Holten | Silvia-Duett - Folge 02 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 128 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

Holten Silvia-Duett - Folge 02

Hochzeit ohne Bräutigam/Doch es bleibt kein Herz allein
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7325-0866-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)

Hochzeit ohne Bräutigam/Doch es bleibt kein Herz allein

E-Book, Deutsch, Band 2, 128 Seiten

Reihe: Silvia-Duett

ISBN: 978-3-7325-0866-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Zwei Liebesromane in einem Band. Hochzeit ohne Bräutigam. Christel ist so glücklich: Bald wird sie die strahlende Braut Ingo von Niebergs sein. Nichts, so scheint es, kann sie noch trennen. Doch da schlägt das Schicksal zu. In einer rauschhaften Stunde verliert Ingo den Kopf und betrügt Christel. Und die verführerische Verena präsentiert ihm die Rechnung. Ingo glaubt, seine bittere Pflicht zu tun, indem er die geliebte Christel für immer aufgibt - Doch es bleibt kein Herz allein. Das Glück ist zerstört. Zwei Menschen, die sich einmal über alles geliebt haben, wagen einander nicht mehr in die Augen zu sehen. Ingo zieht es in die Fremde. Für ihn gibt es kein Lachen mehr, kein Glück! Er will nur noch seine Schuld vergessen. Alles das, was ihm lieb und teuer war - es ist vorbei! Oder hält das Schicksal Überraschungen bereit, von denen Ingo und Christel nichts ahnen?

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Über den Hafen der Hansestadt Hamburg dröhnte das dumpfe Signalhorn des Dampfers. Fröstelnd standen Menschen auf dem unmerklich schwankenden Landungssteg der Überseebrücke. Vor ihnen ragte der Leib des Ozeanriesen empor. Seine Konturen verloren sich geisterhaft im Morgennebel, durch den sich langsam die Strahlen der ausgehenden Sonne tasteten. Die ersten Barkassen schoben sich über das träge glänzende Wasser des Hafens, brachten Arbeiter zu ihren Werkstätten, Seeleute zu ihren Schiffen. Über allem lag der feine milchige Schleier eines Julimorgens, in dem Kühle war vor dem warmen Tag, Stille vor dem mächtigen Brausen des Lebens, das wenige Stunden später den Hafen und die Stadt erfüllen würde. Zwei Menschen standen an der Reling der »Imperia« und blickten hinaus in den wogenden Nebel. Nun nahm der Mann das Mädchen sanft bei den Schultern. Blaue große Augen schauten ihn an, verschleiert von leisem Schmerz, aber auch leuchtend in Liebe und Zärtlichkeit. »Christel – mein Liebling! Nun wirst du bald von Bord gehen müssen …« Das Mädchen nickte. Ihre Augen waren plötzlich feucht. »Ingo! Ich kann es noch gar nicht begreifen! Für ein halbes Jahr gehst du fort. Dieses Schiff nimmt dich von mir. Weit über den Ozean hinweg wird es dich in das ferne Land bringen. Und ich bleibe zurück – ohne dich!« Zärtlich zog der junge Mann das Mädchen an sich. »Glaub mir, es fällt mir schwer, davonzufahren. Jetzt, da wir auseinandergehen müssen, begreife ich erst, was es heißt, ein halbes Jahr ohne dich zu sein. Wirst du mich nicht vergessen? Wirst du mich immer lieben?« »Ich werde dich von Tag zu Tag mehr lieben.« In einem zärtlichen Kuss, der wie ein Schwur war, vereinten sich die Lippen. Zwei Herzen glühten in Liebe und in Abschiedsschmerz, zwei Seelen klangen zusammen, zwei Menschen waren eins, geeint durch eine große und heilige Liebe, ein zartes junges Gefühl voller Innigkeit und Süße. Das Horn des Dampfers gellte zum dritten Mal. Noch einmal glühten die Lippen in einem Kuss – dann riss sich das Mädchen los und eilte hinüber zur Gangway, huschte hinunter. Auf der Landungsbrücke wandte Christel sich noch einmal um. Ihr Blick suchte den Geliebten, ihre Hand winkte einen letzten Gruß. Der Mann winkte zurück. Dann verschwand das Mädchen zwischen den Stahlträgern der Landungsbrücke, wurde undeutlicher, verschwommen – jetzt hatte der Nebel es verschluckt. Drüben brummte ein Motor auf, das Geräusch verlor sich, und dann war auf einmal das feine Gefühl des Schwebens da, des Gleitens – das Schiff fuhr. Ingo von Nieberg zog den Mantel fester um die Schultern und ging hinüber zu seiner Kajüte. Nun mochte das Abenteuer beginnen. Indien – Land der Wunder und Märchen, Land der Merkwürdigkeiten, des Abenteuers – das alles lag jetzt vor ihm. In einigen Tagen würde er dort an Land gehen. Eine neue Welt würde sich ihm öffnen! Ingo von Nieberg hätte kein echter Mann sein müssen, wenn er sich nicht letzten Endes auf diese Reise gefreut hätte. Da war der Trennungsschmerz, doch da war auch das lockende, prickelnde Gefühl, einem Abenteuer entgegenzugehen. Ingo von Nieberg schlug die Kabinentür hinter sich zu. Er warf den Mantel von den Schultern und trat vor den Spiegel. »So, mein Freund, jetzt kannst du zeigen, dass du ein Mann bist!«, sagte er zu sich selbst. »Jetzt geht es in die Ferne, jetzt beginnt das große Abenteuer deines Lebens – Indien!« *** 1. August Mein Liebling, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll! Mein Herz ist übervoll, ich kann es kaum zwingen, eine Sekunde still zu, sein. Indien – das kannst Du Dir nicht vorstellen! Ich habe es mir ebenso wenig vorstellen können. Das Land ist ein Wunder, eine Märchenwelt, ein Traum. Diese Farben, dieses Blühen, diese Pracht, diese Rätsel, die Tag für Tag aufgegeben und doch nie gelöst werden. Ich werde noch einige Zeit brauchen, bis ich mich zurechtgefunden habe in dieser Welt. Mein Onkel und meine Tante geben sich alle Mühe, mir den Zugang leichter zu machen, aber es ist doch zu viel, was auf mich einströmt. Alles möchte ich auf einmal erfassen, alles sofort sehen, begreifen, studieren, erlernen – aber man schafft es nicht. Sehnlicher als je wünsche ich mir, Du würdest an meiner Seite sein. Wie würden Deine Augen strahlen und leuchten! Ich küsse Dich von ganzem Herzen. Ich bin immer bei Dir, auch wenn mich hier das Neue und Überwältigende ganz in seinen Bann zieht. Vergiss mich nicht und empfange unendlich viele Küsse über einen Ozean hinweg von Deinem Ingo 15. August Mein Ingo, Deine Briefe sind mein kostbarster Besitz. Sie sind für mich wie eine Uhr. Jedes Mal, wenn ich Deine Zeilen in der Hand halte, weiß ich, dass wieder eine Woche vergangen ist, eine Woche des Wartens, der Sehnsucht und stillen Freude. Ja, ich freue mich mit Dir an den Dingen, die Du dort erlebst, ich gehe mit Dir durch die fremde Stadt. Ach, ich kann das alles in Deinen Briefen nacherleben. Sieh Dir alles an, lasse Dir nichts entgehen, aber verliere Dich nicht in eine glutäugige Tempeltänzerin! Das könnte ich nie verwinden! Und versprich mir, dass wir bald nach unserer Hochzeit dieses Wunderland Indien gemeinsam besuchen. Dann zeigst Du mir alles, was Du jetzt gesehen hast, ja? Ich liebe Dich für immer Deine Christel 30. August  … sag, Liebling, was tust Du ohne mich? Langweilst Du Dich? Siehst Du Deine Freundinnen, gehst du aus? Mich interessiert alles, was um Dich ist. Wenn ich die Augen schließe, dann sehe ich Dich vor mir. Und ich möchte gern einmal erfahren, ob das, was meine Träume mir erzählen, stimmt … 14. September  … und Langeweile habe ich schon, gar nicht. Fast jeden Tag sind Verena und Anne bei mir. Wir haben immer etwas zu erzählen. Du weißt ja, wie das bei Mädchen ist – und dann und wann gehen wir ins Kino oder besuchen das Theater. Die beiden sind reizend zu mir. Sie wollen mir über die Wartezeit hinweghelfen, das spüre ich deutlich, und ich bin ihnen auch dankbar dafür. Selbstverständlich sprechen wir viel von Dir. Du, Verena mag Dich wirklich gern! Sie fragt mir das letzte bisschen Wissen um Dich heraus. So sitzen wir oft zu dritt und schicken unsere Gedanken zu Dir in die ferne Welt. Der Kalender zeigt, dass schon eineinhalb Monate verstrichen sind. Noch liegt die größere Zeit der Trennung vor uns, aber sie wird rascher vergehen, als wir denken, und wenn hier der Winter ins Land gezogen ist, wenn die Neujahrsglocken läuten, dann weiß ich Dich auf dem Heimweg. Darauf freut sich mit ganzem Herzen Deine Christel 29. September  … und selbstverständlich sei heute auch einmal ein Gruß an Verena und Anne beigefügt. Ein herzlicher Gruß von einem, der auszog, die Ferne kennenzulernen, der aber deswegen immer noch nicht seine alten Freunde vergessen hat … Christel ließ den Brief sinken. »Na? Was sagt ihr nun?« »Ingo ist wirklich ein lieber Kerl«, sagte Verena Dahl und streckte die Hand aus, doch Christel versteckte mit einem raschen Schwung den Brief hinter ihrem Rücken. Lachend schüttelte sie den Kopf. »Was sonst noch in dem Brief steht, ist nur für mich bestimmt!« »Das finde ich aber nicht schön von dir. Schließlich ist Ingo auch unser Freund«, mischte sich jetzt Anne Bonhart ein. »Du darfst nicht so geizig sein, Christel. Weltreisende kann man einfach nicht für sich allein behalten. Die gehören all denen, die in der Heimat zurückgeblieben sind.« »Ausgeschlossen!«, wehrte Christel ab und schob den Brief rasch in ihre Jackentasche. »Wenn ihr mal einen Liebesbrief bekommt, werde ich auch nicht so neugierig sein.« »Ich? Einen Liebesbrief? Ich werde bestimmt eine alte Jungfer«, erwiderte Anne und ließ sich mit einem Plumps in einen der tiefen Sessel fallen, die in Christels Mädchenzimmer zum Entspannen einluden. »Jetzt schwindelst du. Erst vorgestern habe ich dich im Café Franz mit einem Mann gesehen.« Verena war richtig stolz auf ihre Neuigkeit. Anne wurde rot. »Was ihr immer gleich denkt! Das war der Sohn eines Bekannten, der meinen Vater besucht hat. Da ist doch weiter nichts dabei?« »Dann begreife ich nicht, weshalb du so rot geworden bist«, neckte Verena ihre Freundin. Anne machte ein beleidigtes Gesicht. Doch nach wenigen Minuten hatte sie schon wieder alles vergessen und beteiligte sich munter an dem Gespräch, das sich jetzt entwickelte, über Mode, Stars und Filme – über Dinge, die junge Mädchen nun einmal interessieren. Christel war eine charmante Gastgeberin, auch dann, wenn sie nur ihre beiden vertrauten Freundinnen zu Besuch hatte. Neben ihr stand eine Schale mit Leckereien, und alle drei vergaßen nicht, eifrig zuzulangen, wenngleich Verena auch immer wieder mahnte: »Wenn die Damen nicht aufhören zu essen, werden sie ihre schlanke Linie verlieren. Denken Sie daran!« Verena war ein hübsches Mädchen. Ihre Schönheit war eine andere als die Christels. Christel war strahlend, hell, lustig, frisch und froh,...



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