E-Book, Deutsch, Band Band 036, 240 Seiten
Eine qualitative Studie zur Religiosität Jugendlicher. E-BOOK
E-Book, Deutsch, Band Band 036, 240 Seiten
Reihe: Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP)
ISBN: 978-3-89971-614-6
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Altersgruppen Kinder- und Jugendsoziologie
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Spezielle Soziologie Religionssoziologie
- Geisteswissenschaften Religionswissenschaft Religionswissenschaft Allgemein Religionssoziologie und -psychologie, Spiritualität, Mystik
Weitere Infos & Material
1;Title Page;0
2;Copyright;0
3;Table of Contents;0
4;Body;0
5;Vorwort ………………………………………………………………;0
6;1. Einleitung …………………………………………………………;0
6.1;1.1. Thematik und Ziele ……………………………………………;0
6.1.1;1.1.1. Zum Verhältnis von Religiosität und Religion …………;0
6.1.2;1.1.2. Zum Stand der Forschung ……………………………;0
6.1.3;1.1.3. Die Forschungsfragen …………………………………;0
6.2;1.2. Methodisches Vorgehen ………………………………………;0
6.2.1;1.2.1. Vorüberlegungen ………………………………………;0
6.2.2;1.2.2. Datengewinnung ………………………………………;0
6.2.3;1.2.3. Gesprächshaltung und Interviewtechnik ………………;0
6.2.4;1.2.4. Datenauswertung ………………………………………;0
6.3;1.3. Zum Aufbau der Arbeit …………………………………………;0
7;2. Die Fallanalysen …………………………………………………;0
7.1;2.1. Konstantin: »Mein Opa hat mir viel aus der Bibel vorgelesen«;0
7.1.1;2.1.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.1.2;2.1.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.1.3;2.1.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.1.4;2.1.4. Dimensionen von Konstantins Religiosität ……………;0
7.2;2.2. Wiebke: »Es ist selbstverständlich, dass man hilft.« …………;0
7.2.1;2.2.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.2.2;2.2.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.2.3;2.2.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.2.4;2.2.4. Dimensionen von Wiebkes Religiosität ………………;0
7.3;2.3. Esther: »Wo ich die Tiefen meines Lebens erfahr’…« …………;0
7.3.1;2.3.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.3.2;2.3.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.3.3;2.3.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.3.4;2.3.4. Dimensionen von Esthers Religiosität …………………;0
7.4;2.4. Rahel: »Ich glaub’ an gar nichts.« ………………………………;0
7.4.1;2.4.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.4.2;2.4.2 Strukturen der »religiösen« Selbstkonstruktion ………;0
7.4.3;2.4.3. Religiöse Positionalität ………………………………;0
7.4.4;2.4.4. Dimensionen von Rahels Agnostizismus ………………;0
7.5;2.5. Lena: »Es kommt auf die Leute an, die die Religion vermitteln.«;0
7.5.1;2.5.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.5.2;2.5.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.5.3;2.5.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.5.4;2.5.4. Dimensionen von Lenas Religiosität …………………;0
7.6;2.6. Kai: »Das haben meine Eltern für mich in die Hand genommen.«;0
7.6.1;2.6.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.6.2;2.6.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.6.3;2.6.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.6.4;2.6.4. Dimensionen von Kais Religiosität ……………………;0
7.7;2.7. Jaqueline: »Das ist so kompliziert auch.« ………………………;0
7.7.1;2.7.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.7.2;2.7.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.7.3;2.7.3. Religiöse Positionalität ………………………………;0
7.7.4;2.7.4. Dimensionen von Jaquelines Religiosität ……………;0
7.8;2.8. Christian: »Taizé – das ist super ist das da.« ……………………;0
7.8.1;2.8.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.8.2;2.8.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.8.3;2.8.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.8.4;2.8.4. Dimensionen von Christians Religiosität ……………;0
7.9;2.9. Martina: »Meine Oma ist ganz streng gläubig.« ………………;0
7.9.1;2.9.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.9.2;2.9.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.9.3;2.9.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.9.4;2.9.4. Dimensionen von Martinas Religiosität ………………;0
7.10;2.10. Eva: »Die Päpstin – Wie eine Frau das geschafft hat.« …………;0
7.10.1;2.10.1. Subjektiv bedeutsame Themen ………………………;0
7.10.2;2.10.2. Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion …………;0
7.10.3;2.10.3. Konfessionelle Positionalität …………………………;0
7.10.4;2.10.4. Dimensionen von Evas Agnostizsmus bzw. Katholizismus ……………………………………;0
8;3. Ergebnisse aus den Fallanalysen …………………………………;0
8.1;3.1. Gestalt und Gestaltung der eigenen Religiosität ………………;0
8.1.1;3.1.1. Religiosität als selbstverständliches Eingebunden sein in familiäre und (gemeindlich-)kirchliche Kontexte …;0
8.1.2;3.1.2. Religiosität als kirchlich gebundene Abhängigkeit – im Gegensatz zum Glauben ……………………………;0
8.1.3;3.1.3. Religiosität als individueller Glaube an Gott – jenseits kirchlicher Formen auf Gemeindeebene ………;0
8.1.4;3.1.4. Religiosität als individueller Glaube an Gott – dem nicht zugestimmt wird ……………………………;0
8.2;3.2. Hilfen und Hindernisse bei der Entwicklung und Gestaltung der eigenen Religiosität ………………………;0
8.2.1;3.2.1. Großväter und Großmütter ……………………………;0
8.2.2;3.2.2. Väter und Mütter ………………………………………;0
8.2.3;3.2.3. Freundinnen und Freunde ……………………………;0
8.2.4;3.2.4. Aufrichtigkeit und Eigenständigkeit …………………;0
8.2.5;3.2.5. Gott als der »ganz Andere« ……………………………;0
8.3;3.3. Die Rolle der (unterrichtlichen) Angebote in Kirche und Schule;0
8.3.1;3.3.1. Religionslehrerinnen und Religionslehrer ……………;0
8.3.2;3.3.2. Priester, Pfarrerinnen und Pfarrer ……………………;0
8.4;3.4. Die Rolle kirchlicher Passageriten ……………………………;0
8.5;3.5. Die Lebensdienlichkeit von Religion …………………………;0
8.6;3.6. Religion und Ethik ……………………………………………;0
8.7;3.7. Der Stellenwert der Konfession ………………………………;0
8.7.1;3.7.1. Orientierung an den eigenen Erfahrungen ……………;0
8.7.2;3.7.2. Orientierung an der Familie ……………………………;0
8.7.3;3.7.3. Orientierung an der Mehrheit …………………………;0
8.7.4;3.7.4. Orientierung an der eigenen (agnostischen) Überzeugung;0
8.7.5;3.7.5. Heirat als Anlass für eine Neuorientierung ……………;0
8.7.6;3.7.6. Zusammenfassung ……………………………………;0
8.8;3.8. Die Konstruktion der (nicht-)religiösen Lebensgeschichte ……;0
8.8.1;3.8.1. Die Frage nach Religion in atheistischen oder antikirchlichen Kontexten ………………………;0
8.8.2;3.8.2. Wendepunkte als Strukturmerkmal ……………………;0
8.8.3;3.8.3. Beziehungen als bestimmender Faktor ………………;0
8.8.4;3.8.4. Taufe als Grundstein …………………………………;0
8.9;3.9. Die Glock’schen Dimensionen von Religiosität ………………;0
8.9.1;3.9.1. Die Dimension der religiösen Erfahrung (experimental dimension) ……………………………;0
8.9.2;3.9.2. Die Dimension individueller religiöser Praxis (ritualistic dimension) …………………………………;0
8.9.3;3.9.3 Die Dimension der tradierten Glaubensaussagen (ideological dimension) ………………………………;0
8.9.4;3.9.4. Die Dimension des religiösen Wissens (intellectual dimension) ………………………………;0
8.9.5;3.9.5. Die Dimension der Konsequenzen im zwischenmenschlichen Bereich (consequential dimension) ……;0
8.10;3.10. Unerwartete Antworten auf nicht gestellte Fragen ……………;0
8.10.1;3.10.1. Religiöse Erfahrungen …………………………………;0
8.10.2;3.10.2. Genderaspekte und Religiosität ………………………;0
8.10.3;3.10.3. Kirchenräume als Orte der Stille, des Gebets und der gottesdienstlichen Inszenierung ………………;0
9;4. Konsequenzen für Schule und Gemeinde ………………………;0
10;Literaturverzeichnis …………………………………………………;0
"2. Die Fallanalysen (S. 49-50)
Einleitung
Die Fallanalysen folgen im Aufbau einer einheitlichen Gliederung: Der Kurzcharakteristik, in die auch Informationen aus dem informellen Vorgespräch sowie meine eigenen Eindrücke eingefl ossen sind, folgt eine Darstellung der subjektiv bedeutsamen Themen, dem Ergebnis der Kategorienbildung aus den Rubriken (1) bis (5). Danach folgen unter der Überschrift »Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion« eine Auswertung des Eingangsstatements und unter der Überschrift »Konfessionelle Positionalität« eine Auswertung der Aussagen zur eigenen und anderen Konfession bzw. zu anderen Konfessionen. In diesen vierten Teil sind außer den Aussagen zum »Heiratsdilemma« (Frage nach der fi ktiven Heirat mit einem Partner/einer Partnerin anderer Konfession) auch nicht eigens erfragte Äußerungen zur Konfession eingegangen. Den Abschluss der Analyse bildet jeweils der Abgleich mit den fünf Glock’schen Dimensionen.
Um der Lesbarkeit willen sind kleinere Passagen, Formulierungen und Redewendungen der Jugendlichen nicht eigens mit Zitatstrichen versehen worden, sondern kursiv gesetzt. Dadurch kann ihr zum Teil sehr individueller Sprachstil auch dann einfl ießen, wenn der Satzbau nicht übernommen wird. Längere Passagen, die dem Beleg der Interpretation dienen, sind eingerückt und in kleinerer Schrift gesetzt.
Pausen sind je nach Länge durch einen oder mehrere Gedankenstriche angedeutet. Worte, die mit besonderer Emphase gesprochen wurden, sind unterstrichen. Fragen und Kommentare der Interviewerin stehen in runden Klammern, nachträgliche Erläuterungen sind mit eckigen Klammern und dem Zusatz »B. H.« gekennzeichnet, Auslassungen im Interviewtext mit drei Punkten. Besteht die Auslassung aus mehr als wenigen Worten, stehen die drei Punkte in eckigen Klammern. Alle Namen in den Interviewtexten wie auch die Namen der interviewten Jugendlichen sind selbstverständlich fiktiv.
2.1. Konstantin: »Mein Opa hat mir viel aus der Bibel vorgelesen.«
Kurzcharakteristik
Konstantin ist 15 Jahre alt, lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Deutschland und besucht die 9. Klasse einer Hauptschule in einer westdeutschen Kleinstadt. Er interessiert sich für Fußball, Kochen, Kaninchenzucht und den Werkstoff Holz. Mit seinem Vater hat er ein Gartenhaus und Kaninchenställe gebaut und möchte gern Schreiner werden.
Er spricht akzentfrei Deutsch, allerdings wird seine Sprache nur an einer Stelle des Interviews lebendig, und er ist kein Mann großer Worte. Anders als die meisten Deutschen, die aus Kasachstan nach Deutschland gekommen sind, sind Konstantin und sein Vater katholisch, seine Mutter ist evangelisch.
Mit ihm und seinen Eltern sind die Eltern des Vaters ausgereist, die in den ersten Jahren im selben Haus gewohnt haben. Der Opa spielt für Konstantin eine große Rolle: er hat ihm als kleines Kind abends aus der Bibel vorgelesen, ihm viel über Kirche und so128 erzählt, ihn an den Sonntagen mit in die Messe genommen und ihm zur Erstkommunion einen Gebetswürfel (Holzwürfel, bei dem auf allen sechs Seitenfl ächen ein Gebet steht) geschenkt. Er muss lachen, als er erzählt, er erinnere sich in Bezug auf die vorgelesenen Bibelgeschichten eigentlich nur an die Arche Noah, wo Gott die ganzen Tiere gerettet hat."