Huret | Das Revier um 1900 | Buch | 978-3-948566-27-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm, Gewicht: 300 g

Huret

Das Revier um 1900

Zu Besuch in der "reichsten Gegend von ganz Deutschland"
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-948566-27-2
Verlag: Henselowsky Boschmann

Zu Besuch in der "reichsten Gegend von ganz Deutschland"

Buch, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm, Gewicht: 300 g

ISBN: 978-3-948566-27-2
Verlag: Henselowsky Boschmann


„Fürwahr ein bemerkenswerter Zusammenzug von Menschen, der in Europa nicht seinesgleichen hat.“ Der französische Journalist Jules Huret bereiste im Jahre 1906 das Land an Rhein und Ruhr, berichtete darüber in „Le Figaro“ und später in einem Buch. Er nimmt den Leser mit auf ausgedehnte Werksbesichtigungen, spricht mit August Thyssen. Und er stellt fest, „dass man diese Deutschen fast mit einem Arbeitspferd vergleichen möchte“. Durch Hurets Augen auf das Revier um 1900 zu blicken, ist spannend. Und wer das Damals mit dem Heute vergleicht, wird überrascht feststellen: Manches hat sich kaum verändert.

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Der Erdboden scheint in der Tat mit Schornsteinen bepflanzt zu sein; die Städte ersticken fast im Kohlenrauch: Die geschwärzten Mauern der Häuser, die von chemischen Bestandteilen vergifteten Flüsse, die man in diesem Erdenwinkel findet, machen einen durchaus nüchternen und doch auch wieder imposanten Eindruck und kennzeichnen die Zivilisation des Landes.
Denkt man hier an das sentimentale, verträumte Deutschland, wie es abgedroschene Romantiker geschildert haben, muss man unwillkürlich lächeln. Nein, der Beschauer gewinnt den Eindruck, dass da ein stark reales Leben herrscht, hineingebracht in solch ruhiger Besonnenheit, dass man diesen Deutschen fast mit einem Arbeitspferd vergleichen möchte! Richtet man seine Gedanken einen Augenblick auf diese Ziffern, so steigt das Bild einer anwachsenden, unaufhaltsam vordringenden Woge sozusagen körperlich und mit Gewalt vor dem geistigen Auge empor.

Aus dem Kapitel „Die Rheinprovinz und Westfalen“

Jules Huret (1863–1915) war der erste und lange Zeit einzige prominente Autor, der – nicht aus Deutschland kommend – über das Land an Rhein und Ruhr berichtete. Er beschränkte sich allerdings nicht allein auf dieses Gebiet, sein Interesse galt dem gesamten Deutschen Reich. „En Allemagne“ hieß das damals viel gelesene Werk, das zwischen 1907 und 1910 in vier Bänden und größtenteils als Vorabdruck in „Le Figaro“ erschien. Im selben Zeitraum wurde es unter dem Titel „In Deutschland“ sogleich ins Deutsche übertragen. Hurets Tetralogie beginnt nun nicht etwa mit der Hauptstadt Berlin oder den anderen traditionsreichen Zentren des Reiches, sondern der erste Band widmet sich überraschenderweise „Rheinland und Westfalen“ (1907).

Das berühmte Reisebuch von Jules Huret ist heute leider nahezu vergessen, sodass sich mit der vorliegenden Neuausgabe endlich die Möglichkeit bietet, nach fast 120 Jahren einen erneuten Blick auf das einstige und vergangene Revier, dessen Industrielandschaft und -kultur zu wagen. Aus dem Vorwort von Dirk Hallenberger


Huret, Jules
Jules Huret spezialisierte sich auf die Interviewtechnik. 1892 wechselte er zur französischen Tageszeitung Le Figaro. Ab 1902 unternahm er große Reisen ins Ausland, von wo aus er mit neuen Reportagen berichtete. Veröffentlichte in der Zeitung Le Figaro Recherchen über die Vereinigten Staaten von Amerika, die sein Freund Octave Mirbeau für den Literaturpreis Prix Goncourt vorschlug, sowie über Deutschland, über Argentinien, über Themen wie Universität, Politik, Armut und Kritikerrechte.
Von Juli 1906 bis Mai 1907 reiste Huret durch Deutschland und schrieb Reportagen über das ökonomisch und politisch zur Weltmacht strebende Kaiserreich. Er interviewte Industriekapitäne, hohe Politiker und Verbandsvertreter, unter ihnen August Thyssen, Heinrich Ehrhardt (Rheinmetall), Reichskanzler Bernhard von Bülow, und er schilderte und kommentierte das Bildungswesen, soziale Einrichtungen (Bethel), Junkertum und Militär ebenso wie das Alltagsleben, Syndikate und Kartelle, Antisemitismus um 1900 und „Die Polenfrage“.



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