E-Book, Deutsch, 380 Seiten
Reihe: Star Trek - Deep Space Nine
III. Star Trek - Deep Space Nine: Vorherrschaft
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95981-526-0
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 380 Seiten
Reihe: Star Trek - Deep Space Nine
ISBN: 978-3-95981-526-0
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Auf der ursprünglichen Deep Space 9 beobachtet Captain Kira Nerys, wie sich das bajoranische Wurmloch öffnet und ein einzelnes, klingenförmiges Schiff ausspuckt. Versuche, Verbindung zu seiner Besatzung aufzunehmen, bleiben unbeantwortet und kurz darauf folgt ein weiteres Schiff ähnlicher Bauart. Als danach eine ganze Armada durch das Wurmloch kommt, scheint es klar, dass DS9 angegriffen wird. Kira befielt ihrem Ersten Offizier, Commander Elias Vaughn, an Bord der Defiant zu gehen, und die Station zu verteidigen und fordert von der Sternenflotte Verstärkung an. Gleichzeitig bereitet ihre Besatzung die Schilde und Waffen der Station auf den bevorstehenden Ansturm vor.
In der Zwischenzeit überlegt an Bord des Führungsschiffs Iliana Ghemor, DS9 anzugreifen, und dem Leben von Kira, dem Quell allen Übels in ihrer erbärmlichen Existenz, ein Ende zu setzen. Allerdings verlangt ihre Vergeltung mehr, als einfach nur den Tod – sie verlangt nach Qual. Ghemor überlegt es sich anders und beschließt, ihre Rache am Captain angemessen zu gestalten, indem sie zuerst die Bevölkerung Bajors auslöscht …
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Einen Sekundenbruchteil bevor die Sirene für den Roten Alarm durch das Sicherheitsbüro plärrte, erwachten die zugehörigen Warnlichter zum Leben. Die Konsolen wurden in blutrotes Licht getaucht, während die Sirene zu den Notfallstationen rief. Selten – der Sicherheitschef des Newton-Außenpostens – betrachtete die Anzeige auf der Hauptkonsole und erkannte sofort, was der Grund für den Alarm war: »Ein Vorfall innerhalb der Probenlagerung.« Um ihn herum traten die Offiziere seiner Alpha-Schicht in Aktion, die mit gezogener Waffe zu ihrem Zuständigkeitsbereich eilten. Selten sah, wie sie durch die Tür verschwanden und an dem rechteckigen Fenster vorbeirannten, das in den angrenzenden Korridor wies. Nur Ensign Connor Block blieb bei ihm, um die Zugriffskonsole zu bedienen.
»Alle Kontrollpunkte sind abgeriegelt«, meldete der Ensign. »Ich habe Bestätigung über die Verriegelung sämtlicher Sicherheitstüren. Alle Kraftfelder sind aktiv.«
»Verstanden«, bestätigte Selten, während er die Sirene im Büro abschaltete und die normale Beleuchtung wiederherstellte. Danach bediente er auf seiner Konsole ein paar Kontrollflächen für die Kommunikation und öffnete eine einrichtungsweite Verbindung, wodurch man ihn auf dem gesamten unter der Oberfläche liegenden Außenposten hören konnte. Das galt sowohl für die obere Ebene, von wo aus sein einundzwanzig Mann starkes Sicherheitsteam die Einrichtung schützte, wie auch für die untere, wo die fünfundvierzig Wissenschaftler und Techniker der Wissenschaftsabteilung der Föderation lebten und arbeiteten. »Hier spricht Lieutenant Commander Selten. In Korridor vier, Abteilung L hat es einen Vorfall gegeben«, verkündete er, während er die Daten über den Ursprung des Alarms von seiner Konsole ablas. »Das gesamte Sicherheitspersonal soll sich auf seine Notfallposten begeben. Alle anderen ziehen sich augenblicklich in die nächstgelegene Sicherheitszone zurück.« In der ganzen Einrichtung hatte man für die Wissenschaftler Rückzugsmöglichkeiten für Notfälle eingerichtet. »Das ist keine Übung.«
»Die Daten der Kontrollpunkte zeigen, dass sieben Wissenschaftler zusammen mit Doktor Norsa und zwei Technikern vor siebenunddreißig Minuten Korridor vier betreten haben«, berichtete Block. »Unser Formwandler-Besucher war auch bei ihnen.« Norsa, eine argelianische Biologin, fungierte als Stabschefin des Newton-Außenpostens. Der Formwandler, Odo, war vor einer Woche im Larrisint-System angekommen.
Selten betätigte ein paar Schaltflächen auf seiner Konsole und überprüfte die internen Sensoren des Außenpostens. Er betrachtete die Anzeigen von Korridor vier, dem Abschnitt der Einrichtung, wo alle Proben – organische wie auch leblose Objekte – untergebracht waren, an denen die Wissenschaftler arbeiteten. Die Scans zeigten schnelle Bewegungen in einem beachtlichen Areal im Inneren von Abteilung L und darüber hinaus, aber keine eindeutigen Kommunikatorsignale oder Lebenszeichen. Die Anzeigen ließen darauf schließen, dass die zehn Personen in dem Bereich ein gewaltsames Ende gefunden hatten. Aber Seltens präziser Verstand betrachtete diese Interpretation der Ereignisse lediglich als eine Möglichkeit und konzentrierte sich stattdessen darauf, mehr Informationen zu sammeln.
Der Sicherheitschef betätigte weitere Schaltflächen und rief Bilder der Umgebung der kompromittierten Abteilung auf. Auf dem Bildschirm floss an mehreren Punkten etwas vorbei, das wie ein Strom aus flüssigem Metall aussah. Die Sensoren verfolgten die Bewegung, empfingen jedoch nur undeutliche Lebenszeichen.
Selten berührte eine Schaltfläche, die ihn zu seiner ganzen Truppe durchstellte, aber zu niemandem von der Wissenschaftsabteilung. »In Korridor vier gibt es Aktivität«, erklärte er, »darunter auch Bewegung einer großen, fluiden Masse, die sich auf die Zugangstür zubewegt.« Es gab nur einen Kontrollpunkt, der den Probenlagerbereich mit dem restlichen Außenposten verband. Da sich Abteilung L am anderen Ende von Korridor vier befand, konnte man sich von dort nur in Richtung dieses Zugangs bewegen.
»Könnte das der Gestaltwandler sein?«, fragte Block, nachdem Selten die Verbindung unterbrochen hatte. Der Sicherheitschef verstand, dass der Ensign nicht von Odo sprach. Er bezog sich auf das Exemplar, deswegen der Formwandler zum Newton-Außenposten gekommen war. Dem Sicherheitstrupp gegenüber hatten die Wissenschaftler das Exemplar als potenziellen Gestaltwandler bezeichnet und Odo hatte bei der Untersuchung helfen wollen.
»Kann sein.« Auch wenn seine Scanner keine eindeutigen Lebenszeichen auffingen, die zu irgendeiner bekannten Art von Gestaltwandler passten, fiel Selten keine andere vernünftige Erklärung für das ein, was er da sah. Er rief eine sekundäre Konfiguration seine Konsole auf und griff auf die automatischen Aufzeichnungen der Ereignisse in und um Abteilung L zu. Er sah sich alles an, was kurz vor Beginn des Roten Alarms geschehen war. Zuerst sah er Norsa, die zusammen mit fünf anderen Wissenschaftlern an den Sichtluken stand und in den großen Raum darunter blickte. Man hatte ihn erst vor Kurzem auf die Maße zehn auf zwanzig auf fünfzig Meter vergrößert, um darin das von der Besatzung der entdeckte Exemplar unterzubringen.
Eine andere Ansicht zeigt ihm das Innere des Raums. Die riesige, silbrige Masse, die man zur Untersuchung zum Newton-Außenposten gebracht hatte, bedeckte den Boden des Abteils. Die ansonsten inaktive Oberfläche hob und senkte sich geschmeidig, wodurch die Höhe zwischen einem und zwei Metern schwankte. Selten beobachtete, wie Odo die Dekontaminationskammer verließ, die in das Abteil führte. Ein Techniker und ein weiterer Wissenschaftler blieben in der Dekontaminationskammer zurück, während ein zweiter Techniker im Korridor wartete und alles durch eine Sichtluke beobachtete.
Odo warf einen Blick zurück, ging dann weiter, nachdem sich die innere Tür hinter ihm geschlossen hatte. Er trat zwei Schritte auf das Exemplar zu, ging dann vor der Masse auf die Knie, die für Selten wie ein See aus geschmolzenem Metall aussah. Odo beugte sich vor und legte die Hände auf die silbrige Oberfläche.
Der Sicherheitschef sah zu, wie Odos Hände zu schimmern begannen. Odos Haut verflüssigte sich, als würde sein Körper schmelzen. Seine verflüssigten Finger schienen in der großen Masse vor ihm zu verschwinden.
Selten wartete, was geschehen würde – was geschehen –, aber einen Augenblick lang geschah gar nichts. Der Sicherheitschef hatte noch nie zugesehen, wie zwei Gestaltwandler miteinander verschmolzen – sie bezeichneten es als –, aber er begriff das Konzept. Es war nach wie vor nur Mutmaßung, ob das Exemplar lebendig war oder nicht, also erwartete Selten nicht, dass Odo und der große Haufen eins wurden. Darum überraschte es den Sicherheitschef auch nicht, als die Hände des Formwandlers wieder feste Form annahmen, ohne dass von der silbrigen Masse eine Reaktion kam.
»Die Masse bewegt sich schnell Korridor vier entlang«, meldete Block. »Sie nähert sich der Zugangstür.«
Selten sah wieder zu der Statusanzeige, aber dann bemerkte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung in der Aufzeichnung. Odo hatte sich von der silbrigen Masse entfernt, als sich ihre Form veränderte und sich ein Teil von ihr in die Höhe schob. Die bis eben noch stumpfe Oberfläche glänzte. Am höchsten Punkt veränderte sich die amorphe, geschwungene Form, bildete harte Linien und flache Kanten, formte sich zu etwas, was sich am einfachsten als Hammerkopf beschreiben ließ. Das Gebilde raste herab, direkt auf Odo zu. Es traf ihn mit beängstigender Kraft, schleuderte ihn zurück. Odos Körper prallte hart gegen das Schott, wo er platt gedrückt wurde und platzte. Die Imitation eines Bajoraners explodierte in einem goldorangefarbenen Regen.
»Noch zehn Sekunden bis zur Tür«, berichtete Block.
Selten betätigte hastig ein paar Kontrollen, um die Übertragung der Überwachungssysteme in Korridor vier auf seinen Bildschirm zu legen. Wie bei allen Sicherheitskontrollpunkten des Außenpostens wurde auch dieser durch eine massive Metalltür gesichert. Zudem hatte der Rote Alarm zu einer automatischen Abriegelung der gesamten Einrichtung geführt und jeder Zugangspunkt wurde durch zusätzliche Kraftfelder verstärkt.
Die riesige silbrige Masse floss mit hoher Geschwindigkeit durch den Korridor. Wie eine Flutwelle brandete sie gegen das Kraftfeld vor der Tür. Wo sie aufeinandertrafen, tauchten flackernde elektrisch blaue Flecken auf dem Kraftfeld auf und gezackte Entladungen rasten über die Oberfläche des Exemplars. Die Wellen schlagende Masse zog sich nicht zurück, stattdessen sammelte sie sich wie ein gestauter Fluss an dem Hindernis und türmte sich gegen das Kraftfeld bis zur Decke auf. Innerhalb von Sekunden war nichts mehr zu erkennen. Einen Wimpernschlag später gab es einen blauen...




