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E-Book, Deutsch, Band 3, 444 Seiten
Reihe: Highland Heroes
Howell Das Schwert des Highlanders - Highland Heroes: Dritter Roman
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-96148-854-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Roman
E-Book, Deutsch, Band 3, 444 Seiten
Reihe: Highland Heroes
ISBN: 978-3-96148-854-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Hannah Howell, geboren 1950 in Massachusetts, kann ihren amerikanischen Familienstammbaum bis in das frühe 17. Jahrhundert zurückverfolgen - liebt aber vor allem die Geschichte Englands und Schottlands; auf einer Reise dorthin lernte sie auch ihren späteren Ehemann kennen. Hannah Howell hat in ihrer schriftstellerischen Karriere über 60 Liebesromane veröffentlicht, darunter den großangelegten Zyklus über die Familie Murray, in dem sie mitreißend vom Schicksal mehrerer Generationen einer weitverzweigten schottischen Highlander-Dynastie erzählt. Hannah Howell wurde für ihr Werk mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Golden Leaf Award und dem Preis des Romantic Times Bookclub Magazine. Bei dotbooks erschienen die folgenden Romane von Hannah Howell: HIGHLAND HEROES Das Schicksal des Highlanders Die Lust des Highlanders Das Schwert des Highlanders HIGHLAND DESIRE Die Hoffnung des Highlanders Der Wunsch des Highlanders Das Herz des Highlanders HIGHLAND ROSES Im Zeichen des Highlanders Die Spur des Highlanders Die Sehnsucht des Highlanders HIGHLAND LOVERS Der Fürst der Highlander Der ungezähmte Highlander Der Held der Highlands HIGHLAND DREAMS Das Begehren des Highlanders - auch als Hörbuch bei SAGA erhältlich Das Sehnen des Highlanders - auch als Hörbuch bei SAGA erhältlich Der Stolz des Highlanders - auch als Hörbuch bei SAGA erhältlich Die Versuchung des Highlanders Der Mut des Highlanders Der Traum des Highlanders Bei den folgenden beiden Romanen handelt es sich um Einzelbände: Der Kuss des Schotten Die Geliebte des Earls
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Schottland, 1444
Bethia Drummond beobachtete die beiden schweißtriefenden Männer, die mit Steinen durchsetzten Dreck auf die Leiche ihrer Schwester warfen, und drückte ihren kleinen Neffen ein wenig fester an sich. Schon vor seinem ersten Geburtstag durch die Besitzgier seiner eigenen Verwandten zu einer Waise gemacht, würde er sehr viel Liebe brauchen und, was noch viel wichtiger war, sehr viel Schutz. Bethia schluckte ihre Tränen hinunter und warf ein paar Zweige weißen Heidekrauts auf das Grab ihrer Schwester. Im Innersten konnte sie es kaum glauben, dass ihre Zwillingsschwester Sorcha für immer fort sein sollte, aber ihr Verstand sagte ihr, dass Sorcha nun in alle Ewigkeit mit ihrer großen Liebe, ihrem Ehemann Robert, unter der immer schwerer werdenden Erde ruhen würde. Dorthin, so dachte sie mit immer größer werdender Wut, hatte sie nur die Habsucht von Roberts Familie gebracht.
Sie starrte über das sich langsam füllende Grab hinweg zu Roberts Onkel William und seinen beiden Söhnen Ian und Angus. Sie waren nur dem Namen nach Drummonds, nicht aufgrund von Blutsbanden, denn William hatte den Namen angenommen, als er Roberts Tante Mary geheiratet hatte. Mary, die keine eigenen Kinder bekommen konnte, hatte Williams zwei kleine Söhne bereitwillig an Kindes statt angenommen, doch weder ihre Güte noch ihre Liebe schafften es, deren bösartige Dickfelligkeit zu durchdringen. Diese Frau hatte zweifellos ein ganzes Nest voller Nattern an ihre Brust gedrückt und für ihre Nächstenliebe teuer bezahlt. Ihr Tod, der kaum ein Jahr zurücklag, war langsam und qualvoll – und sehr verdächtig. Nun waren zwei weitere Hindernisse auf dem Weg zu den Ländereien und Reichtümern von Dunncraig aus dem Weg geräumt, und sie hielt das letzte in ihren Armen. William und seine beiden plumpen Söhne würden James niemals bekommen. Bethia legte am Grab ihrer Schwester das Gelübde ab, dass vorher alle drei Männer sterben und für all ihre Verbrechen bezahlen sollten.
Als William mit seinen Söhnen sich ihr näherte, spannte sich Bethia an. Sie widerstand dem Bedürfnis, sich umzudrehen und loszurennen, um den vergnügt glucksenden James von diesen drei dunklen Gestalten wegzubringen. Es wäre weder sicher noch klug, ihr Misstrauen ihnen gegenüber zu offenbaren.
»Ihr müsst Euch um das Wohlergehen des Jungen keine Gedanken machen«, sagte William mit rauer Stimme, während er leicht die leuchtend roten Locken des Jungen zauste. »Wir werden uns um das Kindchen kümmern.«
Bethia hätte am liebsten die Berührung dieses Mannes vom Körper des Jungen abgeschrubbt, zwang sich aber zu einem Lächeln. »Meine Schwester hat mich darum gebeten, für das Kind zu sorgen. Deswegen bin ich hergekommen.«
»Ihr seid ein sehr junges Mädchen. Ganz sicher wollt Ihr Euer Leben nicht an das Kind einer anderen Frau verschwenden. Ihr solltet woanders sein und ein paar eigene Kinder in die Welt setzen.«
»Es kann niemals Verschwendung sein, sich um das Kind der eigenen Zwillingsschwester zu kümmern, Sir.«
»Wahrscheinlich ist es nicht der richtige Augenblick, um darüber zu diskutieren.« William zwang seinen schmallippigen Mund zu einem Abklatsch von teilnehmendem Lächeln und klopfte Bethia auf die Schulter. »Ihr seid noch viel zu sehr in Eurer Trauer über den Tod Eurer armen Schwester befangen. Wir werden später darüber sprechen.«
»Wie Ihr wünscht.«
Es war schwer, sich nicht einfach aus Williams Berührung, die sie frösteln ließ, loszureißen, aber Bethia zwang sich, die drei Männer erneut anzulächeln. Danach wandte sie sich um und ging mit hart erkämpfter Gelassenheit zur Burg zurück. Bethia hätte gerne ihr Misstrauen hinausgeschrien und ihren Dolch gezogen, um ihn tief in Williams finsteres Herz zu stoßen, doch sie wusste, dass sie damit nichts weiter erreichen würde als einen kurzen, befriedigenden Augenblick der Rache. Die Söhne dieses Mannes würden seinen Tod schnell und blutig ahnden und James und sie umbringen. Genau genommen würde sie nicht mehr erreichen, als ihnen eine willkommene Erklärung für den Tod des Jungen zu liefern, wobei sie noch nicht einmal sicher sein konnte, ob sie William überhaupt töten könnte.
Es brauchte Sorgfalt und Planung, um William und seinen Söhnen beizukommen. Bethia musste die Gefühle, die ihr Inneres zu einem schmerzhaften Knoten zusammenzogen, unter Kontrolle halten. Zudem war ihr bewusst, dass sie Unterstützung brauchte, aber nicht darauf zählen konnte, sie unter den Feiglingen auf Dunncraig zu finden. William hatte alle Bewohner der Burg und die Leute auf den Ländereien fest im Griff – einem Griff, den Robert entweder nicht gesehen hatte oder, weil er zu oft am Hof und bei Kämpfen in Frankreich war, nicht hatte lösen können. Roberts Naivität oder Nachlässigkeit hatte ihm und Sorcha das Leben gekostet. Bethia hatte nicht die Absicht, ihnen James in ihr kaltes Grab folgen zu lassen.
»Dein Vater war tapfer und ehrenwert«, sagte Bethia zu dem kleinen James, als sie den kleinen dunklen Raum betrat, den sie sich teilten, »aber er hätte seinen heimischen Herd viel, viel sorgfältiger bewachen müssen, Kleiner.«
Sie legte das gähnende Kind in die Wiege und setzte sich auf die Kante ihres schmalen, harten Bettes, um ihn zu beobachten. Sorchas strahlend grüne Augen segneten das niedliche kleine Gesichtchen, und sein Haar war nur ein wenig heller als das seiner Mutter. Den Neid, den Bethia manchmal angesichts der oft bejubelten Schönheit ihrer Schwester verspürt hatte, schien ihr nun kleinlich und traurig. Sie mochte eine langweiligere braune Haarfarbe ihr Eigen nennen und mit dem Fluch nicht zusammenpassender Augen belastet sein, zudem eine Figur besitzen, die wesentlich weniger weiblich wirkte, als die ihrer Schwester, aber sie war noch immer am Leben. Sorchas hoch gepriesene Schönheit und Anmut schienen immer ein Segen gewesen zu sein, aber sie hatten sie nicht retten können.
Und ich bin stärker, sagte sich Bethia, während sie den goldigen James beim Einschlafen beobachtete. Sorcha war wie eine Kerze gewesen, die man für ihr Licht und ihre Wärme bewunderte, für die Schönheit ihrer so farbenreichen Flamme, die man aber leicht auspusten und kalt und leblos zurücklassen konnte. Sie dagegen war wachsamer als Sorcha, konnte leichter das Schlechte in einem Menschen erkennen. Es hatte sie überrascht, dass Sorcha ihr eine Nachricht schickte, in der sie die Schwester um Hilfe für James bat, denn Dunncraig war voller Frauen, die darauf brannten und auch die Voraussetzungen erfüllten, sich um den Sohn und Nachfolger ihres Herrn zu kümmern. Inzwischen fragte sie sich, ob sich ein Hauch von Argwohn oder Angst in das liebende, vertrauende Herz ihrer Schwester eingeschlichen hatte.
Sie seufzte und wischte sich energisch eine Träne ab. Wenn dem so gewesen ist, war es dafür viel zu spät. Immerhin hätte dies Sorchas merkwürdige Wortwahl in ihrer Nachricht erklärt. Sie hatte ihre Schwester gebeten zu kommen und über James zu wachen. Nicht, ihn zu pflegen, mit ihm zu spielen, ihn zu besuchen oder seiner Mutter zu helfen, sondern über ihn zu wachen. Und genau das war es, was Bethia auch vorhatte.
Jeder Atemzug, den sie machte, jedes Rascheln ihrer Röcke auf dem mit Binsen bedeckten Boden ließen Bethias Herz einen schmerzvollen Sprung tun, während sie durch die düsteren Hallen von Dunncraig schlich. Sie wusste, wie man sich möglichst lautlos bewegte, doch diese Fähigkeit schien sie jämmerlich im Stich zu lassen. Trotzdem ertönte kein Warnschrei, während sie durch die Burg und hinaus auf den Vorhof schlich. Es hatte sie drei qualvolle Tage gekostet, einen Weg, der aus Dunncraig hinausführte, ausfindig zu machen, und zwar einen, zu dem sie möglichst ungesehen gelangen konnte, und sie hatte den Eindruck, dass sie fast ebenso lange brauchte, um dorthin zu kommen. Bei jedem Schritt hatte sie schreckliche Angst, dass James, der sich der Gefahr, in der er schwebte, so herrlich unbewusst war, ein Geräusch machen würde, das sie verraten könnte.
Jede einzelne Minute in diesen drei Tagen hatte sie zwischen Zweifeln an ihrem Verdacht und der Suche nach einem Weg, auf dem sie ungesehen aus der Burg fliehen konnte, geschwankt. Der Tod von James' kleinem Welpen hatte all ihren Zweifeln und Verdachtsmomenten ein grausames Ende bereitet. Bethia glaubte nicht so recht, dass sie jemals wissen würde, warum, doch nachdem sie ahnungslos alles gegessen und getrunken hatte, das man ihr und James am Tag nach der Beerdigung gebracht hatte, hatte sie sich am zweiten Tag plötzlich veranlasst gefühlt, die Speisen vorkosten zu lassen. Als das Hündchen nach dem Verzehr dieser Speisen verendete, hatte sie aus Schuldgefühlen darüber, das arme vertrauende Tier auf solche Weise benutzt zu haben, und einer befremdlichen Mischung aus Wut und Angst, weil all ihre dunklen Vermutungen sich auf so grausame Weise bestätigt hatten, heftig geweint. Die Tatsache, dass sie dem kleinen Tier nicht einmal eine Beerdigung geben konnte, die seines Opfers wert gewesen wäre, verstärkte ihre Wut noch. Sie wusste nun, dass das langsame, schmerzhafte Sterben von Sorcha und Robert auf Gift zurückzuführen war und nicht auf eine namenlose verheerende Krankheit, wie behauptet wurde.
Endlich erreichte Bethia die Stelle, die sie gesucht hatte: einen kleinen Mauerdurchbruch hinter den üble Gerüche verbreitenden Ställen. Robert war nicht nur unaufmerksam gegenüber den todbringenden Feinden innerhalb seiner Burg gewesen, sondern auch gegenüber dem Zerfall seiner Burg. Wenn er gesehen hätte, wie schlecht seine Burg verwaltet wurde, hätte er niemals William die Verantwortung übertragen. Bethia wusste nicht genau, was William und seine Söhne mit dem Geld, das die Ländereien abwarfen und die...