Hoffmann | Der gemeine Mensch | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 454 Seiten

Hoffmann Der gemeine Mensch


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-99146-527-0
Verlag: novum Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 454 Seiten

ISBN: 978-3-99146-527-0
Verlag: novum Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bin ich gemein als Wesen und als Mensch? Um diese Frage zu beantworten, muss man womöglich erst mal vergessen, wer man zu sein glaubt. Genau diese Möglichkeit bietet sich Yawala, einem Durchschnittsmenschen mit einem unbändigen Trieb herauszufinden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Ohne Gedächtnis, ohne Geld und ohne jegliche Identität landet Yawala nach einem übersinnlichen Versuch, das Fliegen zu erlernen, in einer ihm unbekannten Stadt, in der er sich ab jetzt versucht, zurechtzufinden. Es beginnt ein sehr steiniger Weg mit vielen unangenehmen Hindernissen. Vielleicht kann niemand, der von der Erde stammt, verstehen, was es heißt, ein Mensch zu sein. Doch Yawala muss es versuchen.

Hoffmann Der gemeine Mensch jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung Der Mensch ist traurig und er weiß es, aber er kommt nicht dran … Er entfernt sich absichtlich von seiner Trauer, er will nicht, er tut einiges dafür, seine traurige Wahrheit zu begraben und die Oberfläche glattzubügeln, schön anzustreichen, zu nivellieren, weil es traurig ist, nicht fröhlich sein zu können, sich nicht zu trauen, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken und es zu ändern. Diesen Schritt zu gehen, zuzugeben, dass man nicht anders ist als die anderen, dass ich nicht besser bin als du. Ich bin traurig darüber, dass wir alles richtig fühlen und es trotzdem falsch machen. Dass wir die Isolation der Entblößung vorziehen. Ich bin traurig in dieser Welt, weil wir uns alle doch so nahe sind. Das hier geht an alle traurigen Menschen dieser Welt. Ich kann nicht viel Gutes über die Menschen meiner Zeit berichten. Die meisten von uns sind leider Gottes nicht gut darin, nett zueinander zu sein. Wir führen viele Kriege, bei denen sehr viele Menschen grausam sterben. Doch nicht nur die vielen Kriege sind grausam. Die Grausamkeit ist allerorts und in jedem Kopf. Tiere haben bei uns keine Rechte. Auch wenn es viele Menschen gibt, die Tiere schützen wollen, werden täglich immer mehr Tiere geschlachtet und gefressen, so als seien sie tatsächlich nur für den menschlichen Nutzen da. Sie sterben grausam und leben tun sie auch nicht wirklich. Mutter Erde wird wie Dreck behandelt, obwohl wir sehr genau wissen, welchen Schaden wir mit unserem Verhalten anrichten. Wir sind Menschen und es gibt sehr viele von uns. Wir können denken, wir können fühlen, wir können verstehen und uns alles Mögliche vorstellen. Wir machen so viele Dinge, die einfach fantastisch sind, einfach unfassbar und unvorstellbar. Dinge, die ich uns Menschen eigentlich nicht zugetraut hätte. Wir leben in einer Zeit, in der fantastische Fantasien entstehen und sofort umgesetzt werden. Kaum hat jemand einen Traum, schon gibt es den Traum zu haben, in echt. Wir sind das, was wir im Stande sind, uns vorzustellen und leider stellen wir uns so viel Schlechtes vor. Wir sind oft nicht im Stande, das Einfachste zu tun, was man tun kann, nämlich etwas nicht zu tun. Das Schlechte einfach wegzulassen. Wir, die Menschen, leben auf keinem einfachen, harmonischen und friedlichen Planeten und auch nicht in einem besonders freundlichen Universum. Das, was wir sind, ist auch das, was uns umgibt. Doch wir lamentieren gerne und reden uns gerne ein, dass wir edle Geister sein können, edel und erhaben über die Willkür, die die Welt, die uns beherbergt, im Stande ist, über uns zu bringen. Wir haben die Welt, die uns erschaffen hat in uns und offenbar kann sie das Schlechte auch nicht weglassen. Edel ist diese Welt nicht und wir sind es auch nicht, aber es ist doch ganz nett, dass wir uns damit befassen, wie es sein könnte, eine Schöpfung Gottes zu sein, eines Gottes, den wir uns als einen mächtigen, männlichen Flaschengeist vorstellen, der genau weiß, was richtig und was falsch ist, und der alles im Lot hält, die Bösen bestraft und die Guten belohnt. Eine Welt, ein Universum, das sind wir auch, jeder einzelne von uns. Eine Mitte, von der aus es in alle Richtungen geht. Eine Ebene, die genauso beeindruckend ist wie all die Horizonte, nach denen wir Ausschau halten. Kennen Sie den Wert eines Menschen?! Wirklich?! Ich will Ihnen etwas verraten: Der Wert eines Menschen ist seine Fähigkeit, Mensch zu sein. Kannst du das sein, was wir als menschlich bezeichnen, bist du ein Mensch. Kannst du es nicht, siehst du nur aus wie einer. Freund oder nicht Freund?! Freunde sind wir nicht. Nicht so, wie wir es vorgeben zu sein. Wir suchen Freunde, suchen, suchen, suchen … Meine Frau ist mein bester Freund. Von allen Menschen, die ich je kennengelernt habe, ist sie mein allerbester Freund. Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas gibt … mein bester Freund, meine Frau. Ich hatte früher beste Freunde, aber sie sind weg. Meine Frau ist immer noch da und wir halten uns fest, so als seien wir füreinander geschaffen. Wir sind zwei Menschen, zwei ganz gewöhnliche Menschen, die gut zueinander sind, nett und friedlich. Frieden ist nicht einfach. Frieden ist nicht leicht. Dinge passieren, Welten kollidieren, Unglücke, manchmal auch bloß bescheuerte Unglücke, Katastrophen. Das ist kein Frieden, das ist das, was passiert, das ist noch nicht mal das Leben, sondern das, was einfach passiert. Das Leben spielt sich in dem Raum dazwischen ab und versucht, nicht ausgelöscht zu werden. Was ein Wunder, dass man nicht gar so einfach an das Gute glaubt, denn das Gute kann auch passieren, kann aber auch lange auf sich warten lassen und genau hier, in der Brechung des Lichts, dort, wo die Farben entstehen, die wir sehen können, dort nehmen wir uns wahr und müssen jeden Moment unseres Lebens aufs Neue entscheiden, zu was wir tendieren, und das macht uns dann zu dem, was wir werden. Als ich ein kleiner Junge war, habe ich gedacht, dass ich nicht viel von der Welt verstehen würde. Die Welt war geeint auf einen gemeinsamen Nenner und das ist sie auch heute noch. Obwohl viele damit nicht einverstanden sind, wählen wir gerne das, wovon wir annehmen, dass es für alle das Beste sei und die geringste Reibung verursacht – für uns. Und so finden wir uns schneller, als wir uns umgucken können in Situationen wieder, die wir niemals freiwillig gewählt hätten und doch haben wir das. Wir haben uns für etwas entschieden, das erst mal den wenigsten Ärger verursacht. Wir haben ja gesagt. Ich bin geblieben, was ich war. Man kann nicht aus seiner Haut. Ich hatte oft Glück, obwohl ich oft ja gesagt hatte. Jedes Mal, wenn ich mich falsch entschieden habe, hatte ich das Glück, dass es doch noch glimpflich ausgegangen ist. Deshalb habe ich beschlossen, mich richtiger zu entscheiden, weil es falsch ist, sich vorzumachen, dass der Zug schon abgefahren sei. Das hat natürlich nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Es fühlt sich einfach nicht gut an, etwas richtig zu machen. Es fühlt sich so an, als würde man etwas falsch machen. Vor allem fühlt man sich allein und bevor man angefangen hat, überhaupt etwas zu machen, fühlt es sich so an, als hätte man schon verloren. Das Leben macht uns irgendwie Angst. Schockstarre, Rückzug oder ein völlig überzogener Angriff auf ein anderes Leben. Anderes Leben, das wir zum Feind erklären. Hat es uns bedroht?! Hat es uns angegriffen?! Mich nicht. Sie wahrscheinlich auch nicht. Aber es könnte … Fraglich, ob es das wirklich könnte. Besser, man ist erster und lässt es gar nicht so weit kommen und dann kann man seine Vormachtstellung auch gleich in Stein meißeln, ausbauen und sichern, damit die Art, wie wir leben, erhalten bleiben kann. In Angst davor, dass es anders werden könnte, denn anders kennen wir nicht und das Unbekannte ist doch wirklich furchtbar. Vielleicht wollen wir aber auch bloß, dass andere für uns die Drecksarbeit erledigen und wir drüber stehen über dem, was da ist, über denen, die gegen uns nicht ankommen. Dabei sind wir edel in unserem Wesen, edel in den Begründungen und Formulierungen, edel im Nehmen, bis irgendeine Klatsche uns trifft und wir plötzlich anfangen, uns Gedanken über die andere Seite des Lebens zu machen. Diese Klatsche gibts für jeden von uns. Gott hat das so eingerichtet. Es nennt sich Gleichgewicht. Wenn du mit diesem Gleichgewicht nicht umgehen kannst, knallt’s. Bleibst du in der Balance, knallt’s vielleicht auch. Gott hat das so eingerichtet diesseits des Jenseits. In diesem Jenseits jenseits des Diesseits, das wir hinter uns haben, fürchten wir uns vor dem Jenseits. Warum? Das hier ist doch auch ein Jenseits, wir haben das Leben, das wir vor diesem Leben gelebt haben, einfach nur vergessen. Die Erinnerung daran ist fast ausgelöscht. Das Problem mit uns Menschen ist, dass wir warum auch immer glauben, dass das Menschsein das Größte überhaupt sei. Wir sind die Krönung! Das macht es natürlich nicht gerade einfach dieses Leben zu leben und es macht Angst, dieses Leben wieder hergeben zu müssen, man könnte ja als irgendeine Kröte oder irgendetwas anderes Minderwertiges wiedergeboren werden, bei dem der Mensch vielleicht versucht sein könnte, es auszulöschen, wenn auch bloß aus Versehen im Zuge der Ausdehnung seiner Gewohnheiten, die er sich auf der Erde angeeignet hat. Und damit wären wir wahrscheinlich auch schon beim Thema, nicht wahr? Unsere Gewohnheiten, unser kollektives Bewusstsein, von dem wir glauben, dass es so sei, wie es ist, und von dem wir ohne es wirklich anzuzweifeln annehmen, dass auch dieser Zustand ein in alle Ewigkeiten auf eine göttliche Leinwand gebanntes Meisterwerk sei. Und mit „alle Ewigkeiten“ meine ich natürlich die Dauer eines Menschenlebens. Ein Menschenleben, das ist das Maß jeglicher menschlichen Beurteilung, egal, wie viel von anderen niedergeschrieben, überliefert oder sonstig weitergegeben wurde. Es zählt alles nichts, denn ein jeder von uns sieht die Welt aus seinem eigenen Spalt und erlebt alles zum ersten Mal auf eine immer neue Weise, die immer auf dem fußt, was vor uns war. Und alles, was vor uns war, liegt als Sediment unter unseren Füßen, ist längst zu Staub zerfallen oder ist dabei zu zerfallen. Nichts davon ist greifbar. Nichts davon kann tatsächlich nachempfunden werden. Alles muss neu erlebt werden und das wird es, auch ohne das Wissen um das, was sich vor uns, vor unserem Sein abgespielt hat. Und dann wird man geboren: Diesmal als Mensch oder schon wieder als Mensch. Jede Menge Vorinstallierungen, kein Einfluss auf sein...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.