Igl / Detering / Lamping | Geschlechtersemantik 1800/1900 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 340, 350 Seiten

Reihe: Palaestra

Igl / Detering / Lamping Geschlechtersemantik 1800/1900

Zur literarischen Diskursivierung der Geschlechterkrise im Naturalismus

E-Book, Deutsch, Band Band 340, 350 Seiten

Reihe: Palaestra

ISBN: 978-3-8470-0276-5
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Ausgehend von den literatur- und diskursgeschichtlichen Schwellenräumen um 1800 und 1900 untersucht Natalia Igl den historisch-semantischen Wandel des komplementären Geschlechtermodells und dessen Krise. Anders als die bisherige Forschung legt sie dabei den Fokus auf den Naturalismus als Initialphase der literarischen Diskursivierung der 'modernen' Geschlechterproblematik. Einen Kern der Textanalysen bilden die wenig erforschten naturalistischen und naturalismusnahen Dramen von Elsa Bernstein (1866-1949). Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass dem Naturalismus sowohl mit Blick auf die Geschlechterkrise um 1900 wie auch auf den umfassenderen Diskurs der literarischen Anthropologie eine deutlich relevantere Stellung einzuräumen ist, als das bislang getan wurde.
 
The study analyses the development and change of gender semantics during the 'long 19th century', based on the premiss of the constitutive role of literature as a medium where socio-historical concepts are formed and reflected upon. In contrast to previous research, the focus thereby lies not on literature of the Fin de Siècle but on the German Naturalism: As Natalia Igl shows by detailed analysis, the era of Naturalism can be regarded as an initial phase where the perceived crisis of traditional 'complementary' gender roles is being addressed in literary as well as in poetological discourse in a significant way. A core piece of the analysed texts consists of dramas of the non-canonical author Elsa Bernstein (1866-1949). Due to the close linkage of naturalist aesthetics and the issue of conflicting gender roles that characterises Bernsteins texts, their interpretation thus provides a 'burning glass' which helps to shed light on the significance of changing gender semantics regarding the discourse of Naturalism as a whole. All in all, the study emphasises the relevance of the naturalist era as a liminal but not marginal epoch of literary modernims which plays a crucial role with respect to 19th century literary anthropology.
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1;Title Page;3
2;Copyright;4
3;Table of Contents;7
4;Body;11
5;Vorwort und Dank;11
6;1. Geschlechtersemantik 1800/1900: Historischer Wandel und literarhistorische Relevanz;15
6.1;1.1 Von ‚Frauenbildern`, ‚Frauentypen` und ‚problematischer Weiblichkeit` – Geschlechterkrisen um 1900;15
6.1.1;1.1.1 Arthur Schnitzlers Reigen (1903) als literarische Anthropologie und exemplarische Inszenierung der Geschlechterproblematik innerhalb der Wiener Moderne;20
6.1.2;1.1.2 Literarische Anthropologie des Naturalismus – Vom Fokus auf das Fin de siècle hin zum Naturalismus als initialer Phase der Diskursivierung der Geschlechterkrise;25
6.1.3;1.1.3 Zusammenfassung: Gegenstand und Aufbau der Untersuchung;34
6.2;1.2 Methodisch-theoretische Vorüberlegungen und Explikation der Untersuchungsperspektive;39
6.2.1;1.2.1 Sozialgeschichtliche Grundlagen und deren systemtheoretische Perspektivierung;42
6.2.2;1.2.2 Begriffsgeschichte – Historische Semantik;46
6.2.3;1.2.3 Funktionen von Literatur – Historische und systematische Verortung;51
6.2.4;1.2.4 Positionierung zur Genderforschung – Zum Emanzipationsbegriff und der (historischen) Gleichheits- vs. Differenzhypothese;55
6.2.5;1.2.5 Zum Begriff des ‚Diskurses`;61
7;2. ‚Weiblichkeit` zwischen ‚Natur` und ‚Kultur` – Die Herausbildung der komplementären Geschlechtersemantik um 1800 und ihre Relevanz in der Umbruchphase um 1900;65
7.1;2.1 Das komplementäre Geschlechtermodell als diskursivierte Semantik um 1800;65
7.1.1;2.1.1 Polarisierungen auf Gegenstands- und Metaebene – Potential und Präzisierungsbedarf der Thesen zum polaristischen Modell der ‚Geschlechtscharaktere`;68
7.1.2;2.1.2 Die ‚Komplementarität der Geschlechter` und die Ausdifferenzierung von ‚Öffentlichkeit` und ‚Privatheit`;71
7.1.3;2.1.3 Konstruierte ‚Natürlichkeit` – Die Universalität des Ordnungsschemas ‚Geschlecht`;84
7.1.4;2.1.4 Geschlechterspezifische Perfektibilität – Von der ‚weiblichen Bestimmung` und der ‚Erziehung zur Weiblichkeit` oder: Rousseau und die Folgen?;97
7.1.5;2.1.5 Zusammenfassung: Zur historischen Problemreferenz und Funktionalität des komplementären Geschlechtermodells;110
7.1.6;2.1.6 Exkurs: Zur ‚Verwissenschaftlichung` der Geschlechtersemantik – Die Charakterologie der Geschlechter als Basis sprachwissenschaftlicher Taxonomie;112
7.2;2.2 Geschlechterkonzeptionen im Wandel – Zwischen Stabilisierungen der Komplementärsemantik und Radikalisierungen der Differenzhypothese um 1900;117
7.2.1;2.2.1 „Denn in der Familie stecken die Frauen” – ‚Naturgeschichtliche` Stabilisierungsversuche der bürgerlichen Geschlechterordnung und die Rolle entwicklungstheoretischer Modellierungen;120
7.2.2;2.2.2 ‚Bildung` und ‚Perfektibilität` als zentrale Aspekte des Emanzipationskonzepts der bürgerlichen Frauenbewegung – Vom ‚natürlichen` zum ‚kulturellen Beruf` der Frauen;132
7.2.3;2.2.3 Die Soziologie der Geschlechter als Beitrag zur ‚Verwissenschaftlichung` des Komplementärmodells;141
7.2.4;2.2.4 ‚Weibliche Anthropologie` um 1900 als Radikalisierung der Differenzhypothese – Von der kompensatorischen zur ‚pathologischen` Weiblichkeit;148
7.2.5;2.2.5 ‚Weibliche Identität`, ‚Subjektivität` – und Exklusionsindividualität?;157
7.2.6;2.2.6 Zusammenfassung: Stabilisierungen, Krise und diskursive Relevanz der Geschlechtersemantik um 1900;162
8;3. Die komplementäre Geschlechtersemantik im Kontext des Naturalismus – Diskursivierung der Krise und Verhandlung des Ergänzungsgedankens;167
8.1;3.1 Der Naturalismus als ‚Scharnier` der literarischen Moderne;167
8.1.1;3.1.1 Naturalistische Annäherungen an die ‚Idee` – Zur Versöhnung von naturwissenschaftlicher Weltdeutung und ‚Idealismus` im Monismus;175
8.1.2;3.1.2 Hin zur ‚Idee` II – Zur Ibsen-Rezeption im deutschsprachigen Naturalismus und der Traditionslinie humanistisch-sozialkritischer Dramatik;187
8.1.3;3.1.3 ‚Geschlecht` in der Krise – Semantisierungen des ‚Weiblichen` und weibliche Autorschaft im Kontext des Naturalismus;196
8.1.4;3.1.4 Fallbeispiel: Naturalismus im Spannungsfeld von Tradition und Innovation – Zur Krise der „modernen Litteratur” als Krise des Bildungsbürgertums;207
8.2;3.2 Exemplarische (Funktions).Analysen: Geschlechtersemantik und literarische Anthropologie des Naturalismus;223
8.2.1;3.2.1 Geglückte und verhinderte Paarbildungen – Die Problemkonstellation ‚Liebe`, ‚Ehe` und ‚Sexualität`;228
8.2.2;3.2.2 Elsa Bernsteins Dramen als ‚Brennglas` – Zwischen naturalistischer Programmatik und spezifischer Perspektivierung;236
8.2.3;3.2.3 Determination, freier Wille und ‚Selbsterlösung` – Der dramatische Experimentalaufbau als implizite Poetologie in Elsa Bernsteins Wir Drei (1893);253
8.2.4;3.2.4 Determinationshypothesen auf Text- und Figurenebene – Zur Fokussierung auf soziale Bedingungsfaktoren in Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang (1889);266
8.2.5;3.2.5 Naturalistische Wirkungsästhetik und ‚ethischer` Naturalismus – Zur Diskursivierung eines ‚überkommenen` weiblichen Bildungsmodells in Elsa Bernsteins Dämmerung (1893);277
8.2.6;3.2.6 Zusammenfassung und Ausblick: ‚Natur`, ‚Geschlecht` und ‚Perfektibilität` im literarischen und pädagogischen Diskurs um 1900;293
9;4. Geschlechtersemantik und literarische Diskursivierung der ‚Geschlechterkrise` – Fazit und Forschungsdesiderate;311
10;Verzeichnis der Siglen;317
11;Literaturverzeichnis;319
11.1;Primärtexte und Quellen;319
11.2;Forschungsliteratur;324
12;Personenregister;345


Lamping, Dieter
Dr. phil. Dieter Lamping ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Er war u.a. Vorsitzender des Interdisziplinären Arbeitskreises Jüdische Studien und Sprecher des Zentrums für Interkulturelle Studien der Universität Mainz und ist von 2008-2009 Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies. Er hat zahlreiche Bücher zur Literatur der Moderne und zur Theorie und Geschichte der Lyrik veröffentlicht.

Detering, Heinrich
Dr. Heinrich Detering ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen.

Igl, Natalia
Dr. Natalia Igl lehrt und forscht seit 2010 als Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Bayreuth und ist Lehrbeauftragte im Fachbereich Germanistische Linguistik an der LMU München.


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