tauschte sie den Dolch gegen ein aus; im Kampf zog sie die s-förmige, doppelseitige Klinge vor.

Sie packte das so fest, dass sich ihre Knöchel weiß färbten, öffnete die Tür und schlüpfte in den Korridor hinaus. Die Dunkelheit – für gewöhnlich ihre Freundin – wurde jetzt, ohne ihren Aegis-Ring, der ihr ein gewisses Maß an Nachtsicht verliehen hätte, zur Bürde.

Regan drückte sich mit dem Rücken an die Wand und bewegte sich auf den Lichtschalter zu, der sich durch ein schwaches grünes Leuchten von der Wand abhob. Aber als sie ihn betätigte, passierte nichts.

»Nur eine durchgebrannte Glühbirne«, flüsterte sie. Sie wiederholte es sogar noch, dennoch gesellte sich jetzt ein nagender Zweifel zu ihrer Ahnung von Gefahr.

Sie sah zu ihrem Zimmer zurück, fragte sich, ob es nicht vielleicht das Schlauste wäre, sich wieder dorthinein zurückzuziehen und die Tür abzuschließen, aber … Nee, blöde Idee. Etwas, das innerhalb des Aegis-Hauptquartiers eine Bedrohung für sie darstellte, würde sich auch von einer dicken Holzplatte mit Riegel nicht aufhalten lassen.

Außerdem besaß sie noch eine geheime Waffe, eine, die zu verwenden ihr verboten war – es sei denn, das Leben des Babys wäre in Gefahr.

Sie schlich weiter – bei jedem Schritt richteten sich ihre Nackenhärchen weiter auf.

»Wer ist da?« Sie erhielt keine Antwort, aber schließlich würde ihr wohl auch kein Dämon fröhlich seinen Namen entgegentrompeten.

Offenbar hatte das Baby ihr Gehirn zu Brei gemacht, und sie war zum klassischen Horrorfilm-Idioten mutiert, der in den ersten fünf Minuten des Films umgebracht wurde. Klasse.

Sie glaubte, beim Eingang zum Auditorium eine Bewegung zu sehen. Wo waren die nur alle? Sogar mitten in der Nacht gingen stets Wächter auf Streife oder verbrachten ihre Schicht damit, in der riesigen Bibliothek Nachforschungen anzustellen oder die weltweiten Operationen zu organisieren. Immerhin befand sie sich im Nervenzentrum der Aegis, und hier war es niemals so ruhig.

Sie bewegte sich darauf zu. Als sie nach der Tür griff, rutschte ihr Fuß in etwas Warmem, Feuchtem aus. Ihr Magen schlug einen Purzelbaum. Sie musste gar nicht erst hinsehen, um zu wissen, dass sie in Blut getreten war, brauchte kein Licht, um zu wissen, dass die dunkle Masse vor der Wand eine Leiche war.

Nicht gut. Das war so was von nicht gut.

Hinter ihr raschelte etwas. Ihr Instinkt übernahm das Ruder und trieb sie durch die Türen ins Auditorium, das einem Universitätshörsaal glich, mit diversen Reihen aufsteigender Sitzplätze und zwei Treppenaufgängen. So schnell sie konnte begab sie sich zum Podium am Fuß der Treppe. Wenn sie nur zum Ausgang auf der gegenüberliegenden Seite gelangen könnte, würde sie ganz in der Nähe des Empfangstresens herauskommen, wo sie Alarm schlagen könn…

Ein verschwommener Schatten huschte lautlos an ihr vorbei. Sie wirbelte herum, das bereit. Adrenalin schoss heiß in ihre Adern. Blutrote Augen starrten sie an, und sie hätte schwören können, dass sie Geifer auf den Boden tropfen hören konnte.

»Hure.« Als es die tiefe, männliche Stimme grollen hörte, trat das Baby aus.

»Ich weiß nicht, wer du bist«, sagte Regan, »aber du solltest es dir lieber gut überlegen, ehe du eine Wächterin in ihrem eigenen Haus beleidigst.«

Ein schauerliches Lachen erschallte, während Finger schnipsten. Mit einem Schlag erstrahlten sämtliche Lichter des Auditoriums. Ein Vampir stand zusammen mit ihr auf dem Podium – zwei Meter groß, hoch über ihr aufragend, mit blitzenden Fängen versehen und schrecklich untot. Sein Blick wanderte ostentativ zu ihrem Bauch.

»Es ist keine Beleidigung, wenn man die Wahrheit sagt.«

Sie ignorierte die Spitze, die sie leider nicht guten Gewissens leugnen konnte....


Ione, Larissa
Mit der Demonica-Serie gelang Larissa Ione der große internationale Durchbruch. Zu ihren Lieblingsautoren gehören Stephen King, Robert Jordan und Marion Zimmer Bradley.

Mit der Demonica-Serie gelang Larissa Ione der große internationale Durchbruch. Zu ihren Lieblingsautoren gehören Stephen King, Robert Jordan und Marion Zimmer Bradley.



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