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E-Book, Deutsch, 1139 Seiten
Howell Die Rose der Highlands
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98952-518-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Drei Romane in einem eBook: »Im Zeichen des Highlanders«, »Die Spur des Highlanders« und »Die Sehnsucht des Highlanders«
E-Book, Deutsch, 1139 Seiten
ISBN: 978-3-98952-518-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Hannah Howell, geboren 1950 in Massachusetts, kann ihren amerikanischen Familienstammbaum bis in das frühe 17. Jahrhundert zurückverfolgen - liebt aber vor allem die Geschichte Englands und Schottlands; auf einer Reise dorthin lernte sie auch ihren späteren Ehemann kennen. Hannah Howell hat in ihrer schriftstellerischen Karriere über 60 Liebesromane veröffentlicht, darunter den großangelegten Zyklus über die Familie Murray, in dem sie mitreißend vom Schicksal mehrerer Generationen einer weitverzweigten schottischen Highlander-Dynastie erzählt. Hannah Howell wurde für ihr Werk mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Golden Leaf Award und dem Preis des Romantic Times Bookclub Magazine. Bei dotbooks erschienen die folgenden Romane von Hannah Howell: HIGHLAND HEROES Das Schicksal des Highlanders Die Lust des Highlanders Das Schwert des Highlanders HIGHLAND DESIRE Die Hoffnung des Highlanders Der Wunsch des Highlanders Das Herz des Highlanders HIGHLAND ROSES Im Zeichen des Highlanders Die Spur des Highlanders Die Sehnsucht des Highlanders HIGHLAND LOVERS Der Fürst der Highlander Der ungezähmte Highlander Der Held der Highlands HIGHLAND DREAMS Das Begehren des Highlanders - auch als Hörbuch bei SAGA erhältlich Das Sehnen des Highlanders - auch als Hörbuch bei SAGA erhältlich Der Stolz des Highlanders - auch als Hörbuch bei SAGA erhältlich Die Versuchung des Highlanders Der Mut des Highlanders Der Traum des Highlanders Bei den folgenden beiden Romanen handelt es sich um Einzelbände: Der Kuss des Schotten Die Geliebte des Earls
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Kapitel 1
»Seid Ihr Sir Payton Murray?«
Die Tatsache, dass die Stimme, die hinter ihm erklang, weiblich war, beschwichtigte Paytons anfängliche Angst, der Ehemann, dem er Hörner aufzusetzen gedachte, hätte ihn erwischt. Dann kam es ihm in den Sinn, dass ihn jeder in Schwierigkeiten bringen konnte, der ihn unter dem Fenster von Lady Frasers Schlafgemach auf der Lauer liegen sah. Er dämpfte das Verlangen, das er in Erwartung einiger Stunden in den Armen der vollbusigen Lady Fraser verspürte, und sagte sich, dass er immerhin einige Geschicklichkeit darin entwickelt hatte, sich herauszureden. Es war Zeit, sie anzuwenden.
Payton wandte sich um, bereit, diesem möglichen Schicksal entgegenzutreten. Schon öffnete er den Mund, um eine Erklärung abzugeben, doch angesichts der Erscheinung, die vor ihm stand, stockte ihm der Atem. Die Frau war sehr klein und sehr nass. Ihr volles Haar hing in langen, tropfenden Strähnen über ihr ebenfalls triefendes Kleid herab. Vermutlich war es nicht nur das Mondlicht, das ihr zartes, herzförmiges Gesicht so blass erscheinen ließ. Das dunkle Kleid klebte an einem fast zu schlanken Körper, allerdings gab es Anzeichen weiblicher Rundungen. Ob ihr wohl bewusst war, dass ihre kleinen Füße mehr im Dreck als in Schuhen steckten? Und wenn er sich nicht täuschte, dann schaute da Sumpfgras aus einem ihrer Ärmel.
»Seid Ihr Sir Payton Murray, der schöne Sir Payton?«
»Ja«, antwortete er, fragte sich aber sofort, ob das klug gewesen sei.
»Der ritterliche, mutige Sir Payton?«
»Ja, ich …« Er wünschte, sie würde die Lobhudelei bleiben lassen, da er sich dabei immer unbehaglich fühlte.
»Sir Payton, der Fluch aller Ehemänner? Der blitzschnelle und mit dem Schwert tödliche Sir Payton? Jener Sir Payton, der die Damen zum Seufzen bringt und die Minnesänger zum Jubilieren?«
Aus ihren Worten war deutlicher Spott zu vernehmen.
»Was wollt Ihr?«
»Ihr seid also Sir Payton?«
»Ja, der schöne Sir Payton.«
»Ehrlich gesagt, könntet Ihr von mir aus so hässlich wie der Hintern einer Kröte sein. Was mich interessiert, ist der ehrenwerte, ritterliche, mit dem Schwert tödliche Sir Payton, der immer bereit ist, Menschen in Not zu Hilfe zu eilen.«
»Die Minnesänger übertreiben maßlos«, fuhr er auf, fühlte sich aber schuldig, als die schlanken Schultern ein wenig zusammensackten.
»Ich verstehe. Ist Euch aufgefallen, dass ich ein bisschen nass bin?«, fragte sie, während sie eine Hand voll Röcke auswrang.
»Doch, das ist mir aufgefallen.« Er unterdrückte ein Lachen.
»Fragt Ihr Euch nicht warum? Es regnet nicht.«
»Ich gebe zu, dass ich ein wenig neugierig bin. Warum seid Ihr nass?«
»Mein Gatte versuchte, mich zu ertränken. Der Idiot vergaß, dass ich schwimmen kann.«
Obwohl Payton entsetzt war, zwang er sich dazu, misstrauisch zu bleiben. Er hatte viel zu oft schmerzlich erleben müssen, wie Frauen alle möglichen Schliche ausprobierten, um in seine Nähe zu kommen und ihn in Situationen zu bringen, die ihn zum Altar nötigen würden. Allerdings, Payton ließ seinen Blick über sie streifen, hatte bisher noch keine versucht, vorher in einem schmutzigen Fluss zu baden. Auch hatte noch keine einen solchen Kübel voller Sarkasmus über ihn entleert. Sollte sie ihn in eine Falle locken wollen, gebrauchte sie äußerst ungewöhnliche Köder.
»Warum versuchte Euer Gatte, Euch zu ertränken?« –»Payton, mein süßer Höfling, seid Ihr das?«
Payton stieß innerlich einen Fluch aus und sah zu Lady Fraser empor, deren reizendes Gesicht ihm zugewandt war. Ihr langes blondes Haar ergoss sich über die Fensterkante. Er blickte zu der anderen Frau zurück, musste aber feststellen, dass sie nicht mehr da war. Sie war ebenso lautlos entschwunden, wie sie gekommen war.
»Ja, ich bin es, meine Taube«, antwortete er, wobei er sich fragte, warum er über das Verschwinden des Mädchens so enttäuscht war.
»Kommt zu mir, mein schöner Ritter. Die Wärme meines Gemachs wartet sehnsüchtig auf Euch.«
»Welch holde Versuchung das ist, meine Schöne.«
Gerade als Payton einen Schritt in Richtung einer Reihe klug aufgestellter kleiner Fässer machte, hörte er einen leisen, erstickten Ton. In der Erwartung, das traurig verschmutzte Mädchen zu sehen, wandte er sich um, konnte aber nichts entdecken. Mit ungutem Gefühl drehte er sich wieder zu den Fässern um. Lady Fraser, dachte er bei sich, war eindeutig keine Novizin in Sachen Ehebruch. Vor ihm befand sich eine geschickt getarnte Treppe, bestehend aus den Fässern und mehreren dicken Brettern, die kunstvoll an der Wand des Hauses befestigt waren.
»Habt Ihr vor, mich einfach hier zurückzulassen?«
Die belegte Stimme überraschte ihn so sehr, dass er ein wenig taumelte, während er sich erneut nach dem Mädchen umdrehte. »Ich habe eine Verabredung«, flüsterte er in der Hoffnung, durch ihre Antwort ihren Standort ausmachen zu können.
Ein tiefer Seufzer drang aus dem Efeu, der die Wand zu seiner Linken bedeckte. Als er näher hinschaute, konnte er endlich ihre Gestalt erkennen, die sich eng und ohne jede Bewegung in den Schatten und ins Blattwerk des Hauses drückte. Es war beunruhigend, wie gut sie die Dunkelheit nutzte und wie schnell und lautlos sie es getan hatte. Payton wollte lieber nicht über die Gründe einer Frau nachdenken, solche Kunstgriffe zu erlernen.
»Dann geht«, erwiderte sie mit ebensolchem Flüstern. »Ich werde hier warten. Genießt Eure Eroberung. Hoffentlich hole ich mir keinen Schüttelfrost.«
»Das bezweifle ich.«
»Natürlich«, fuhr sie fort, »wird mein heftiges, zerstörerisches Husten Eure Schreie verbotener Leidenschaft übertönen. Ich bin immer bereit zu helfen. Soll ich mein schwaches, zitterndes Etwas ihrem Ehemann entgegenwerfen, falls er zurückkommt, um Euch Zeit zur Flucht zu verschaffen?«
»Ich fange allmählich an zu verstehen, warum Euch Euer Gatte zu ertränken wünschte«, knurrte Payton.
»Oh nein, das erratet Ihr niemals.«
»Payton, mein beau chevalier, kommt Ihr?«, rief Lady Fraser.
»Ich habe hart daran gearbeitet.« Payton sah zum Fenster hoch, wohl wissend, dass er diese Nacht nicht hindurchklettern würde.
»Ach, das bezweifle ich, obwohl sie sich gerne ziert«, sagte das Mädchen. »Nur zu. Ich werde mich hier zusammenkauern, allerdings glaube ich nicht, dass Ihr mir eine große Hilfe seid, wenn Ihr später wieder da herausklettert. Man sagt, sie sei unersättlich und würde einen Mann ziemlich auswringen.«
Das hatte Payton noch nicht gehört. Zwar hatte er nicht geglaubt, dass er der Erste wäre, der Lady Fraser dazu überredete, ihr Eheversprechen zu brechen, doch ihm war nicht bewusst gewesen, dass sie so bekannt dafür war. Unersättlich klang faszinierend, dachte er sich, seufzte aber. Payton hoffte, dass Lady Fraser nicht allzu gekränkt sein würde, wenn er sich dazu zwang zu gehen, ohne ihre Gunst anzunehmen.
»Sprecht Ihr mit jemandem, mein tapferes Herz?« Lady Fraser beugte sich ein wenig aus dem Fenster, um sich umzusehen.
»Nur mit meinem Knappen, meine Süße«, antwortete Payton. »Ich fürchte, ich muss gehen.«
»Gehen?« Die Stimme von Lady Fraser klang schrill. »Befehlt dem Jungen zu sagen, er habe Euch nicht gefunden.«
»Ich fürchte, der Knabe ist ein bodenlos schlechter Lügner. Die Wahrheit würde bald allen bekannt sein, und Ihr wollt doch nicht, dass Euer Gatte erfährt, wo der Junge mich gefunden hat, oder?«
»Nein. Vermutlich kommt Ihr später nicht zurück, oder?«
»Es bricht mir geradezu das Herz, meine kleine Taube, aber nein. Es könnte Stunden, ja sogar Tage dauern, dieses Problem zu lösen.«
»Ich verstehe. Nun vielleicht erlaube ich Euch, Wiedergutmachung zu leisten. Vielleicht. Später.«
Payton schrak zusammen, als sie die Klappläden vor ihrem Fenster zuschlug, dann wandte er sich der schattenhaften Gestalt an der Wand zu. »Lasst uns gehen und Euch trocknen und aufwärmen. Es wäre mir lieb, wenn Ihr so lange im Dunklen bleibt, bis wir außer ihrer Sichtweite sind.«
Es fiel ihm nicht leicht, aber Payton unterdrückte das Unbehagen, das er empfand, als er sich von Lady Fraser in dem Bewusstsein entfernte, dass das Mädchen bei ihm war, er sie aber weder sehen noch hören konnte. Gedanken über Gespenster und andere Wesen, die sich in der Nacht verbergen konnten, kamen ihm in den Sinn, aber er kämpfte sie nieder. Er versicherte sich, dass das Mädchen in Sachen Verbergen einfach nur äußerst geschickt war.
Sobald sie sich in der engen Straße befanden, die zum Haus seiner Familie führte, blieb er an einer Stelle stehen, die vom Licht eines Gebäudes erhellt wurde, was ihm erlaubte, sie zu sehen. Er schaute sich nach ihr um. »Ihr könnt jetzt herauskommen.«
Das Erste, was ihm auffiel, war, dass sie blass aussah und zitterte. Payton nahm schnell seinen Umhang ab und war erleichtert, als er ihn ihr umlegte. Es handelte sich um keine Erscheinung. Er konnte sie berühren. Indem er ihr den Arm um die schlanken Schultern legte, eilte er mit ihr zu seinem Haus. Sobald er sie in die Wärme gebracht hatte, würde er sie noch genau mustern können. Belustigt stellte er fest, dass sie seinen Umhang hochheben musste, um nicht darüber zu stolpern. Sie reichte ihm kaum bis zur Achselhöhle.
Als er sein Heim betrat, ignorierte Payton das Staunen auf dem narbigen Gesicht seines Dienstmannes, dem starken Ian. Der Zustand, in dem er die Frau anbrachte, war schon verblüffend genug, doch Payton vermutete, dass der Mann viel mehr davon überrascht war, dass er sie überhaupt in sein Haus brachte. Keine seiner Frauen durfte die Schwelle...