Holten | Silvia-Duett - Folge 03 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 128 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

Holten Silvia-Duett - Folge 03

Verschenke deine Jugend nicht/Er küsste sie im Zauberschloss
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7325-0867-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Verschenke deine Jugend nicht/Er küsste sie im Zauberschloss

E-Book, Deutsch, Band 3, 128 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

ISBN: 978-3-7325-0867-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Zwei Romane voller Herz und rührender Liebe, voller Leid und jubelndem Glück in einem Band: Verschenke deine Jugend nicht. Menschenschicksale rühren ans Herz, wenn man den ersten Roman liest. Da gibt es ein schreckliches Unglück, bei dem eine junge Frau ihr Leben lassen muss. Ein winziges Kind bleibt einsam zurück. Dr. Anne Dallmann, schöne, junge Ärztin, steht vor großen Problemen. Sie kann nicht ahnen, dass dieses tragische Geschehen ihren Schicksalsweg in gänzlich neue Bahnen lenkt. Doch noch weiß sie nicht, was sie am Ende erwartet: neues Leid - oder strahlendes Liebesglück - Er küsste sie im Zauberschloss. Voller Zauber und ergreifender Stimmung ist der zweite Roman dieses Bandes, in dessen Mittelpunkt zwei Freundinnen stehen, Birgit und Arlene. Weil Birgit einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt, fliehen die jungen Frauen heimlich auf ein verwunschen scheinendes Schloss. Und dort geschehen seltsame, geheimnisvolle Dinge. Lassen Sie sich hinführen in das Zauberschloss!

Holten Silvia-Duett - Folge 03 jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Die beiden Mädchen zuckten zusammen, als draußen jemand an die Tür donnerte. »Birgit! Wie lange sollen wir noch auf dich warten?« »Das ist Robert!«, flüsterte eines der beiden Mädchen. Die elegant geschwungenen dunklen Augenbrauen schoben sich missbilligend zusammen. »Dein Bruder soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern«, erwiderte das andere Mädchen unwillig. »He, ihr beiden!«, machte sich der Mann vor der Tür erneut bemerkbar. »Wird’s bald?« Birgit wollte etwas erwidern, doch das andere Mädchen legte ihr rasch die Hand auf den Mund. »Wir kommen sofort!«, rief Arlene. »Nur noch einen Moment!« »Vater wird euch gleich persönlich abholen! Er hält eure Trödelei für eine Ungezogenheit ersten Ranges!« Ein letzter Schlag dröhnte gegen die Tür, dann hörten die Mädchen, wie sich die Schritte des Mannes entfernten. Birgit atmete auf und blickte die Freundin traurig an. »Da siehst du wieder einmal, wie schrecklich Robert zu mir ist!«, klagte sie. »Gewöhnlich tut er furchtbar scheinheilig, aber wenn ihm etwas nicht in den Kram passt, dann wird er direkt beleidigend.« Das andere Mädchen fuhr sich mit beiden Händen durch das schimmernde Blondhaar, dessen Fülle bis auf die Schultern hing. »Er kommt sich eben furchtbar erwachsen vor«, erwiderte Arlene. »Mit seinen einunddreißig Jahren bildet er sich eine ganze Menge ein. Gestern wollte er mir einen Vortrag über Botanik halten. Ich musste mich sehr zusammennehmen, um ihn nicht auszulachen. Er hat nämlich den größten Unsinn zusammengeredet.« Birgit seufzte gedankenverloren. »Ich habe manchmal den Eindruck, als mache es Robert nichts aus, selbst Vater und Mutter zu bevormunden. Ich denke mit Schrecken daran, dass Robert hier auf Ottersheim einmal Herr wird. Stell dir vor, Vater und Mutter sind eines Tages nicht mehr, Robert heiratet, und dann kann ihm niemand mehr in seine Sachen dreinreden.« »Und was erschreckt dich dabei?«, wollte Arlene wissen. »Hast du dir noch nicht überlegt, was dann aus mir werden soll?« Arlene lachte. »Lieber Himmel, Birgit, du machst dir vielleicht Sorgen! Erstens leben dein Vater und deine Mutter noch, und beide sehen sehr fit und gesund aus. Zweitens hat dein Bruder noch gar kein Mädchen, das er zur Frau nehmen will, und drittens verlangt doch kein Mensch von dir, dass du zeit deines Lebens auf Gut Ottersheim versauern sollst!« »Was soll ich denn sonst tun?« Arlene machte ein komisch-verzweifeltes Gesicht. »Irgendwann wirst ja auch du einmal ans Heiraten denken müssen.« »Dazu gehören zwei!«, meinte Birgit. »Bis jetzt bin ich noch allein geblieben.« »Du vergisst Graf Drieberg!«, erinnerte Arlene. »Was ich von Graf Drieberg halte, weißt du ganz genau! Warum also diese Anspielung?«, entgegnete Birgit erregt. »Natürlich weiß ich, wie du fühlst!«, sagte Arlene begütigend. »Ich kann dich nur zu gut verstehen, denn ich finde Graf Drieberg grässlich, genau wie du. Aber dass sich eines Tages einer, der dir gefällt, ganz von selbst einfindet – daran hast du noch gar nicht gedacht? Aber ich glaube, wir können uns nun wirklich nicht mehr länger drücken. Wir müssen hinuntergehen.« In diesem Augenblick wurde abermals an die Tür geklopft, zwar nicht so stürmisch, wie es zuvor Birgits Bruder getan hatte, aber doch unmissverständlich fordernd. »Birgit, meine Geduld ist jetzt wirklich zu Ende!«, ertönte eine tiefe, kraftvolle Männerstimme. »Bist du endlich fertig?« Birgit warf Arlene einen erschrockenen Blick zu. »Ja, Vater, ich bin fertig!«, rief sie hastig, sprang auf und strich ein paarmal glättend über das Kleid. »Du kannst hereinkommen.« Die Tür öffnete sich. Graf Ottersheim kam herein. Er war mittelgroß und machte, obwohl er derbe, ländliche Kleidung trug, einen sehr vornehmen Eindruck. »Ich verstehe dich nicht, Birgit!«, tadelte er. »Wie kannst du deine Eltern nur so bloßstellen!« »Entschuldige, Vater, ich hatte mein Armband verlegt«, flüchtete sich Birgit schnell in eine kleine Notlüge. »Diesmal wäre es wahrscheinlich auch ohne dieses Armband gegangen!«, lautete des Vaters Antwort. »Hast du es nun endlich gefunden?« Birgit wies das Handgelenk vor. Das Armband, das das Mädchen natürlich nie gesucht, sondern schon von Anfang an getragen hatte, glänzte rotgolden. Es war ein altes Familienschmuckstück, eine kostbare Arbeit, die zwei ineinander verschlungene Drachen darstellte, deren Augen durch vier rote Steine markiert waren. »Nun also, marsch hinunter!«, kommandierte der Graf. »Ist Graf Drieberg noch da?«, erkundigte sich Arlene. »Natürlich!«, erwiderte der Graf ahnungslos. »Er wäre der Letzte, der sich zurückzöge, ohne Birgit zu Gesicht bekommen zu haben.« »Ein sehr galanter Herr!«, bemerkte Arlene, und selbst dem Grafen, der für gewöhnlich die feinen Zwischentöne überhörte, fiel ihr versteckter Spott auf. »Sie sind nicht sonderlich begeistert von dem Grafen?« Arlene zuckte die Schultern. »Wie man es nimmt! Doch es steht ja hier nicht zur Debatte.« Der Graf ließ die beiden Mädchen an sich vorbeigehen und schloss hinter ihnen die Tür. »Geht nur schon hinunter. Ich habe noch etwas aus der Bibliothek zu holen.« *** Sie hatten die große Halle des Erdgeschosses erreicht. Die hohen französischen Fenster auf der gegenüberliegenden Seite ließen lange Sonnenstreifen auf den alten Parkettboden fallen. Die Mädchen betraten einen gediegen eingerichteten Salon mit schweren Möbeln, durchquerten ihn und gelangten schließlich durch eine der drei offenstehenden Fenstertüren ins Freie. Die Terrasse hatte eine außerordentliche Ausdehnung. In der Mitte waren ein paar Kübelpalmen aufgestellt, an der entgegengesetzten Ecke bunte Gartenschirme, die der darunter an einem runden Tisch sitzenden Gruppe wohltuenden Schatten spendeten. Als die Mädchen näher kamen, erhoben sich ein junger Mann und ein sehr schlanker, älterer Herr mit grauen Schläfen und einer goldgeränderten Brille. »Da seid ihr ja!«, rief Gräfin Ottersheim, Birgits Mutter. Sie war eine zierliche dunkelhaarige Erscheinung. Wer Mutter und Tochter nebeneinander sah, hätte stets auf Schwestern getippt. Sie wandte sich dem hageren Herrn zu. »Da haben wir endlich die beiden Trödeltanten, Herr Doktor!« Der Angeredete ließ seine Brillengläser blitzen. »Ich bin entzückt, Frau Gräfin!« »Na bitte, da soll man junge Mädchen erziehen, wenn die Herren so etwas sagen!«, wandte sich die Gräfin in gespielter Verzweiflung an den neben ihr sitzenden Geistlichen des Dorfes Ottersheim, eine kluge weißhaarige Erscheinung. »Meine Tochter kennen Sie ja bereits«, fuhr die Gräfin fort. »Dies ist ihre Freundin, Prinzessin Petzow-Berfurth – Dr. Torgner.« Der hagere Herr reichte den Mädchen die Hand. Birgit und Arlene nickten dem Grafen Drieberg zu, dann setzten sie sich. »Gertrud habe ich gerade in die Küche geschickt«, meinte die Gräfin. »Ihr müsst euch euren Kaffee schon selbst einschenken.« Graf Drieberg schoss empor. »Darf ich behilflich sein?«, rief er voller Eifer, goss ihre Tassen voll und schob ihnen Zucker und Milch hin. »Ein charmanter Kellner, findest du nicht auch, liebe Birgit?«, flötete die Prinzessin und sandte dem jungen Grafen einen unendlich unschuldigen Blick zu. Der Graf schluckte das, ohne sich etwas anmerken zu lassen. »Sie sehen, ich habe vielerlei Fähigkeiten, Hoheit!« »Bewundernswert!«, versicherte Prinzessin Arlene. »Ich möchte wissen, auf welchem Gebiet Sie nicht beschlagen sind.« Eben kam Graf Ottersheim heran und schleppte ein dickleibiges Lexikon unter seinem Arm. »Mein Lieber, Sie haben tüchtig danebengehauen«, meinte er und fixierte Graf Drieberg mit einem nüchternen Blick. »Ich habe das Lexikon gleich mitgebracht, damit Sie sich selbst überzeugen können.« Graf Ottersheim reichte dem jungen Mann das Lexikon, und dieser neigte sich mit hochrotem Kopf über die aufgeschlagene Seite. »Ja, wirklich, ich gestehe, dass ich mich geirrt habe. Aber nur um tausend Kilometer.« »Wovon ist die Rede?«, wollte Arlene wissen. »Wir sprachen von der Absicht, den Nil mit einem neuen Kraftwerk zu versehen«, erklärte Dr. Torgner. »Meine Firma ist mit der Ausführung des Projektes betraut worden. Graf Drieberg vertrat die Ansicht, dass der Nil etwa fünftausendfünfhundert Kilometer lang sei. Wie das Lexikon sagt, liegt die wirkliche Länge tausend Kilometer höher.« Birgit sagte rasch: »Herr Doktor, fahren Sie nun auch nach Afrika?« »Deshalb bin ich ja hier«, entgegnete Dr. Torgner. »Ich kam, um mich für ein halbes Jahr zu verabschieden.« Graf Ottersheim schob überrascht die Augenbrauen in die Höhe. »Na, das ist ja eine schöne Überraschung! Wir wollten doch in zwei Monaten nach Österreich zur Jagd fahren.« »Daraus wird nun leider nichts.« Die Gräfin regte sich. »Ich finde, wir sollten über etwas friedfertigere Dinge sprechen. Diese Schießerei war noch nie mein Geschmack. Vielleicht wissen unsere jungen Damen etwas vorzuschlagen.« Die Prinzessin ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, eine ihrer kleinen Spitzbübereien loszulassen. ...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.