Predictive Policing wird mitunter als neue Allzweckwaffe der Polizei im Kampf gegen Kriminalität gepriesen: Eine innovative Big Data-Applikation, welche unter der Zugrundelegung eines größtmöglichen Datenstamms zeitlich und örtlich zielsicher Straftaten vorhersagen kann und somit die Polizei in die Lage versetzt - wie in dem Science-Fiction-Werk »Minority Report« - noch vor dem Täter am Tatort zu sein. »Stopping crime before it begins « ist nur eines der übertriebenen Werbeversprechen, mit dem Anbieter für ihre Softwareanwendungen hausieren gehen. Die Parallele zu »Minority Report« ist zwar griffig und schlagzeilenträchtig, dennoch ist sie falsch und verschleiert überdies den Blick auf die tatsächlichen Anwendungsfälle von Predictive Policing und die hiermit einhergehenden juristischen, kriminologischen sowie kriminalpolitischen Problemstellungen. Die vorliegende Arbeit liefert eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Predictive Policing und bietet eine Aufarbeitung der methodologischen Grundlagen sowie der verschiedenen Erscheinungsformen und Wirkungsweisen der algorithmusbasierten Kriminalitätsprognose. Hierbei stehen insbesondere auch verfassungs-, polizei- und datenschutzrechtliche Fragestellungen im Fokus. Gerahmt wir die Arbeit durch eine Aufschlüsselung der technischen, einsatzstrategischen und organisatorischen Chancen und Risiken, die die Nutzung von Predictive Policing mit sich bringen kann, sowie von Best-Practice-Empfehlungen, die die Implementierung und Durchführung von computergestützten Kriminalitätsprognosen im Rahmen der täglichen Polizeiarbeit fördern können.
Henning Hofmann studied law at the University of Passau and completed his legal traineeship in Mainz, Frankfurt and Bremen. The thesis was written during his enrolment as a Research Assistant at the Department for Public Law, Security Law and Internet Law of the University of Passau as well as his stage as the Scientific Coordinator of the DFG Research Training Group 168/1 »Privacy«. Next to security law, his research focuses on data protection law and sports law. Henning Hofmann is now a licensed lawyer and the Legal Counsel of the Bundesliga Club Werder Bremen.
Hofmann
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Weitere Infos & Material
A. Einleitung
Die Datafizierung der Gesellschaft – Dilatation polizeilicher und sicherheitsbehördlicher Befugnisse
B. Terminologie und Handlungskonzepte
Terminologie – Entwicklung und Genese – Die Funktionsweise von Predictive Policing – Gegenwärtiger Einsatz
C. Rechtliche Würdigung von Predictive Policing
Verfassungsrechtliche Würdigung – Exkurs: Würdigung nach US-amerikanischem Verfassungsrecht – Datenschutzrechtliche Würdigung im spezifischen Kontext des Polizeirechts
D. Chancen, Risiken und Handlungsempfehlungen
Chancen – Risiken – Best Practice-Ansätze für Predictive Policing
E. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung – Ausblick – Fazit
Literatur- und Sachverzeichnis
Henning Hofmann studierte in Passau Jura und leistete sein Referendariat in Mainz, Frankfurt und Bremen ab. Seine Promotion entstand im Rahmen seiner Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht der Universität Passau sowie als wissenschaftlicher Koordinator des DFG-Graduiertenkollegs 168/1 'Privatheit'. Seine Forschungsschwerpunkte liegen neben dem Polizeirecht im Datenschutz- und Sportrecht. Henning Hofmann ist nunmehr als Rechtsanwalt zugelassen und Justiziar des Bundesligisten SV Werder Bremen.
Henning Hofmann studied law at the University of Passau and completed his legal traineeship in Mainz, Frankfurt and Bremen. The thesis was written during his enrolment as a Research Assistant at the Department for Public Law, Security Law and Internet Law of the University of Passau as well as his stage as the Scientific Coordinator of the DFG Research Training Group 168/1 'Privacy'. Next to security law, his research focuses on data protection law and sports law. Henning Hofmann is now a licensed lawyer and the Legal Counsel of the Bundesliga Club Werder Bremen.