Homer / Verlag | Odyssee | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 532 Seiten

Homer / Verlag Odyssee


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7541-7512-5
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 532 Seiten

ISBN: 978-3-7541-7512-5
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



mehrbuch-Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten. Die Odyssee neben der Ilias das zweite traditionell dem griechischen Dichter Homer zugeschriebene Epos, gehört zu den ältesten und einflussreichsten Dichtungen der abendländischen Literatur. In Schriftform wurde das Werk erstmals wahrscheinlich um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert v. Chr. festgehalten. Es schildert die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka und seiner Gefährten auf der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg. In vielen Sprachen ist der Begriff 'Odyssee' zum Synonym für eine lange Irrfahrt geworden.

Homer gilt traditionell als Autor der Ilias und der Odyssee und damit als frühester Dichter des Abendlandes. Weder sein Geburtsort noch das Datum seiner Geburt oder das seines Todes sind zweifelsfrei bekannt. Es ist nicht einmal sicher, dass es Homer überhaupt gab.
Homer / Verlag Odyssee jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


I. Gesang.


Ratschluß der Götter, daß Odysseus, welchen Poseidon verfolgt, von Kalypsos Insel Ogygia heimkehre. Athene, in Mentes' Gestalt, den Telemachos besuchend, rät ihm, in Pylos und Sparta nach dem Vater sich zu erkundigen und die schwelgenden Freier aus dem Hause zu schaffen. Er redet das erstemal mit Entschlossenheit zur Mutter und zu den Freiern. Nacht.

Sage mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Mannes,

Welcher so weit geirrt nach der heiligen Troja Zerstörung,

Vieler Menschen Städte gesehn und Sitte gelernt hat

Und auf dem Meere so viel unnennbare Leiden erduldet,

Seine Seele zu retten und seiner Freunde Zurückkunft.

Aber die Freunde rettet' er nicht, wie eifrig er strebte;

Denn sie bereiteten selbst durch Missetat ihr Verderben:

Toren! welche die Rinder des hohen Sonnenbeherrschers

Schlachteten; siehe, der Gott nahm ihnen den Tag der Zurückkunft.

Sage hievon auch uns ein weniges, Tochter Kronions.

Alle die andern, soviel dem verderbenden Schicksal entflohen,

Waren jetzo daheim, dem Krieg entflohn und dem Meere:

Ihn allein, der so herzlich zur Heimat und Gattin sich sehnte,

Hielt die unsterbliche Nymphe, die hehre Göttin Kalypso,

In der gewölbeten Grotte und wünschte sich ihn zum Gemahle.

Selbst da das Jahr nun kam im kreisenden Laufe der Zeiten,

Da ihm die Götter bestimmt, gen Ithaka wiederzukehren,

Hatte der Held noch nicht vollendet die müdende Laufbahn,

Auch bei den Seinigen nicht. Es jammerte seiner die Götter;

Nur Poseidon zürnte dem göttergleichen Odysseus

Unablässig, bevor er sein Vaterland wieder erreichte.

Dieser war jetzo fern zu den Aithiopen gegangen:

Aithiopen, die zwiefach geteilt sind, die äußersten Menschen,

Gegen den Untergang der Sonnen und gegen den Aufgang:

Welche die Hekatombe der Stier' und Widder ihm brachten.

Allda saß er, des Mahls sich freuend. Die übrigen Götter

Waren alle in Zeus' des Olympiers Hause versammelt.

Unter ihnen begann der Vater der Menschen und Götter;

Denn er gedachte bei sich des tadellosen Aigisthos,

Den Agamemnons Sohn, der berühmte Orestes, getötet;

Dessen gedacht er jetzo und sprach zu der Götter Versammlung:

Welche Klagen erheben die Sterblichen wider die Götter!

Nur von uns, wie sie schrein, kommt alles Übel; und dennoch

Schaffen die Toren sich selbst, dem Schicksal entgegen, ihr Elend.

So nahm jetzo Aigisthos, dem Schicksal entgegen, die Gattin

Agamemnons zum Weib und erschlug den kehrenden Sieger,

Kundig des schweren Gerichts! Wir hatten ihn lange gewarnet,

Da wir ihm Hermes sandten, den wachsamen Argosbesieger,

Weder jenen zu töten noch um die Gattin zu werben.

Denn von Orestes wird einst das Blut Agamemnons gerochen,

Wann er, ein Jüngling nun, des Vaters Erbe verlanget.

So weissagte Hermeias; doch folgte dem heilsamen Rate

Nicht Aigisthos, und jetzt hat er alles auf einmal gebüßet.

Drauf antwortete Zeus' blauäugichte Tochter Athene:

Unser Vater Kronion, der herrschenden Könige Herrscher,

Seiner verschuldeten Strafe ist jener Verräter gefallen.

Möchte doch jeder so fallen, wer solche Taten beginnet!

Aber mich kränkt in der Seele des weisen Helden Odysseus

Elend, welcher so lang, entfernt von den Seinen, sich abhärmt

Auf der umflossenen Insel, der Mitte des wogenden Meeres.

Eine Göttin bewohnt das waldumschattete Eiland,

Atlas' Tochter, des Allerforschenden, welcher des Meeres

Dunkle Tiefen kennt und selbst die ragenden Säulen

Aufhebt, welche die Erde vom hohen Himmel sondern.

Dessen Tochter hält den ängstlich harrenden Dulder,

Immer schmeichelt sie ihm mit sanft liebkosenden Worten,

Daß er des Vaterlandes vergesse. Aber Odysseus

Sehnt sich, auch nur den Rauch von Ithakas heimischen Hügeln

Steigen zu sehn und dann zu sterben! Ist denn bei dir auch

Kein Erbarmen für ihn, Olympier? Brachte Odysseus

Nicht bei den Schiffen der Griechen in Trojas weitem Gefilde

Sühnender Opfer genug? Warum denn zürnest du so, Zeus?

Ihr antwortete drauf der Wolkenversammler Kronion:

Welche Rede, mein Kind, ist deinen Lippen entflohen?

O wie könnte doch ich des edlen Odysseus vergessen?

Sein, des weisesten Mannes, und der die reichlichsten Opfer

Uns Unsterblichen brachte, des weiten Himmels Bewohnern?

Poseidaon verfolgt ihn, der Erdumgürter, mit heißer

Unaufhörlicher Rache; weil er den Kyklopen geblendet,

Polyphemos, den Riesen, der unter allen Kyklopen,

Stark wie ein Gott, sich erhebt. Ihn gebar die Nymphe Thoosa,

Phorkyns Tochter, des Herrschers im wüsten Reiche der Wasser,

Welche Poseidon einst in dämmernder Grotte bezwungen.

Darum trachtet den Helden der Erderschüttrer Poseidon

Nicht zu töten, allein von der Heimat irre zu treiben.

Aber wir wollen uns alle zum Rat vereinen, die Heimkehr

Dieses Verfolgten zu fördern; und Poseidaon entsage

Seinem Zorn: denn nichts vermag er doch wider uns alle,

Uns unsterblichen Göttern allein entgegenzukämpfen!

Drauf antwortete Zeus' blauäugichte Tochter Athene:

Unser Vater Kronion, der herrschenden Könige Herrscher,

Ist denn dieses im Rate der seligen Götter beschlossen,

Daß in sein Vaterland heimkehre der weise Odysseus;

Auf! so laßt uns Hermeias, den rüstigen Argosbesieger,

Senden hinab zu der Insel Ogygia: daß er der Nymphe

Mit schönwallenden Locken verkünde den heiligen Ratschluß

Von der Wiederkehr des leidengeübten Odysseus.

Aber ich will gen Ithaka gehn, den Sohn des Verfolgten

Mehr zu entflammen und Mut in des Jünglings Seele zu gießen,

Daß er zu Rat berufe die hauptumlockten Achaier

Und den Freiern verbiete, die stets mit üppiger Frechheit

Seine Schafe schlachten und sein schwerwandelndes Hornvieh;

Will ihn dann senden gen Sparta und zu der sandigen Pylos:

Daß er nach Kundschaft forsche von seines Vaters Zurückkunft

Und ein edler Ruf ihn unter den Sterblichen preise.

Also sprach sie und band sich unter die Füße die schönen

Goldnen ambrosischen Sohlen, womit sie über die Wasser

Und das unendliche Land im Hauche des Windes einherschwebt;

Faßte die mächtige Lanze mit scharfer eherner Spitze,

Schwer und groß und stark, womit sie die Scharen der Helden

Stürzt, wenn im Zorn sich erhebt die Tochter des schrecklichen Vaters.

Eilend fuhr sie hinab von den Gipfeln des hohen Olympos,

Stand nun in Ithakas Stadt, am Tore des Helden Odysseus,

Vor der Schwelle des Hofs, und hielt die eherne Lanze,

Gleich dem Freunde des Hauses, dem Fürsten der Taphier Mentes.

Aber die mutigen Freier erblickte sie an des Palastes

Pforte, wo sie ihr Herz mit Steineschieben ergötzten,

Hin auf Häuten der Rinder gestreckt, die sie selber geschlachtet.

Herold' eilten umher und fleißige Diener im Hause:

Jene mischten für sie den Wein in den Kelchen mit Wasser;

Diese säuberten wieder mit lockern Schwämmen die Tische,

Stellten in Reihen sie hin und teilten die Menge des Fleisches.

Pallas erblickte zuerst Telemachos, ähnlich den Göttern.

Unter den Freiern saß er mit traurigem Herzen; denn immer

Schwebte vor seinem Geiste das Bild des trefflichen Vaters:

Ob er nicht endlich käme, die Freier im Hause zerstreute

Und, mit Ehre gekrönt, sein Eigentum wieder beherrschte.

Dem nachdenkend, saß er bei jenen, erblickte die Göttin

Und ging schnell nach der Pforte des Hofs, unwillig im Herzen,

Daß ein Fremder so lang an der Türe harrte; empfing sie,

Drückt' ihr die rechte Hand und nahm die eherne Lanze,

Redete freundlich sie an und sprach die geflügelten Worte:

Freue dich, fremder Mann! Sei uns willkommen; und hast du

Dich mit Speise gestärkt, dann sage, was du begehrest.

Also sprach er und ging; ihm folgete Pallas Athene.

Als sie jetzt in den Saal des hohen Palastes gekommen,

Trug er die Lanz' in das schöngetäfelte Speerbehältnis,

An die hohe Säule sie lehnend, an welcher noch viele

Andere Lanzen stunden des leidengeübten Odysseus.

Pallas führt' er zum Thron und breitet' ein Polster ihr unter,

Schön und künstlichgewirkt; ein Schemel stützte die Füße.

Neben ihr setzt' er sich selbst auf einen prächtigen Sessel,

Von den Freiern entfernt: daß nicht dem Gaste die Mahlzeit

Durch das wüste Getümmel der Trotzigen würde verleidet

Und er um Kundschaft ihn von seinem Vater befragte.

Eine Dienerin trug in der schönen goldenen Kanne

Über dem silbernen Becken das Wasser, beströmte zum Waschen

Ihnen die Händ' und stellte vor sie die geglättete Tafel.

Und die ehrbare Schaffnerin kam und tischte das Brot auf

Und der Gerichte viel aus ihrem gesammelten Vorrat.

Hierauf kam der Zerleger und bracht in erhobenen Schüsseln

Allerlei Fleisch und setzte vor sie die goldenen Becher.

Und ein geschäftiger Herold...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.