E-Book, Deutsch, Band 0014, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Iding / Taylor / Campbell Julia Ärzte zum Verlieben Band 14
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-606-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Schicksalssommer für Dr. Thomson / Werd ich dich jemals wiedersehen? / Mit dem Mut der Liebe /
E-Book, Deutsch, Band 0014, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
ISBN: 978-3-86349-606-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SCHICKSALSSOMMER FÜR DR. THOMSON von IDING, LAURA
Dr. Nick Thomson weiß schon bei der ersten Begegnung: Abby Monroe ist die Frau seines Lebens! Doch eine tiefe Schuld quält ihn so sehr, dass er auf Abby verzichten will: Nick glaubt, er sei für den Tod ihres Freundes Shane verantwortlich ...
WERD ICH DICH JEMALS WIEDERSEHEN? von TAYLOR, JENNIFER
Dr. Luca Ferrero kämpft nicht nur Tag für Tag um das Leben seiner Patienten, sondern auch um das Herz seiner jungen Kollegin Kelly Clayton. Doch dann muss er plötzlich nach Italien reisen, denn seine Jugendfreundin braucht seine Hilfe. Wird er Kelly jemals wiedersehen?
MIT DEM MUT DER LIEBE von CAMPBELL, JUDY
Es bleiben ihnen nur Sekunden, um die beiden Jugendlichen zu retten. Voll tiefer Bewunderung hilft Lisa dem wunderbaren Arzt Ronan Gillespie nach einem dramatischen Unfall. Und Stunden später liegt sie in seinen Armen - soll sie ihm jetzt ihr Geheimnis anvertrauen?
Laura Iding hat zwei aufregende Leben: Tagsüber arbeitet sie als Krankenschwester und nachts ist sie Autorin. Schon als Teenager fing sie an zu schreiben - und hat bis heute nicht damit aufgehört. Ihr absolutes Lieblingsgenre ist, wie könnte es anders sein, der Arztroman.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Kelly Carlyon hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie wollte kündigen und am Ende der Woche abreisen. Die ganze Nacht hatte sie darüber nachgedacht, und dies war die einzig vernünftige Lösung. Auch wenn mit dieser Arbeitsstelle ein Traum in Erfüllung gegangen war. Aber keine Stelle der Welt war solchen Kummer wert.
Kelly spürte, wie ihr Herz zu klopfen anfing, als die Bürotür geöffnet wurde. Sie wusste, was sie tun sollte. Dennoch konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dass Luca womöglich glaubte, sie hätte Angst davor, mit ihm zusammenzuarbeiten. Sie war schon seit Langem über ihn hinweg. Nämlich von dem Moment an, in dem sie herausgefunden hatte, dass er eine andere Frau heiraten würde.
Sie war hier ins Krankenhaus gekommen, um einen Posten als Assistenzärztin anzutreten. Und es war zugegebenermaßen ein Schock gewesen, als sie feststellte, dass er ihr neuer Chef war. Doch Kelly hatte beschlossen, auf professionelle Weise mit der Situation umzugehen. Nach ihrer gestrigen Auseinandersetzung war sie sich dessen allerdings nicht mehr so sicher. Konnte sie wirklich trotz ihrer gemeinsamen Vergangenheit mit Luca Ferrero zusammenarbeiten?
„Buon giorno, Kelly.“
Luca kam herein und schloss die Tür hinter sich. Groll stieg in Kelly auf, als er zu seinem Schreibtisch ging. In seiner Miene war keinerlei Unbehagen zu erkennen, kein Hinweis darauf, dass er die Situation genauso problematisch fand wie sie. Ihm war es offenbar vollkommen egal, dass er ihre Welt schon wieder durcheinanderbrachte. Wenn Kelly ihm irgendetwas bedeutet hätte, hätte er sie vor zwei Jahren niemals so behandelt.
Bei der Erinnerung an das, was damals geschehen war, presste sie den Mund zusammen. Luca hatte für sechs Monate als Gastdozent auf derselben pädiatrischen Station gearbeitet wie Kelly. Auf diese Weise hatten sie sich kennengelernt. Die Intensität ihrer Gefühle für ihn hatte Kelly völlig überrumpelt. Bis dahin war sie viel zu sehr mit ihrer beruflichen Laufbahn beschäftigt gewesen, um irgendwelche Liebesbeziehungen einzugehen. Aber schon eine Woche nach ihrer ersten Begegnung waren Luca und sie ein Paar.
Als er schließlich wieder nach Rom zurückkehrte, war Kelly am Boden zerstört gewesen. Obwohl er ihr geschworen hatte, dass sie immer zusammenbleiben würden, hatte sie schreckliche Angst gehabt, ihn zu verlieren. Eine Woche später hatte er sie angerufen, um ihr zu sagen, dass er wieder in England wäre und dringend mit ihr sprechen müsste. Überglücklich war Kelly nach der Arbeit sofort nach Hause geeilt. Sie war sicher, dass Luca sie fragen würde, ob sie mit ihm nach Italien gehen wollte. Aber sie hatte sich geirrt.
Anstatt sich zu setzen, blieb Luca mitten im Raum stehen und teilte ihr schlicht mit, dass er demnächst heiraten werde. Oh ja, er versuchte, es ihr schonend beizubringen. Er behauptete, er hätte ihr nie wehtun wollen, aber Kelly hörte ihm gar nicht mehr zu. In Wahrheit hatte sie doch nur ihren Zweck erfüllt, und jetzt nutzte sie ihm nichts mehr.
Sie befahl ihm, sofort zu gehen, und hatte ihn danach nie wiedergesehen, bis sie hierher nach Sardinien gekommen war. Denn Luca war der neue Chefarzt im Santa Margherita Ospedale, einem renommierten Kinderkrankenhaus an der Nordküste Sardiniens.
„Also, Kelly, weißt du, was du tun willst?“
Luca setzte sich auf seinen Stuhl. Kelly holte tief Luft. Er hatte ihr vierundzwanzig Stunden Zeit gegeben, um sich zu entscheiden, ob sie weiter hier im Krankenhaus arbeiten wollte oder nicht. Sie machte den Mund auf, doch er kam ihr zuvor.
„Aber ich glaube, vorher muss ich mich bei dir entschuldigen.“
„Entschuldigen?“, wiederholte sie unsicher.
„Sí.“ Er lehnte sich zurück und betrachtete sie prüfend über den Schreibtisch hinweg. „Es war falsch von mir, dich vor dem gesamten Team so anzugehen. Das tut mir leid.“
„Oh. Verstehe.“
Kelly biss sich auf die Lippen und hoffte, dass man ihr nicht anmerkte, wie nahe ihr die Sache ging. Der gestrige Vorfall hatte sie sehr verbittert und aufgeregt. Luca hatte ausgesprochen schroff reagiert, als sie bei einem der Kinder eine andere Behandlungsmethode vorgeschlagen hatte. Es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn er sich wenigstens die Zeit genommen hätte, ihre Idee zu prüfen. Aber er hatte sie von vornherein einfach abgetan.
Kelly war wütend über die Art, wie er mit ihr redete, und hatte darüber auch kein Blatt vor den Mund genommen. Falls Luca nicht angepiept worden wäre, hätte sich bestimmt ein lautstarker Streit entwickelt. Und das wäre absolut unvertretbar gewesen.
„Ich denke, ich muss mich auch bei dir entschuldigen“, meinte sie. „Ich hätte deine Anweisung akzeptieren und dir nicht widersprechen sollen.“
„Dann haben wir wohl beide einen Fehler gemacht.“
Er zuckte die Achseln. Wie immer war er tadellos gekleidet. Der schwarze Anzug betonte die breiten Schultern und seine schlanke Gestalt. Und das weiße Hemd brachte seinen sonnengebräunten Teint perfekt zur Geltung. Mit seinen dunkelgrauen Augen und dem glänzenden schwarzen Haar sah Luca eher wie ein Filmstar aus als wie ein Arzt.
Doch nicht nur sein gutes Aussehen hatte Kelly damals angezogen, sondern einfach alles an ihm: seine Vitalität, sein Engagement, seine Intelligenz. Luca Ferrero war der Inbegriff all ihrer Träume gewesen. Kein Wunder, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
Energisch verbannte sie die schmerzlichen Erinnerungen. Seitdem war viel passiert, und der Entschluss, ins Ausland zu gehen, war für sie und ihre Zwillingsschwester Katie ein großer Schritt gewesen. Während Kelly nach Sardinien gegangen war, hatte Katie sich für Zypern entschieden. Gestern Abend hatte sie mit ihrer Schwester gesprochen und erfahren, dass diese demnächst heiraten würde. Also war der Auslandsaufenthalt zumindest für eine von ihnen erfolgreich verlaufen.
„Nun, Kelly? Du wolltest mir deine Entscheidung mitteilen.“
Plötzlich war sie nicht mehr so sicher, ob sie wirklich gehen sollte.
„Ich weiß, wie schwierig es hier für dich ist. Für mich ist das auch nicht einfach.“
Lucas sanfter Tonfall schien beinahe ihre blank liegenden Nerven zu streicheln, und Kelly fröstelte unwillkürlich. Sie hatte schon immer sehr stark auf ihn reagiert. Ein Wort oder eine Berührung von ihm, und sie war Wachs in seinen Händen. Ein weiterer Grund, weshalb sie lieber gehen sollte. Sie wollte diese Gefühle nicht wieder aufleben lassen.
Luca war jetzt verheiratet und völlig tabu. Trotzdem konnte sie es nicht verhindern, dass wohlbekannte Empfindungen sie durchströmten. Kleine heiße Schauer, gegen die sie machtlos war, auch wenn sie sich noch sosehr dagegen wehrte.
„Ich wüsste nicht, warum dir das etwas ausmachen sollte“, entgegnete Kelly scharf. „Du hast mich doch schon vergessen, sobald du England verlassen hast. Immerhin hattest du ja noch ganz andere Dinge im Kopf, stimmt’s?“
„Wenn du meinst, dass mein Leben sich nach meiner Rückkehr nach Italien auf dramatische Weise verändert hat, kann ich das nicht leugnen“, sagte Luca ruhig. „Das heißt jedoch nicht, dass ich vergessen habe, was zwischen uns gewesen ist. Während meiner Zeit in England hast du eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Deshalb ist die jetzige Situation für mich ebenso schwierig wie für dich. Aber wir sind beide erwachsen, und ich bin davon überzeugt, dass wir einen Weg finden werden, miteinander zu arbeiten, wenn wir uns darum bemühen.“
„Soll das heißen, du willst, dass ich bleibe?“, fragte sie erstaunt. Seit ihrer Ankunft hatte Luca sich ihr gegenüber äußerst kühl verhalten und mit keinem Wort zu erkennen gegeben, dass er sich an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnerte.
„Ja, aber nur, wenn du es auch willst.“ Er beugte sich vor und sah sie eindringlich an. „Ich möchte dich zu nichts überreden, wenn es sich für dich nicht richtig anfühlt. Dazu achte ich dich viel zu sehr, als Mensch und als Ärztin.“
„Danke.“ Kelly atmete tief durch. „Ich würde gerne bleiben. Es war schon immer mein Traum, in einem Kinderkrankenhaus zu arbeiten. Und ich konnte es kaum glauben, als ich erfuhr, dass ich die Stelle hier bekommen habe.“
„Ging mir genauso.“ Ein Lächeln huschte über seine sinnlichen Lippen. „Ich wusste, dass es Dutzende von Bewerbern aus der ganzen Welt für diese Stelle gab. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als der Vorstand mir den Chefarztposten angeboten hat.“
„Sei nicht so bescheiden.“ Kelly erwiderte sein Lächeln, und ihre Anspannung ließ ein wenig nach. An diesen Luca erinnerte sie sich am liebsten, den warmherzigen, fürsorglichen Mann, der sich selbst über den kleinsten Erfolg freuen konnte. In Manchester hatten ihn alle verehrt. Er hätte jede Frau haben können, aber er hatte sie gewählt.
Doch rasch verdrängte Kelly den Gedanken und sagte: „Du weißt genau, dass es nur wenige Kinderärzte gibt, die dir das Wasser reichen können, Luca.“
„Hm. Ich glaube, ich sollte dir meine PR überlassen. Du tust meinem Ego ausgesprochen gut.“
Er lächelte sie an, ehe er unvermittelt wieder ernst wurde. Kelly hatte den Eindruck, dass er sich absichtlich zurückzog, und war enttäuscht. Doch dann wurde ihr bewusst, wie dumm das war. Eigentlich sollte sie froh sein, dass er ihre Beziehung auf einer rein platonischen Ebene halten wollte.
„Du bist eine hervorragende Ärztin, Kelly. Das beweist die Tatsache, dass die Klinikleitung dich für diese Stelle ausgewählt hat. Auch wenn ich zum Zeitpunkt deines Vorstellungsgesprächs noch nicht hier gearbeitet habe, hätte...