Buch, Deutsch, Band Band 008, 285 Seiten, mit 14 Abb. und 23 Tab., Format (B × H): 165 mm x 238 mm, Gewicht: 604 g
Jüdisches Vereinswesen in Odessa um 1900
Buch, Deutsch, Band Band 008, 285 Seiten, mit 14 Abb. und 23 Tab., Format (B × H): 165 mm x 238 mm, Gewicht: 604 g
Reihe: Schriften des Simon-Dubnow-Instituts
ISBN: 978-3-525-36986-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Die Hafenstadt Odessa ist ein besonderer Erinnerungsort der jüdischen Geschichte. Mehr noch als in anderen Metropolen des Zarenreichs gab es hier am Ende des ›langen‹ 19. Jahrhunderts ein reiches und differenziertes Vereinswesen, das weder die Polizeizensur Russlands noch die sich regelmäßig in Pogromen entladenden sozialen Spannungen zu unterdrücken vermochten. Besonders die jüdische Mittel- und Oberschicht sah in dieser Form von Selbstorganisation ihre kulturellen Ideale verwirklicht. Alexis Hofmeister untersucht Entstehung und Struktur jüdischer Vereine in Odessa und zeigt, wie sich hier eine Form von Bürgerlichkeit entwickelte, die moderne zeitspezifische und traditionell jüdische Aspekte miteinander vereinte – eine Mischung, die dem Phänomen der jüdischen Vereinsbildung exemplarische Bedeutung verleiht.
Zielgruppe
Historiker der allgemeinen, der jüdischen und der osteuropäischen Geschichte, Soziologen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Weltgeschichte
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums: Moderne & Gegenwart
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte einzelner Länder Europäische Länder
Weitere Infos & Material
1. Einleitung
2. Belle Époque und Fin de Siècle. Odessa als Ort der Moderne
2.1 Gouverneure, Kolonisten und Migranten
2.2 Exporteure, Docker und Studenten
2.3 Träumer, Broker und Banditen
3. Typologie und Genese der formalisierten Soziabilität in Odessa
3.1 Typologie
3.2 Das professionelle Vereinswesen um 1900
3.3 Trägerschichten des Vereinswesens
4. Soziabilität als Selbsthilfe - Der Hilfsverein jüdischer Handlungsgehilfen Odessas (OVP)
4.1 Selbständige Angestellte. Handlungsgehilfen im Russischen Reich
4.2 jüdische Wirtschaft. Handlungsgehilfen in Odessa
4.3 Mitgliedschaft und Träger
4.4 Tätigkeit
5. Volksbildung als Aufklärung - Die Vereinigung zur Verbreitung der Aufklärung (OPE)
5.1 shul und Schule. Jüdische bildung im Russischen Reich
5.2 Fürsprache und Wohltätigkeit. Das Petersburger Modell
5.3 Vorreiter und Filiale. Die Ausnahme Odessa
5.4 Mitgliedschaft und Träger
5.5 Nation der Debatten
6. Autoemanzipation der Aufgeklärten - Der Hilfsverein für Syrien und Palästina (OVZ)
6.1 Gegenwart einer Utopie. Russländische Zionsfreunde
6.2 Ethos des Ethnos
6.3 Mitgliedschaft und Träger des OVZ
7. Autoemanzipation durch Muskelkraft - Die Vereinigung zum Schutz der Gesundheit (OZE)
7.1 Ambivalenzen und Differenzen. Die Beherrschung des Jüdischen Körpers
7.2 Kultur der Körper. Das Zarenreich und Europa
7.3 Jahns Jünger und moderne Makkabäer. Sport als nichtrussische Veranstaltung
8. Soziabilität als Indikator. Ein Resümee
9. Quellen- und Literaturverzeichnis
By analyzing Odessa’s Jewish societies this study aims at drawing a picture of Jewish cultural ideals in late imperial Russia. It shows an overwhelming trend of secularisation as well as their paradigmatic historical meaning.>