E-Book, Deutsch, 222 Seiten
Hoffmann Ein Mopsleben mit Epilepsie
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-6683-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
erzählt von Timmy dem Mops
E-Book, Deutsch, 222 Seiten
ISBN: 978-3-7534-6683-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ich bin der Timmy - und ich habe Epilepsie. Klar, ist schon ziemlich doof, aber das Leben geht weiter! Ich möchte euch hier ein bisschen über mich und die Krankheit erzählen. Vielleicht kann ich euch und euren Zweibeinern damit etwas Mut machen und eventuell sogar das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen. Es nützt nämlich nichts, wenn man sich nach der Diagnose heulend in einer Ecke verkriecht. Viel schöner ist es, jeden Tag zu genießen, zu lachen und Spaß zu haben! Es gibt ein Leben nach der Diagnose Epilepsie und ich bin dafür ein ziemlich gutes Beispiel. Aber überzeugt euch am besten selbst!
Gaby Hoffmann erfüllte sich 2011 einen Herzenswunsch in Gestalt von Mops Timmy, damals süße 6 Monate jung. 3 Jahre später geriet die heile Mopswelt aus den Fugen, denn Timmy erkrankte an Epilepsie. Um sich all die Ängste und Sorgen von der Seele zu schreiben und gleichzeitig anderen vielleicht ein wenig damit zu helfen, entstand Timmys eigene Facebookseite "Ein Mopsleben mit Epilepsie-Mission MCT Öl" und später die Idee, dies alles in einem Buch zusammenzufassen. Ein Stückchen Therapie für sich selbst und natürlich auch für andere Betroffene.
Autoren/Hrsg.
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Ich bin der Timmy - und ich habe Epilepsie Klar, ist schon alles ziemlich doof, aber das Leben geht weiter! Ich möchte euch hier ein bisschen über mich und die Krankheit erzählen. Vielleicht kann ich euch und euren Zweibeinern damit etwas Mut machen und eventuell sogar das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen. Es nützt nämlich nichts, wenn man sich nach der Diagnose heulend in einer Ecke verkriecht. Viel schöner ist es, jeden Tag zu genießen, zu lachen und Spaß zu haben! Ich begebe mich mit euch zusammen auf eine spannende Mission. Zusammen mit meinen Tierärzten versuche ich nämlich, meine Anfälle besser unter Kontrolle zu bekommen und mein Allgemeinbefinden zu verbessern. Darf ich vorstellen? Ich. Mein Name ist Timmy. Ich wurde am 1. Februar 2011 geboren und mit 6 Monaten von meiner Familie adoptiert. Meine vorherigen Futtergeber hatten keine Zeit mehr für mich und mussten mich abgeben. Inzwischen frage ich mich, ob ich vielleicht zu dem Zeitpunkt schon einmal gekrampft habe. Ich kann mich aber nicht daran erinnern. Ich habe mich bei meinen neuen Menschen sofort total wohl gefühlt. Ein großer Garten nur für mich, da hatte ich erst einmal jede Menge zu tun. Ich musste ja jeden Busch markieren (damals noch im Sitzen wie ein Mädchen). Schnell war klar, dass nun ALLES dort MEINS ist. Wir lernten uns von Tag zu Tag besser kennen und ganz doll lieben. Meine Familie konnte auch ziemlich schnell möpsisch und die wichtigsten Kommandos wie: "Lass uns Gassi gehen", "Hol mir bitte sofort mein Futter, ich bin kurz vorm Verhungern" oder "Spielzeit" haben sie alle recht schnell gelernt. So lebten wir alle ein fröhliches und unbeschwertes Mopsleben, bis zu dem Tag, an dem sich alles veränderte... Mein erster Anfall Der Tag fing ganz normal an. Ich war morgens mit Mama spazieren, hab lecker gefrühstückt und war dann mit Papa allein zuhause. Nach dem Gassi gönne ich mir immer noch einen kleinen Schönheitsschlaf, den ich zwar nicht nötig habe, aber sicher ist sicher... Im Schlaf kribbelte es dann plötzlich ganz komisch in meinem Körper, mein Kopf wurde schwer und alles drehte sich und fühlte sich ganz komisch an. Dann schlief ich aber ganz fest ein und merkte nichts mehr davon. Als ich aufwachte, saß Papa bei mir und sah aus wie ein Gespenst. Ich machte mir echt Sorgen um ihn, hoffentlich war er nicht krank! Aber er streichelte mich und redete ganz lieb mit mir, fragte ob es mir gut ginge. Menschen sind komisch manchmal. Er war kreidebleich und fragte mich, ob es mir gut ginge. Ich dachte dann, dass ihm etwas frische Luft sicher ganz guttäte und wollte mit ihm in den Garten. Aber irgendwie konnte ich nicht aufstehen, meine Beine sackten immer wieder weg, ich hatte keine Kraft und außerdem lag ich in einer Pfütze aus Sabber... Ich hab da immer noch Papa in Verdacht, aber er hat es bis heute nicht zugegeben. Er nahm mich dann und trug mich die Treppe herunter in den Garten. Puh, das wurde aber auch Zeit, ich hatte gar nicht gemerkt, wie dringend ich mal für kleine Mopsprinzen musste! Langsam wurden meine Beinchen wieder stärker und auch Papa bekam nach und nach etwas Farbe im Gesicht. Als Mama dann zurückkam, rannte ich freudig zu ihr und wollte ihr alles erzählen, aber Papa war schneller. Okay, er sah das Ganze irgendwie etwas anders als ich, aber ich nahm das dann einfach so hin, weil es jede Menge Extra-Streicheleinheiten gab. Nachmittags fuhren wir dann zu meiner Ärztin, die ist echt cool und ich freue mich immer, sie zu sehen. Im Wartezimmer lernte ich einen netten Typen kennen und erfuhr so ganz nebenbei, dass wir um ein paar Ecken sogar miteinander verwandt sind. Meine Eltern erzählten der Frau Doktor alles und sie redeten ziemlich lange und ernst miteinander. Ich hab gar nicht mehr zugehört, meine Sicht der Dinge scheint ja eh niemanden zu interessieren und langsam fand ich es nicht mehr witzig, dass ich da so lange mit ohne Untersuchung rumsitzen musste. Schließlich ist das MEINE Ärztin und ICH bin hier bitteschön die Hauptperson! Ich war irgendwie ziemlich kaputt, also schlief ich ein bisschen und dann kam endlich mein Einsatz! Ich durfte auf den kalten Tisch und wurde überall gestreichelt und gekitzelt, selbst mit so ‘nem komischen Ding im Po - also nee Leute, da hört der Spaß ja nun auf! Die Ärztin sagte, dass alles gut und normal sei, sie wollte aber zur Sicherheit noch etwas Blut. Sie meinte, es könne sein, dass ich etwas Giftiges gefressen hätte. Ha, ganz klar, die Banane, die Mama mir heute Morgen andrehen wollte! Ich hasse Bananen. Dann ging es zur Sache, die Ärztin war ganz wild auf mein Mopsblut und zückte die Nadel. Das kannte ich noch nicht so und muss ja ehrlich zugeben, dass mir diese Nadel und das alles ein wenig Angst gemacht hat. Mama hielt mich fest und Papa hat mich gestreichelt. Ich wollte gerade sagen "Wisst ihr was, das lassen wir lieber, außerdem war Papa viel blasser als ich", da war es auch schon vorbei. Sooo schlimm war das ja gar nicht... Wir durften dann nach Hause und die Ärztin wollte sich melden, wenn sie die Ergebnisse von meinem Blut hatte. Ich war fix und fertig und wollte jetzt nur noch ins Bett. Die Ruhe vor dem Sturm Nach ein paar Tagen bekamen wir dann die Blutergebnisse. Alles ok, Bananen sind also nicht giftig, trotzdem fresse ich sie nicht! Nur die Leberwerte waren etwas erhöht und ich sollte eine Weile Diätfutter fressen. Mir schwante Böses, das Zeug sah aus wie Zement, aber komischerweise hat es ganz gut geschmeckt. Das gab es dann also ein paar Wochen und sonst NIX außer hier und da ein paar Möhrchen. Dann wollte meine Ärztin doch tatsächlich schon wieder Blut. Ich hab schon mal von Vampiren gehört, irgendwie kommt mir das langsam komisch vor... Gibt es Vampire, die Veterinärmedizin studiert haben? Egal, jedenfalls wusste ich ja nun, dass es schlimmer aussieht als es ist und es viel schneller geht, wenn ich nicht rumzapple. Ich also todesmutig auf den kalten Tisch und ihr einfach mal schnell meine Pfote hingehalten. Zack, fertig, Leckerli, tschüss! Tja, was soll ich sagen, alle waren begeistert von meinem Mut und überhaupt von allem an mir, sogar von meinen Leberwerten, die wieder top waren. Einerseits natürlich gut, andererseits hieß das wohl, dass ich weiter auf Sparflamme fressen musste. In der Not frisst der Teufel Fliegen bzw. der Mops Möhren, davon durfte ich nämlich jede Menge fressen. Jeden Morgen schaute ich ängstlich in den Spiegel, ich hatte Angst, dass mir langsam Hasenohren wachsen. Aber zum Glück blieben meine Ohren möpsisch und wunderschön. Es ging mir richtig gut, und ein halbes Jahr lang dachte niemand von uns mehr an diesen komischen Morgen damals. Dann eines Abends lag ich schon gemütlich in meinem Bettchen und träumte tief und fest vor mich hin, als mir plötzlich wieder so komisch wurde. Ich sprang auf, weil an meinem Ringelschwänzchen etwas ganz doll kribbelte und zwickte. Ich drehte mich um und wollte es schnappen, dann schlief ich wieder tief ein. Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte. Ich wurde wach und mir tat alles weh, jeder einzelne Knochen und mir war ganz duselig im Kopf und ich musste ganz schnell atmen. Meine Familie saß bei mir, streichelte mich und putzte mir das Mäulchen ab. Wieder überall Sabber, diesmal war es definitiv nicht Papa, der war nämlich noch bei der Arbeit… Wieder versuchte ich, aufzustehen und wieder wollten meine Beinchen nicht so, wie der Rest von mir. Mama trug mich in den Garten und meine zweibeinige Schwester hatte Tränen in den Augen. Vielleicht war sie das mit dem Sabber und hatte Ärger bekommen... Nach einer Weile war ich wieder der Alte und ging wieder schlafen. Ein paar Stunden später dasselbe Spiel und morgens gleich noch mal. Irgendwas stimmte hier nicht, Überdosis Möhren vielleicht? Das sollten wir besser unserer Ärztin erzählen, also ab ins Auto und zu ihr. Wieder lange Gespräche und Untersuchungen, wieder Blut (inzwischen war ich der coolste Blutabnehmermops der ganzen Welt) und nach Hause, wo ich schon wieder so etwas Komisches erlebte. Die Ärztin hat Mama etwas mitgegeben, das sie mir in den Po machen sollte, wenn ich wieder so zucken muss. Das hat sie wohl auch getan, als ich geschlafen habe, denn nach dem Aufwachen musste ich ganz schnell unter den nächstbesten Busch. Und das, obwohl ich ganz schön wählerisch bin normalerweise, was die Wahl des perfekten Platzes betrifft. Jetzt war mir das egal, Hauptsache raus damit! Am nächsten Tag telefonierte Mama mit der Ärztin und sie beschlossen, dass ich von nun an Tabletten nehmen sollte, damit es in meinem Kopf nicht immer gewittert. Gesagt, getan… Mops-Junkie Tja, nun hatten sie also entschieden. Ab sofort sollte ich 2x am Tag Tabletten nehmen. Die Ärztin erklärte uns, dass ich diese Tabletten immer pünktlich aller 12...




