E-Book, Deutsch, Band 12, 352 Seiten
Reihe: Romance trifft Spannung - Die besten Romane von Linda Howard bei beHEARTBEAT
Howard Danger – Gefahr
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-8529-8
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 12, 352 Seiten
Reihe: Romance trifft Spannung - Die besten Romane von Linda Howard bei beHEARTBEAT
ISBN: 978-3-7325-8529-8
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Absturz in der Wildnis, hitzige Wortgefechte und knisternde Spannung.
Bailey Wingate ist jung, wunderschön - und Witwe. Ihr verstorbener Ehemann hat ihr allein das Familienunternehmen hinterlassen. Damit sind seine Kinder aus erster Ehe allerdings ganz und gar nicht einverstanden. Für sie ist klar: Die Firma und das damit verbundene Vermögen gehören rechtmäßig ihnen.
Als Bailey den Dauerstreit mit ihren Stiefkindern nicht mehr aushält, besteigt sie kurzerhand das nächste Flugzeug. Doch mitten über den Rocky Mountains fallen plötzlich die Motoren aus. Mit Mühe gelingt Cam Justice, dem äußerst attraktiven, aber schroffen Piloten, eine Bruchlandung. Aber war es wirklich nur ein Unfall? Und sind sie außer Gefahr? Fest steht: Gegen ihren Willen sind Bailey und Cam aufeinander angewiesen - und kommen sich beim Überlebenskampf in der Wildnis näher ...
Erstmals als eBook. Weitere Titel von Linda Howard bei beHEARTBEAT u. a. 'Die Doppelgängerin', 'Mitternachtsmorde', 'Mister Perfekt'.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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2
Cameron Justice warf einen flüchtigen Blick über den kleinen Flugplatz und die daneben geparkten Autos, als er seinen blauen Suburban in seine Parkbucht lenkte. Obwohl es noch nicht einmal halb sieben Uhr morgens war, war er nicht der Erste, der hier eintraf. Die silberfarbene Corvette sagte ihm, dass sein Freund und Geschäftspartner Bret Larsen – das L in J&L Executive Air Limo – ebenfalls schon da war, und der rote Ford Focus verhieß die Anwesenheit von Karen Kaminski, ihrer Sekretärin. Bret war früh dran, aber Karen hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, als Allererste im Büro zu erscheinen. Dies sei die einzige Zeit des Tages, zu der sie ihre Arbeit erledigen konnte, ohne ständig unterbrochen zu werden, meinte sie.
Es war ein klarer, heller Morgen, obwohl der Wetterbericht für den weiteren Verlauf des Tages zunehmende Bewölkung verhieß. Doch in diesem Augenblick strahlte die Sonne auf die vier glänzenden Maschinen von J & L, und Cameron hielt einen Augenblick lang inne, um sich an dem Anblick zu erfreuen.
Es hatte eine Stange Geld gekostet, die Flugzeuge mit dem Logo und den Farben der Firma zu versehen, aber das war es wert gewesen – der schwarze Rumpf, über dessen Flanken sich vom Cockpit bis zum Heck eine dünne, aufwärts strebende weiße Linie zog, gab ein einprägsames Bild ab. Die beiden Cessnas – eine Skylane und eine Skyhawk – waren bis auf den letzten Heller bezahlt. Er und Bret hatten während der ersten Jahre wie die Wahnsinnigen geschuftet und waren neben ihrer Tätigkeit als Charterpiloten noch Nebenjobs nachgegangen, um die Maschinen so schnell wie möglich abzuzahlen und ihre Verschuldungsrate zu verbessern. Die Piper Mirage gehörte fast ihnen, und nachdem auch sie abbezahlt war, planten sie, die Ratenzahlungen für die achtsitzige Lear 45 XR – Camerons Ein und Alles – zu verdoppeln.
Obwohl die Lear der F-15E Strike Eagle, die Cams Partner während seiner Zeit in der Air Force geflogen hatte, was Rumpflänge und Spannweite betraf, ziemlich nahe kam, hatte Bret inzwischen die wesentlich kleineren Cessnas und die mittelgroße Mirage wegen ihrer Wendigkeit schätzen gelernt. Cam, der während seiner Militärzeit die riesige KC-10 A Extender kommandiert hatte, zog es hingegen vor, ein wenig mehr Flugzeug um sich herum zu haben. Ihre bevorzugten Maschinen spiegelten die grundlegenden Unterschiede zwischen ihnen beiden als Piloten wider. Bret war der draufgängerische Kampfflieger, rotzfrech und mit blitzschnellen Reflexen; Cam war der Bedächtigere von den beiden, die Sorte Flugkapitän, dessen Hände man sich am Ruder wünschte, wenn ein Flugzeug in mehreren tausend Fuß Höhe und bei mehreren hundert Meilen Fluggeschwindigkeit betankt werden musste. Die Lear brauchte zum Start jeden Meter Startbahn, der auf dem kleinen Flugfeld verfügbar war, daher war Bret froh und glücklich, wenn Cam auf den entsprechenden Flügen das Steuer übernahm.
Sie hatten es zu etwas gebracht, sinnierte Cam, und dabei doch nur ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Fliegen lag ihnen im Blut. Sie hatten sich in der Flugakademie der Air Force kennengelernt, und obwohl Bret schon ein Jahr länger dabei war, waren sie gute Kameraden geworden. Ihre Freundschaft hatte die Aufteilung in unterschiedliche Staffeln, getrennte Stationierung und voneinander abweichende Karrierepläne überdauert. Sie hatten sich gegenseitig über drei Scheidungen – zwei bei Bret und eine bei Cam – und auch ein paar Freundinnen hinweggetröstet. Ohne dass sie es je richtig geplant hätten, hatte es sich über Telefongespräche und E-Mails so ergeben, dass sie beschlossen, sich nach ihrem Militärdienst gemeinsam selbständig zu machen. Darüber, um was für eine Firma es sich dabei handeln würde, hatte von Anfang an Einigkeit bestanden. Ein kleines Charterflugunternehmen schien ihnen beiden wie auf den Leib geschnitten.
Das Geschäft hatte sich zu einem Erfolg entwickelt. Inzwischen beschäftigten sie drei Mechaniker, einen Aushilfspiloten und eine Reinigungscrew mit einer Teilzeit- und einer Vollzeitkraft – und natürlich Karen, die Unentbehrliche, die alles mit eiserner Faust regierte und niemandem etwas durchgehen ließ. Die Firma war solvent und bescherte ihm und Bret ein gutes Auskommen. Fliegen als Broterwerb ließ natürlich den Kick und den Thrill eines Kampffliegers vermissen, aber Cam brauchte wirklich keinen Adrenalinstoß, um das Leben zu genießen. Bret war natürlich aus anderem Holz geschnitzt. Kampfpiloten lebten für den Nervenkitzel, aber Bret passte sich den Gegebenheiten an und stillte sein Bedürfnis nach Aufregung als Freiwilliger bei der Civil Air Patrol.
Auch mit ihrem Standort hatten sie Glück gehabt. Der kleine Flugplatz entsprach genau den Erfordernissen ihres Geschäfts. Vor allem, weil er sich in der Nähe des Hauptfirmensitzes der Wingate Group, ihres wichtigsten Kunden, befand. Sechzig Prozent ihrer Aufträge bekamen sie von Wingate. Hauptsächlich flogen sie hochrangige Angehörige der Geschäftsführung in der Gegend herum, aber manchmal charterte Wingate auch eine Maschine für private Flüge. Neben seiner günstigen Lage verfügte der Flugplatz außerdem über gute Sicherheitsvorkehrungen und ein überdurchschnittlich komfortables Terminal, in dem J&L auch seine drei Büroräume unterhielt. Die Geschäftsverbindung zu Wingate hatten sie Brets Beziehungen zu verdanken, und er war es auch, der die Privatflüge durchführte, während Cam die leitenden Firmenangehörigen übernahm. Diese Aufteilung war ihnen beiden recht, denn Bret kam mit der Familie Wingate besser klar als Cam. Der alte Wingate war ein anständiger Kerl gewesen, aber seine Kinder waren mißratene Gören, und die Vorzeigegattin, die er hinterlassen hatte, strahlte ungefähr so viel Wärme und Herzlichkeit aus wie ein Eisberg.
Cam stieg aus dem Auto. Er war ein hoch gewachsener, breitschultriger Mann, und der große Geländewagen passte zu ihm, da er ihm den Fuß- und Kopfraum bot, den er benötigte. Lockeren Schrittes überquerte er den Parkplatz und betrat durch den privaten Seiteneingang das Gebäude, wobei er das Schloss mit seiner Kennkarte öffnete. Ein schmaler Korridor führte zu seinem Büro, in dem Karen bereits fleißig auf der Tastatur ihres Computers tippte. Auf ihrem Schreibtisch standen frische Blumen, deren Duft sich mit dem des Kaffees mischte. Sie hatte stets frische Blumen auf dem Tisch, obwohl Cam sie im Verdacht hatte, dass sie sich diese selber kaufte. Karens Freund, ein in Leder gekleideter, Motorrad fahrender, bärtiger Profiringer schien Cam nicht die Sorte Mann zu sein, der einer Frau Blumen mitbrachte. Cam wusste, dass Karen ungefähr Ende zwanzig war, sich gerne schwarze Strähnen in ihr kurzgeschnittenes rotes Haar färbte und dass dank ihr im Büro alles wie am Schnürchen lief. Aber er hatte es nie gewagt, sich nach näheren Einzelheiten aus ihrem Privatleben zu erkundigen. Bret hingegen sah es als seine Lebensaufgabe an, die unerschütterliche Karen aus der Fassung zu bringen, und zog sie ständig mit irgendwas auf.
»Guten Morgen, Sonnenschein«, begrüßte Cam die Sekretärin. Er durfte sich doch schließlich auch einmal einen Spruch erlauben, zum Kuckuck.
Sie warf ihm über den Rand ihres Monitors hinweg einen schiefen Blick zu und fuhr dann mit ihrer Arbeit fort. Karen war am Morgen ebenso wenig ein Sonnenschein, wie Seattle arm an Niederschlägen war. Bret hatte einmal den Verdacht geäußert, dass sie nebenberuflich als Wachhund auf einem Schrottplatz arbeitete, denn sie konnte so knurrig wie ein Rottweiler sein und fing frühestens gegen neun Uhr morgens an, ein klein wenig aufzutauen. Karen hatte nichts dazu gesagt, aber danach war über einen Monat lang Brets sämtliche private Post verschwunden, bis er endlich den Braten roch und sich bei ihr entschuldigte, woraufhin wieder Briefe für ihn eingingen, er aber mit dem Bezahlen seiner Rechnungen einen Monat im Rückstand war.
Cam ging auf Nummer sicher und verkniff sich jede weitere Bemerkung. Stattdessen nahm er sich einen Kaffee und trat damit an die offene Tür zu Brets Büro. »Du bist ja früh dran«, sagte er und lehnte sich gegen den Türrahmen.
Bret warf ihm einen sauertöpfischen Blick zu. »Nicht freiwillig.«
»Du meinst, Karen hätte dich angerufen und dir gesagt, du sollst gefälligst deinen Arsch hierherbewegen?« Hinter sich vernahm Cam ein Geräusch, das sowohl ein Kichern als auch ein Grollen gewesen sein könnte. Bei Karen konnte man sich des Unterschieds nie so recht sicher sein.
»Fast genauso schlimm. Irgendein Idiot hat bis zur letzten Minute gewartet, um dann für acht Uhr einen Flug zu chartern.«
»Wir nennen sie nicht ›Idioten‹«, hörten sie Karens Stimme. »Wir nennen sie ›Kunden‹.«
Bret, der gerade an seinem Kaffee genippt hatte, verschluckte sich fast vor Lachen. »Kunden«, wiederholte er. »Werd’ ich mir merken.« Er wies auf den Zettel, auf dem er herumgekritzelt hatte. Cam erkannte darin den Flugplan für den Tag. »Ich...




