Hunter | Warrior Cats. In die Wildnis | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Reihe: Warrior Cats

Hunter Warrior Cats. In die Wildnis

I, Band 1
3., Deutsche Erstausgabe
ISBN: 978-3-407-74136-3
Verlag: Beltz, J
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

I, Band 1

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Reihe: Warrior Cats

ISBN: 978-3-407-74136-3
Verlag: Beltz, J
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Weltweit verfolgen Fans das Geschehen um die KatzenClans: USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, Japan, Korea, China, Tschechien, Litauen, Portugal, Ungarn, Brasilien, Norwegen und Griechenland Ein Wald. Vier Clans. Und alle wollen überleben. Jenseits der Menschen, tief verborgen im Wald, leben die Katzen der Clans wild und ungezähmt. Feuerpfote, der seine Zweibeiner verließ, um sich dem DonnerClan anzuschließen, genießt das stürmische Leben des Waldes in vollen Zügen. Seite an Seite mit den wilden Katzen lernt er zu jagen, seine Instinkte zu gebrauchen, er lernt den Wald zu hören und seine Feinde zu riechen. Doch das Leben stellt ihn auch immer wieder auf die Probe, denn der Platz ist eng, das Futter knapp. Blaustern, die Königin des DonnerClans, hat Zweifel, ob es der Clan schaffen wird, bis zur Blattfrische zu überleben. Da erfährt Feuerpfote von der Prophezeiung: 'Nur Feuer kann den Clan retten!' Was hat diese Prophezeiung zu bedeuten?

Erin Hunter ist ein Autor:innenteam und inspiriert von der Liebe zu Katzen und der Faszination von der Wildnis. Immer mit dem größten Respekt gegenüber der Natur in all ihren Formen, findet Erin Hunter mystische Erklärungen für das Verhalten der Tiere und erschafft magische Welten.
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1. Kapitel


Es herrschte tiefe Dunkelheit. Sammy spürte, dass irgendetwas in der Nähe war. Mit weit geöffneten Augen suchte der junge Kater das dichte Unterholz ab. Dieser Ort war ihm fremd, aber die seltsamen Gerüche zogen ihn an, weiter, tiefer hinein in die Schatten. Ihm knurrte der Magen, er war hungrig. Er öffnete das Maul ein wenig, um die warmen Düfte des Waldes besser riechen zu können. Der dumpfe Geruch modernder Blätter mischte sich mit dem verführerischen Duft eines kleinen, pelzigen Tieres.

Plötzlich flitzte etwas Graues an ihm vorbei. Sammy verharrte still. Das Tier verbarg sich in den Blättern, weniger als zwei Schwanzlängen von ihm entfernt. Er wusste, es war eine Maus – er konnte den schnellen Schlag des winzigen Herzens deutlich spüren. Er schluckte und unterdrückte das Grummeln im Magen. Schon bald würde sein Hunger gestillt sein.

Langsam senkte er seinen Körper und brachte sich in Angriffsstellung. Der Wind wehte von der Maus in seine Richtung, deshalb hatte sie ihn noch nicht bemerkt. Noch einmal überprüfte er, wo genau sich sein Opfer befand, dann ging er noch tiefer in die Hocke und sprang kraftvoll ab. Trockene Blätter wirbelten vom Waldboden auf.

Die Maus suchte Deckung und flitzte zu einem Loch im Boden. Aber Sammy war schon über ihr, schleuderte sie in die Luft, bohrte seine dornenscharfen Krallen in das hilflose Tier und warf es in hohem Bogen auf die laubbedeckte Erde. Die Maus war benommen, lebte aber noch. Sie versuchte zu fliehen, doch Sammy packte sie wieder, schleuderte sie erneut in die Luft, diesmal ein wenig weiter weg. Es gelangen der Maus ein paar unsichere Schritte, bevor der Kater sie endgültig schnappte.

Plötzlich ertönte ein lautes Geräusch. Sammy schaute sich um und schnell befreite sich die Maus aus seinen Krallen. Der Kater sah nur noch, wie sie in die Dunkelheit zwischen den verschlungenen Wurzeln eines Baumes huschte.

Wütend gab Sammy die Jagd auf. Seine grünen Augen funkelten, als er sich auf der Suche nach dem Geräusch, das ihn um sein Jagdglück gebracht hatte, wieder umdrehte. Das Klappern war immer noch zu hören und klang jetzt vertrauter. Blinzelnd öffnete Sammy die Augen.

Der Wald war verschwunden. Er lag in einer heißen, stickigen Küche zusammengerollt in seinem Körbchen. Durch das Fenster schien der Mond und warf Schatten auf den glatten Fußboden. Das Geräusch war das Klappern harter, trockener Futterbröckchen gewesen, die in seinen Napf geschüttet wurden. Sammy hatte geträumt.

Er hob den Kopf und legte das Kinn auf den Rand seines Körbchens. Am Hals scheuerte sein Halsband unangenehm. In seinem Traum hatte frische Luft das Fell gestreichelt, wo sonst das Halsband zwickte. Sammy rollte sich auf den Rücken und genoss für ein paar weitere Minuten seinen Traum. Noch immer hatte er den Geruch der Maus in der Nase. Zum dritten Mal seit Vollmond hatte er diesen Traum gehabt und jedes Mal war die Maus seinem Angriff entkommen.

Er leckte sich die Lippen, doch von seinem Körbchen aus stieg ihm nur der staubige Geruch des Futters in die Nase und verjagte die warmen Düfte seines Traums. Seine Besitzer füllten immer seinen Napf auf, bevor sie zu Bett gingen. Aber weiterhin knurrte der Hunger in seinem Magen, und so streckte sich Sammy träge und trottete über den Küchenboden zu seinem Abendessen. Das Futter schmeckte trocken und fad. Widerstrebend schluckte er noch ein weiteres Maulvoll hinunter, dann wandte er sich vom Futternapf ab und schob sich durch die Katzenklappe hinaus ins Freie. Er hoffte, der Duft des Gartens würde ihm das Gefühl aus seinem Traum zurückbringen.

Draußen schien ein heller Mond. Es regnete leicht. Sammy stolzierte durch den gepflegten Garten und folgte dem sternenbeschienenen Kiesweg, wobei er die Steinchen kalt und scharf unter den Pfoten spürte. Er erledigte sein Geschäft unter einem großen Busch mit glänzenden, grünen Blättern und schweren, purpurnen Blüten. Ihr ekelhaft süßer Duft sättigte die feuchte Luft um ihn herum, und er kräuselte die Lippen, um den Geruch aus der Nase zu vertreiben.

Dann ließ Sammy sich oben auf einem der Pfosten im Zaun nieder, der die Grenzen seines Gartens markierte. Das war einer seiner Lieblingsplätze, denn von dort konnte er direkt in die Nachbargärten blicken und auch in den dichten, grünen Wald auf der anderen Seite des Zauns.

Es hatte aufgehört zu regnen. Hinter ihm lag der kurz geschorene Rasen im Mondlicht, aber jenseits des Zauns war der Wald voller Schatten. Sammy streckte den Kopf vor, um die feuchte Luft einzuschnuppern. Seine Haut war warm und trocken unter dem dichten Haar, doch noch immer spürte er das Gewicht der Regentropfen auf seinem rötlichen Fell.

Er hörte, wie seine Besitzer zum letzten Mal von der Hintertür nach ihm riefen. Wenn er jetzt zu ihnen ginge, würden sie ihn mit liebevollen Worten und Zärtlichkeiten begrüßen und ihn in ihr Bett einladen, wo er sich schnurrend zusammenrollen und sich warm in eine Kniekehle schmiegen würde.

Diesmal jedoch beachtete Sammy die Stimmen seiner Besitzer nicht, sondern wandte den Blick wieder dem Wald zu. Der scharfe Geruch der Bäume war nach dem Regen frischer geworden.

Plötzlich stellten sich die Haare auf seinem Rücken auf. Bewegte sich dort etwas? Beobachtete ihn jemand? Sammy starrte geradeaus, aber es war unmöglich, etwas zu erkennen oder zu riechen in der dunklen, nach Bäumen duftenden Luft. Kühn hob er das Kinn, stand auf und dehnte sich, streckte die Beine und krümmte den Rücken, wobei er sich am Zaunpfahl festkrallte. Er schloss die Augen und atmete tief den Duft des Waldes ein, so verheißungsvoll, als wollte er ihn in die wispernden Schatten locken.

Er spannte seine Muskeln an und duckte sich kurz. Dann sprang er auf leichten Pfoten hinab in das harte Gras auf der anderen Seite des Gartenzauns. Als er landete, tönte das Glöckchen an seinem Halsband durch die stille Nachtluft.

»Wohin gehst du, Sammy?«, miaute eine vertraute Stimme hinter ihm.

Er blickte auf. Ein schwarz-weißer Kater balancierte ungelenk auf dem Zaun.

»Hallo, Wulle«, sagte Sammy.

»Du willst doch nicht etwa in den Wald, oder?« Wulle riss seine bernsteinfarbenen Augen weit auf.

»Will mich nur mal umsehen«, beteuerte Sammy und trat verlegen von einer Pfote auf die andere.

»Mich würdest du da nicht hinbekommen. Es ist gefährlich!« Wulle kräuselte voller Abwehr die Nase. »Henry sagt, er ist einmal in den Wald gegangen.« Das Kätzchen hob den Kopf und deutete mit der Nase über die Zaunreihen hinweg auf den Garten, wo Henry lebte.

»Dieser fette, alte Kater ist nie im Leben in den Wald gegangen!«, meinte Sammy verächtlich. »Er ist kaum über den eigenen Garten hinausgekommen seit seinem Besuch beim Tierarzt. Der will doch nichts anderes mehr als essen und schlafen.«

»Nein, das ist nicht wahr. Er hat dort ein Rotkehlchen gefangen!«, beharrte Wulle.

»Nun, wenn das stimmt, dann war das vor dem Tierarzt. Jetzt beklagt er sich nur noch über die Vögel, weil sie seinen Schlaf stören.«

»Nun, jedenfalls«, fuhr Wulle fort und beachtete die Verachtung in Sammys Stimme nicht weiter, »Henry hat mir erzählt, dass es da alle möglichen gefährlichen Tiere gibt. Riesige Wildkatzen, die lebendige Kaninchen zum Frühstück fressen und ihre Krallen an alten Knochen wetzen!«

»Ich will mich ja nur umschauen«, wiederholte Sammy. »Ich bleibe nicht lange.«

»Sag nur nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte!«, schnurrte Wulle und ließ sich vom Zaun zurück in seinen eigenen Garten fallen.

Sammy setzte sich in das Gras hinter dem Gartenzaun. Nervös leckte er sich die Schulter und fragte sich, wie viel von Wulles Gerede wohl der Wahrheit entsprach.

Plötzlich bemerkte er die Bewegung eines kleinen Tieres, und er beobachtete, wie es unter ein paar Brombeerzweige huschte.

Unwillkürlich duckte Sammy sich und schob sich langsam, eine Pfote vor die andere setzend, durchs Gestrüpp. Mit gespitzten Ohren, weit geöffneten Nasenlöchern und starren Augen bewegte er sich auf das Tier zu. Er konnte es klar erkennen, wie es sich zwischen den dornigen Zweigen aufsetzte und an einem großen Samenkorn nagte, das es zwischen den Pfoten hielt. Es war eine Maus.

Sammy wiegte sich auf den Hinterbeinen hin und her, bereit zum Sprung. Er hielt den Atem an, damit sein Glöckchen nicht wieder klingelte. Sein ganzer Körper war angespannt und sein Herz hämmerte. Das war sogar noch besser als in seinen Träumen! Dann zuckte er zusammen, als er plötzlich ein Geräusch von knackenden Zweigen und raschelnden Blättern hörte. Sein Glöckchen klingelte verräterisch und die Maus verschwand im dichten Geflecht des Brombeergebüschs.

Sammy stand nun vollkommen still und blickte sich um. Er konnte die weiße Spitze eines roten, buschigen Schwanzes sehen, der vor ihm durch einen Haufen hoher Farnwedel glitt, und er nahm einen starken, fremdartigen Geruch wahr, der eindeutig einem Fleischfresser gehörte, aber weder einer Katze noch einem Hund. Durch das fremde Tier abgelenkt, vergaß Sammy die Maus und beobachtete neugierig den roten Schweif. Er wollte wissen, was da war.

Er schlich sich näher heran, dabei waren alle seine Sinne angespannt und nach vorn gerichtet. Dann hörte er ein weiteres Geräusch. Es ertönte hinter seinem Rücken, klang aber gedämpft und war weiter entfernt. Er stellte die Ohren nach hinten, um es besser zu hören. Pfotenschritte?, fragte er sich, hielt aber den Blick fest auf das fremdartige rote Fell vor sich gerichtet und schlich weiter darauf zu. Erst als das schwache Knistern hinter ihm zu einem lauten und sich schnell nähernden Blätterrascheln anschwoll, wurde Sammy klar, dass er sich in Gefahr...


Hunter, Erin
Hinter dem Namen Erin Hunter verbirgt sich ein ganzes Team von Autorinnen. Gemeinsam konzipieren und schreiben sie die erfolgreichen Tierfantasy-Reihen WARRIOR CATS, SEEKERS und SURVIVOR DOGS.



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