Homer | Ilias. Odyssee | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1054 Seiten

Homer Ilias. Odyssee

Zwei Bände im Schuber
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-15-962096-1
Verlag: Reclam Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Zwei Bände im Schuber

E-Book, Deutsch, 1054 Seiten

ISBN: 978-3-15-962096-1
Verlag: Reclam Verlag
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»Ilias« und »Odyssee« sind die meistgelesenen Epen der Weltliteratur. Das Homer-Bild der deutschen Leser prägte v. a. Johann Heinrich Voß mit seinen eingängigen und bildhaften Übersetzungen. Zeit seines Lebens hat er sich damit beschäftigt und seine Übertragungen dabei zum Teil stark überarbeitet. In späteren Auflagen näherte er sich dem griechischen Original wieder stärker an als in seinen Erstfassungen. Diesem jahrzehntelangen Ringen um den besten »deutschen Homer« wird in dieser Ausgabe Rechnung getragen, sie beruht auf der letzten zu Voß' Lebzeiten erschienenen Fassung. In einer Einleitung und zwei Nachworten befasst sich die Altphilologin Melanie Möller mit den Anfängen der abendländischen Literatur, mit Homers Sprache, den Besonderheiten der Übersetzung und nicht zuletzt der Frage, ob es Homer überhaupt gegeben hat.

Von Homer (etwa 7. oder 8. Jh. v. Chr.) ist weder bekannt, wann er geboren wurde, noch wann er gestorben ist oder ob es ihn überhaupt gegeben hat. Ihm werden die Epen Ilias und Odyssee zugeschrieben, zugleich wird immer wieder bezweifelt, ob überhaupt nur eine Person deren Urheber gewesen sein kann. Melanie Möller , geb. 1972, ist Professorin für Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin.

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Erster Gesang
Den Priester Chryses zu rächen, dem Agamemnon die Tochter vorenthielt, sendet Apollon den Achaiern eine tödliche Krankheit. Agamemnon zankt mit Achilleus, weil er durch Kalchas die Befreiung der Chryseïs fodern1 ließ, und nimmt ihm sein Ehrengeschenk, des Brises Tochter. Dem zürnenden Achilleus verspricht Thetis Hilfe. Entsendung der Chryseis, und Versöhnung Apollons. Der Thetis gewährt Zeus so lange Sieg für die Troer, bis ihr Sohn Genugtuung erhalte. Unwille der Hera gegen Zeus. Hephaistos besänftigt beide.   Singe den Zorn, o Göttin, des Peleiaden Achilleus, Ihn, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte, Und viel’ tapfere Seelen der Heldensöhne zum Aïs2 Sendete, aber sie selber zum Raub ausstreckte den Hunden, Und dem Gevögel umher: So ward Zeus’ Wille vollendet: Seit dem Tag, als einst durch bitteren Zank sich entzweiten Atreus’ Sohn, der Herrscher des Volks, und der edle Achilleus. Wer der Unsterblichen reizte sie auf zu feindlichem Hader? Letos Sohn und des Zeus. Denn der, dem Könige zürnend, Sandte verderbliche Pest durch das Heer; und es sanken die Völker: Drum, weil ihm den Chryses beleidiget, seinen Priester,11 Atreus’ Sohn. Denn er kam zu den rüstigen Schiffen Achaias, Freizukaufen die Tochter, und bracht’ unendliche Lösung, Tragend den Lorbeerschmuck des treffenden Phoibos Apollon Über dem goldenen Stab; und er flehete allen Achaiern, Aber zumeist den Atreiden, den zweien Heerfürsten der Völker: »Atreus’ Söhn’, und ihr andern, ihr hellumschienten Achaier, Euch verleihe die Macht der Unsterblichen auf dem Olympos, Priamos’ Stadt zu vertilgen, und wohl nach Hause zu kehren; Doch mir gebet die Tochter zurück, und empfangt die Lösung,20 Ehrfurchtsvoll vor Zeus’ ferntreffendem Sohn Apollon.« Jetzo gebot beifallend das sämtliche Heer der Achaier, Jenen Priester zu scheun, und die köstliche Lösung zu nehmen. Aber nicht Agamemnon, des Atreus Sohne, gefiel es; Nein, er entsandt’ ihn mit Schmach, und in heftiger Rede gebot er: »Dass ich nimmer, o Greis, bei den räumigen Schiffen dich treffe, Weder anitzt hier zaudernd, noch wiederkehrend in Zukunft! Kaum sonst möchte dir helfen der Stab, und der Lorbeer des Gottes! Jene lös’ ich dir nie, bis einst das Alter ihr nahet, Wann sie in unserem Haus in Argos, fern von der Heimat,30 Mir als Weberin dient, und meines Bettes Genossin! Gehe denn, reize mich nicht; dass wohlbehalten du heimkehrst!« Jener sprach’s; doch Chryses erschrak, und gehorchte der Rede. Schweigend ging er zum Strande des weit aufrauschenden Meeres; Und wie er einsam jetzt hinwandelte, flehte der Alte Viel zum Herrscher Apollon, dem Sohn der lockigen Leto: »Höre mich, Gott, der du Chrysa mit silbernen Bogen umwandelst, Samt der heiligen Killa, und Tenedos mächtig beherrschest, Smintheus! Hab’ ich dir einst den gefälligen Tempel gedecket, Oder hab ich dir je von erlesenen Farren3 und Ziegen40 Fette Schenkel verbrannt; so gewähre mir dieses Verlangen: Meine Tränen vergilt mit deinem Geschoss den Achaiern!« Also flehet’ er laut; ihn hörete Phoibos Apollon; Und von den Höhn des Olympos enteilet’ er, zürnendes Herzens, Er auf der Schulter den Bogen und wohlverschlossenen Köcher. Laut erschollen die Pfeil an der Schulter des zürnenden Gottes, Als er einher sich schwang; er wandelte, düsterer Nacht gleich; Setzte sich drauf von den Schiffen entfernt, und schnellte den Pfeil ab; Graunvoll aber erklang das Getön des silbernen Bogens. Nur Maultier’ erlegt’ er zuerst, und hurtige Hunde:50 Doch nun gegen sie selbst das herbe Geschoss hinwendend, Traf er; und rastlos brannten die Totenfeuer in Menge. Schon neun Tage durchflogen das Heer die Geschosse des Gottes. Drauf am zehnten berief des Volks Versammlung Achilleus: Dem in die Seel es legte die lilienarmige Hera; Denn sie fühlete Schmerz, die Danaer sterben zu sehen. Als sie nunmehr sich versammelt, und voll die Versammlung gedrängt war; Trat hervor und begann der mutige Renner Achilleus: »Atreus’ Sohn, nun denk’ ich, wir ziehn den vorigen Irrweg Wieder nach Hause zurück, wenn etwa dem Tod wir entrinnen;60 Weil ja zugleich der Krieg und die Pest hinrafft die Achaier. Aber wohlan, fragt einen der Opferer, oder der Seher, Oder der Traumweissager; auch Träume ja kommen von Zeus her; Dass er melde, warum so eifere Phoibos Apollon: Ob ja versäumte Gelübd’ ihn erzürneten, ob Hekatomben4: Wenn vielleicht der Lämmer Gedüft und erlesener Ziegen Er zum Opfer begehrt, uns abzuwenden das Unheil.« Also redete jener, und setzte sich. Wieder erhub sich Kalchas der Testoride, der weiseste Vogelschauer, Der erkannte, was ist, was sein wird, oder zuvor war,70 Der gen Ilios auch der Danaer Schiffe geleitet, Durch wahrsagenden Geist, des ihn würdigte Phoibos Apollon: Dieser begann wohlmeinend, und redete vor der Versammlung: »Peleus’ Sohn, du gebiet’st mir, o Göttlicher, auszudeuten Diesen Zorn des Apollon, des fernhintreffenden Herrschers. Gern will ich’s ansagen: Du merk’, und schwöre mir heilig, Dass du gewiss willfährig mit Wort und Händen mir helfest. Denn leicht, ahnet mir, zürnet ein Mann, der mächtigen Ansehns Argos’ Völker beherrscht, und dem die Achaier gehorchen. Stärker ja ist ein König, der zürnt dem geringeren Manne.80 Wenn auch solcher die Galle den selbigen Tag noch zurückhält; Dennoch hegt er beständig den heimlichen Groll in dem Busen, Bis er ihn endlich gekühlt. Du denke denn, ob du mich schützest?« Ihm antwortete drauf der mutige Renner Achilleus: »Sei getrost, und erkläre den Götterbescheid, den du wahrnahmst. Denn bei Apollon fürwahr, Zeus’ Lieblinge, welchem du, Kalchas, Flehst, wann Götterbescheide dem Danaervolk du enthüllest: Keiner, so lang ich leb’, und das Licht auf Erden noch schaue, Soll bei den räumigen Schiffen mit kränkender Hand dich berühren, Aller Achaier umher! Und nenntest du selbst Agamemnon,90 Der nun mächtig zu sein vor allem Volke sich rühmet!« Jetzo begann er getrost, und sprach, der untadlige Seher: »Nicht ja versäumte Gelübd’ erzürnten ihn, noch Hekatomben; Sondern er zürnt um den Priester, den also entehrt’ Agamemnon, Nicht die Tochter befreit’, und nicht annahm die Erlösung: Darum gab uns Jammer der Treffende, gibt ihn hinfort auch. Nicht zieht jener zuvor die schreckliche Hand vom Verderben, Bis man dem liebenden Vater das freudig blickende Mägdlein Hingibt, frei, ohn’ Entgelt, und mit heiliger Sühnhekatombe Heim gen Chrysa sie führt. Dann möchten wir Gnade gewinnen.«100 Also redete jener, und setzte sich. Wieder erhub sich Jetzo der Held, Atreus’ weitherrschender Sohn Agamemnon, Zürnend vor Schmerz; ihm schwoll sein finsteres Herz von der Galle Schwarz umströmt; und den Augen entfunkelte strahlendes Feuer. Gegen den Kalchas zuerst mit drohendem Blicke begann er: »Unglücksseher, der nie ein gedeihliches Wort mir geredet! Immerdar nur Böses, erfreut dein Herz, zu verkünden! Gutes hast du noch nimmer gesagt mir, oder vollendet! Jetzt auch meldest du hier als Götterbescheid den Achaiern, Darum habe dem Volk der Treffende Wehe bereitet,110 Weil ich für Chryses’ Tochter die köstliche Gabe der Lösung ...



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