Ims | Eine „asoziale“ Pfälzer Familie | Buch | 978-3-938031-87-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 368 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 235 mm, Gewicht: 810 g

Ims

Eine „asoziale“ Pfälzer Familie

Wie in der NS-Zeit aus einem Sozialfall moralische Minderwertigkeit gemacht wurde
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-938031-87-2
Verlag: Llux Agentur & Verlag

Wie in der NS-Zeit aus einem Sozialfall moralische Minderwertigkeit gemacht wurde

Buch, Deutsch, 368 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 235 mm, Gewicht: 810 g

ISBN: 978-3-938031-87-2
Verlag: Llux Agentur & Verlag


Einzigartige Studie zur Verfolgung von sogenannten Asozialen in der NS-Zeit, die von einem Mitglied der betroffenen Familie recherchiert und verfaßt wurde.
Mit einer historischen Einführung von Walter Rummel und einem einordnenden Nachwort von Klaus J. Becker
Die Studie von Alfons L. Ims, in der er vorwiegend die sehr umfangreichen Quellen und Archivfunde sprechen lässt, ist in ihrer Art einzigartig. Der Autor (Jg. 1949), das jüngste Mitglied der betroffenen Familiengeneration, ist in Kaiserslautern auf dem Kalkofen geboren, einem der ältesten heute noch bestehenden Elendsviertel der Bundesrepublik. Dort und auf dem Engelshof, einer kaum besseren prekären Wohngegend, ist er aufgewachsen.
Die erfreulich nüchterne und ausgewogene Darstellung lässt den Leser betroffen zurück. Geschildert wird der unaufhaltsame Abstieg von Philipp Ims, dem Großvater des Autors (Jg. 1868), vom Schneider im Nordpfälzer Bergland zum Hilfs- und Gelegenheitsarbeiter in der aufblühenden Industriestadt Kaiserslautern.
Kaum eine Chance hatte der Sohn Heinrich Ims, Vater des Autors (Jg. 1900). Schon in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Weimarer Republik wird die Familie zum Sozialfall und lebt mit 7 Kindern (ein weiteres stirbt infolge der elenden Verhältnisse als Kleinkind) in einer Behelfswohnung aus Küche und zwei Zimmern auf knapp 42 Quadratmetern auf dem Engelshof. Wirklich dramatisch aber wird die Lage mit der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten. Der Familie wird aufgrund ihrer sozialen Situation und früherer politischer Tätigkeit des Vaters ein Teil der kärglichen staatlichen Unterstützung entzogen, und sie wird vom Engelshof auf den noch schlimmeren Kalkofen zwangsumgesiedelt. Entsprechend der rassenhygienischen Ideologie und der daraus resultierenden Asozialenpolitik der Nazis werden die Familienmitglieder nun als „asoziale Volksschädlinge, moralisch minderwertig und angeboren schwachsinnig” behandelt.
Die Folge: Die Mutter wird zwangssterilisiert, die Kinder kommen (mit einer Ausnahme) ins Heim und entgehen teils nur durch Zufall der Vernichtung in den Euthanasieanstalten. Nach dem frühen Tod der ersten Frau heiratet der Vater erneut und hat zwei weitere Kinder, darunter der Autor. Die neue Ehefrau erfährt mit der Heirat 1944 einen dramatischen sozialen Abstieg und kümmert sich gleichwohl und vordringlich darum, die ihr fremden Kinder des Mannes aus den Heimen zu holen, während der Vater noch 1943 zur Wehrmacht eingezogen wird und sich bis Mitte 1946 in französischer Kriegsgefangenschaft befindet. Ihr Kampf um die Entlassung Kinder dauert bis Weihnachten 1951! Da kehren die beiden Jüngsten, Zwillingsbrüder, die mit zwei Jahren in die Diakonissenanstalt Speyer eingeliefert wurden, kurz vor ihrem 15. Geburtstag von ihrem ersten Elternbesuch nicht mehr in die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster zurück. Sie durften niemals eine Schulbildung genießen, die Auswirkungen der „Fürsorgeerziehung” auch der anderen Kinder sind teils dramatisch.
Eingehend wird der Werdegang jedes einzelnen Kindes in den Heimen anhand des umfangreichen dokumentarischen Materials nachvollzogen. Stigmatisierung und Milieuverhaftung eines Teils der Familie haben sich bis heute nicht aufgelöst.

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Zielgruppe


Historisch und sozialpolitisch Interessierte, ebenso regionalgeschichtlich Interessierte



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